Beschreibung des Vorschlags
Ein Vorschlag für eine Verbesserung der Anbindung des unteren Bergischen Landes an die Metropolregion Köln. Ausschlaggebend für diesen Vorschlag waren vor allem die folgenden drei Überlegungen:
- Wer in Olpe wohnt und mit dem ÖPNV in eine Großstadt will, hat momentan über die Schiene gar keine attraktiven Verbindungen. Nach Siegen kommt man mit dem Auto in weniger als 30 Minuten, mit dem Zug dauert es fast 1 1/2 Stunden. Bei Hagen (1:30) und Köln (2:30) sehen die Verhältnisse ähnlich schlimm aus. Selbst zur Kreisstadt Gummersbach ist es eine Stunde, obwohl nur 25km Luftlinie dazwischen liegen.
- Lindlar (20.000 Einwohner) würde sich als Pendlervorstadt von Köln rein geografisch eigentlich wunderbar eignen, ist aber leider furchtbar im ÖPNV an sie angeschlossen. Auch hier dauert es mehr als eine Stunde bis zum Kölner Hbf, mit zwei Umstiegen.
- Und selbst die größeren Städte im Bergischen, die über den RB25 direkt an Köln angeschlossen sind, brauchen für die Fahrt über eine Stunde. Nicht besonders Pendler-freundlich.
Daher die – vermutlich etwas zu extreme – Lösung einer Neubaustrecke, die folgende Direktverbindung schafft: Köln – Bergisch-Gladbach – Lindlar – Marienheide – Meinerzhagen – Olpe Wir bauen hier auf knapp 60km 5 Brücken und 5 Tunnel um knapp 100.000 Menschen im Bergischen besser an den Großraum Köln anzubinden. Da muss sich noch einiges in der Verkehrslandschaft ändern, damit so ein Projekt auch nur ansatzweise Realisierungs-Chancen hat, aber für verkehrstechnisch sinnvoll halte ich es jetzt schon.
Streckenverlauf
Wir fangen in Olpe an und folgen der Bestandsstrecke für ca. 5km nach Norden. Dann geht es in einen Tunnel Richtung Hunswinkel, wo wir die Trasse des 1910 geplanten aber nie vollendeten Lückenschlusses der Listertalbahn (Kummenerl – Eichhagen) erreichen. Ab Kummenerl geht es dann über Bestandgleise Richtung Meinerzhagen, wo wir aber leider am Hbf vorbei müssen – dafür gibt es zwei neue Haltepunkte, Scherl und Meinerzhagen-Süd. Hierauf folgt ein kurzer, neu zu bauender Tunnel, um auf die Bestandstrecke Richtung Köln einzufädeln. Dieser folgen wir bis nach Marienheide. Jetzt wird es interessant. Südlich von Marienheide geht es erst einmal steil bergab – von 350 auf 310m über eine Strecke von knapp einem Kilometer – für Nebenbahnen gerade noch akzeptabel. Danach führt uns eine 300m lange Brücke über die Leppe zu einem Bergmassiv, das glücklicherweise genau in die Richtung „führt“, in die wir wollen – nämlich Richtung Lindlar. Am Ende deises Massivs müssen wir jedoch noch einmal die Leppe überqueren, was mit einer 90m hohen Brücke erreicht wird, die der von Müngsten locker das Wasser reichen kann. Danach können wir die Strecke relativ einfach entlang der K19 führen und erreichen endlich Lindlar. Nach dem neuen Bahnhof Lindlar geht es gemütlich herunter auf 210m, bevor ein ca. 1km langer Tunnel uns auf die alte Trasse der Sülztalbahn bringt. Dieser folgen wir für etwas über 10km, bis wir hinter Brombach über ein weiteres, relativ komplexes Stück bis nach Bergisch-Gladbach kommen. Dort erreichen wir über schließlich die Bestandsstrecke der S11, die z.B. diese Strecke übernehmen könnte – dann könnte man auch in BG Kopf machen und bräuchte die zusätzlich eingezeichnete Gleiskurve nicht. Zwischen Marienheide und Immekeppel soll die Strecke bis auf die Tunnel und den steigen Aufstieg bei Marienheide zweigleisig ausgebaut sein, zwischen Immekeppel und Bensberg aufgrund der geografischen Begebenheiten nur eingleisig. Ab Bensberg wieder zweigleisig.
Fahrzeiten
Olpe – Köln würde sich von 2:30 Stunden auf ungefähr 1:30 Stunden verkürzen. Von Meinerzhagen aus wären es etwa 1:10, gegenüber 1:30 momentan, von Lindlar aus nur noch 40 Minuten (momentan 1:10). Auch profitieren würden die Relationen Olpe – Gummersbach (ca. 15 Minuten schneller), Lindlar – Marienheide/Meinerzhagen (ca. 40 Minuten schneller) und Olpe – Marienheide/Meinerzhagen (bis zu 1,3 Stunden schneller). Als Beispiel: Würden wir um 10:00 mit dem Zug aus Olpe losfahren, sähe unser Fahrplan ungefähr so aus:
- 10:05 Eichhagen
- 10:12 Valbert
- 10:16 Scherl
- 10:19 Meinerzhagen Süd
- 10:27 Marienheide
- 10:40 Lindlar
- 10:54 Brombach
- 10:57 Immekeppel
- 11:02 Herkenrath
- 11:07 BG-Heidbach
- 11:12 Duckterath
- 11:15 Köln-Dellbrück
- 11:17 Köln-Holweide
- 11:19 Köln-Mülheim
- 11:24 Köln-Buchforst
- 11:27 Köln-Messe/Deutz
- 11:30 Köln Hbf
Auch wenn ich hiermit noch nicht ganz fertig bin, freue ich mich auf eure Anregungen und Kommentare!
