Beschreibung des Vorschlags
Möchte man aus der Region rund um Bielefeld in Richtung Kassel reisen, sind die Verbindungen, insbesondere im Fernverkehr, sehr umwegig (siehe unten „Fahrzeiten“) . Entweder gehts über Hannover oder über Düsseldorf zu entfernteren Zielen.
Auch der Nahverkehr nach Kassel ist alles andere als direkt. Der RE 82 fährt von Bielefeld aus (seit diesem Jahr sogar stündlich) von Detmold weiter nach Altenbeken. Dort kann man dann alle 2 Stunden in einen direkten RE nach Kassel umsteigen, ansonsten muss sogar nochmal in Warburg der Zug gewechselt werden. Die Umstiegszeiten sind recht knapp bemessen, was bei der Unzuverlässigkeit des RE 82 aus Bielefeld, oft zu nochmal längeren Wartezeiten führt, sollte man in Altenbeken den Zug verpassen.
Deswegen kam mir die Idee einer schnellen Direktverbindung der beiden Regionszentren sowie Nah- und Fernverkehrsknoten Bielefeld und Kassel-Willhelmshöhe. Sie stellt eine Verlängerung des RE 82 dar, welcher heute von Bielefeld über Detmold nach Altenbeken fährt.
Dieser Vorschlag würde eine direkte Verbindung der Strecken aus Herford/Hannover und der aus Kreiensen/Höxter östlich des Altenbekener Tunnels voraussetzen.
Zudem braucht man ein knapp 17 km langes Verbindungsstück von Bad Karlshafen nach Hümme. Nach langem Überlegen und Ausprobieren mehrerer Varianten entschied ich mich dafür, die Strecke größtenteils auf der ehemaligen Carlsbahn verlaufen zu lassen, um Kosten zu sparen und eine Realisierung zu vereinfachen. Zudem ist die Steigung kaum größer als 1%, sodass auch der Güterverkehr langfristig von beiden baulichen Maßnahmen profitieren könnten.
Außerdem schlage ich für diese Verbindung die Reaktivierung des Haltepunktes Himmighausen vor. Die Infrastruktur ist dort weitestgehend vorhanden, sogar Treppen und Bahnsteige sind noch in einem akzeptablen Zustand.
Doch warum sollte man den wichtigen Knotenpunkt Altenbeken umfahren?
Möchte man von Bielefeld/Herford/Detmold nach Paderborn, gibt es dafür schon eine direkte Linie, diesen Anschluss braucht man also nicht. In die S5 kann man nach Wiederaufbau des Hp auch in Himmighausen umsteigen. Die anderen beiden Äste führen nach Bad Driburg – Brakel – Höxter und nach Warburg – Kassel. Mit dem RE erreicht man schon Driburg, Brakel und Kassel, auch nach Höxter kann leicht umgestiegen werden. Nur wer tatsächlich nach Warburg oder Willebadessen will, hätte nichts von dieser Linienführung.
Für alle anderen erreichten Städte wäre die Linie eine große Bereicherung, da die Einwohner somit eine Direktverbindung nach Bielefeld und Kassel erhalten. Auch Fernverkehrsverbindungen, wie zum Beispiel Detmold – Mannheim, könnten deutlich schneller und mit weniger Umstiegen gestaltet werden. Und der RE 82 wird nicht ohne Grund ab 2017 stündlich nach Altenbeken weitergeführt, von Bielefeld ist das die schnellste Verbindung Richtung Süden und warum die Linie dann nicht auch wirklich dorthin führen?
Profiteren würden auch die Ortschaften Helmarshausen und Trendelburg, welche wieder einen direkten Bahnanschluss bekämen.
Die Fahrzeiten von Bielefeld nach Kassel Wilhelmshöhe
Aktuell:
(zweistündlich) , Fahrzeit 2:07 ,inkl. 1 Umstieg von 0:12
(zweistündlich versetzt) , Fahrzeit 2:09, inkl. 2 Umstiege von 5 und 7 Minuten (unattraktiv)
Mit Realisierung dieses Vorschlags:
Bielefeld – Bad Driburg = 1:02 ( ich gehe davon aus, dass die Fahrzeit nach Altenbeken ungefähr dieselbe wie nach Driburg ist / + 2 Minuten für den Hp Himmighausen)
Bad Driburg – Lauenförde-Beverungen = 0:29
L.Beverungen – Hümme = ca. 0:20
Hümme – Kassel Wilh. = 0:23
Insgesamt: ca. 2:14
Fazit:
Ohne eine Elektrifizierung der Linie wäre sie nicht schneller als die bestehende Verbindung von Bielefeld nach Kassel. Dafür wären Fernreisen komfortabler und die Gefahr, in Altenbeken den Anschluss zu verpassen fällt weg. Außerdem profitieren die angebunden Ortschaften von den direkten Verbindungen nach Bielefeld und Kassel, aber auch regionale Verbindungen, z.B Detmold – Driburg oder Trendelburg – Hofgeismar würden sich verbessern.
