Beschreibung des Vorschlags
Im Raum Wuppertal gibt es Probleme, die im NRW-Zielnetz 2040 kaum berücksichtigt werden, aber mit diesem Vorschlag gelöst werden sollen:
1. Zweifelsohne ist es gut, dass innerhalb Wuppertals fast alle 5 Minuten eine S-Bahn kommen soll. Nur fast, denn es bleiben noch zwei Fahrplanlücken offen, sodass beidseitig 10 Fahrten/h angeboten werden. Jedoch sollen viele Fahrten bereits am Hauptbahnhof enden (S3X, S7, S28, S47X) (es sind dafür jeweils kurze Umstiege möglich), sodass lediglich die S8 (T15) und S33 (T30) die gesamte Talachse umsteigefrei bedienen.
2. Gevelsberg (31.000 EW) ist derzeit nur an eine S-Bahn an Wuppertal und Hagen angeschlossen, obwohl der dortige Hauptbahnhof ein Umsteigeknoten ist und die Pendlerzahlen zu beiden Großstädten im vierstelligen Bereich liegen. Wer lieber den RE nehmen möchte, muss mit dem Bus nach Ennepetal fahren. Es fahren jedoch nur die Linien 551 (T30) und 563 (T30-60) zum dortigen RE-Halt, welcher im Nichts liegt und somit stark auf die genannten Zubringerbusse angewiesen ist.
Um also einerseits den T5 zwischen Wuppertal Hbf und Oberbarmen zu vervollständigen, andererseits Gevelsberg schneller an Wuppertal und Hagen anzubinden, schlage vor, die S3X bis Hagen zu verlängern.
Es wurde gleich zweimal vorgeschlagen, die RB48 bis Hagen zu verlängern (hier und hier), jedoch soll die RB48 innerhalb Wuppertals nur noch im angenäherten T20/40 fahren statt im heutigen, angenäherten T30 – somit wird es deutlich schwieriger, für die RB48 günstige Fahrplanlagen zu finden. Außerdem hätte diese Alternative eine Kreuzung der stark befahrenen Fernbahngleise vorgesehen und böte so weiteres Verspätungspotenzial.
Betriebskonzept:
Die S3X soll ab dem Hauptbahnhof auf den S-Bahngleisen fahren, um die künftig stärker ausgelastete Fernbahn nicht noch weiter zu belasten. Zwischen Wuppertal Hbf und Oberbarmen benötigt eine Bahn laut Zielnetzgrafik und Trassenfinder 6 Minuten, wenn dazwischen noch in Barmen gehalten wird.
Ab Oberbarmen wird weiter den S-Bahngleisen gefolgt, allerdings sollen bis Hagen nur die Halte in Schwelm und Gevelsberg Hbf bedient werden. Laut Trassenfinder würde die S3X zwischen den Hauptbahnhöfen beider Großstädte 27 Minuten an Fahrzeit benötigen, sodass die Fahrpläne wie folgt aussehen könnten:
Fahrpläne Ri. Hagen:
S8 Wuppertal Hbf -> Hagen Hbf (nicht alle Zwischenhalte dargestellt):
- Wuppertal Hbf ab :03 :18 :33 :48
- Wuppertal-Oberbarmen ab :11 :26 :41 :56
- Schwelm ab :19 :34 :49 :04
- Gevelsberg Hbf ab :31 :43 :01 :13
- Hagen Hbf ab :43 :55 :13 :25
(2/4 der Fahrten werden in Gevelsberg West überholt)
S3X Wuppertal Hbf -> Hagen Hbf (nicht alle Zwischenhalte dargestellt):
- Wuppertal Hbf ab :39 :09
- Wuppertal-Oberbarmen ab :46 :16
- Schwelm ab :51 :21
- Gevelsberg Hbf ab :58 :28
- Hagen Hbf an :06 :36
Fahrpläne Ri. Wuppertal:
S8 Hagen Hbf -> Wuppertal Hbf (nicht alle Zwischenhalte dargestellt):
- Hagen Hbf ab :20 :36 :50 :06
- Gevelsberg Hbf ab :35 :50 :05 :20
- Schwelm ab :43 :58 :13 :28
- Wuppertal-Oberbarmen ab :50 :05 :20 :35
- Wuppertal Hbf an :57 :12 :27 :42
(2/4 der Fahrten werden in Hagen-Heubing überholt)
S3X Hagen Hbf -> Wuppertal Hbf (nicht alle Zwischenhalte dargestellt):
- Hagen Hbf ab :54 :24
- Gevelsberg Hbf ab :02 :32
- Schwelm ab :09 :39
- Wuppertal-Oberbarmen ab :14 :44
- Wuppertal Hbf an :21 :51
Zwischen Wuppertal und Hagen wächst das S-Bahn-Angebot auf bis zu 6 Fahrten/h, wobei die S3X als Express-S-Bahn mit wenigen Zwischenhalten fungiert. Gleichzeitig wird mit der S3X zwischen Wuppertal Hbf und Oberbarmen ein angenäherter, lückenloser T5 angeboten – in Kombination mit der Schwebebahn (künftig T2) wird die Talachse hervorragend erschlossen.
