S-Bahn Ohlsdorf – Norderstedt – Kaltenkirchen

Neuen Namen setzen

 

Vorschlag in die Karte einpassen

Vollbildansicht Vollbildansicht schließen

Beschreibung des Vorschlags

Norderstedt ist die Viertgrößte Stadt Schleswig-Holsteins und grenzt direkt an Hamburg. Diesem Umstand überhaupt nicht gerecht wird die Tatsache, dass man derzeit von dort zum Hamburger Hbf ganze 40 Minuten benötigt.

Hier bedarf es einer kurzfristig realisierbaren und effektiven, weitreichenden Verbesserung. Wichtig ist meiner Meinung, hier Verbesserungsvorschläge mit Maß und Ziel zu erarbeiten, welche auch die Chance haben, tatsächlich umgesetzt zu werden.
Auf Phantasien von Hochgeschwindigkeitsstrecken entlang der A7 (Schienenflieger), mitsamt gewaltiger Tunnelbauwerke von >5 km Länge im Hamburger Norden, trifft das nicht zu. Wie schwierig die Umsetzung einer solchen Strecke ist, zeigt ja das Beispiel Hamburg-Hannover, und dort geht es um eine der wichtigsten Magistralen des deutschen Güter- und Personenfernverkehrs, während sich nach Neumünster/Kiel nur selten ein ICE und mit dem Fehmarnbelttunnel auch kein Güterzug mehr verirrt. Daher das ernüchternde Fazit der „Schienenflieger“-Bruchlandung:
Träumerei völlig an der Realität vorbei.

 

Um einen realistischen Diskussionsansatz zu bieten, möchte ich an dieser Stelle einen ungewöhnlichen, aber meines Erachtens nach sehr effektiven Vorschlag einbringen:

  1. Die U1 in Richtung Innenstadt beginnt künftig in Ohlsdorf.
  2. Die Strecke Ohlsdorf – Norderstedt wird von einer U- zu einer S-Bahn-Strecke umgerüstet. Die Streckenhöchstgeschwindigkeit soll, wo es die Kurvenradien zulassen, auf bis zu 140 km/h angehoben werden.
  3. Es bedarf einer neuen Generation von S-Bahn-Zügen, welche in das kleinere Lichtraumprofil der U-Bahn passen. Der Abstand zwischen Zug und Bahnsteigkante im regulären S-Bahn-Netz ist durch ausfahrbare Trittbretter zu überbrücken. Zur Fahrzeitersparnis können diese Trittbretter während der Fahrt (außer im neuen Abschnitt) ausgefahren bleiben, da sie ins reguläre Lichtraumprofil passen. Diese Züge sollten im Gleichstromnetz 140 km/h erreichen.
  4. Es wird eine neue S-Bahn-Linie eingerichtet, welche im 10-Minuten Takt von Altona über Jungfernstieg, Hbf, Barmbek und Ohlsdorf nach Fuhlsbüttel fährt. Ab dort wird abwechselnd je im 20-Minuten-Takt mit allen Halten weiter nach Norderstedt gefahren, im 20-Minuten-Takt nur mit Halt in Langenhorn-Markt, Ochsenzoll und Garstedt.
  5. Zur weiteren Beschleunigung wird der Haltepunkt „Klein Borstel“ abgebaut und etwa 100 Meter weiter östlich an der Strecke Ohlsdorf – Poppenbüttel neu errichtet.
  6. Als Lückenschluss zwischen der neuen Norderstedter S-Bahn und der geplanten Kaltenkirchener S-Bahn wird die AKN-Strecke Norderstedt – Ulzburg-Süd für den S-Bahn-Verkehr ertüchtigt. Wo der Übergang von der Stromschiene (südlich Norderstedt) und der Oberleitung (in Ulzburg Süd) ist, muss eine genauere Studie zeigen.
  7. Die im 20-Minuten-Takt als Express-S-Bahn in Norderstedt ankommende S-Bahn verkehrt weiter nach Kaltenkirchen. Als Zwischenhalte bedient werden Moorbekhalle, Quickborner Str., Ulzburg Süd, Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen Süd. Die übrigen Halte werden nach wie vor durch die AKN bedient.

