Beschreibung des Vorschlags
Wer mit der S9 von Mainz-Kastel nach Mainz Bischofsheim fährt brauch 8 Minuten. Für diese Strecke (6,9 Kilometer Gleis 5,65 Luftlinie) entspricht das eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 52 km/h. Zu Vergleich: Die S1 braucht für die 400 Meter kürzere Strecke von Hochheim nach Flörsheim 4 Minuten, was einer Durschnittsgeschwindigkeit von 98 km/h entspricht. Es könnte also schneller gehen.
Die aktuelle Strecke ist sehr konfliktreich. Das soll folgender Gleisplan verdeutlichen.
Gleisbild aktuell:
Gelb – Gleiswechsel der S8
Rot – Konflikte bzw. Wartezeiten
Gleisbild Zukunft:
Grün (kräftig) – Neubaustrecke
Grün (markiert) – Strecke der S-Bahn
Herzen – Nun gelöste Konflikte
Fahrzeitänderungen
Aktueller Fahrplan
09/39 Wiesbaden Hauptbahnhof
13/43 Wiesbaden Ost
17/47 Mainz – Kastel
25/55 Mainz – Bischofsheim
Neuer Fahrplan:
13/43 Wiesbaden Hbf. (-4Min)
17/47 Wiesbaden Ost (-4 Min)
21/51 Mainz – Kastel (-4 Min)
22,5/52,5 Mainz – Gustavsburg (Neue Anbindung)
25/55 Mainz – Bischofsheim
… weiter wie gewohnt.
Fahrzeitverkürzungen:
Mainz – Kastel — Mainz – Bischofsheim -4 Minuten (4 statt 8)
Wiesbaden Hbf — Mainz – Gustavsburg -9 Minuten (10 statt 19)
Mainz – Kastel — Mainz – Gustavsburg -13 Minuten (2 statt 15)
Deutschlandtakt
Nur um es einmal erwähnt zu haben. Der D-Takt sieht vor die S9 (Die nun ein Verstärker der S8 wird) in Mainz-Bischofsheim enden zu lassen. Direkt vor den Toren von Mainz hört die S-Bahn auf weiterzufahren. Die Strecke über Mainz- Kastel ist doch nicht überlastet. Kann mir bitte jemand erklären, warum man dass so plant.
Der D-Takt macht den Vorschlag aber nicht sinnlos. Mit diesem würde man die S-Bahn dann einfach bis nach Mainz-Kastel fahren und dort enden lassen. Das könnte man während der Wendezeit von 55 Minuten (Ich weiß auch nicht, wer dafür so viel Zeit einplant) auf jeden Fall schaffen.
Baumaßnahmen
- Kreuzungsfrei Einfädelung in Gustavsburg. Züge nach Osten kommen direkt auf das dritte Gleis.
- Eingleisige Mainbrücke (aus Kostengründen schlage ich Eingleisigkeit vor)
- Zwei Fußballplätze müssen verlegt werden. Der Verein verfügt über weitere. Auch Platz ist vorhanden.
- Brücke über die Maaraue
- Zusätzlich: Wenn man schon einmal am Bf. Mainz – Kastel werket: Es braucht unbedingt Bahnsteigzugänge im Norden. Dort ist nämlich ein Busbahnhof. Das kann einem bis zu 500 Meter Fußweg ersparren.
Dass sich dieser Vorschlag so nicht umsetzen lässt, da brauchen wir ja nicht drüber zu diskutieren. Du willst eine Brücke über den Main und eine Bahnstrecke durch die Maaraue bauen? Das ginge alleine schon deshalb nicht, weil das Gebiet zwar nicht unter Natur-, aber durchaus unter Landschaftsschutz steht und damit einer Veränderungssperre unterliegt. Dort lässt sich nichts bauen. Mal ganz davon abgesehen: Wieviel soll das Ganze denn kosten? Minimum eine halbe Milliarde Euro inklusive einer neuen Mainbrücke sind ja nicht unrealistisch. Dass diese Baumaßnahme damit nicht einmal annähernd einen positiven NKI (Nutzen-Kosten-Index) ≥1 ergibt, darüber brauchen wir ja nicht zu diskutieren.
Vor allem: Du hättest vor diesem Vorschlag einmal über den Tellerrand hinausschauen sollen. Denn wozu überhaupt eine neue Mainbrücke? Wie bereits erwähnt benutzen die S-Bahnen bislang die Brücke Hochheim zusammen mit dem Güterverkehr. Und Letzterer müsste in absehbarer Zukunft in diesem Bereich ohnehin neu gestaltet werden. Stichwort: Aufgabe der rechtsrheinischen Güterstrecke durch das Mittelrheintal und z.B. Verlegung in einen Tunnel unter dem Westerwald und Taunus.
