Beschreibung des Vorschlags
Das Regionalzug Angebot zwischen Augsburg und München ist mehr als bescheiden: Stündlicher RE mit 6 Zwischenhalten plus stündliche RB mit 9 Zwischenhalten. Schaut man sich mal die am besten mit Augsburg-München vergleichbare Relation, Hamburg-Lübeck, an: halbstündlicher RE mit 3 Zwischenhalten!
Das Resultat davon: Während sich zwischen Augsburg und München Desiro HCs und einstöckige Mireos jeweils stündlich abwechseln, fährt zwischen Hamburg und Lübeck jeder Zug als 8-teiliger Dosto, ist aber überlastet, daher wird in der HVZ durch Extrazüge („RE 8X“) ergänzt und über 12-teilige Dostos – im Halbstundentakt(!) – nachgedacht.
Na sowas: Ein attraktives Angebot erzeugt eine hohe Nachfrage!
In Bayern besteht hier also großer Nachholbedarf. Ziel sollte sein: Halbstündlicher schneller RE mit 3-4 Zwischenhalten, dazu stündliche RB / Express-S-Bahn, die zwischen Mammendorf und Augsburg alle Zwischenhalte bedient.
Dieser Vorschlag hier legt gut vor. Darauf möchte ich aufbauen:
Schneller RE München – Augsburg im Halbstundentakt, stündlich weiter nach Stuttgart, stündlich weiter nach Treuchtlingen, ab da zweistündlich weiter nach Würzburg/Nürnberg
Bedienung der einzelnen Abschnitte:
München-Augsburg: halbstündlicher RE, stündliche RB oder Express-S-Bahn
Augsburg-Donauwörth: stündlicher RE, (halb)stündliche RB (bleibt also gleich)
Donauwörth-Treuchtlingen: stündlicher RE mit Halt am einzigen Unterwegshalt (bleibt also gleich)
Treuchtlingen-Ansbach: zweistündlicher RE, zweistündliche RB, bedienen beide(!) alle Zwischenhalte
Ansbach-Würzburg: zweistündlicher RE, stündliche RB, Verstärker Würzburg-Marktbreit entfallen z.T.
Treuchtlingen-Nürnberg: Zweistündlicher RE aus Augsburg (dieser Vorschlag), zweistündlicher RE aus Ingolstadt (ergänzen sich zum Stundentakt), dazu halbstündliche RB Treuchtlingen-Nürnberg (Bedienfrequenz bleibt gleich)
Im Berufsverkehr hat man allerdings vier Züge pro Stunde zwischen Augsburg und München.
Zwischen Hamburg und Lübeck werden vierteilige KISS in Doppeltraktion eingesetzt.
Auch wenn der KISS durchgehend doppelstöckig ist und in Doppeltraktion acht Wagen hat, so bezeichnet man dies nicht als achtteiligen Dosto.
Da der KISS ein Triebwagen ist, muss im Fahrzeug auch noch die gesamte Antriebstechnik untergebracht werden, was auf Kosten der Sitzplatzkapazität geht.
Ein normaler Dosto ist nur der Wagen selbst, der auf eine zusätzliche Lok angewiesen ist. Dafür hat ein einzelner Dosto aber auch -je nach Bestuhlung- bis zu 141 Sitzplätze.
Der KISS in Schleswig-Holstein hingegen hat insgesamt 405 Sitzplätze. Die Doppeltraktionen haben somit 810 Sitzplätze.
Zwischen München und Augsburg werden bunte Kombinationen aus fünfteiligen Desiro HCs und dreiteiligen Mireos mit jeweils 500 bzw. 216 Sitzplätzen.
Eine Doppeltraktion Desiro HCs hat folglich 1000 Sitzplätze, eine Dreifachtraktion Mireos kommt auf 648 Plätze und eine Mischtraktion auf 716 Plätze. Ob sogar Vierfachtraktionen Mireos zum Einsatz kommen, weiß ich nicht. Ich meine, mich dran erinnern zu können, eine solche in München gesehen zu haben, vielleicht war es aber auch nur eine Dreifachtraktion.
Unterm Strich kann man also nicht sagen, dass das Angebot zwischen München und Augsburg per se deutlich schlechter als zwischen Hamburg und Kiel ist.
Zwischen Ansbach und Würzburg würde ich diesen Zug lieber an allen Zwischenstationen halten lassen, da ich finde, dass eine Verdichtung zum Halbstundentakt dem RE vorzuziehen ist. Man muss auch bedenken, dass entlang dieser Strecke -abgesehen von Würzburg- keine sonderlich bedeutenden Städte liegen, die einen RE rechtfertigen.
Zwischen Treuchtlingen und Nürnberg würde ich die RE noch zusätzlich in Georgensmünd halten lassen, da die auch heute schon dort halten.