Alternatives Betriebskonzept:
Die S8 fährt alle 30 Minuten nach Hagen (mit allen Halten) (ab :26 :56), die S3X (mit wenigen Halten) würde dann (laut Fahrplanentwurf) um ca. 10-20 Minuten versetzt fahren (ab :16 :46).
So ergibt sich zwischen Oberbarmen und Hagen ein angenäherter T15, wobei von diesem nur Schwelm und Gevelsberg Hbf profitieren würden – über zusätzliche Halte könnte man nachdenken, zumal vor allem Heubing mit einer P+R-Anlage und einer guten ÖPNV-Anbindung (je 8 Busse/h zur und von der S-Bahnstation) punktet.
Da bereits heute „nur“ alle 30 Minuten eine S-Bahn nach Wuppertal/Hagen fährt, ergibt sich so für die ausgelassenen Halte keine Verschlechterung – dafür wird der Status quo beibehalten, welcher schon wegen der Fahrplanlagen eine Verbesserung ist (ca. T30 statt dem T20/40 vor 2020).
Dem gegenüber wird der Gevelsberger Hauptbahnhof schneller an die Großstädte angeschlossen, wobei durch seine Rolle als Umsteigeknoten auch mehrere Stadtteile (+ Ennepetal) angeschlossen werden.
Das sollte ausreichen, um die RE im Raum Wuppertal (RE2, RE4, RE7 und RE13) zu beschleunigen: Sie sollen in Barmen, Schwelm und Ennepetal durchfahren. Näheres dazu wird in diesem Vorschlag erläutert.
Infrastrukturmaßnahmen:
Da die S8 zwischen Oberbarmen und Hagen 29 Minuten braucht, die S3X hingegen nur 20-21 Minuten, sind – jeweils in beiden Richtungen – Überholungen erforderlich. Gleichzeitig ist die Strecke in Schwelm und Haspe/Wehringhausen teilweise eingleisig. Folgende Maßnahmen sind daher vorzusehen:
– In Schwelm soll hinter dem kurzen Tunnel eine Weiche eingerichtet werden, damit einerseits der Tunnel nach Gevelsberg zweigleisig befahren werden kann und andererseits der eingleisige Abschnitt verkürzt wird.
– Nördlich des Tunneleingangs ein drittes Gleis gebaut, welches die S8 und S3X in Ri. Wuppertal aufnehmen soll und am Gevelsberger Westbahnhof an das bestehende, nördlich gelegene Gleis anknüpft. Dort soll ein neuer Außenbahnsteig entstehen, sodass die S8 nach Hagen auf Gleis 1 hält. Die S3X soll in Richtung Hagen auf Gleis 2 durchfahren und so die S8 überholen.
– In Hagen ist zwischen dem Hauptbahnhof und Heubing ohnehin ein zweigleisiger Ausbau obligatorisch, da sich der derzeit eingleisige Abschnitt sonst zu einem Flaschenhals entwickelt – von den heutigen 2 Züge/h und Richtung wächst die Fahrtenanzahl auf 4 Fahrten/h und Richtung (in diesem Vorschlag sind es 6 Fahrten/h und Richtung).
