Beschreibung des Vorschlags
Es gibt bereits zahlreiche Vorschläge für Personenverkehr auf der „Klüttenbahn“, die auch eine Elektrifizierung enthalten.
Die Umsetzung dieser Projekte liegt aber aktuell in weiter Ferne, da bereits für die aktuelle Roadmap der Stadt Köln nicht genug Personal zur Verfügung steht.
Deshalb schlage ich vor diese Strecke zunächst für den Güterverkehr zu elektrifizieren.
Es gibt ein klares politisches Ziel, dass der Verkehrssektor klimaneutral werden muss, deshalb wäre eine Elektrifizierung sinnvoll. Alternativ könnte man Wasserstoff Lokomotiven einsetzen (die es für den Güterverkehr noch nicht gibt) oder die Fahrzeuge mit E-Fuels betanken. Beides wäre im Betrieb sehr viel teurer als ein Betrieb mit Oberleitung und kurzem Akku Abschnitt, diese Varianten wären also im Vergleich zur Elektrifizierung weniger sinnvoll.
Es gäbe außerdem den Vorteil, dass kein Lokwechsel mehr nötig ist, die Züge könnten direkt weiter auf das Netz der DB fahren.
Hier habe ich die verschiedenen Abschnitte farbig dargestellt.
Abschnitte:
Niehl <> Ehrenfeld (Anschluss DB Strecke Köln-Aachen), mit Abzweig nach Nippes
➔ Elektrifizierung mit 15kV 16,7Hz – 1. Baustufe, höchste Priorität
➔ Verbindet den Niehler Hafen und das Combiconnect Terminal Köln Nord mit der Bahnstrecke Köln-Aachen
Vogelsanger Str. <> Stolberger Straße
➔ Akkubetrieb oder Elektrifizierung mit 15kV 16,7Hz – 2. Baustufe
Stolberger Straße <> Dürener Straße (Durch den Stadtwald)
➔ Akkubetrieb oder Elektrifizierung mit 750V – 2. Baustufe
Dürener Straße <> Frechen Bf
➔ Bestehende KVB Gleise mit 750V
Haus Vorst <> Frechen Benzelrath
➔ Elektrifizierung der noch nicht mit Oberleitung ausgerüsteten Gleise und der Umfahrung Frechen mit 750V – 2. Baustufe
➔ Es gibt bereits Pläne des Rhein-Erft-Kreises, diese Strecke für eine Stadtbahnlinie zu elektrifizieren. Wahrscheinlich müssten als Ergänzung nur die Gütergleise im Bahnhof Frechen und das dritte Gleis bis Haus Vorst elektrifiziert werden, falls dies im Stadtbahnprojekt nicht enthalten ist.
Frechen Benzelrath <> Anschluss Nord-Süd Bahn
➔ Elektrifizierung mit 15kV 16,7Hz – 2. Baustufe, abhängig vom Umbau der Nord-Süd Bahn für den allgemeinenen Güterverkehr
Fahrzeuge:
➔ Abschnitt Niehl <> Ehrenfeld: Hier könnten normale Elektroloks fahren
➔ Abschnitt Ehrenfeld <> Frechen: Hierfür müsste eine spezielle Elektrolok entwickelt werden, die mit 15kV 16,7Hz, mit 750V und mit Akku fahren kann. Falls die Strecke durch den Stadtwald elektrifiziert würde, wäre nur ein kleiner Pufferakku nötig, um die geringere Leistung im 750V Abschnitt zu kompensieren
Weiterer Ausbau der Strecke:
Die Bahnstrecke ist eigentlich zwischen der Robert-Perthel-Straße in Longerich und der Vogelsanger Str. zweigleisig, aktuell wird aber auf einem Großteil dieses Abschnitts nur eines der beiden Gleise genutzt.
Es sollte untersucht werden, ob bei einem weiteren Anstieg des Güterverkehrs (insbesondere durch das Combiconnect Terminal Köln Nord) ein zweigleisiger Ausbau nötig wird. Hierfür müsste auf Höhe der Robert-Perthel-Straße eine doppelte Überleitstelle gebaut werden und eine weitere Überleitstelle auf Höhe der Vogelsanger Straße.
Und was bringt diese Umrüstung?
