Beschreibung des Vorschlags
Bau: Die neue Trasse zweigt vor dem Nauener Tor nach Westen ab. Der nur zweitägige Wochenmarkt dort wird in den größeren, täglichen Markt am Bassinplatz integriert. Vom Mittelstreifen der Hegelallee geht es in die Jägerallee, wo bis G.-Mendel-Str. straßenbündige Trassierung nötig ist. Danach ist durchgehend eigener Gleiskörper möglich, aber bei Bedenken auch straßenbündige Führung. Am Campus Fachhochschule entsteht eine Gleiskreuzung mit zusätzlichen Bögen in Richtung Süd-West.
Benefits: Die neue Trasse bedient Teile der nördlichen Altstadt und Jägervorstadt mit Schulen und Behörden. Hier gibt es bisher nur umwegige Buslinien, die nicht in den Süden der Stadt fahren. Sie entlastet außerdem die eingleisige Engstelle Nauener Tor. Denn diese wird zum Nadelöhr, sobald wegen der Verlängerung nach Krampnitz die Zugdichte auf 36/h verdichtet wird.
Betrieb: Linie 96 (Jungfernsee – Kirchsteigfeld) befährt die Neubautrasse. Linie 92 (Bornstedt – Kirchsteigfeld) verbleibt unverändert in der Puschkinallee, die mit einer Linie ausreichend bedient ist.
Bus: Der Busverkehr kann reduziert werden:
– 692 endet Bornstedt Kirschallee. Im Berufsverkehr geht es bis zur neuen 96-Haltestelle Pappelallee/G.-Herrmann-Allee.
– 695 fährt über Friedenskirche, Hegelallee, Kurfürstenstr. und Klinikum bis Hbf.
– 603 fährt ab Reiterweg/Alleestr. über Voltaireweg, dann wie 695 zum Hbf. 603 ergänzt 695 zwischen Schloss Sanssouci und Hbf zu einem 10′-Takt. Abends und am Wochenende verkehren beide Linien im 40′-Takt.
In der nördlichen Innenstadt entsteht so eine neue Hauptroute mit 603 + 695 und eine bessere Vernetzung. U.a. erreicht man vom Klinikum den Hauptbahnhof direkt, viele Besucher und Angestellte wohnen im Umland. Die Touristenziele Park Sanssouci und Neuer Garten werden direkt verbunden. Aus Eiche/Golm erreicht man schneller die Innenstadt, da 695 nicht mehr den Umweg über Voltaireweg nimmt..
Hier ein Vorschlag von rob, bei welchem aber auf der Stammstrecke über Rathaus Zusatzverkehr nötig wäre. Bei meinem Vorschlag reicht der 10′-Takt von 92 aus. Sollte der Ast nach Krampnitz im 5′-Takt bedient werden, soll man die Verstärker über Rathaus führen.
Ich sehe diese Variante kritisch, weshalb ich sie damals auch schnell verworfen habe.
Zum Einen entlastest du den innerstädtischen Teil der Friedrich-Ebert-Straße nicht, sodass der Mehrwert als Entlastungsstrecke nicht gegeben wäre-> aus diesem Grund hatte ich damals auch einen viergleisigen Ausbau am Platz der Einheit mit meiner Trasse in Verbindung gebracht.
Zweitens wird das der Denkmalschutz schon unterbinden. Die Baumallee in der Hegelallee und die Sichtachsen am Nauener Tor und Jägertor lassen die Gleisbögen in der Form nicht zu.
Auch ein Grund, warum ich in meinem Vorschlag mir als Ziel gesetzt habe, keine Eingriffe in den Bestand im Bereich der Historischen Innenstadt vorzunehmen
Die Bestandsstrecke ist nur an der Haltestelle Rathaus gut nachgefragt. Dieser wiederum setze ich Konkurrenten entgegen mit der neuen Tramstrecke, sowie der Busroute Alleestr. – Am Neuen Garten.
Meinst Du mit Sichtachse die Hegelallee? Die ist doch unwichtig, man blickt nur seitlich auf die Tore. Und am westlichen Ende sehe ich auch keinen Achsenpunkt.
Man könnte statt Mittelstreifen auch Fahrspur oder Parkspur der Hegelallee nutzen, daran soll es nicht scheitern.
Warum genau soll dieser Teil der Strecke gebaut werden, an den Haltestellen Brandenburger Straße und Nauener Tor aber keine Kapazitätserhöhung passieren?
Ich denke, auch die Kurve am Nauener Tor ist bedenklich, und der Denkmalschutz spielt in der Hegelallee auch nicht mit. Daher glaube ich, meine Variante wäre für die Kapazitätserhöhung und Stadtgestaltung die besser geeignete.
Ich versuche mal, auf die vagen Bemerkungen konkret zu antworten:
– Der Platz vor dem Nauener Tor reicht bequem aus für die Gleisbögen. Oberleitungsmaste braucht es hier gar nicht, die Strippe soll (wie die der Bestandstrasse) an die Häuser und ans Tor befestigt werden.
– Die Bäume in der Hegelallee dürfen bleiben, der heutige Fußweg ist breit genug für zwei Gleise. Sogar für die Haltestellen am Jägertor reicht der Platz.
– Auch am Jägertor ist genug Platz für die Bögen.
– Die Sichtachse aus Süden auf das Jägertor wird durch Züge nicht stärker gestört, als durch LKWs. Die Masten östlich des Tores sind hinter der Häuserzeile aus Süden unsichtbar. Die Masten entlang der Jägerallee sind hinter den Bäumen unsichtbar. Die Oberleitung wird bis auf ein kurzes Stück durch das Tor verdeckt.
