Beschreibung des Vorschlags
Das Projekt
Die ÖPNV-Anbindung des Industrie-, Forschungs- und Gewerbestandorts Brunnthal zwischen Ottobrunn und Taufkirchen ist ein viel diskutiertes Thema. Oft wird eine Verlängerung der U5 erwähnt, doch so ein Projekt wäre teuer und aufwendig. Eine Straßenbahn ist ebenfalls eine Option, doch wäre an vielen Stellen ein Eingriff in den Straßenverkehr und auch ein Zusammentreffen mit diesem nötig. Noch dazu gibt es viele andere Ideen: Kleine Kabinentaxis, eine Seilbahn, eine Schnellbuslinie. Dies wären wiederum zu experimentelle oder zu langsame Varianten. Doch es gibt auch einen unterschätzten Mittelweg für einen solchen ÖPNV-Bedarf: Die H-Bahn.
Das System
Die H-Bahn ist ein etabliertes, wenn auch relativ unbekanntes, ÖPNV-System. Sie fährt seit gut 40 Jahren in Dortmund und erschließt dort das Universitätsgelände. Eine weitere Strecke ist am Düsseldorfer Flughafen anzutreffen. Sie ist das perfekte Beispiel einer modernen Schnellbahn für kleinere Kapazitäten.
Der Betrieb läuft vollautomatisch, der Aufbau ist leicht und modular, der Platzverbrauch sehr gering. Auf vielen Teilen der Strecke könnte die Linie ähnlich der im Technologiepark Dortmund über der Straße verlaufen, ohne die Landschaft darunter einzuschränken. Auch Grünanlagen, Parkplätze und landwirtschaftliche Flächen könnten problemlos überquert werden. Bahnhöfe und Stützpfeiler sind platzsparend konzipiert. Wenn Zwei-Wagen-Züge wie in Düsseldorf zum Einsatz kämen, wäre jeder Zug knapp 20 Meter lang und 2,5 Meter breit, könnte aber trotzdem bis zu 90 Passagiere transportieren.
Durch die Vollautomatik wäre ein leistungsfähiger und hochfrequentierter Betrieb möglich. In der HVZ bestmöglich alle 5 Minuten, sonst alle 10. Theoretisch wäre auch ein durchgehender Betrieb rund um die Uhr machbar.
Die Strecke
Die Strecke würde den U- und S-Bahnhof Neuperlach Süd, ein wichtiger Knotenpunkt im Münchner ÖPNV, mit dem Gewerbepark Brunnthal verbinden, welcher neben vielen Forschungsunternehmen und einigen Einkaufsmöglichkeiten auch den Ludwig-Bölkow-Campus und weitere Airbus-Geschäftsstellen beherbergt. So wäre eine leicht und günstig zu errichtende, aber effiziente und schnelle Anbindung an München geschaffen. Auf dem Weg gäbe es natürlich einige Zwischenhalte in den Gemeinden Neubiberg und Ottobrunn, die für potenziell weitere Fahrgäste oder als Umsteigeort relevant sind. Ebenso könnte ein Halt am bisher noch relativ isoliert gelegenen Neubaugebiet „Carl-Wery-Straße“ errichtet werden.
Noch dazu könnte eine Zweigstrecke von Brunnthal aus nach Taufkirchen führen, um auch den dortigen S-Bahnhof an den Gewerbepark anzubinden und eine zweite Erschließungsmöglichkeit zu schaffen. Da viele Arbeitnehmer im Gewerbepark auch in Taufkirchen wohnen, würde man für diese noch dazu eine leistungsfähige Verbindung zum Arbeitsplatz errichten.

Ließe sich mit einem der beiden Vorschläge meiner Meinung nach gut kombinieren: https://linieplus.de/proposal/muenchen-verlaengerung-u5-nach-taufkirchen/
https://linieplus.de/proposal/m-u5-neuperlach-sued-campeon-park/
Mit H+U+S-Knotenpunkten in Neuperlach Süd und Taufkirchen. Die U-Bahn kann natürlich nicht überall hinfahren, und dort, wo sie nicht hinkommt, würde die H-Bahn die Anbindung übernehmen.
Das stimmt. Ein so verknotetes Netz wäre natürlich die Idealvorstellung. Obwohl die U-Bahn trotzdem sehr teuer werden würde für die Gemeinden. Der zweite Vorschlag mit größtenteils oberirdischer Führung gefällt mir allerdings sehr.
Alternativ könnte theoretisch auch diese Verbindung als H-Bahn ausgeführt werden, wenn das Geld für eine U5 nicht reicht.
Es bräuchte eine Herangehensweise und Aufgabenteilung aus einem Guss, wie in Grand Paris. Mit Kirchturmdenken wird man die massiven Verkehrsaufgaben in München und Umgebung nicht bewältigen können (geschweige denn eine Verkehrswende erreichen können). Das Ruhrgebiet ist da ein warnendes Beispiel.
Wenn man alle Strecken als H-Bahn baute, hätte man natürlich ein Netz mit weniger Inselcharakter, was betrieblich sinnvoll wäre. Andererseits ist die S3 mit T20 und Kopfmachen in Ostbahnhof eine problematische Linie (so wie die heutige S5). Es wäre daher gut, wenn man in Unterhaching und Taufkirchen mit der U5 eine starke Linie hätte. Vom Nachteil des Umsteigezwangs in Neuperlach Süd ganz abgesehen. Es wäre unattraktiv, für Fahrten nach Richard-Strauss-Str oder Münchner Freiheit doppelt umsteigen zu müssen.
Ich wäre also schon dafür, Neuperlach Süd-Unterhaching-Taufkirchen als U5-Verlängerung zu bauen und die beiden Strecken in deinem Vorschlag auch als H-Bahn. Ich denke auch, dass sich die H-Bahn-Strecken für sich betrachtet lohnen würden. Oft werden ja „Inselnetze“ kritisch beäugt (was ich nicht richtig finde).