2 Kommentare zu “Umleitung Erfurt-Würzburg (RE7/RE50/RB44) über Ilmenau

  1. Ich kann noch https://linieplus.de/proposal/regionalexpress-coburg-erfurt/ als anbieten. Im Prinzip sehr ähnlich, nur eben Arnstadt statt Ilmenau.

    Ich finde die Idee ziemlich gut. Ilmenau ist wirklich mies angebunden. Das Kopfmachen in Ilmenau nimmt allerdings einiges an Zeitersparnis wieder raus. Den Lückenschluss südlich von Manebach aus durchzuführen würde wohl an die 10 Minuten einsparen, ist aber einiges komplexer weil es einen Tunnel bräuchte und die Strecke steiler ist.

    Der Halt Arnstadt Ost könnte etwas problematisch werden, da man den Bahnhof 4-gleisig bauen muss, und man müsste dort wohl eine Überholung abwarten. So wird es auch in Merklingen gemacht – macht das Ganze aber natürlich langsamer.

    PS: Der RE19 kann nur 150 fahren, mehr lassen die Dosto-Wägen nicht zu auch wenn die Lok die 200 fahren könnte. Mit den neuen Triebzügen sind dann 190 möglich. Die lokbespannten Züge auf den Relationen Ulm-Wendlingen sowie Nürnberg-München können auch nur 200 fahren.

  2. Die Idee Ilmenau besser anzubinden, ist natürlich an sich nicht verkehrt, aber dein Vorschlag weist leider einige Schwachstellen auf.

    Zunächst ist die Strecke über Ilmenau etwa 8 Kilometer länger als die bestehende über Plaue und Arnstadt. Dieser Umweg ließe sich nur ausgleichen, wenn man auf der neuen Strecke deutlich schneller fahren könnte, was die Strecke zumindest theoretisch hergibt.

    Die Fahrzeuge erlauben jedoch nur eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h (BR612 auf RE7) oder 120 km/h (Regioshuttle auf RB44 und RE50). Das wird sich auch nicht ändern, solange die Strecke nicht elektrifiziert ist.

    Die von dir angegebene Fahrzeit von 9 Minuten Erfurt – Ilmenau wäre selbst mit schnelleren Zügen unmöglich zu erreichen. Laut Trassenfinder bräuchte man alleine bis zum Überholbahnhof Ilmenau-Wolfsberg etwa 17 bis 18 Minuten (mit BR612) oder 20 bis 21 Minuten (mit Regioshuttle). Bis Ilmenau Bahnhof über die von dir vorgesehene Spange bräuchte man von dort nochmal 4 bis 5 Minuten. Und das wäre immer noch relativ schnell, für die erreichbare Höchstgeschwindigkeit.

    Damit käme man dann auf eine Gesamtfahrzeit von mindestens 41 Minuten für die Regionalbahn, 39 Minuten für den RE50, wenn er in Ilmenau-Roda und Ilmenau-Pörlitzer Höhe durchfährt (47 bis Zella-Mehlis) und 36 Minuten für den RE7 (44 bis Zella-Mehlis).

    Das heißt, man hätte keine Fahrzeitersparnis, sondern teilweise sogar eine Verlängerung der Fahrzeit.

    Dazu kommt, dass man Gräfenroda vollständig vom Schieneverkehr abkoppeln und das Angebot nach Arnstadt und Plaue massiv verschlechtern würde. Zudem würde der Anschluss in Richtung Gotha und Eisenach in Neudietendorf entfallen.

    Darüber hinaus ist dein dein Vorschlag zwischen Gehlberg und Ilmenau ein kritischer Eingriff in sensible, schützenswerte Naturräume. Im Bereich des Tals der Zahmen Gera würde deine Strecke folgende Schutz gebiete durchschneiden:

    • Bisphärenreservat Thüringer Wald (Zone 2 = Pflegezone, unmittelbar neben Kernzone)
    • FFH-Gebiet (Oberlauf der Zahmen Gera)
    • Naturpark Thüringer Wald
    • EU-Vogelschutzgebiet Mittlerer Thüringer Wald
    • Wasserschutzgebeit

    Das wäre ein massiver Eingriff, da aufgrund der Hanglage der Strecke umfangreiche Erdarbeiten stattfinden müssten

    Zudem müsste eine Erschließung des Baufelds mit einer zumindest provisorischen Straße stattfinden.

    Zumal zweifelhaft wäre, ob eine solche Lage der Strecke am Steilhang überhaupt möglich wäre.  Auf jeden Fall wäre es jedoch ein enormer Aufwand fürden  Geländeausgleich und die Stabilisierung der Steilhänge.

    Dazu kommen noch kostenintensive Kunstbauten, wie der Tunnel oder die knapp 70 Meter hohe Talbrücke über das Tal der Zahmen Gera.

    Theoretisch wäre das ganze zwar machbar, aber für mich überwiegen hier die Nachteile. Außerdem wäre eine bessere Südanbindung Ilmenaus schon heute über Rennsteig und Schleusingen möglich

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