 

Das Resultat:

  1. Fahrzeitverkürzung Norderstedt Mitte – Hamburg Hbf um ca. 12-14 Minuten
  2. Deutlich verbesserte Anbindung Henstedt-Ulzburgs und Kaltenkirchens an Hamburg (deutlich schneller im Vergleich zur S-Bahn über Quickborn, Direktanbindung an nördliche Stadtgebiete, deutlich verbesserte Erreichbarkeit des Flughafens).

Metadaten zu diesem Vorschlag

Streckendaten als GeoJSON-Datei herunterladen

6 Kommentare zu “S-Bahn Ohlsdorf – Norderstedt – Kaltenkirchen

  1. Ergänze bitte noch eine Verlängerung der U2 von Niendorf Nord bis zum angedachten S-Bahnhof im Swebenweg. Es wäre eine sinnvolle Ergänzung zu der Idee, die sich auch von Natur daraus ergeben würde, immerhin wäre es sinnlos eine U-Bahn kurz vor der S-Bahn einige 100 m entfernt enden zu lassen, obgleich die U-Bahn eine andere Strecke bedient, als die S-Bahn.

  2. Ich finde diese Idee auch sehr interessant. Nur der scharfe Seitenhieb gegen das Schienenfliegerkonzept muss mMn nicht sein. Ich frage mich generell, warum Bahn-Enthusiasten scheinbar immer mit ihren Ideen gegeneinander wetteifern müssen. So ist es kaum verwunderlich, dass Bahnprojekte allein in der Planung Jahrzehnte in Anspruch nehmen, während Straßen scheinbar einfach gebaut werden.

    Aus meiner Sicht bleibt die Frage, welche Variante einfacher umzusetzen ist, offen, da bei einer Bestandsstrecke andere Faktoren für den Aufwand eine Rolle spielen als beim Neubau – sieht man ja auch sehr gut bei dem brandaktuellen Thema zur Strecke Hamburg-Hannover. Ich denke, je mehr Varianten wir in den Ring werfen, umso wahrscheinlicher, dass eine davon letztlich umgesetzt wird und Norderstedt, KaKi und HU endlich leistungsfähig angebunden werden. Da ist es beinahe egal, welche das ist, Hauptsache sie berücksichtigt betriebliche, wirtschaftliche und ökologische Faktoren am besten.

    Speziell bei dieser Variante würde ich auch betonen, dass man sehr genau schauen muss, ob und wie man es schaffen kann, die Trasse auf 140 km/h umzurüsten. Alleine zwischen, auf den ersten Blick, geraden Abschnitten wie Kiwitsmoor und Fuhlbüttel Nord sowie Richtweg und Ulzburg Süd macht die Strecke bereits „unscheinbare Schlängelverläufe“, sodass man hier erst einmal die Strecke begradigen müsste. Und die Frage ist, wie aufwändig wäre das?

    1. wie man es schaffen kann, die Trasse auf 140 km/h umzurüsten. Alleine zwischen, auf den ersten Blick, geraden Abschnitten wie Kiwitsmoor und Fuhlbüttel Nord sowie Richtweg und Ulzburg Süd macht die Strecke bereits „unscheinbare Schlängelverläufe“, sodass man hier erst einmal die Strecke begradigen müsste.

      Da verstehe ich den Vorschlag anders:

      Die Streckenhöchstgeschwindigkeit soll, wo es die Kurvenradien zulassen, auf bis zu 140 km/h angehoben werden.

      Heißt für mich: Wo die vorhandenen Kurvenradien das zulassen (wohl vor allem zwischen Norderstedt Mitte und Garstedt sowie im Bereich Langenhorn Nord), da kann man entsprechende Anhebungen vornehmen, wo der vorhandene Kurvenradius das nicht zulässt, dort eben entsprechend weniger km/h. Von etwaigen Begradingungen des Streckenverlaufs kann ich in der Karte jedenfalls nichts erkennen.

