Beschreibung des Vorschlags
23 Stadtbahn-Haltestellen in Köln sind noch nicht mindestens „eingeschränkt barrierefrei“ (ca. 10% aller Haltestellen). Dazu gehört auch die Haltestelle Longerich Friedhof. Da sie nur von Hauptverkehrszeit-Verstärkerzügen der Linie 15 bedient wird und nur ca. 500 tägliche Nutzer hat, liegt sie auf dem letzten Platz einer Prioritätenliste von 2016. Sobald die Linie 16 wegen der Fertigstellung der Nord-Süd-Stadtbahn auf den südlichen Ringen wegfällt, kann ich mir aber sehr gut vorstellen, dass die Verkehrszeiten der Verstärkerzüge auf durchgängigen Betrieb (außer im Spät- und Nachtverkehr) erweitert werden.
Ein weiterer Faktor der geringen Frequentierung der bestehenden Haltestelle ist aber auch die geringe Entfernung (ca. 250m) zur Haltestelle Logericher Straße, wo es einen besseren Takt gibt. Außerdem liegt nur für wenige Gebäude die Haltestelle Longerich Friedhof näher als die Haltestelle Longericher Straße. Daher habe ich überlegt, wie man die Haltestelle im Rahmen des mittelfristig anstehenden barriefreien Ausbaus gleichzeitig auch attraktiver machen könnte.
Ein 1:1-Aufhöhung des bestehenden Bahnsteigs ist ohnehin nicht möglich, da Kurvenbahnsteige zu großen Spalten zwischen Bahnsteig und Fahrzeug führen und der neue Bahnsteig damit weiterhin nicht barrierefrei wäre. Daher möchte ich vorschlagen, die Strecke um ca. 220m zum Heckweg zu verlängern. Dort soll dann eine neue zweigleisige Haltestelle Longerich Friedhof entstehen, die deutlich näher am Longericher Ortskern liegt.
Die alte Wendeschleife wird zurückgebaut, an der neuen Station kann zweigleisig am Bahnsteig gewendet werden. Damit werden im Gegensatz zum Status Quo auch überschlagene Wenden möglich, was mehr Flexibilität bei der Fahrplangestaltung bringt.
Die neue Endhaltestelle wird inkl. Gleisen und Mittelbahnsteig 11m breit. Dieser Platz steht zwischen den Fahrspuren der Contzenstraße und dem Friedhofs-Zaun zur Verfügung. Der Parkstreifen südlich der Contzenstraße entfällt. Einen Gehweg oder Radweg gibt es auf der Südseite der Straße bisher nicht. Ein Gehweg ist auch weiterhin nicht unbedingt nötig, da der Bahnsteig als Gehweg dienen kann. Wenn noch Platz ist, kann ein Radweg zwischen der südlichen KFZ-Spur und der Haltestelle eingeplant werden. Falls nicht, bleibt der nördliche Radweg wie im Status Quo ein Zweirichtungs-Radweg. Eine spätere Bahnsteigverlängerung für 90m-Züge soll planerisch mitberücksichtigt werden.
Die verlegte Haltestelle erschließt auch große Teile der Wohngebiete westlich der Bahngleise in einem 600m-Erschließungsradius (grau eingezeichnet, 600m ist der Standard-Erschließungsradius für Stadtbahnhaltestellen im „Außenbereich“ laut Definition der Stadt Köln im letzten Nahverkehrsplan). Damit diese Erschließung nicht nur theoretisch bleibt, schlage ich optional auch neue Fuß- und Radwege vor, die Longerich besser vernetzen und an die neue Haltestelle anbinden sollen. Eine neue Unterführung unter den Bahngleisen wäre aber natürlich relativ aufwendig.

Also soweit ich weiß sollte die 5 irgendwann von Ossendorf nach Longerich/Chorweiler verlängert werden, vielleicht kann die Schleife im Zuge dessen stillgelegt werden.
Du meinst bestimmt die Verlängerung der Linie 5 in Richtung Pesch/Esch/Auweiler. Dazu wird im Moment eine Machbarkeitsstudie vorbereitet (siehe hier). Eine Schleife von Butzweilerhof über Longerich Bahnhof nach Pesch kann ich mir aufgrund des großen Umwegs kaum vorstellen. Oder soll das ein Abzweig nach Longerich Bf werden?
Was ich mir gut vorstellen könnte, wäre eine Endstation für die Linie 5 an Longerich Bahnhof und dafür dann ein Abzweig der Linie 15 in Richtung Pesch ähnlich wie in diesem Vorschlag. Niederflur wäre auf diesem Abschnitt auch vorteilhaft.
Diesen Vorschlag hier habe ich aber bewusst als sehr kleine Maßnahme formuliert, die auf dem barrierefreien Ausbaus des Bestandsnetzes aufsetzt, zu dem man auf Dauer sowieso verpflichtet ist.
Das wäre in der Tat die bessere Lösung, als die Hochflur-Linie 5 in die nördlichen Stadtteile zu schicken.
Zudem sollte die 5 unbedingt den Bf. Longerich anfahren, denn dann können dort Pendler aus dem Raum Dormagen/Neuss/Düsseldorf in Richtung ihrer Arbeitsplätze im Gewerbegebiet Butzweilerhof umsteigen.
Ein RE-Halt in Longerich ist gut machbar – es gibt sogar schon ein dafür zur Verfügung stehendes Gleis.