– Die Hegelallee selbst ist kein Denkmal. Hier stand früher die Stadtmauer, die wird aber nicht mehr wieder aufgebaut werden, die Tore sind das Relikt.
Nochmal zu Deinem Vorschlag:
– Oberleitung und Masten stören die bedeutende Sichtachse der Hauptallee auf den Obelisken. Der Denkmalschutz wird hier stärker protestieren.
– Entlang des Voltaireweg müssen nicht einfach nur Bäume gefällt, sondern ein naturnaher Wald beseitigt werden. Umweltschützer werden hier stärker protestieren.
@Jan_Lukas: Die Kapazität wurde erst kürzlich durch längere Fahrzeuge erhöht. Sollte das nicht ausreichen, und zusätzliche Züge nötig sein, würden diese die eingleisige Engstelle Nauener Tor weiter verstopfen. Von daher muss eine zweite Trasse her.
@Rob: Bitte konkret werden, Bedenken inwiefern, und welches Denkmal wird wie beeinträchtigt?
Ach wie schön das jeder weiß, dass die Stelle dort eingleisig ist. Ist auf der Karte nicht ohne weiteres zu erkennen und begründet wurde das auch nicht. Bitte unbedingt die Beschreibung nachbessern!
Ich nehme an das Rob weiterhin den gleichen Denkmalschutz wie vor 2 Jahren meint.
Steht schon da:
Ich verstehe nicht, warum diese Stelle eine Entlastung brauchen soll. Dort fahren sowohl die 92 als auch 96 im 10 min Takt über eine Strecke von 80 m eingleisig. Auf der Bornholmer Straße ist der Abschnitt über 200 m lang und dort fährt die M13 und 50 im 10 min Takt. Das funktioniert auch und das bei fast 3-facher Strecke.
Mal davon abgesehen ist in Potsdam ja nicht mal ansatzweise die Länge eines Straßenbahnzuges erreicht, der maximal möglich wäre. Lass doch erstmal überall 50 m Bahnen fahren, bevor du über Kapazitätsengpässe nachdenkst, die beseitigt werden müssen.
Ich verstehe nicht, warum diese Stelle eine Entlastung brauchen soll.
Kann ich gerne mal versuchen, dazustellen. Aktuell besteht ein 5-Minuten-Takt, welcher an der Kapazitätsgrenze steht. Hinzu kommt die starke Entwicklung des Potsdamer Nordens (das 10290-Einwohner-Viertel in Krampnitz, weitere Entwicklungen in Fahrland, Bornim, Bornstedter Feld und Neu Fahrland mit insgesamt erwartetem Zuwachs von 23000 Einwohnern bis 2040). Alleine mit Krampnitz ist bereits ein 3,3-Minuten-Takt geplant. Langfristig wird man wohl einen 2,5-Minuten-Takt benötigen.
Das Problem am „Sonderfall“ Nauener Tor ist die Kreuzung einer viel befahrenen Hauptstraße, welche lange Grünphasen benötigt, um das Nadelöhr Neuer Garten entlasten zu können (was heute schon nicht funktioniert). Ein Herunterschrauben der Grünphasen würde die ganze Innenstadt zustauen, da der Rückstau dann bis in die Jägerallee und die Hegelallee westlich des Jägertors reichen würde und auch den Verkehr auf der Relation der B2 beeinträchtigen würde. Somit wäre die gesamte Innenstadt, inklusive der Buslinien 692 und 695 nicht mehr funktionsfähig.
Ein weiterer, wenngleich auch nicht für die Kapazität entscheidender Faktor ist die fehlende Alternativstrecke bei Störungen. Hier geht in Richtung Norden meist gar nichts mehr. Das Problem ließe sich mit einer zweiten Nord-Süd-Verbindung beheben.
Nur mal so: Ein Mensch brauch für die 80 m zu Fuß knapp eine min. Eine Straßenbahn die diese Stelle mit 20-30 km/h fährt, also eher so 30 Sek mit Weichenstellung. Bedeutet also, man könnte sehr wohl noch dichter fahren, ohne das man sich allzu sehr behindert, wenn man nicht mehr im Fahrplan ist. Also vor allem einen weiteren 10 min Takt einer anderen Linie wäre möglich. Zudem sind die Bahnen noch verlängerbar. Alleine gegenüber den größten Bahnen im Netz, hat eine 50 m Bahn ein Kapazitätsplus von 25%. Das ist doch erstmal ordentlich! Und wenn ich dann deinen angesprochenen weiteren 10er Takt dazu nehme, erhöhe ich die Kapazität zu heute um 50% und mit den längeren Bahnen dann sogar um 87,5%. Das reicht doch dicke!
Und eine Alternativroute brauch man nicht wirklich in Potsdam. So oft sind nun keine Baustellen oder andere Betriebststörungen. So mal diese Eingleisigkeit mit ZR-Fahrzeugen sogar eine super Wendestelle ist und man so durchaus arbeiten könnte, wenn es zu sowas kommt.
Wenn ich das richtig sehe, ist das am Nauener Tor eher eine Gleisverschlingung, da kann man also gar kein Gleis wechseln. Das aber nur am Rande, weil mir das grad aufgefallen ist.
Interessante Rechnung, das reicht aber nicht, um die Leistungsfähigkeit des Knotens bei einer Verdopplung des Taktes zu belegen. Da muss ein Gutachten her. Sollte dieses eine nicht ausreichende Kapazität oder Probleme im Betriebsablauf fazitieren, wäre eine zweite Nord-Süd-Verbindung mehr als sinnvoll.
PS: Dann aber eher die aus meinem Vorschlag ;D