2 Kommentare zu “RE Karlsruhe – Landau – Neustadt – Bad Kreuznach – Bingen – Koblenz

  1. Eine sinnvolle und gut durchdachte Idee. Ob das Potential wirklich eine Verdichtung des RE 17 im Abschnitt Koblenz – Enkenbach hergibt, bin ich mir ein wenig unsicher, aber denkbar wäre es durchaus. Alternativ könnte man auch über eine Flügelung des RE 17 in Enkenbach oder Hochspeyer nachdenken.

    „Mittelfristig ist ein RE Kaiserslautern – Mainz geplant. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass die Fahrzeiten des RE 15 die gleichen sind, wie diese RE Verbindung. Die Fahrzeiten sind mir nicht bekannt und konnten von mir auch nicht recherchiert werden. Denkbar ist aber auch, dass die neue Linie (RE Kaiserslautern – Mainz) in Bad Kreuznach an den RE3 „gekoppelt“ wird und somit gemeinsam mit dem RE3 nach Mainz fährt“

    Bei solchen Fragen hilft immer ein Blick in den Deutschlandtakt. Im dritten Entwurf sind viele Planungen der Länder schon mit eingeflossen. Tatsächlich zeigt die Netzgrafik für Rheinland-Pfalz/Saarland dass eine Flügelung des RE 3 in Bad Münster vorgesehen ist und der hintere Zugteile mit Halt an allen Haltestellen bis Kaiserslautern weiterfährt. Und wo wir schon beim D-Takt sind: Hier ist tatsächlich eine Verstündlichung des RE17 vorgesehen, allerdings immer bis Kaiserslautern und es fahren nur noch Einzelzüge über Bingen bis nach Koblenz. Vermutlich lässt die Auslastung des Rheintalstrecke nicht mehr zu. Auf diesen Fall bezogen wäre wohl tatsächlich eine Flügelung des RE17 am sinnvollsten, wobei man auch eine Umlegung in Erwägung ziehen könnte, immerhin gibt es ja einige Alternativen nach Kaiserslautern. Eine stündliche Durchbindung nach Koblenz scheint aber wohl ausgeschlossen.

    1. Zunächst vielen Dank für den Kommentar. Ich möchte ein paar Punkte noch einmal etwas besser erläutern.

      Teilung des RE in Enkenbach
      Ein Splitt in Enkenbach wäre grundsätzlich die günstigste Variante. Das sehe ich ähnlich.

      Leider ist dies aber nicht so einfach möglich, weil der Verkehr in der Südpfalz gerade erst ausgeschrieben wurde. Der (alte und) neue Betreiber im Südpfalz-Netz unterscheidet sich zum Betreiber des RE Koblenz – Kaiserslautern.

      Die Fahrzeuge unterscheiden sich ebenfalls. Beide Fahrzeugtypen haben unterschiedliche Hersteller. Es ist daher anzunehmen, dass ein Kuppeln dieser Fahrzeugtypen, also ein gemeinsames Betreiben dieser Linie, nicht möglich ist.

      Da das Dieselnetz Südwest (u. a. RE Koblenz – Kaiserslautern) noch bis 2037 vergeben ist, ist auf absehbare Zeit, ein Splitt aus meiner Sicht nicht möglich – zumindest nicht für eine Fahrt bis Karlsruhe.

      Potential der Stecke Enkenbach – Bad Kreuznach
      Auf der anderen Seite, wird eine Lücke für den Stundentakt geschlossen. Mit Neustadt, der Südpfalz und der Stadt Karlsruhe dürfte auch auch eine andere Zielgruppe angesprochen werden, als mit Kaiserslautern und der Westpfalz.
      Zwar kann man heute die Strecke ebenfalls mit Umsteigen befahren. Zu den meisten Zeiten sind heute z. B. nach Bad Kreuznach aus von Landau und Karlsruhe 2 Umstiege nötig. Aus Richtung Ludwigshafen ist zwar nur ein Umstieg in Kaiserslautern erforderlich – allerdings ist die Fahrzeit (über Kaiserslautern) auch deutlich länger. Letzteres gilt natürlich auch für die Südpfalz und Karlsruhe.

      Auch Richtung Koblenz oder in einigen Jahren Richtung Hunsrück gibt es wenige optimale Alternativen. Gerade auch für den Hunsrück kann eine schnelle Verbindung nach Koblenz eine Alternative zum Auto sein. So ist denkbar, die geplante Regionalbahn von Simmern über Langenlonsheim nach Bad Kreuznach durchzubinden. In die Gegenrichtung kann ein schneller Anschluss nach Bingen und Koblenz hergestellt werden. Letzteres ist natürlich nur sinnvoll, wenn der RE im Stundentakt fährt.
      Ohne Frage – nur für den Hunsrück allein, ist die Verbindung nicht sinnvoll!

