Beschreibung des Vorschlags
Die Ausgangslage
Stuttgart besitzt nur 2 Stadtbahn-Stammstrecken. Für eine Großstadt mit 625.000 und wachsender Tendenz natürlich zu wenig, man bedenke dass zum Beispiel Hannover weniger Einwohner und doppelt so viele Strecken in der Innenstadt hat. Die Strecken sind mit weit über 30 Bahnen je Stunde* und Richtung völlig überlastet, die Bahnen auf bestimmten Linien überfüllt.
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*Talquertunnel:
– Regelbetrieb 27 Züge je Stunde (U5, U6, U7, U12, U15)
– Zusätzliche Linie U25 im 20‘-Takt geplant
– Durch Fahrzeuge der HVZ-U16, die vom SSB-Zentrum bis Giebel gefahren werden, gibt es mehrmals am Tag Zugfolgen von 6 Zügen in 10 Minuten.
*Tallängstunnel
– Regelbetrieb 30 Züge je Stunde (U1, U2, U4, U9, U14)
– Durch Fahrzeuge der HVZ-U16, die vom SSB-Zentrum bis Fellbach gefahren werden, gibt es mehrmals am Tag Zugfolgen von 6 Zügen in 10 Minuten.
– Veranstaltungsverkehr U11 zum NeckarPark, welcher bis zu alle 6 Minuten die Innenstadtschleife befährt, erhöht die Auslastung punktuell auf bis zu 40 Züge je Stunde, beim Wasen ganztägig auf mindestens 36 Züge.
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Das Problem
Eine neue Strecke in den Osten, wie hier oder hier dargestellt kann das Kapazitätsproblem teilweise lösen. So hätte man mit den Strecken Staatsgalerie – Rathaus und Staatsgalerie – Berliner Platz quasi zwei Stammstrecken. Die Strecke über den Rotebühlplatz würde dabei als Verbindungsstrecke fungieren. Die sehr zentrale Haltestelle hat dabei ein hohes Fahrgastaufkommen, die Strecke ist jedoch nur 2-gleisig. Wenn man bedenkt, dass diese an 2 verschiedene Stammstrecke anschließt, ist klar, dass die Kapazität langfristig nicht ausreichen wird, wenn man eine weitere Steigerung der Fahrgastzahlen erwartet.
Die Idee
Eine neue Stammstrecke ist kostspielig und wegen dem Mineralwasser im Untergrund heikel. Daher sollte man im Innenstadtbereich versuchen, die bestehende Infrastruktur zu optimieren. Prinzipiell macht es logisch betrachtet Sinn, die Strecke am Rotebühlplatz 4-gleisig auszubauen, da ohne lange Tunnelstrecken die Kapazität in der Innenstadt erhöht werden kann.
Die Umsetzung
Die Haltestelle Rotebühlplatz liegt in einfacher Tieflage, eine Unterquerung von Gebäuden also nicht möglich. Leider erfordert dies eine Versetzung aller Bahnsteige und Gleise Richtung Süden, damit im Norden zusätzlicher Platz für ein Gleis ist. Man müsste also die ganze Haltestelle abreißen und 4-gleisig neu bauen. In diesem Zuge wäre auch eine 3-gleisige Wendeanlage schlau. In jedem Fall müsste die U7 hier enden, und bisschen Flexibilität wäre nicht verkehrt, in der Innenstadt mangelt es an Wendemöglichkeiten im Störungsfall.
Die Strecke schließt im Norden an einen ausgebauten Berliner Platz an.
Die Baumaßnahmen erfordern eine sehr lange Vollsperrung der Haltestelle Rotebühlplatz. Stadtbahnlinien müssten umgeleitet werden, diesbezüglich ist Stuttgart aber bereits geübt (siehe Staatsgalerie – Hbf / – Charlottenplatz). Ein vorübergehendes Linienkonzept könnte z. B. so aussehen (Änderungen unterstrichen):
U1: Fellbach – Charlottenplatz – Heslach Vogelrain*
U2: Neugereut – Hauptbahnhof – Botnang
U4: Untertürkheim – Charlottenplatz – Südheimer Platz**
U24: Hölderlinplatz – Berliner Platz (Hohe Straße)**
U9: Hedelfingen – Hauptbahnhof – Vogelsang (– Botnang)
U11: NeckarPark (Stadion) – Hauptbahnhof – Berliner Platz (Liederhalle)**
U14: Mühlhausen – Charlottenplatz – Vaihingen*
*der geplante Linientausch U1/U14 in Vaihingen ist hier berücksichtigt
**die Tunnelrampe am Berliner Platz Richtung Rotebühlplatz wird zu einer zweigleisigen Kehranlage umfunktioniert
Auch im Busnetz müsste es zeitweise eine größere Einschränkung geben, nämlich dann, wenn die Strecke über den Rotebühlplatz wegen einer zu großen Baugrube gesperrt werden muss:
43: Pragsattel – Rotebühlplatz – Marienstraße – Charlottenplatz – Feuersee
44: Westbahnhof – Feuersee – Marienstraße – Killesberg
47: Wagenburgstraße – Charlottenplatz – Marienstraße – Hauptbahnhof – Wagenburgstraße
92/X2: Leonberg – Feuersee – Rotebühlplatz – Berliner Platz – Feuersee — Leonberg
Im Wesentlichen dient für die Linien 43 und 47 Marienstraße als Ersatzhalt Wilhelmsbau. Die Linien 92 und X2 fahren wie gewohnt den Rotebühlplatz an, dann aber in einer Blockschleife über den Berliner Platz zurück zum Feuersee.
Der Buslinie 43 kommt dann in diesem Netz eine sehr besondere Bedeutung zu. Diese verbliebe als einzige Fahrtmöglichkeit auf der wichtigen Achse Charlottenplatz – Rotebühlplatz – Berliner Platz. Deshalb wäre es sinnvoll, diese auf einen 5-Minuten-Takt zu verdichten. In der HVZ wäre wohl ein noch dichterer Takt nötig. Vielleicht könnte man auch die Linie 44 über Wilhelmsbau führen, dann würde aber die Marienstraße abgehängt werden (naja, außer 92/X2)
Das Zugangebot
Alle Zügen verkehren im 10‘-Takt
U2: Neugereut – Cannstatt – Charlottenplatz – Rotebühlplatz – Botnang
U3: Mühlhausen – Hauptbahnhof – Rotebühlplatz – Vaihingen – Plieningen
U7: Mönchfeld – Pragsattel – Nordbahnhof – Charlottenplatz – Rotebühlplatz
U14: Doggenburg – Rotebühlplatz – Heusteigeviertel
U15: Ruhbank – Charlottenplatz – Rotebühlplatz – Hölderlinplatz
U34: Heslach – Rotebühlplatz – Vogelsang
Kannst du noch erklären, wie die U7 und U15 vom Charlottenplatz zum Rotebühlplatz kommen?
So wie es verlinkt ist