Beschreibung des Vorschlags
In einer Studie der IHK mittlerer Niederrhein ging hervor, dass die Schienenkapazitäten im Raum Krefeld, Mönchengladbach und Viersen ungenügend für den prognostizierten Güterverkehr sind. Gerade auf Teilstrecken auf dem der Personenverkehr und der Güterverkehr sich die Gleise teilen. Um den Güterverkehr aus dem Knoten Mönchengladbach Hbf zu reduzieren, schlage ich vor Umfangreich neue Gleise für den Güterverkehr und zum Teil für den Personenverkehr zu verlegen.
Dabei besteht dieser Vorschlag aus drei Strecken und drei Relationen die jeweils abgedeckt werden. Zudem sollen diese Teilstrecken auch für den Personenverkehr nutzbar gemacht werden.
- Viersen – Neersen – Kaarst – Neuss
- Odenkirchen – Güterumgehungsbahn MG – Viersen Helennabrunn/Neuwerk – Neersen
- Krefeld – Willich -Neersen
Aber zunächst kommt die Frage auf woher dieser Güterverkehr kommt und mit welchem Ziel.
Die Strecke Venlo-Viersen ist eine wichtige grenzüberschreitende Strecke zwischen den Niederlanden und NRW. Die Route über Venlo ist für Güterzüge aus dem Rheinland die direkteste Strecke zu dem Nordseehafen in Antwerpen und auch eine wichtige Strecke nach Rotterdam. Daher wird hier auch ein großer Teil des internationalen Güterverkehrs über Venlo abgewickelt. Das große Problem ist aber, dass die Strecke nach Venlo nur südlich vom Viersener Bahnhofs erreichbar ist. Das heißt, dass die einzige Zulaufstrecke nach Venlo über Mönchengladbach verläuft. Das wäre eigentlich kein Problem, wenn die Zulaufstrecken nach und durch Mönchengladbach drastisch belastet wären. In Mönchengladbach existiert kein Rangierbahnhof mehr. Daher können Züge aus dem Ruhrgebiet und dem Neusser Hafen nicht die Strecke nach Venlo nutzen und fahren stattdessen den Umweg über Aachen und der Montzenroute nach Antwerpen oder über die Betuweroute nach Rotterdam. Züge aus Köln können dagegen nicht die für Güterzüge geeignete Güterumgehungsbahn in Mönchengladbach nutzen da der Gleisanschluss der Umgehungsbahn südlicher ist, als die Einfädelung der Strecke Rheydt-Köln auf die Strecke Mönchengladbach-Aachen. Somit können nur Züge zwischen Aachen, Venlo und Ruhrgebiet die Umgehungsbahn nutzen. Hier ist aber auch der Bedarf am geringsten. Die meisten Güterzüge durch Mönchengladbach wollen zu den Nordseehäfen. Daher schlage ich drei Strecken vor um Mönchengladbach, um den Güterverkehr durch Mönchengladbach zu entlasten.
Strecke 1 Viersen – Kaarst – Neuss
Auf diese Teilstrecke werde ich nicht stark darauf eingehen, da die Strecke auch für die geplante S28 Verlängerung nach Viersen verlängert werden soll. Ich will hier nur ein paar Dinge hervorheben.
- Die Strecke soll hier für den Güterverkehr genutzt werden können. Daher wäre auch der Ausbau von Schallschutz hier nötig.
- Die Strecke sollte in Neersen und Viersen kreuzungsfrei in die Hauptstrecke einfädeln
- Die Strecke sollte größtenteils zweigleisig sein, was meines Wissens sowieso geplant ist.
Ansonsten soll die S28 wie bereits geplant fahren. Diese Teilstrecke ist hier nur aufgeführt, um die Einfädelungen der anderen Strecken dazustellen.
Strecke 2 Odenkirchen – Güterumgehungsbahn MG – Viersen Helannabrunn/Neuwerk – Neersen
Dieser Streckenast ist wieder etwas komplexer. Grob gesagt besteht dieser Abschnitt aus einer Einfädelung von der Strecke Rheydt-Köln zur Güterumgehungsbahn. Dies dient dazu den Güterverkehr durch Mönchengladbach aus der Innenstadt zu bekommen. Dazu sollen Güterzüge bei MG-Süggerath von der Hauptstrecke höhenfrei ausfädeln und dann die Strecke Mönchengladbach-Aachen unterqueren. Dann sollen Güterzüge auf der Güterumgehungsbahn nach Viersen fahren. Um die Betriebssicherheit zu gewährleisten soll die Güterumgehungsbahn zweigleisig ausgebaut werden. Bei der Kaldenkirchener Straße können Güterzüge entweder über Neersen nach Krefeld, Neuss oder ins Ruhrgebiet, oder über Viersen in die Niederlande und den Nordseehäfen. Am Viersener Bahnhof ist folgende Gleisbelegung vorgesehen:
- Güterzüge, RE8, RE13 aus Venlo
- Güterzüge, RE8, RE13 nach Venlo
- Regionalverkehr nach Mönchengladbach [aus Krefeld]
- Regionalverkehr nach Krefeld [aus MG]
- S28
Das bedeutet das Güterzüge aus Neuss/Krefeld nach Viersen auf die südlichsten Gleise wechseln sollen (wie es oben eingezeichnet ist). Der Regionalverkehr zwischen Krefeld und Mönchengladbach soll dann kreuzungsfrei vom Verkehr nach Venlo durch eine Überführung gebaut werden.