Zudem erhöht das Verbindungsstück zwischen Bad Karlshafen und Hümme sowie östlich Altenbekens die gesamte Flexibilität des Bahnnetzes und bietet auch für den Güterverkehr neue Möglichkeiten.
Ich bin ja eher dafür, die RE82 nach Paderborn und Osnabrück zu verlängern (für den RE Verlauf zwischen Bielefeld und Osnabrück wurde schon einmal ein Vorschlag gemacht). Aber auch diese Version ist interessant. Allerdings könntest du vielleicht noch einen Halt in Bad Karlshafen-Süd einplanen. Und man könnte den Zug noch gut und gerne in Grebenstein und Immenhausen halten lassen.
Ein schneller RE zwischen Bielefeld und Osnabrück ist sicherlich eine gute Idee, da habe ich ja auch schon mal einen Vorschlag zu gemacht. Eine Verlängerung nach Paderborn macht in meinen Augen keinen Sinn, sowohl von Detmold, als auch von Bielefeld gibt es ja schon eine Direktverbindung dorthin.
Ein Halt südlich von Bad Karlshafen habe ich auch schon in Erwägung gezogen, dort ist aber ein steiles Gefälle zur Stadt hin, um Platz für einen Bahnsteig zu schaffen, müsste man wahrscheinlich noch mehr vom Berghang abtragen.
Ein Halt in Grebenstein und Immenhausen erachte ich für nicht nötig, der RE aus Paderborn hält auch nur in Hofgeismar, außerdem ist die Fahrzeit mit über 2 Stunden ohnehin schon recht lang. Zudem halten dort ja auch die Regiotrams.
Hallo Lorwo,
einen RE von Bielefeld nach Kassel fände ich grundsätzlich nicht schlecht, es sind ja beides relativ große und nah beeinander liegende Städte, da müsste sich sowas lohnen, gerade wenn man bedenkt, dass man von Kassel auch gut weiter in Richtung Süden und Osten kommt, der lange Umweg über das Rheinland/Ruhrgebiet entfiele so. Insbesondere Detmold (75000 Ew.) wird sich überregionalen Verkehr freuen.
Im südlichen Verlauf finde ich die Reaktivierung der Carlsbahn grundsätzlich gut, für Karlshafen und Umgebung ist Kassel vermutlich ein interessanteres Ziel als das kleinere, weiter entfernte und zudem in einem anderen Bundesland gelegene Göttingen. Bei Streckensperrungen zwischen Göttingen/Paderborn und Kassel wäre man mit Carlsbahn auch selbstverständlich flexibler als ohne, langfristig finde ich eine solche Reaktivierung interessant, die Trasse existiert ja ohnehin noch, womit es auch nicht zu teuer wäre.
Um die Verbindung Bielefeld-Kassel und die überregionale Anbindung Detmolds schon vor der Eröffnung der Carlsbahn zu erreichen fände ich es sogar wünschenswert, die Linie bis dahin über Willebadessen zu schicken, was hältst du davon?
Viele Grüße, Ben J.
Hallo Ben und danke für dein Feedback!
Viele deiner Überlegungen teile ich, weswegen ich diesen Vorschlag ja auch gemacht habe 😉
Und ja, besonders Detmold und die Orte umzu würden profitieren, wenn ich von dort aus z.B. nach Stuttgart will, werden mir Verbindungen über Herford – Düsseldorf angezeigt und das macht geografisch ja nun gar keinen Sinn.
Aber auch z.B. Bad Driburg und Brakel würden von dieser Verbindung profitieren, welche zusammen auch über 30.000 Einwohner haben.
Den RE82 jetzt schon über Willebadessen und Warburg zu schicken erachte ich leider als sinnlos. 12 Minuten nach Ankunft des RE82 in Altenbeken kommt ja schon der Zug aus Paderborn nach Kassel – mit Elektroantrieb – . Wenn beide Züge bis nach Kassel fahren würden, ergäbe das in meinen Augen einen unnötigen Parallelverkehr – auch wenn das Umsteigen in Altenbeken und das evtl. Verpassen eines Zuges entfiel.
Könntest du bitte noch die Linie komplett zeichnen? Schaut dann besser aus.
Sehe ich auch so, wir sollten das einheitlich haben.
Ich würde vorher noch die neue Infrastruktur getrennt vorschlagen, und dann hier entsprechend verlinken.