– Nördlich von der Ennepe wird zusätzlich das dritte Gleis wieder hergerichtet und bis Heubing verlängert, um als Überholgleis für die S3X nach Wuppertal zu dienen. Dafür müssen kleine Teilflächen von ansässigen Unternehmen enteignet werden und der Haltepunkt so umgebaut werden, dass im Endzustand ein Mittelbahnsteig im Süden (für die S8) sowie das o.g. Überholgleis für die S3X nach Wuppertal zur Verfügung stehen. Dafür wird der südliche Seitenbahnsteig (Ri. Hagen) zugunsten des zu verlegenden Gleises zurückgebaut, während der nördliche Seitenbahnsteig (Ri. Wuppertal) dem Überholgleis Platz machen soll.
Für den gleichmäßigen T5 innerhalb Wuppertals genügt es auch, alle S-Bahnen bis zum entsprechenden Ende der Stammstrecke durchzubinden.
Diese Verlängerung ausgerechnet dieser Linie bis Hagen erscheint mir ungeeignet, da es eine Fahrtzeitverlängerung für sämtliche Fahrgäste ergibt, die nicht am Gevelsberger Hauptbahnhof ein- oder aussteigen müssen.
Zudem erscheint es mir als nicht gerade sinnvoll, ausgerechnet bei der S-Bahn Rhein-Ruhr mit Überholungen arbeiten zu wollen.
Für den gleichmäßigen T5 innerhalb Wuppertals genügt es auch, alle S-Bahnen bis zum entsprechenden Ende der Stammstrecke durchzubinden.
Laut Netzgrafik wird man nicht alle Linien durchbinden können: Die Linien S28 und S3X auf der einen Seite und die Linien S7 und S47X sollen jeweils am Hauptbahnhof enden, wobei zwischen S28 und S7 höchstwahrscheinlich kurze, bahnsteiggleiche Anschlüsse (Gleis 4/5) angeboten werden. Die einzigen Verlängerungen, die somit stattfinden müssten, um auf der gesamten Talachse einen T5 anzubieten, wären einerseits die Verlängerung der S47X bis Vohwinkel und andererseits die Verlängerung der S3X bis Oberbarmen (wobei sie dann innerhalb Wuppertals doch überall halten sollte, wie es der VRR vorschlägt) – so würde sich auch für sämtliche S-Bahnhalte ein T5 ergeben.
Diese Verlängerung ausgerechnet dieser Linie bis Hagen erscheint mir ungeeignet, da es eine Fahrtzeitverlängerung für sämtliche Fahrgäste ergibt, die nicht am Gevelsberger Hauptbahnhof ein- oder aussteigen müssen.
Zudem erscheint es mir als nicht gerade sinnvoll, ausgerechnet bei der S-Bahn Rhein-Ruhr mit Überholungen arbeiten zu wollen.
Man könnte es mit einem anderen, überholungsfreien Betriebskonzept versuchen: Die S8 fährt alle 30 Minuten nach Hagen (mit allen Halten) (ab :26 :56), die S3X (mit wenigen Halten) würde dann (laut Fahrplanentwurf) um ca. 10-20 Minuten versetzt fahren (ab :16 :46). So ergibt sich zwischen Oberbarmen und Hagen ein angenäherter T15, wobei von diesem nur Schwelm und Gevelsberg Hbf profitieren würden – über zusätzliche Halte könnte man nachdenken, zumal vor allem Heubing mit einer P+R-Anlage und einer guten ÖPNV-Anbindung (je 8 Busse/h zur und von der S-Bahnstation) punktet.
Da bereits heute „nur“ alle 30 Minuten eine S-Bahn nach Wuppertal/Hagen fährt, ergibt sich so für die ausgelassenen Halte keine Verschlechterung – dafür wird der Status quo beibehalten, welcher schon wegen der Fahrplanlagen eine Verbesserung ist (ca. T30 statt dem T20/40 vor 2020). Dem gegenüber wird der Gevelsberger Hauptbahnhof schneller an die Großstädte angeschlossen, wobei durch seine Rolle als Umsteigeknoten auch mehrere Stadtteile (+ Ennepetal) angeschlossen werden. Jedoch bleibt es dann weiterhin nur bei den geplanten 4 S-Bahnen/h (aber: 2x S8 + 2x S3X), sodass die RE innerhalb des EN-Kreises wohl nicht so leicht beschleunigt werden können.