       

      Den „Seitenhieb gegen das Schienenfliegerkonzept“ kann ich, nach Recherche zu dem Thema, zu 100% nachvollziehen. Mal sehen: Wo werden aufwändige Neubaustrecken gebaut? Zwischen Frankfurt und Köln, zwischen München und Berlin, zwischen Berlin und der Ruhrmetropole, auf der Achse Frankfurt-Stuttgart-München. Und selbst auf einer der wichtigsten Achsen Deutschlands, bei der auf der einen Seite Hamburg und auf der anderen Seite Hannover, Frankfurt und München dranhängen, kommt man nicht aus dem Quark.
      Eine derartige Strecke in einem Korridor vorzusehen, wo an einem der beiden Streckenenden eben nicht eine der größten Metropolregionen Europas dranhängt, sondern Flensburg, Kiel und Aarhus, ist, und das muss man in dieser Deutlichkeit auch sagen dürfen, eine Träumerei völlig an der Realität vorbei.
      So etwas zu sagen, hat auch nichts damit zu tun, dass mit Ideen unnötig gegeneinander gewetteifert wird, sondern dient dazu, die sehr rare Ressource namens „Aufmerksamkeit von politisch Verantwortlichen“ nicht mit derartigem Unsinn zu vergeuden und stattdessen realistisch umsetzbare Vorschläge voranzubringen.

      Im übrigen finde ich es höchst amüsant, dass der Verfasser dieses „Schienenfliegerkonzepts“ das jetzt, viele Jahre später, exakt gleich aber unter neuem Namen als Alternative zum VET präsentiert. Auch wenn sich mir der Vorteil einer neuen 2-gleisigen Strecke von Neumünster über Flughafen, Barmbek und GUB zur Norderelbbrücke gegenüber 2 neuen Gleisen entlang der vorhandenen Strecke von Elmshorn über Diebsteich (S4 West) und weiter über Hbf (VET, inkl. der 2 neuen VET-Gleise im Hbf selbst) zu den Norderelbbrücken kein bisschen erschließt. Am Ende ist das eigentlich einfach nur eine alternative Streckenführung der zwei neuen Gleise zwischen SH und der Norderelbbrücke, nur deutlich zentrumsferner ohne Erreichen des Hbf. Wie diese alternative Streckenführung plötzlich derartige Kapazitätsgewinne erschaffen soll, dass man alle Linien im 10-Minuten-Takt fahren kann, weiß wohl nur der Herr selbst.
      Zur Erschließung der durchfahrenen Region gibt es wesentlich einfacher umsetzbare Konzepte, wie dieses hier z.B.

      Aber das muss man sich mal vorstellen: Ein in Kiel arbeitender (und wohl auch dort wohnender) Mensch, der in der Öffentlichkeit keinen Hehl aus seinen vielen Reisen in ferne Länder macht, hat über Jahrzehnte hinweg für jedes denkbare verkehrliche Problem in Hamburg oder SH eine Superschnelle Expressverbindung von Kiel zum Hamburger Flughafen – im 10-Minuten-Takt(!) – als Antwort parat. Und meint das tatsächlich ernst!

      Ja, ich gebe dir Recht, dassBahn-Enthusiasten zu nennenswerten Teilen selbst Schuld daran sind, dass nichts voran geht. Das liegt aber daran, dass, wie in diesem Fall offensichtlich, bei der Erstellung von Konzepten dem eigenen, persönlichen Bedarf des Verfassers oberste Priorität eingeräumt wird, und dann überlegt wird, wie man irgendetwas drumherum spinnen kann, was man irgendwie als sinnvoll für die Allgemeinheit verkaufen kann.

      Der Wettstreit der Ideen hingegen ist ein in der Geschichte vielfach als solches benanntes Kernelement einer funktionierenden, lebendigen Demokratie und sollte genau so weitergelebt werden.

        1. Das ist ein Ende der 2000er im Kieler Landtag diskutierter Vorschlag einer NBS von Neumünster entlang der A7 zum Hamburger Flughafen.

          Der damalige Autor hat den Vorschlag jetzt unter neuem Titel wieder in den Ring geworfem mit der Behauptung, man brauche damit keinen VET und das sei das viel bessere Konzept. Siehe Mein Kommentar oben.

Einen Kommentar zu diesem Beitrag verfassen

E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren. Du kannst Benachrichtigungen auch aktivieren, ohne einen Kommentar zu verfassen. Klicke auf den Link und du erhältst eine E-Mail, um das Abonnement zu bestätigen: Abo ohne Kommentar.