Beschreibung des Vorschlags
Die Kreisstadt Minden (80000 EW), Bad Oeynhausen (50000 EW) und Porta Westfalica (37000 EW) sind nicht nur die drei größten Städte im Kreis Minden-Lübbecke, sondern sie grenzen auch direkt aneinander und gehen auch gut ineinander über. Auch Bad Oeynhausens Nachbarstadt Löhne (40000 EW) im benachbarten Kreis Herford geht städtebaulich gut in Bad Oeynhausen über. Bad Oeynhausen ist ein deutschlandweit bekannter Kurort und war auch bis 2018 zumindest ein unter Fernfahrern bekanntes Nadelöhr, wenn sie auf der A30 zugleich Europastraße 30 Amsterdam – Berlin unterwegs waren. Zum Glück muss Bad Oeynhausen jetzt fast vier Jahre nach dem Autobahnlückenschluss auf der A30 nicht mehr die Emmissionen der vielen Lkw ertragen und diese umgekehrt nicht mehr den Stau dort, aber das ist eine andere Geschichte.
Wie bereits erwähnt ist Bad Oeynhausen ein sehr bekannter Kurort und touristisch sehr attraktiv. Mit 50000 EW ist Bad Oeynhausen alleine zwar etwas zu klein für eine Straßenbahn, da aber wie erwähnt Bad Oeynhausen städtebaulich sehr gut in Löhne (40000 EW) und Porta Westfalica (37000 EW) übergeht, was selber wiederum gut in Minden (80000 EW) übergeht, kann man sich hier doch eine Straßenbahn gut als Teil einer Überlandstraßenbahn vorstellen. Einen Teil davon hat Ulrich Conrad schon vorgestellt: Minden – Porta Westfalica. Hier denke ich seinen Vorschlag weiter und verlängere seine Linie von der Endstation „Holzhausen Ehrenmal“ weiter nach Bad Oeynhausen und Löhne.
TheYoungDoomest hat einen groben Netzvorschlag für Bad Oeynhausen eingereicht. Ich möchte einen feineren Netzvorschlag machen, der auch mit einer genauen Linienführung regelkonform ist. Zunächst einmal muss überlegt werden, welche Ziele die Straßenbahn in Bad Oeynhausen ansteuern soll. Wichtige Ziele sind die vielen Kureinrichtungen und die beiden Bahnhöfe der Stadt als Nahverkehrsknoten. Sehr praktisch dabei ist, dass sich der Kurpark genau zwischen dem Bahnhof Bad Oeynhausen und dem Südbahnhof befindet. Auch spielt die Demographie eine wichtige Rolle. Der bevölkerungsreichste Stadtteil Bad Oeynhausens ist das Stadtzentrum mit 16400 EW. Der zweitgrößte Stadtteil ist Rehme mit rd. 7900 EW und der drittgrößte Stadtteil ist Eidinghausen mit 7800 EW. Rehme grenzt an Porta Westfalica. Der viertgrößte Stadtteil Bad Oeynhausens ist Werste (rd. 6800 EW) und grenzt an Löhne. Mit Ausnahme des Stadtzentrums wird keiner der Stadtteile durch die Schiene erschlossen. Weil Eidinghausen und Werste wie Rehme nördlich des Stadtzentrums und des Bahnhof Bad Oeynhausen liegen, möchte die beiden Stadtteile durch eine eigene Linie erschließen, die auch Vlotho erreicht. Die Linie von Porta Westfalica nach Bad Oeynhausen über Rehme erschließt in Bad Oeynhausen dagegen den Stadtteil Rehme, das wichtige Werra-Park-Einkaufszentrum und den Kurpark, sowie den Park der magischen Wässer und führt über den Löhner Ortsteil Gohfeld (18000 EW) nach Löhne Bahnhof. So erreicht die Bahn schon in Bad Oeynhausen viele wichtige Ziele und wird daher auch gut angenommen.
Im Grunde könnte ich mir eine Straßenbahn in Bad Oeynhausen durchaus vorstellen, aber sie sollte auch Löhne mit einbeziehen, da beide Städte zusammengewachen sind, das hast du richtig gemacht. Eventuell könnte man sogar noch bis Bünde ausdehnen.
Ob eine Verbindung nach Minden jedoch sinnvoll ist, zumal die Bahnstrecke parallel verläuft, wäre eine andere Frage. Hier könnte ich mir als Verlängerung meiner Strecke über Porta Westfalia hinaus eher eine Verbindung nach Vlotho vorstellen, die ich soeben erstellt habe. Das scheint mir wegen des Fehlens einer direkten Bahnverbindung sinnvoller.
Für deine Linie würde ich daher am östlichen Ende, wenn sie denn bis Minden führen soll, eine Trasse über Dehme – Plattenberg – Up’n Bohlen – Wedigenstein nach Barkhausen bevorzugen. Man würde sich auch die aufwändige Weserbrücke ersparen.
Denkbar wären für ein nordwestfälisches Straßenbahnnetz auch noch Verbindungen von Bünde über Eilshausen und Lippinghausen nach Herford, wo Anschluss an meine Strecke Herford – Enger – Spenge möglich wäre. Da diese als teilweise Reaktivierung der alten Herforder Kreisbahn zu betrachten wäre, könnte man dort natürlich auch an die Wiedereinrichtung der einstigen Verbindung noch Vlotho denken, die dann durchaus auch bis Minden durchgebunden werden könnte. Da ich allerdings in dem Vorschlag zu Herford – Spenge mit Rücksicht auf eine denkbare Verbindung zur Bielefelder Straßenbahn die Meterspur vorgeschlagen hatte, für Minden aber zwecks Mitnutzung vorhandener Bahnstrecke die Normalspur bräuchte, müsste man sich überlegen, wo Meterspur an Normalspur kommen sollte. Was meinst du?