Beschreibung des Vorschlags
Moin!
Gleich mal die wichtigste Frage zuerst:
Warum braucht Bremen eine U-Bahn?
Meine Beweggründe für das Vorschlagen einer U-Bahn für Bremen ist nicht, dass Bremen die zweitgrößte Stadt Deutschlands ohne Stadtbahn oder U-Bahn ist oder die größte ohne SPNV-Tunnel. Alleine das ist kein Grund für eine U-Bahn. Allerdings sind Gründe für eine U-Bahn, wenn ein dicht besiedelter Ort keine schnelle Verbindung in die Innenstadt besitzt und Strecken in der Innenstadt und in diese Stadtteile überlastet sind. Außerdem wenn in dieses Gebiet teils eine kreuzungsfreie Schnellstraßenbahnstrecke führt.
Die Vahr ist mit 6.200 EW/km² der am zweit-dichtesten besiedelte Stadtteil Bremens. Die gesamte Vahr hat 26.000 Einwohner. Aufgrund der hohen Bevölkerungszahl fährt durch die Vahr die (überlastete) SL1 im T10, sowie Buslinien im T5-15. Da dies nicht ausreicht, wird die SL2 in den nächsten Jahren dorthin verlängert, sodass ein T5 in der Vahr und in Osterholz-Tenever bestehen wird. MmN reicht auch das nicht aus, weitere Taktverdichtungen in Richtung Innenstadt sind allerdings nicht möglich. Hinter der Vahr, zwischen Kurt-Huber-Straße und Osterholz, fährt die SL1 auf einer der 3 Schnellbahnstrecken. Diese ist auf 3,5 km Länge komplett kreuzungsfrei. Hinter dieser Schnellbahnstrecke befindet sich der Ortsteil Tenever. Dieser hat 10.000 Einwohner. Problem: Die Fahrzeit nach Tenever ist unnötig lang. Das liegt nicht nur an der Entfernung zur Innenstadt, sondern auch an der durch kleinen Haltestellenabstand langsame Fahrt durch die Vahr. Meine Lösung wäre eine U-Bahn zwischen der Bremer Innenstadt und Tenever. Durch die Schnellstraßenbahnstrecke wäre Osterholz-Tenever schnell mit der Innenstadt verbunden, ohne auf einem eher dünn besiedelten Gebiet die Strecke in teure Tunnel legen zu müssen. In den dicht besiedelten Orten Vahr und Tenever, sowie in der Innenstadt, lohnt sich mMn ein Tunnel. Vor allem zwischen dem Dobben und der Domsheide ist die Straßenbahnstrecke überlastet. So entstehen zahlreiche Verspätungen.
Die Strecke
Westlicher Start- bzw. Endpunkt ist der Domshof. Die unterirdische Station liegt zentral in der Innenstadt, zwischen den Straßenbahnhaltestellen Schüsselkorb und Domsheide. So bestehen gute Umsteigemöglichkeiten zur Straßenbahn und zum Bus. An der Station U-Hauptbahnhof gibt es Aufgänge in die Bahnhofspassage, zum Bahnsteig 1, sowie zur Straßenbahn und zum Bus. Dahinter folgt die U-Bahn-Strecke der der SL4 und 1 bis zur Hollerallee. Gehalten wird nur am Dobben. Hinter der Hollerallee habe ich mich für die Führung unter einer der vielbefahrensten Straßen der Stadt. Erstens, weil dies die schnellste Verbindung in die Vahr und nach Osterholz-Tenever ist, zweitens, weil man so mehr Einwohner anbindet und drittens, weil der Bau einfacher wäre. Auf dem Abschnitt zwischen Gete und der Neuen Vahr werden 30.000 Einwohner angebunden. Zwischen Neue Vahr und Erkelenzer Straße, hinter der Tunnelrampe wäre eine zusätzliche oberirdische Station möglich. Kurz hinter dem Betriebshof Vahr führt die U-Bahn-Strecke auf die heutige Schnellstraßenbahnstrecke. Auf diesem Abschnitt ist der heutige Haltestellenabstand zu gering für eine U-Bahn. Ich habe mich dafür entschieden, die Haltstellen Mülheimer Straße, Düsseldorfer Straße und Ellenerbrokstraße stillzulegen, dafür eine neue zwischen Mülheimer Straße und Düsseldorfer Straße hinzuzufügen. Der Wegfall der Station Ellenerbrookstraße ist, denke ich, zu verkraften. Kurz vor dem Schweizer Eck befindet sich die zweite Tunnelrampe. In diesem zweiten Tunnel liegen die Stationen Schweizer Eck und Tenever. Die Station Tenever könnte man auch weiter ins Ortszentrum legen. An meinem Standort an der Straßenbahnhaltestelle Teneverstraße wäre Osterholz besser angebunden und es wäre Platz für einen P+R-Platz.
Da die U-Bahn-Linie die aktuelle Schnellbahnstrecke der SL1 nutzt, kann logischerweise die SL1 diese nicht nutzen. Diese könnte über eine neue Strecke hiner dem Betriebshof Vahr über die Ludwig-Roselius-Allee fahren um neue Einwohner an die Straßenbahn anzubinden und die 25 zu entlasten.
