Beschreibung des Vorschlags
So, ich habe hier etwas, was mir schon längere Zeit im Kopf herumspukt. Andere waren da zwar schneller als ich, z.B. Geomaus007 (Variante 1, Variante 2), Zeru. Und zusätzlich alle, die ich jetzt nicht genannt habe. Was sich an meinem Vorschlag unterscheidet: Ich plane im Gegensatz zu den bisherigen Vorschlägen keine Strecken zusammen mit bisherigen Linien zu benutzen. Von Oberwiesenfeld nach Moosach würde das Nordende der U 3 übernommen, dazu einige ohnehin in weiterer Ferne bereits geplante Abschnitte. Z.B. die Verstärkungslinie U26, bei mir mit der nötigen alternativen Führung mit Abzweig bereits an der Station „Milbertshofen“ Richtung „Studentenstadt“. Denn zwischen den Stationen „Am Hart“ und „Kieferngarten“ ist eine Straßenbahn projektiert, dazu auf gleicher Trasse noch eine U-Bahn, das ergibt zusammen keinen Sinn – wenn diese Strecke überhaupt nötig ist. Wer plant eigentlich solch einen Schwachsinn? Dann würde noch mit einem Neubauabschnitt im Münchener Nordosten das neue Wohngebiet zwischen Johanneskirchen und Riem mit einigen Tausend neuer Wohnungen angebunden. Summa Summarum ließe sich sagen, dass rund ein Drittel der Gesamtstrecke im Norden – der Abschnitt zwischen Moosach und Riem – entweder bereits vorhanden ist oder in ähnlicher Form geplant wird, dieses bitte ich im Hinblick auf die Baukosten mit zu berücksichtigen. Und dann ist auch mir klar, dass einige geplante Verknüpfungsstellen mit dem Bestandsnetz hergestellt werden müssen. Ich werde aber versuchen, die Unterbrechungen auf bestehenden Strecken so gering wie möglich zu halten. Zum Schluss: Ja, ich weiß um die Besonderheit der Münchener U-Bahn mit dem „Nord- und Südpol“ der Züge, aber ich denke mal dass ich mit meinem Vorschlag eine technische Lösung gefunden habe. Mehr dazu später.
Legen wir los. Da ich den Bestandbahnhof der U 3 „Oberwiesenfeld“ bereits angesprochen hatte, fangen wir dort an. Diese Station müsste dazu prinzipiell viergleisig ausgebaut werden. Überhaupt kein Problem, der Bahnhof liegt an der Südseite der Moosacher Straße, nördlich davon ist ausreichend Platz für einen weiteren Bahnsteig mit zwei Gleisen. Die U3 würde dann zukünftig an den mittleren beiden Gleisen enden – oder auch nicht, es wäre nämlich zu akzeptablen Kosten möglich, die Strecke zur im Bau befindlichen Eggarten-Siedlung zu verlängern, dort an der Lassallerstraße wäre dann zusätzlich ein Übergang zum geplanten S-Bahn-Nordring möglich (Variante 1). Oder alternativ eine Verlängerung der U 1 um zwei Stationen vom Olympia-Einkaufszentrum. Meine Vorzugsvariante 2, und sinnvollerweise dann noch eine Station weiter zur S-Bahn „Fasanerie“, um gleich Nägel mit Köpfen zu machen. Zusätzlich gäbe es die Option, die U 3 auf direktem Weg zum Nordring zu verlängern, mit einem Kreuzungsbahnhof Moosacher-/Lerchenauer Straße. Das würde die Aufgabe der jetzigen Station Oberwiesenfeld erfordern, in diesem Fall natürlich kein viergleisiger Ausbau, allerdings würde diese Variante 3 gleich noch den Stadtteil Lerchenau mit anschließen (Höherer Nutzen). Das wäre im Hinblick auf die dann höheren Kosten des Umbaus bestehender Infrastruktur mit zu berücksichtigen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mindestens eine der genannten Strecken – auch unabhängig von der Realisierung der Ring-U-Bahn – zur sinnvollen Verknüpfung mit der S-Bahn wohl ohnehin gebaut müsste. Ich habe das alles einmal als Option mit eingezeichnet.