Update 26.11: Strecke zwischen Marienheide und Lindlar begradigt, vier Brücken unnötig gemacht, dafür gibt es jetzt östlich von Lindlar einen 2,5km langen Tunnel. Außerdem ist Immekeppel jetzt angebunden, und in dem Bereich Brombach – Herkenrath ist eine weitere Brücke überflüssig geworden.
Update 03.04: Ich habe keine Ahnung, warum ich im November einen Tunnel östlich von Lindlar für nötig gehalten habe – man kann die Strecke genausogut über das Gewerbegebiet Remshagen führen! Den Höhenunterschied von 20m sollte man durch die Brücke (die sowieso notwendig ist) locker überwinden können. Auch den Tunnel westlich von Lindlar konnte ich verkleinern, da man die Südseite des Hanges gut hochkommt, nur runter zur Sülztalbahn wäre es sonst zu steil.
Auch wenn der Vorschlag noch in Bearbeitung ist, möchte ich sagen, dass der Vorschlag mir sehr gut gefällt.
Ich halte hiervon nicht viel:
1. Du hast enorm viele Kunstbauten eingeplant, was sich nicht gut auf den KNV auswirkt.
2. Trotz der ganzen Kunstbauten ist die Strecke sehr kurvenreich. Als Alternative zur Aggertalbahn für Expressverbindungen Köln-Gummersbach taugt diese Strecke folglich auch nur bedingt. (Zumal noch nichtmal eine Verbindungskurve nach Gummersbach eingezeichnet ist. )
3. Du lässt die Großstadt Bergisch Gladbach einfach links liegen. Einmal kopfmachen wäre deutlich effizienter.
Der Lückenschluss Meinerzhagen-Olpe ist nicht schlecht, da bleibt der NBS-Anteil deutlich geringer als bei meiner direkteren Variante.
was mit einer 90m hohen Brücke erreicht wird, die der von Müngsten locker das Wasser reichen kann.
Nö, die Müngstener Brücke ist mit 107m noch mal ein kleines Stück größer.
Auf welcher Grundlage basieren eigentlich die Fahrtzeiten? Mit welchem Fahrzeug hast du da gerechnet?
Soll die Strecke eingleisig oder zweigleisig sein?
Elektrifiziert oder Dieselbetrieb?
Wie ich auch schon oben geschrieben habe, ist die Höchstgeschwindigkeit bei den immensen Kunstbauten doch zu niedrig um die Strecke zu rechtfertigen. Entweder deutlich billiger oder deutlich großzügigere Kurven wären nötig, um die Strecke rentabler zu machen.
Ich habe gerade die Strecke zwischen Lindlar und Marienheide etwas begradigt und vier Brücken entfernt, da diese gar nicht notwendig waren. Damit ist die Strecke auch direkt um 4km kürzer geworden.
Zu der Bestellung habe ich im Text ja schon gesagt, dass ein Kopfmachen und Weiterführen der S11 natürlich möglich ist. Eine Alternative zur Verbindung Köln – Gummersbach soll die Strecke auch nicht sein, das ist deine Interpretation.
Die Fahrzeiten sind Schätzungen meinerseits, basierend auf aktuellen Fahrzeiten der RBs auf den Teilen der Bestandstrecken, die mitgenutzt werden. Bspw. dauert Meinerzhagen – Marienheide momentan 8 Minuten für ca. 9km, weshalb ich für die ca. 15km von Marienheide – Lindlar 13 Minuten eingeplant habe.
Klar ist eine Verbindung nach Gummersbach meine Interpretation, jedoch würde diese Verbindungskurve den KNV beträchtlich steigern.
Östlich von Lindlar ist die Trassierung jetzt sehr gut, ich würde noch ein Stück weiter gehen und den westlich von Erlinghagen noch durch einen direkteren Tunnel ersetzen, somit lassen sich zwischen Lindlar und Marienheide sehr hohe Geschwindigkeiten ausfahren.
Die Ecke nördlich von Bensberg kannst du auch einfach entfernen, sogar ohne Tunnel oder Brücke.
Wenn du dich an den Fahrtzeiten der Bestandsstrecke orientiert hast, wirst du nochmal deutlich schneller sein als von dir geschätzt: Die Volmetalbahn ist auf 90km/h abgeregelt und nicht elektrifiziert.
Insbesondere östlich von Lindlar könnte man locker 140 oder 160km/h erreichen.
Mein Bedienkonzept:
1x stündliche Verlängerung der S11 ab Bergisch Gladbach mit Kopfmachen und allen Unterwegshalten nach Olpe;
3x pro Stunde Express Hbf- Deutz- Mülheim- Dellbrück- Lindlar- Gummersbach/ Olpe/ Lüdenscheid (jeweils im T60 pro Endpunkt).
Es wird eventuell einen Neubau zwischen attendorn und meinerzhagen geben daher würde die Strecke in großen Teilen so gebaut halt nur etwas anders