Du kritisierst, dass dieses Projekt einen NKI von deutlich unter 1 hat, forderst aber gleichzeitig einen deutlich über 100 km langen Basistunnel unter einem Mittelgebirge der keinen verkehrlichen Nutzen hat?
Hi. Ich habe mal ein Luftbild zur Veranschaulichung:

Auf der Maaraue gibt es eine größe Kleingärtenanlage, ein Freibad, einen Campingplatz, Bootshäuser, die Station der Wasserschutzpolizei und Wiesen. Ich denke, man die Maaraue vor allem als Überschwemmungsland erhalten und somit keine Wohnbebauung dort.
Viele Grüße Geomaus007
Richtung Mainz kollidiert die Trasse mit der RB aus Darmstadt. Würde das denken, dass es keine Nachfrage gibt – von Wiesbaden zum Flughafen kommt man ja künftig schnell über die Neubaustrecke. Verbleibt also die Verbindungen von Mainz-Kastel, aber das alleine würde wahrscheinlich auch den Nutzen einer solchen Neubaustrecke begründen …
Übrigens: Auch wer nach Frankfurt kann die S9 nun mit der S1 mithalten. Zur Konstablerwache braucht man von Mainz-Kastel zukünftig 38 minuten mit der S1 und 39 mit der S9. Zum Hauptbahnhof ist die Regionalbahn freilich schneller. Was für Mainz-Kastel gilt, gilt auch für Wiesbaden Ost.
Vg Geomaus007
Der Nutzen der S9 liegt m.E. eher in der (ggü. der S8) schnelleren Verbindung von Wiesbaden nach bspw. Rüsselsheim. Entsprechend verstehe ich die offiziellen Pläne auch nicht so recht.
Die S9 ist die schnellste Verbindung von Wiesbaden nach Rüsselsheim. Das ist ein wichtiger Punkt, den ich vielleicht noch erwähnen sollte. Mit meinem Vorschlag wäre man ganze 12 Minuten schneller als mit der S8.
Aber nebenbei: Mainz-Kastel gehört zu Wiesbaden. Da hat man den Rhein als Grenze der Besatzungszonen genommen und die Mainzer in Mainz – Kastel zu Wiesbadenern gemacht. Viele Kasteler fühlen sich nicht als Wiesbadener, sondern tendieren nach Mainz, was abgesehen von der administrativen Zugehörigkeit auch der Lebenswirklichkeit entspricht, da die Wiesbadener Innenstadt rund 10 km entfernt liegt, die Mainzer dagegen direkt auf der anderen Rheinseite. Was die Verkehrsströme angeht, sollte man es als Stadtteil von Mainz betrachten. Administrativ aber zu Wiesbaden zählen.
VG Geomaus007
Ja, das ist sicherlich richtig. Aber diese Verbindung wäre auch über die bestehende Verbindungskurve möglich. Das man diese im Deutschlandtakt nicht mehr vorsieht, wird schon einen Grund haben. Konkret zum Vorschlag: Da die S9 ja bei deinem Vorschlag zwischen Bischofsheim und Gustavsburg mit dem RB Darmstadt – Mainz um die Trassen konkurriert, müsste man die S9 in Bischofsheim warten lassen – dann kann man aber auch direkt über die bestehende Trasse fahren und der Fahrzeitvorteil der Neubaustrecke gegenüber dem Bestand ist dahin.
Nur mal so nebenbei, mit Inbetriebnahme der Wallauer Spange fällt die S9 komplett weg und sie geht in einer stärkeren S8 über, das heißt das diese Maßnahme auch nicht notwendig ist, da in 3-4 Jahren das Problem nicht mehr besteht. Die Rolle der S9 ist es Fahrgäste schneller als die S8 von Wiesbaden zum Flughafen zu bringen und dies wird mit Inbetriebnahme der neuen HE-Linien obsolet.
S9 wird es bald nicht mehr geben!
Dem würde ich deutlich widersprechen. Siehe die Kommentare oben.
Dies sind eher Nebenfaktoren, da meistens zwischen Wiesbaden und Flughafen/Kelsterbach ein Überangebot besteht, und bspw. ein Zwanzigminutentakt der Nachfrage normalerweise gerecht wäre. Die Verbindung Wiesbaden-Flughafen steht im Vordergrund, sonst würde die S9 mit Inbetriebnahme der Wallauer Spange definitiv nicht eingestellt werden.