Vom Bahnhof Moosach ginge es nach Süden weiter über Untermenzing nach Pasing, auch dieser Abschnitt wurde bereits in der Politik diskutiert. Ich persönlich halte übrigens nichts von einem Umweg über den A 8-Kreisel „Obermenzing“ (mit P+R-Platz), was auch in der Politik diskutiert wird. Ein Abzweig der U4 am Bahnhof „Pasing“ und dann weiter nach Obermenzing wäre die sinnvollere Option, auf diese Idee ist anscheinend noch kein Lokalpolitiker gekommen. Aber lassen wir das. Zurück zur Ring-U-Bahn. Vom Bahnhof „Pasing“ dann wie bereits bei Geomaus007 weiter nach Blumenau, im Gegensatz dazu aber auf einem Neubauabschnitt, einen Teil der in Bau befindlichen Strecke der U 5 nach Pasing zu benutzen macht einfach keinen Sinn. Wozu der Umweg? Was hingegen mehr Sinn macht wäre ein Neubaugebiet zwischen Pasing und Blumenau, die Strecke (Entlang der Blumenauer Straße) würde gleich den Anschluss herstellen. In Blumenau (Auch dieser Anschluss wurde in der Politik diskutiert und am im Bau befindlichen Bahnhof Willibaldstraße der U 5 berücksichtigt) gäbe es dann eine Kreuzung mit meiner geplanten Straßenbahnverlängerung. Ein über drei Jahre alter Vorschlag, und keinen Kommentar von irgend jemanden, noch nicht mal einen Verriss – tss tss tss… 😲
Danach käme ein Anschluss zur U 6. Ich habe mich für die Lösung rechtwinklig am Bahnhof „Großhadern“ entschieden, für einen Ausbau der nächsten Station stadteinwärts „Hadernder Stern“ alternativ dazu fehlt dort der Platz. Weiter geht es über die Fürstenrieder Straße (Anschluss an die in Bau befindliche Straßenbahn-Westtangente) und dem Zentrum von Mittersendling (Heckenstallerstraße, dort fehlt definitiv eine Station) erleichtert. Weiter dann über S-Bahnhof „Mittersendling“, U 3 in Thalkirchen, unter dem Tierpark Hellabrunn durch bis zur momentanen Endstation der U 1 am Mangfallplatz. Dort wäre übrigens kein Platz für einen viergleisigen Verknüpfungsbahnhof , die Naupliastraße ist dafür nicht breit genug. Bliebe dann wohl nur ein Neubau in unterirdischer Bauweise unter dem bestehenden U-Bahnhof. Eine in der Politik angedachte Verlängerung der U 1 Richtung Solln könnte dann entfallen. Die Ring-U-Bahn führt dann weiter unter der Stadelheimer Straße, danach Kreuzung mit der S-Bahn – inklusive neuen S-Bahnhof „Stadelheim“. Dieser sollte in jedem Fall realisiert werden, wenn nicht für die Ring-U-Bahn, dann zumindest für die Verknüpfung mit der Straßenbahn, die bislang an der „Schwanseestraße“ endet. Weiter über Neuperlach (U 5) mit Anschluss des Siedlungsschwerpunktes im Osten am Karl-Marx-Ring (dort fehlt definitiv auch eine ÖPNV-Anbindung), Waldtrudering (Neuer S-Bahnhof an der Schwablhofstraße), Messestadt West (U2) zum S-Bahnhof Riem.
Hinter Riem Richtung Norden wird es richtig interessant. Dort ist das Neubaugebiet Münchener Nordosten geplant. Ist eigentlich inzwischen klar, was mit der Galopprennbahn geschehen soll? Bebauung des Geländes? Mein Tipp: Verlegung der Rennbahn, nordwestlich von Dornach wäre eine Ersatzfläche, diese befindet sich aber gerade so außerhalb des Münchener Stadtgebiets. Mein Vorschlag: Vielleicht wäre die Stadt Aschheim ja bereit dieses Gebiet an die Stadt München abzutreten, im Gegenzug zum Anschluss an die Münchener U 4 (Vorschlag von Manu und der Münchener Lokalpolitik). Die verlängerte U 4 würde die Ring-U-Bahn genau an der Stelle der Galopprennbahn kreuzen. Die Ringbahn würde dann weiter zum Bahnhof Johanneskirchen geführt, zum Anschluss des geplanten Neubaugebiets. Bevor dieser erreicht wird, würde ich nordöstlich davon dann gleich noch einen neuen Betriebshof für diese Strecke vorsehen.
So, fast drei Viertel des Rings haben wir hinter uns, den Rest schaffen wir auch noch. 😊 Weiter über St. Emmeran zum Bahnhof „Studentenstadt“ (U 6). Bei der Führung dorthin gäbe es zwei Möglichkeiten, der direkte Weg unter der Schwabinger Bucht hindurch wäre teurer zu realisieren (Die Nackedeis bräuchten auch keine U-Bahn). Eine kurze Führung entlang des Nordrings wäre zwar mit einer Verlängerung der Fahrzeit verbunden, dafür aber weitaus preiswerter in teilweise oberirdischer Bauweise zu realisieren. Ob sich dann in letztgenannten Fall – mein Vorzug – eine Verbindung mit der Ring-S-Bahn lohnen würde, weiß ich nicht. Wenn ja, dann nur mit einem P+R-Platz an der Sondermeierstraße (Föhringer Ring), dort wohnt allerdings niemand. Das bliebe mal so als Option stehen. Der Bahnhof Studentenstadt müsste nicht komplett geschlossen werden, ein viergleisiger Umbau wäre bei laufendem Betrieb möglich. Der Platz dafür wäre vorhanden. Zudem bestünde dort auch ein Anschluss zum Betriebshof in Fröttmaning.
