Stuttgart: Buslinie 43 als Stadtbahn

 

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Beschreibung des Vorschlags

Die Ausgangslage

Dieser Vorschlag korrigiert einen mittlerweile weit über 50 Jahre alten Fehler: 1969 wurde die Straßenbahnlinie 7 zwischen Rotebühlplatz und Bopser über die Olgastraße stillgelegt, sodass das Heusteigeviertel sowie Lehen bis heute keine Schienenverbindung haben (abgesehen von dem am Rand liegenden Tunnel Marienplatz – Rathaus). Einige Jahre später, nämlich 1976, wurde auch die Linie 10 stillgelegt, sodass unter anderem Relenberg sowie die Lenzhalde ihre Schienenanbindung bis heute verloren haben. Diese Gebiete werden nun ausschließlich von der Buslinie 43 bedient. Diese fährt alle 10 Minuten mit Gelenkbussen und macht im Süden künstliche (Zellerstraße, Olgaeck) und im Norden natürliche (Serpentinen) Umwege und ist daher eher unattraktiv.

Der Nutzen

Im Südteil leben im Stadtteil Lehen auf einem halben Quadratmeter über 11.000 Menschen, also extrem dicht besiedeltes Gebiet, wo es erstaunlicherweise keine zentrale Schienenverbindung gibt. Hinzu kommt noch das Heusteigeviertel mit knapp 4.000 Bewohnern. Entweder läuft man von vielerorts recht lange zu den Haltestellen Marienplatz oder Österreichischer Platz, oder man nimmt den Bus direkt, der aber zeitraubende Umwege fährt, oder aber in die andere Richtung zum Marienplatz, wo man dann aber umsteigen muss. Insgesamt darf die Situation also durchaus als unzureichend beschrieben werden.

Den Nordteil würde ich in zwei Bauphasen einteilen: Phase 1 stellt die Streckenführung bis zur Gäubahn (Haltestelle Azenberg) dar. Dieser ist durchgängig oberirdisch und auf weiten Teilen auch auf eigenem Bahnkörper baubar. Er bindet das Klinikum Stuttgart sowie den Stadtteil Relenberg (6.000 Ew) direkt an die Innenstadt an. Außerdem kann ein Umsteigepunkt zur Gäubahn hergestellt, sobald hier eine S-Bahn fahren wird, wenn Stuttgart 21 in Betrieb geht. Phase 2 ist etwas visionär, aber dennoch nicht abwegig und sei hier mal präsentiert. Insgesamt ist hier etwa 1,2 km Tunnel mit einer unterirdischen Station nötig. Angebunden werden die Lenzhalde (3.000 Ew) sowie am Doggenburg ein Anschluss an die Buslinie 50, wodurch auch Teile Kräherwalds (6.300 Ew) indirekt angebunden sind. Der große Vorteil ist hier die drastische Fahrzeitverkürzung durch den Tunnel, zwischen Rotebühlplatz und Berliner Platz schätzungsweise 7-8 min statt aktuell 11-13 mit dem 43er.

Die Streckenführung

Im Südteil müsste der politische Wille entscheiden, inwieweit die Stadtbahn einen eigenen Bahnkörper erhält, grundsätzlich ist dies mit Entfall von Parkplätzen durchgängig möglich, allerdings wäre das wohl (zumindest in unserer heutigen Zeit) kaum zu verantworten. Den Anschluss an das Gleisdreieck am Wilhelmsplatz habe ich nicht detailliert eingezeichnet, weil ich da nicht so mit den Höhenlagen der Gleise vertraut bin. Grundsätzlich sollte sich aber denke ich immer eine Lösung finden lassen.

Im Nordteil wäre zwischen Berliner Platz und Sattlerstraße ein zweigleisiger eigener Bahnkörper möglich. Danach müsste das stadtauswärtige Gleis auf ca. 220 Meter bis zur Azenbergstraße straßenbündig führen. In dieser kann man wieder Grünflächen und Parkplätze umwandeln, wobei man teilweise Privatgrundstücke da für kaufen muss. Das stadteinwärtige Gleis wäre durchgängig auf eigenem Bahnkörper, bis auf vor der Ampel zur Sattlerstraße, wo die Bahn über die Linksabbiegespur geradeaus fährt (siehe U15 Heidehofstraße). Die Rampe am Halt Azenberg schaut zunächst etwas kurz aus. Allerdings ist die Steigung hier recht stark, sodass man gewissermaßen in den Berg fahren kann.

Betriebskonzept

(Die Symbole sollen die Fahrzeuge darstellen: Stadtbahn-Einzeltraktion, Zacke, Gelenkbus und Solobus)

U4: Untertürkheim – Charlottenplatz – Lehen – Südheimer Platz | 10‘-Takt  /__|__\

U14*: Doggenburg – Rotebühlplatz –  Lehen – Erwin-Schöttle-Platz | 10‘-Takt  /__|__\

10 (Zacke): Feuersee – Marienplatz – Degerloch | 15‘-Takt  /__\

40: Wagenburgstraße – Hauptbahnhof – Kräherwald | 10‘-Takt  |__|_|

41: Berliner Platz – Lehen – Marienplatz – Lerchenrainschule | 10‘-Takt  |__|

43: Zellerstraße – Olgaeck – Schlossplatz | 15‘-Takt  |__|

50: Pragsattel – Killesberg – Doggenburg – Botnang / – Westbahnhof | 10‘-Takt  |__|

*Linienbezeichnung wird frei wenn U3 und U14 wie geplant durchgefunden werden

Benötigte Infrastruktur

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