Zwischen Mering und Augsburg muss auch ein angemessener Takt angeboten werden, daher sollte die RB Augsburg-München halbstündlich fahren. Zusammen mit der Linie nach RB67 ergibt sich somit ein Viertelstundentakt.
Bei dem zusätzlich benötigtem RE stimme ich dir zu. In der HVZ ließe sich hier sicherlich eine halbstündliche Verbindung anbieten, außerhalb davon wohl eher nur stündlich.
Die RB fährt idR nur als Doppeltraktion-Mireo, mehr ist auf Grund der unattraktiven Fahrzeit gar nicht auszulasten.
Kiel und Lübeck verwechselt? Well…
Und doch, kann man sagen. Erstens deutlich weniger Sitzplatzkapazität (s.o.), zweitens deutlich unattraktivere Fahrzeiten.
Ein Halbstundentakt wird allerdings mit 3 Zügen in 2 Stunden nicht klappen. Da ist stündliche RB + zweistündlicher Express dann doch sinnvoller.
Wird es sowieso geben, da man ja noch die mindestens stündliche RB nach Geltendorf hat. Im D-Takt ist die sogar halbstündlich.
In der HVZ hab ich definitiv Dreifachtraktionen gesehen, ob es sogar Vierfachtraktionen sind, kann ich nicht mit Sicherheit sagen.
Zudem bezweifle ich, dass jemand, der bereits in München am Bahnhof steht, nicht in die RB mit der um wenige Minuten längere RB einsteigt und dafür lieber deutlich länger auf den nächsten RE einsteigt.
Wer einfach nur von München nach Augsburg möchte, der steigt in den Zug ein, der zuerst abfährt, egal ob nun 6 oder 9 Zwischenhalte.
Hmm, Mist
Eine Doppeltraktion Desiros hat mit 1000 Sitzplätzen deutlich mehr als die 810 in einer Doppeltraktion KISS zwischen Hamburg und Lübeck.Eine Dreifachtraktion Mireos und eine Doppeltraktion kommen auf zusammen 648+1000= 1648 Sitzplätze zwischen München und Augsburg, die KISS zwischen Hamburg und Lübeck auf 1620 Sitzplätze.
Zudem ist das Angebot zwischen München und Augsburg deutlich dichter (jeweils Abfahrtszeit in München Hbf und Fahrtzeit bis Augsburg Hbf angegeben):
16:03 ->43 Minuten
16:13 -> 49 Minuten
16:35 -> 42 Minuten
16:41 -> 45 Minuten
16:54 -> 50 Minuten
17:23 -> 43 Minuten
17:35 -> 44 Minuten
17:42 -> 46 Minuten
17:57 -> 49 Minuten
als zwischen Hamburg und Lübeck (jeweils Abfahrtszeit in Hamburg Hbf und Fahrtzeit bis Lübeck Hbf angegeben):
16:06 -> 46 Minuten
16:34 -> 50 Minuten
17:06 -> 46 Minuten
17:18 -> 43 Minuten
17:34 -> 50 Minuten.
Zwischen München und Augsburg fahren also in der HVZ (16-18 Uhr) 9 Züge, zwischen Hamburg und Lübeck nur 5 Züge. Aufgrund dieser deutlich höheren Anzahl an Fahrten bei vergleichbarer Kapazität pro Zug ist die Gesamtkapazität deutlich höher.
Anhand der oben aufgelisteten Fahrtzeiten würde es mich interessieren, wie du zum Schluss kommst, dass die Regios zwischen München und Augsburg deutlich unattraktivere Fahrtzeiten als die zwischen Hamburg und Lübeck haben.
Die Fahrtzeiten sind identisch, dabei sind die beiden Strecken fast gleich lang (Hamburg-Lübeck ist 0,985km länger).
Da die Strecke München-Augsburg anscheinend besser ausgebaut ist, können bei gleichbleibender Fahrtzeit 5 zusätzliche Halte bedient werden.
Selbst das würde ich nicht unbedingt sagen. Wenn man den zweistündigen Zwischentakt genauso legt, dass exakt in der Spitzenstunde der T30 angeboten wird, kommt es einem durchgehenden T30 doch sehr nahe.
Ich würde aber konkret auf dieser Strecke auch einen T30 der RB besser als einen T60 der RB + T60 des RE finden.
Ich finde einen T30 im Zulauf auf eine Stadt mit 300.000 Einwohner doch etwas dürftig. Der aktuelle und auch im D-Takt geplante angenäherte T15 ist doch deutlich besser.
Aber auch wenn es einen T30 zwischen München und Augsburg mit sämtlichen Zwischenhalten gäbe, der zusammen mit der Linie nach Geltendorf den T15 darstellt, gäbe es zwischen 16 und 18 Uhr immer noch 5 weitere Züge, die man deutlich öfters durchfahren lassen kann.