Danach würde die Strecke nach Westen abzweigen. Theoretisch (und praktisch?) wäre eine gleichzeitige Nutzung mit der U 26 (alternative Führung) möglich, technisch müsste das dann allerdings mit der Ausrichtung der Züge geklärt werden. Ich denke mal, ein Ring ist ja ein geschlossener Kreis, sowohl im Uhrzeiger- als auch Gegenuhrzeigersinn jeweils ein Pol. In Wikipedia existiert dazu übrigens folgende Erklärung:
Da die Elektrik in den Kupplungen der Fahrzeuge nur halbseitig ausgelegt ist, können alle Züge nur in eine Richtung gekuppelt werden. Dies führt zu der oben erwähnten Besonderheit des Nord- und Süd-Endes einer Strecke (siehe U4). Das „Nordende“ eines Zuges kann nur mit dem „Südende“ eines anderen gekuppelt werden. Deshalb gibt es im gesamten Netz keine Gleisanlage, die das Drehen des Zuges ermöglicht (also keine Dreiecksfahrten).
Gedreht werden müssten die Züge bei einem geschlossenen Ring ja nicht, natürlich ebenfalls keine Dreiecksfahrt, Nord- und Südende der Züge wären identisch miteinander. Außerdem frage ich mich, warum dann so kompliziert? Momentan ist geplant, einen erheblichen Teil der U-Bahn-Fahrzeuge zu ersetzen. Warum diese dann nicht gleich technisch vernünftig auszustatten? Die geplante Ringbahn würde dann von Anfang an gleich vollautomatisch betrieben. Übrigens könnte im Fall der Ringbahn auch auf die U26 verzichtet werden, Übergang zur U 2 (mit Umsteigen) wäre am „Frankfurter Ring“ vorhanden. Ich habe beides einmal als Option eingezeichnet. Kurz danach wird der Bahnhof „Oberwiesenfeld“ erreicht, dort schließt sich der Ring.
So, ich denke dass ich eine ausgewogene Mischung aus Verbindung bestehender Infrastruktur und Neuanschluss von möglichen neuen Wohngebieten gefunden habe. Letzteres z.B. betrifft im Prinzip den gesamten Abschnitt zwischen Neuharlaching (Mangfallplatz) und Johanneskirchen. Perlach Zentrum und Neuperlach Ost (Karl-Marx-Straße) haben noch gar keinen vernünftigen ÖPNV-Anschluss, am geplanten neuen U- und S-Bahnhof Neutrudering an der Stadlhofstraße wäre übrigens auch noch ein gr0ßes Neubaugebiet nördlich der Bahnstrecke Richtung Rosenheim möglich, zusätzlich dem bereits geplanten zwischen Riem und Johanneskirchen. Und die gesamte Strecke müsste ja nicht komplett auf einmal errichtet werden, Rom wurde ja auch nicht an einem Tag gebaut.
Was ist eigentlich der Grund warum du keine Kosten sparen möchtest indem du auf den gleichen Strecken wie andere Linien fährst? Das hast du nicht so wirklich begründet, Kapazitätsprobleme sollten es ja (anders als in der Innenstadt) nicht sein?
Und zu deinem Tramvorschlag ohne Kommentar: wir haben noch 3195 andere Vorschläge ohne Kommentare. Du bist da nicht der einzige.
Na ja, Kosten sparen ist zwar gut, ich plane aber die Ringlinie dort, wo sich momentan größtenteils noch keine Strecken befinden. Aber Fahrgastpotential, welches eine Neubaustrecke rechtfertigen würde. Und dass sich so hohe Kosten durch die Mitbenutzung vorhandener Strecken einsparen ließen, das glaube ich eher nicht. Denn für die Einführung in bestehende Strecken wären zumindest an den Einmündungsbahnhöfen zusätzliche Gleise und Bahnsteige – und damit auch zusätzlich höhere Umbaukosten bestehender Infrastruktur – erforderlich. Von den dadurch zum Teil erforderlichen jahrelangen Streckensperrungen einmal ganz abgesehen. Mein Schwerpunkt liegt vor allem auf der Verknüpfung bestehender Infrastruktur.
Außerdem spare ich lieber woanders. Ich habe die Streckenführung bewusst so gewählt, dass der Bau größtenteils in offener Baugrube mit Deckelbauweise vonstatten gehen könne, was im Vergleich zum teuren Schildvortrieb Kosteneinsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen dürfte. Man müsste nur wollen. Denn dort liegt das eigentliche Problem. Bislang sind die Politiker nicht bereit, speziell dem in die Städte einpendelnden Autoverkehr Fläche wegzunehmen. Die Autofahrer profitieren noch zusätzlich davon, dass Ihnen nach dem U-Bahnbau zusätzliche Fläche zur Verfügung steht.