EN: Tram-Train Hattingen – Witten

 

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Beschreibung des Vorschlags

Der Vorschlag stellt eine Art Gegenentwurf zu Ulrich Conrads Straßenbahnlinie von Witten-Herbede nach Hattingen dar. Die Begründung für die Straßenbahnlinie ist nicht verkehrt, schließlich verbünde sie die beiden größten Städte im Ennepe-Ruhr-Kreis (Witten [95000 EW] und Hattingen [54000 EW]) miteinander. Leider aber muss die Straßenbahn durch topographisch-anspruchsvolles Gebiet gebaut werden, was auch noch dort eher ländlich geprägt ist. Das macht die Strecke dann auch schwierig und teuer. Bis Herbede (13000 EW) hat eine Straßenbahn aber durchaus auch das Potential, steht aber in direkter Konkurrenz mit einer Verlängerung der U35 von Bochum-Querenburg nach Witten. Eine Verlängerung der Linie U35 nach Witten (wohl gemerkt Witten-Zentrum und nicht nur Witten-Heven) ist aber sehr wichtig und sinnvoll, da sie die ÖPNV-Verbindung Witten-Zentrum – Bochum-Zentrum (Oberzentrum für Witten) wesentlich beschleunigt und auch die U35 am Bochumer Hauptbahnhof entlasten könnte, da Fahrgäste aus Richtung Hagen dann in Witten umsteigen würden. Witten-Heven wäre außerdem in höchstens 20 Minuten an die Bochumer Innenstadt angeschlossen. Die U35 ist technisch inkompatibel mit der Wittener Straßenbahn. Die U35 hat  eine andere Spurweite (1435 mm) als die Straßenbahnlinien (1000 mm) in Witten, ist hochflurig statt niederflurig und hat breitere Wagen. Deswegen verhindert eine U35 nach Witten auch eine Straßenbahnverlängerung nach Herbede, da die Straßenbahnstrecke zwischen Witten-Heven und Witten Hbf zugunsten der U35 umgebaut werden müsste. Eine Erschließung der Strecke wäre dann nur mit der U-Stadtbahn möglich, die dann aber, sofern sie nicht die U42 aus Dortmund ist, bloß zwischen Witten Rathaus und Herbede pendelt.

Das sind zumindest Schwierigkeiten für eine Straßenbahn. Andererseits existiert mit der Ruhrtalbahn dort eine Eisenbahnstrecke ohne Personenverkehr. Diese könnte man auch gut verwenden, um eine Schienenverbindung zwischen Witten und Hattingen herzustellen. Problem daran ist allerdings, dass die Bahnstrecke nur die Wittener Stadtteile Herbede (13000 EW) und Bommer (8500 EW), nicht aber den Wittener Hauptbahnhof. Der VRR will aber auf der Bahnstrecke bis 2040 eine S-Bahn-Linie 22 Essen – Hattingen – Witten-Herbede – Witten-Bommern – Hagen

Ich möchte vorschlagen, die Ruhrtalbahn zwischen Hattingen und Witten Hbf mit einer Zweisystembahn, also einer Mischung aus Straßenbahn und Eisenbahn zu befahren (Regiotram wie in Kassel, Karlsruher Modell). Eine Zweisystembahn ist eine Straßenbahn nach EBO und zugleich eine Eisenbahn nach BOStrab und technisch kompatibel mit der U35 als auch der S-Bahn Rhein-Ruhr. Sie soll zwischen Witten Hbf und Heven die SL310 ablösen und dann die alte Straßenbahnstrecke bis Haus Herbede in Normalspur reaktivieren. Am Haus Herbede fädelt sie dann in die Ruhrtalbahn ein. Zwischen Witten Hbf und Heven Dorf wird die Strecke der Linie 310 auf Normalspur umgespurt und die Linie 310 fährt dann über die Bahnhofstraße zum Wittener Hauptbahnhof. Der Tram-Train erreicht den Wittener Hauptbahnhof entweder oberirdisch und endet im DB-Bahnhof auf Gleis 1 oder erreicht ihn unterirdisch über die Tunnelstrecke der U35. Beides ist eingezeichnet.

In Herbede fährt sie wie gesagt auf die Ruhrtalbahn auf. Diese wird mit einer kleinen Kurve an die Bahnstrecke Hattingen (Ruhrtalbahnhof) – Hattingen Mitte angeschlossen. Die Zweisystembahn nutzt die S-Bahn-Gleise, da diese normalspurig sind, die parallele Straßenbahnstrecke jedoch meterspurig ist. Der Tunnel unter der Martin-Luther-Straße ist lediglich eine Unterführung, wie sie auch bei der existierenden Ruhrtalbahn im Bahnhof Hattingen vorhanden ist.

Ein gewisser Vorteil gegenüber Ulrich Conrads Straßenbahnlinie von Witten-Herbede – Hattingen  ist der deutlich geringere Bauaufwand, um sie herzustellen. Aber nachteilig ist an dieser minimal aufwendigen Strecke auch, dass die Hattinger Stadtteile Welper und Blankenstein nur tangiert statt erschlossen werden.

Metadaten zu diesem Vorschlag

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2 Kommentare zu “EN: Tram-Train Hattingen – Witten

  1. Ich denke, das lohnt sich nicht.

    Die Ruhrtalbahn für eine neue S22 zusätzlich zu der neuen S9 kann ich nachvollziehen. Dazu kommt dann noch der RB40. Wenn die drei Linien im 30′-Takt fahren, ist das gut angeschlossen. Bliebt die Frage wie die Lücken Herbede S – Heven Dorf, Heven Dorf – Universität und Herbede S Universität zu schliessen sind.

    Spontan denke ich, dass eine Seilbahn ab Herbede S über einenen Halt Freizeitpark Heveney weiter hoch zur Universität, mit einen Halt auf dem Universitätsgelände und einem Halt zum Umstieg auf die U35. Die 309 und die 310 werden bis Freizeitpark Heveney bis zum Seilbahnhalt verlängert. Dort ensteht dann auch eine P+R-Anlage an der Zu- und Abfahrt zur A43. Gan z ohne Buslinien geht es nicht, aber die erschliessen dann die Strassenzüge, wo es mit Strassenbahn eh nicht so gut ist.

    Sinnvoll dann auch noch über einen besseren Anschluss der Strassenbahn über eine Stichstrecke an den Wittener Hbf nachzudenken. Die 310 endet dann am Bahnhof. Eine neie 319 fährt dann vom Bahnhof bis Heveney.

  2. Zur Ruhrtalbahn gibt ja es diverse, ganz unterschiedliche Vorschläge auf Linieplus. Diese haben je nach Ausgestaltung 2 Kritikpunkte:

    Die abseitige und naturräumlich isolierte Lage der Strecke (die Stationen Welper und Blankenstein liegen am Fuß von Steilhängen, die Wohnbebauung oben). Den Punkt hast Du auch selbst erwähnt, ich denke er wäre ein großes Hindernis.
    Die Anbindung von Hattingen Mitte: Der alte Bahnhof liegt ungünstig, deshalb willst Du wie einige andere auch eine Verbindungskurve bauen. So wie ich die Zeichnung interpretiere, soll es wohl einen Tunnel geben. Das wäre extrem aufwändig zu bauen. Zudem frage ich mich, wie der Betrieb auf dem letzten Stück aussehen soll? Von Hattingen (Ruhr) bis Hattingen (R) Mitte ist die Strecke eingleisig, auch in der Station gibt es kein zweites Gleis. Wie soll das betrieblich laufen?

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