Ich habe eine Begründung im Text ergänzt
Und welchen Güterverkehr willst du genau auf diesen Gleisen abwickeln? Die Verbindungen zu anderen Strecken sind ja nicht wirklich die besten:
Für alle wichtigen Relationen aus Köln heraus braucht man so oder so einen Fahrtrichtungswechsel (und wenn man das betrieblich gut organisiert kann man dabei mit relativ wenig Zeitaufwand gleich auch die Lok wechseln, sodass der Vorteil gegenüber Batterie/Wasserstoff sinkt), oder es muss über die bereits stark belastete weitere Eisenbahninfrastruktur in Köln gefahren werden, sodass diese Strecke wenig Vorteil bietet.
Ich sehe diese Elektrifizierung für den GV nur genau dann als sinnvoll an, wenn man von der RWE Nord-Süd-Bahn weitere Verbindungen zu wichtigen Strecken baut, wie du in deinem verlinkten Vorschlag und auch ich als Teil eines Güterzugrings bereits vorgeschlagen haben. Ebenfalls essentiell ist meiner Meinung nach eine direktere Verbindungskurve nach Norden, diese wäre aufwändig aber vermutlich machbar. Ich überlege dabei gerade auch, ob diese nicht von Merkenich aus sogar mehr Sinn machen würde, dort könnte man dann Stadtbahnverlängerung und Güterzugstrecke kombinieren, sollte das möglich sein werde ich dazu mal einen Vorschlag erstellen.
Wenn man durch den Stadtwald schon mit höchstens 750V elektrifiziert, würde ich diese Elektrfizierung bis zum (S) Müngersdorf-Technologiepark fortführen, und erst danach (wo die Verbindungskurve aus Ehrenfeld einmündet) auf 15kV umstellen. Das würde Stadtbahnfahrzeugen den Betrieb bis zur Umsteigemöglichkeit am S-Bahnhof ermöglichen, wenn man keine Zweisystemfahrzeuge einsetzen möchte/kann.
Der Abschnitt von Niehl bis Ehrenfeld hat schon einiges an Güterverkehr, insbesondere der Verkehr am Combiconnect Terminal Köln Nord wird weiter wachsen.
Da diese Züge heute schon fahren, wieso also nicht elektrisch? Auch der Schienengüterverkehr muss klimaneutral werden, und eine Elektrifizierung ist der effektivste Weg.
Der Abschnitt durch den Stadtwald hat natürlich eine geringere Bedeutung und eine begrenzte Kapazität.
Aber wie du schon sagst: In Kombination mit dem Ausbau der RWE Nord-Süd Bahn wäre eine Elektrifizierung dieses Abschnitts noch attraktiver.
Zur Spannung: natürlich könnte man auch bis Müngersdorf Technologiepark mit 750V elektrifizieren.
Ich gehe aber davon aus, dass sich eine neue Stadtbahnlinie nur dann lohnt, wenn sie weiter bis Longerich fährt, dann würde man sowieso Zweisystemfahrzeuge benötigen.
Meine Idee war es den 750V so kurz wie möglich zu halten.
Es ist aber auch fraglich, ob man es genehmigt bekommt im Stadtwald eine Oberleitung zu installieren.
Mit letzterem Satz hast du den Nagel auf den Kopf getroffen – Ausbauten und sonstige kapazitätssteigernde Maßnahmen an der Stadtwalddurchquerung werden nur sehr schwer durchsetzbar sein. Jan_Lukas und ich haben das in diesem Forum bereits vor längerer Zeit ausführlich bezüglich der dort eventuell denkbaren Einrichtung einer Stadtbahnlinie diskutiert und wurden uns immerhin insofern einig, dass die Widerstände gegen einen wie auch immer gearteten Ausbau der Stadtwaldstrecke im äußerst selbstbewussten Kölner Westen nicht gerade gering sein werden (z.B. wegen des Denkmalschutzes der Strecke und auch wegen der in der Kölner Kommunalpolitik gut vernetzten Bürgerinitiativen zum Erhalt des Status Quo).
Deshalb habe ich ja im Abschnitt durch den Stadtwald die Elektrifizierung nur als Option erwähnt.
Diesen Abschnitt könnte man stattdessen auch mit Akkubetrieb überbrücken