Zusammengefasste Gründe für den Bau einer U-Bahn auf dieser Strecke:
- Schnelle Verbindung von Osterholz-Tenever & Vahr in die Innenstadt durch höhere Geschwindigkeiten
- Schnelle Verbindung vom Hauptbahnhof in die Innenstadt
- Entlastung der Innenstadt-Straßenbahnstrecken
- Entlastung der Straßenbahnstrecken außerhalb der Innenstadt
- Attraktivere Anbindung von 60.000 Einwohnern, die mMn eine U-Bahn rechtfertigen
- Entlastung der überlasteten Straßenbahnen aufgrund der vielen Einwohner
- Verhältnismäßig günstig durch Nutzen von bestehenden Strecken
- Dichtere Takte werden möglich
- Bahnen sind pünktlicher
- Bequemeres Umsteigen am u.A. am Hauptbahnhof
- Entlastung der überlasteten Straßen, vor allem am Dobben und in der Vahr
- Direkte Verbindung von Tenever, teils Vahr, zum Bremer Markt
- Erhöhte Sicherheit, vor allem in der Innenstadt, in der Vahr und in Tenever
- Langfristige Investition in den ÖPNV
Zusammengefasste Lösung:
- Schnellstraßenbahnstrecke zur U-Bahn-Strecke umbauen
- Schnelle unterirdische Verbindung vom Hauptbahnhof in die Innenstadt
- Schnelle unterirdische Verbindung in die Vahr
- Schnelle Verbindung nach Tenever
- U-Bahn-Linie zwischen der Innenstadt und Tenever
Durch diese U-Bahn-Linie wird die wohl wichtigste Straßenbahnlinie Bremens entlastet. Zudem besäßen die Einwohner der Vahr und Osterholz eine attraktivere Verbindung in die Innenstadt und zum Hauptbahnhof.
Schüsselkorb – Hollerallee, aktuell 10 Minuten, mit U-Bahn 4-5 Minuten
Schüsselkorb – Vahr, aktuell 21 Minuten, mit U-Bahn 9-11 Minuten
Schüsselkorb – Blockdiek, aktuell 30 Minuten, mit U-Bahn 15-17 Minuten
Schüsselkorb – Tenever, aktuell 36 Minuten, mit U-Bahn 20-22 Minuten
So sind die 60.000 Einwohner entlang der Strecke 50% schneller, als aktuell, was sich mMn lohnt. Zudem lohnt es sich auch, wenn die 60.000 Einwohner eine attraktive Verbindung mit dichtem Takt in die Stadt bekämen.
Noch langfristiger gesehen könnte man die Strecke zum Weserpark, nach Mahndorf oder in das Viertel verlängern, wobei ich da meine schon vorgeschlagene Variante für am besten erachte.
Alternativ könnte man diese Achse auch als Stadtbahn ausbauen, aber das löst mMn nicht das Problem:
- Eine Stadtbahn kann in der Regel nicht deutlich mehr Personen transportieren. Auf dieser Strecke reicht das mMn nicht.
- Wahrscheinlich wäre diese Stadtbahnlinie Ersatz für eine Straßenbahnlinie. Führt man die Stadtbahnlinie dann nur in die Innenstadt, fällt der Rest teils weg als Direktverbindung.
- Alternativ könnte die komplette SL1 als Stadtbahn ausgebaut werden, was aber aufgrund der Weserquerung zu kostenintensiv wäre.
- Insgesamt wäre also ein Stadtbahnausbau genauso teuer, wie eine U-Bahn und dann ist eine U-Bahn mMn die bessere Investition.
Viele Grüße
Ich verstehe das gerade noch nicht ganz: Soll die Straßenbahn auf dem östlichen Abschnitt jetzt weiter fahren oder nicht? Oder was passiert sonst mit dem Abschnitt Mahndorf – Tenever?
Und wo liegen für dich in diesem Fall die technischen Unterschiede einer U-Bahn ggü. einer Stadtbahn?
Und noch ein Punkt: Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass Tunnelbau mindestens in der Bremer Altstadt sehr schwierig ist, weil das notwendige Absenken des Grundwasserspiegels zum Einsturz der Gebäude auf hölzernen Pfahlgründungen führen könnte. Aber auch so wäre der teilweise bergmännische Bau der Station unterm Domshof sehr aufwendig.
Allgemein meine Einschätzung: Die Idee ist nicht komplett verkehrt, allerdings könnte man mit deutlich weniger Geld auch eine oberirdische Lösung unter Nutzung vorhandener Eisenbahnstrecken zur Anbindung von Tenever etc. errichten (verschiedene Möglichkeiten wie TramTrain, S-Bahn-Stichstrecke entlang der Autobahn,… denkbar).
Moin!
Achso stimmt. Ja, die 1 soll wie aktuell nach Mahndorf fahren, mMn im T10 bis Mahndorf, ohne Verstärker, die U-Bahn soll ja wie schon erwähnt als Ergänzung bzw. andersherum und nicht als Ersatz dienen.
Was genau meinst du damit?
Das ist mir bewusst. Das ist auch der Grund, warum ich eine Verlegung der Straßenbahnstrecken in der Innenstadt in Tunnel ausschließe und warum die U-Bahn am Domshof endet. Meines Wissens nach liegen hauptsächlich die auf Pfählen gebauten Häuser zwischen der Martinistraße und Obernstraße. Ich denke ohne Weserquerung ist eine U-Bahn-Strecke dort auf keinen Fall unmöglich und auch nicht zu aufwendig.
Das ist natürlich auch möglich, löst aber nur einen geringeren Teil der Probleme, die die U-Bahn lösen würde.
Viele Grüße