      Potential ist auch aus den Start- und Endpunkten denkbar.

      Da der Zug direkt von Karlsruhe starten soll und bis Koblenz durchgebunden sein soll, verspreche ich mir ein sogenanntes „Grundrauschen“ an Fahrgästen.

      Wird nur der Abschnitt Enkenbach – Bad Kreuznach betrachtet, sehe ich das ähnlich. Das Potential in diesem Bereich ist nicht so groß. Allerdings dürften die durchfahrenen Fahrgäste aus den Bereichen Karlsruhe, Landau und Neustadt größer sein. Viel bessere Alternativen gibt es kaum und allein in diesem Bereich wohnen gut 500.000 Menschen. Selbst ohne die Stadt Karlsruhe sind es immer noch gut 200.000 Menschen im direkten Einzugsgebiet der Strecke. Natürlich wollen nicht alle nach Koblenz – aber mit Bad Kreuznach und Bingen liegen wichtige Verkehrsknotenpunkte auf der Strecke.

      Zudem war auch noch der Gedanke, mittelfristig eine Umsteigeverbindung nach Kaiserslautern in Enkenbach zu realisieren. Auch hierfür würde die Verbindung sicher genutzt werden – wenn auch von deutlich weniger Fahrgästen als eine Direktverbindung.

      Teilung in Neustadt
      Natürlich ist eine Fahrt auch von Neustadt aus denkbar. Allerdings ist dies immer mit Umsteigen verbunden. Für Ziele innerhalb der Fahrt (z. B. Landau nach Bad Kreuznach) ist das mit 1x Umsteigen zumutbar. Anders sieht es aber z. B. von Bad Bergzabern nach Idar-Oberstein aus. Hier sind schon 3 Umstiege (Winden, Neustadt und Bad Kreuznach) nötig. Heute muss meist sogar 4x das Fahrzeug gewechselt werden.

      Die Fahrzeit mit dem Zug für die Strecke Bad Bergzabern – Idar-Oberstein beträgt heute im besten Fall knapp unter 2:45 Stunden (mit mindestens 4x umsteigen). Meist werden aber deutlich mehr als 3 Stunden benötigt. Zudem müssen oft große Umwege über Saarbrücken, Homburg oder Mainz genommen werden. In dem Beispiel habe ich nur die Wegstrecke von Bahnhof zu Bahnhof betrachtet. Danach geht es ja für die Fahrgäste meist auch noch weiter.
      Zum Vergleich: Mit dem Auto benötigt man heute für die Strecke ca. 1:45 Stunde.

      Wird der RE nur bis Neustadt geführt, ändert sich zwar an der Fahrzeit vermutlich nichts, aber es fällt ein weiterer Umsteigevorgang an – und somit immer ein gewisses Anschlussrisko. Das genannte Beispiel ist kein Einzelfall und kann für verschiedene „Zulaufstrecken“ angewendet werden.

      Von Karlsruhe aus, wäre die Verbindung bei einer Teilung in Neustadt vermutlich nicht mehr 1. Wahl. Umsteigeverbindungen gibt es nach Koblenz, teilweise sind diese auch etwas schneller. Somit dürfte das Potential für die gesamte Verbindung hier auch deutlich sinken.

      Daher auch die durchgehende Verbindung, so dass möglichst wenig umgestiegen werden soll/muss. Somit ist der Zuglauf auch für die zahlreichen Zulaufstrecken, an der Strecke selbst, aber auch in den Bereichen Karlsruhe (beispielsweise aus Richtung Bruchsal oder Bretten) und Koblenz noch attraktiv ist.

      Linke Rheinseite (hohe Auslastung)
      Ein Problem ist sicherlich die linke Rheinstrecke. Mittelfristig braucht es hier Lösungen. Ein Ausbau der Strecke mit einem weiteren Gleis ist kaum denkbar. Die Strecke ist oft sehr eng bebaut. Allenfalls Überholgleise sind auf Streckenabschnitten vielleicht sinnvoll. Ob das trotzdem auch betrieblich sinnvoll ist, kann ich nicht bewerten. Hier müsste vieles passen.
      Vielleicht ist eine neue Rheinbrücke bei Bingen eine Möglichkeit um im nördlichen Abschnitt wieder freie Kapazitäten zu schaffen?

      Langfristig werden aber auch Alternativstrecken für den Güterverkehr benötigt.

      Ich gehe trotzdem davon aus, dass eine Führung der Linie, trotz der hohen Auslastung, über die Strecke möglich ist. Dies ist heute für den RE 17 (Kaiserslautern – Koblenz) auch noch der Fall.

      Ich hoffe, dass ich zumindest ein paar Zweifel ausräumen konnte.

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