Beschreibung des Vorschlags
Die Regionalzüge um München haben quasi die Rolle eines Stadtexpresses – innerhalb des S-Bahn Netzes wird nur noch an einigen wenigen Knoten gehalten. So halten die Regionalzüge aus Wasserburg, Rosenheim, Salzburg und Kufstein (evtl. auch Glonn) ab Grafing Bahnhof (dem Beginn der S-Bahn) auf dem Weg zum Münchner Hauptbahnhof nur noch am Ostbahnhof. Dies führt zwar zu kürzeren Fahrzeiten, hat aber auch zur Folge, dass Regionalpassagiere erst weit auf Münchner Stadtgebiet in den Stadtverkehr wechseln können. Ein Umstieg in die S-Bahn in Grafing ist zwar möglich, führt aber auch zu deutlich höheren Fahrzeiten.
Ich möchte deswegen den Bau eines Regionallhaltes in Trudering anregen, um dieses Manko zu beheben. Trudering bietet sich an, da hier neben zwei S-Bahnen auch die Möglichkeit zum Umstieg in die U-Bahn besteht und bereits fünf Buslinien am Bahnhof halten. Zudem besteht über die U2 ein direkter Umstieg zur Messestadt, das Gewerbegebiet „Am Moosfeld“ liegt in naher Distanz und das Rangierfeld bietet Platz zum Ausbau.
Der bestehende Bahnsteig der S-Bahn wird zum Regionalbahnsteig, die beiden Ferngleise können zum Überholen im Güter- und Fernverkehr genutzt werden. Idealerweise muss die Aus- und Einfädelung für den Regionalverkehr niveaufrei gebaut werden. Die S-Bahn bekommt einen neuen Bahnsteig nördlich des bestehenden Bahnsteigs, dafür müssen auch ihre Gleise etwas nach Norden verschoben werden. Für durchfahrende Güterzüge zum Nordring besteht weiterhin Platz.
Die angesprochene Ausfädelung mag übertrieben klingen, dürfte aber immer noch kostengünstiger sein, als den bestehenden Bahnsteig abzureißen und den Bahnhof nach einem Muster:
Ferngleis – Regiogleis – Bahnsteig – Regiogleis – Ferngleis – S-Bahn – Bahnsteig – S-Bahn
wieder aufzubauen. Trotzdem entsteht eine Überholmöglichkeit, die den Betrieb flexibler macht.
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Die Busanbindung ist schon jetzt gut, es bietet sich aber an, den Stadtbus 139 (Harlaching – Neuperlach Zentrum – Trudering – Messestadt) zu einem neuen Metrobus 64 aufzuwerten (auch als Vorlaufbetrieb für eine Verlängerung der U1 Richtung Solln), die freiwerdene Liniennummer kann ein neuer Stadtbus 139 übernehmen, der von Trudering über Michaelibad, Ramersdorf, die Orleansstraße, den Regerplatz und Gärtnerplatz bis zum Viktualienmarkt in der Innenstadt fährt. Zudem bietet es sich an, die Überlandlinie 242 von Gronsdorf bis Trudering zu verlängern.
Prinzipiell eine gute Idee. Die Ferngleise für den Güterverkehr nutzen zu wollen, halte ich jedoch nicht für gut, weil der Güterverkehr zum Nordring abbiegen können muss und deshalb auf der nördlichen Bahnhofsseite eindeutig besser angesiedelt ist. Ich halte es auch nicht für nötig, den S-Bahnsteig zu verlegen. Man könnte das südlichste Gütergleis, also jenes, das nördlich auf die S-Bahngleise folgt, mit einem Seitenbahnsteig versehen. Dieser wäre schmaler, als ein Mttelbahnsteig, sodass der Platz dafür ausreichen würde. Durch eine einfache Weichenverbindung am Ostende des Bahnhofs könnte dieses von den regionalzügen in Richtung Westen erreicht werden. Hinter dem Bahnhof gibt es schon die erforderlichen Weichenverbindungen, die allerdings ein Kreuzen der S-Bahngleise erfordern. Eine eingleisige Überwerfung wäre hier sinnvoll. In Richtung Osten könnte am Fernbahngleis ein Hausbahnsteig am Empfangsgebäude (wieder-)errichtet werden. Dort müssten sich dann zwar Fern- und Regionalverkehr ein Gleis teilen, aber vielleicht ginge das ja.
Der Güterverkehr bleibt ja auf der Nordseite, da er schon jetzt zwischen Trudering und Gronsdorf mit einer Überwerfung auf eigene Gleise auf der Nordseite vom Bahnhof wechselt. Wenn man zwei Rangiergleise aufgibt, kann der Güterverkehr in Trudering einfach ein Gleispaar „nach Norden rutschen“. Die beiden südlichen Gleise sind für den Personen-Fernverkehr gedacht.
Dein Vorschlag wäre sicher kostengünstiger, und ist dementsprechend eine Alternative. Allerdings hat man keine vollständige Entmischung von Regio und Fernverkehrs, da diese Züge sich stadtauswärts ja das Gleis 1 mit Hausbahnsteig teilen müssten. Entsprechend kann nicht überholt werden – der Vorteil wäre hier, dass Fernzüge (die auch durch Grafing durchfahren würden und erst wieder in Rosenheim halten) nicht hinter einen z.b. verspäteten Regionalzug festhängen würden.