Personenverkehr ist in diesem Vorschlag auf der Güterumgehungsbahn selbst nicht vorgesehen. Dennoch wäre eine Nutzung wie in diesem Vorschlag denkbar.
Strecke 3 Krefeld – Willich – Neersen
Mit diesem Streckenast möchte ich den SPNV wieder nach Willich bringen, aber diesmal mit einem entscheidenden Unterschied. In den meisten Vorschlägen für die Reaktivierung Krefeld-Willich-Mönchengladbach ist eine Streckenführung mitten durch den Ort vorgesehen. Ich will diesmal die Strecke etwas außerhalb vom Ort verlegen aus folgenden Gründen:
- Diese Strecke soll von Güterzügen aus Krefeld/Ruhrgebiet nach Venlo befahren werden. Daher kann ich bei besten willen keine Güterzüge direkt an Häuserwänden und Gärten fahren lassen.
- Ein Neubau dieser Strecke durch Willich wäre sehr schwer zu bauen, da die alte Strecke auf Straßenniveau verlief. Eine neue Strecke müsste mit mehreren Kunstbauten gebaut werden, um keine Straßen zu kreuzen oder unter Straßenniveau verlaufen.
- Ehrlich gesagt will ich auch nicht den Fahrradweg durch Willich zerstören
Auf dieser Strecke möchte ich zwischen Krefeld, Willich und Mönchengladbach eine S-Bahn fahren lassen. Hierzu sollen folgende Haltepunkte und Bahnhöfe neu entstehen:
MG-Neuwerk: Ein Haltepunkt hier ergibt Sinn, um den Bezirk Ost besser anzuschließen
Neersen: Dieser Bahnhof liegt hier außerhalb von Neersen, soll hier an historischer Stelle entstehen, um sowohl Neersen als auch den Norden von Mönchengladbach anzuschließen. Zudem soll hier ein Umstieg zur S28 zwischen Viersen und Wuppertal über Düsseldorf möglich gemacht werden.
Willich-Niederheide: Ein Haltepunkt hier würde den gleichnamigen Ort der Stadt Willich besser anschließen. Zudem gibt es hier Umsteigemöglichkeiten auf den Bus 036 nach Neersen oder Schiefbahn. Auch Knickelsdorf kann hierdurch besser angeschlossen werden.
Willich Bahnhof: Ein Bahnhof hier würde den Stadtteil Willich von der Stadt Willich besser anschließen. Den Stadtort habe deshalb gewählt, weil wie oben beschrieben, ich den Schienenverkehr durch den Stadtkern fahren lassen möchte. Daher liegt der neue Bahnhof etwas westlich vom alten Bahnhof. Am Kreisverkehr könnten neue Bushaltestellen entstehen, um den neuen Bahnhof mit dem Busverkehr zu verknüpfen.
KRE-Tackheide: Hier soll ein P+R Bahnhof entstehen. Diese Haltestelle bietet sich an da hier noch ein alter Parkplatz vorhanden ist und die Haltestelle relativ gut am Autobahnnetz angeschlossen ist (über B57 an der A44).
Betrieben soll die Strecke Mönchengladbach-Willich-Krefeld entweder durch eine Verlängerung der RB32(Zielnetz 2040) bis nach Mönchengladbach Hbf oder durch eine neue S-Bahnlinie. Vorgesehen ist mindestens ein T30 wenn nicht sogar ein T15.
In Krefeld soll zudem die Strecke nach Kleve über die anderen Strecken geführt werden. Das hat den Sinn das sich die Züge von/nach Mönchengladbach nicht mehr mit den Zügen von/nach Kleve kreuzen müssen.
Ähnliche Vorschläge:
[1,2,3,4] Das hier sind alles Straßen/Stadtbahnen. Hier sehe ich vor ebenfalls Güterzüge fahren zu lassen. Daher ist mein Vorschlag Eisenbahn-Infrastruktur
[1,2,3,4] Hier verläuft die Strecke auf dem historischen Linienverlauf. Oben habe ich beschrieben, warum die Strecke um den Ortskern führe. (Lärm, wenig Platz, Straßenkreuzungen, usw.)
[1] Hier wird Willich umfahren, aber nicht in Willich Niederheide und es gibt hier keinen Halt in Niederheide. Zudem ist die Linie nicht gerade schön gezeichnet und weist viele Kurven auf.
Um alles zusammen zufassen sollen mehre Strecken gebaut werden, um den Güterverkehr in Mönchengladbach von der stark belasteten Strecke MG-Rheydt auf die Güterumgehungsbahn zu verlagern. Weitere Ausbaumaßnahmen wie die Viersener Kurve oder Rheydter Kurve sollten dann nicht mehr nötig sein.