Beschreibung des Vorschlags
Lünen (85000 EW), Bergkamen (48000 EW), Kamen (42000 EW) und Unna (58000 EW) sind vier Städte im Kreis Unna mit zusammen 233000 EW. Auch wenn sie verkehrlich sich sicherlich stark nach Dortmund orientieren, so kann ich mir schon denken, dass auch für eine Querverbindung zwischen ihnen ein Potential besteht, da Unna die Kreisstadt ist und Kamen für Bergkamen der Zugang zum SPNV ist.
Hier möchte ich eine solche Straßenbahn vorschlagen. Sie beginnt Lünen am Hauptbahnhof und fährt erstmal durch die Fußgängerzone in der Innenstadt. Dann geht’s über Beckinghausen weiter nach Bergkamen. Dabei erschließt die Strecke oft viel Wohnbebauung, wie die dicht besiedelten Ecken in Weddinghofen. Dann geht’s über Bergkamen-Innenstadt (mit Verknüpfung am Busbahnhof zu den Buslinien) weiter über die Bambergstraße nach Kamen und weiter nach Unna. In Unna habe ich die Trasse so gewählt, dass sie die vielen Hochhäuser in Königsborn fußläufig erschließt. Auch kann sie so den S-Bahnhof Königsborn mit möglichst kurzen Umsteigewegen erreichen. Sie überquert ihn über eine Brücke, die mit Treppe und Aufzug ans westliche Bahnhsteigende anschließt. Des Weiteren erreicht sie in Unna auch das Kreishaus, bevor sie ihren Endpunkt am Bahnhof und ZOB Unna findet.
Die Führung in Bergkamen durch die Gedächtnisstraße ist der Lage des Bahnhofs Bergkamen-Mitte aus meinem SPNV-Vorschlag bedingt. Er würde nämlich an dieser Stelle liegen.
Den Bahnhof Kamen würde ich übrigens leicht verlegen, um eben direkt an der Straßenbahnstrecke zu liegen. In Kamen ist es nämlich schwierig die Straßenbahn direkt an den Bahnhof heranzuführen, da die Hochstraße nun einmal die einzige Möglichkeit bietet, die Eisenbahn zu überqueren.
Am ZOB Unna sind ca. 35 m Entwicklungslänge mit 10,60 m Breite in der Insel vorhanden. Das erlaubt dann eine Endstelle mit zwei Seitenbahnsteigen (2,50 m breit, Kombibahnsteig mit den Bussen) für eine 30-m-lange und 2,30-m-breite Straßenbahn. Für breitere und längere Straßenbahnfahrzeuge müsste Steig A am ZOB Unna zurückgebaut werden.
Ich denke mir mal, dass diese Straßenbahnlinie eine Bereicherung für den Kreis Unna ist, und sicherlich eine attraktive Querverbindung zum Dortmunder Stadtbahnnetz (außerhalb Dortmunds) darstellt. Lob und Kritik nehme ich entgegen. Meine Linie ist etwa 20 km bis 21 km lang und wenn es recht ist, kann ich sie auch noch über den Hauptbahnhof Lünen bzw. den Bahnhof Unna verlängern, um auch in Lünen bzw. Unna weitere Gebiete zu erschließen.
In Bergkamen gibt es bei deiner Trasse einige Unstimmigkeiten/Probleme:
– Deine Trasse führt genau durch den Friedhof. Muss das sein?
– Deine Trasse führt im Westen genau durch das Neubaugebiet Berliner Straße durch.
– Deine Trasse führt mitten über die in weiten Teilen dort vierstreifige B233 drüber. Wie soll das bitte umgesetzt werden?
In Unna gibt es folgende Probleme:
– Die diagonale Führung über den Rathausplatz zwischen den Gebäuden durch zum Bahnhof ist so nicht realistisch, weil du quer über zwei Plätze drübertrassieren würdest, so laut meiner Recherche immer wieder Märkte, etc. sind. Dieses Durchquetschen an der Stelle bringt nix, weil es nur Probleme machen würde. Warum nicht ganz einfach entlang der Bahnhofstraße trassieren? Deutlich einfacher und deutlich weniger Probleme.
– Die Platanenallee heißt nicht ohne Grund so. Mit deiner Straßenbahntrasse müsstest du dort praktisch sämtliche Platanen entlang der schmalen Straße fällen, damit die zwei Gleise dort überhaupt durchpassen. Dass dies nicht realistisch ist, sollte mehr als offensichtlich sein.
– Du trassierst durch einen Teil des Kurparks durch, mitten durch einen Spielplatz durch.
– Deine Brücke nördlich des Kurparks ist auf Grund ihrer extrem kurzem Rampen völlig unrealistisch. Eine Straßenbahn kann nicht nach lediglich 10-15m Rampe schon über andere Bahngleise drüberfahren.
Generell aber hat dein Vorschlag ein großes Problem – nämlich die Finanzierbarkeit. Denn deine Strecke weißt nur zu einem sehr geringen Anteil einen besonderen Bahnkörper auf, hat also zum größten Teil einen straßenbündigen Bahnkörper. Und dieser ist nach Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) nicht förderfähig, wo die Kommunen 80% der Kosten erhalten. Fällt also diese massive Förderung für den größten Teil der Trasse weg, dann können sich die Kommunen das Projekt realistisch nicht leisten, weil es ihnen einfach zu teuer käme. Auch das muss man also bedenken, also Straßenbahntrassen so vorschlagen, dass sie anteilig möglichst viel besonderen Bahnkörper hat, um überhaupt genug förderfähig nach GVFG zu sein. Diese ganz einfache Regel ist ja keine Wissenschaft und dafür braucht man auch kein Fachmann zu sein – es ist eine ganz einfache und logische Regel, die man beherzigen muss.