München: U4 Verlängerung bis Aschheim und Kirchheim

 

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Beschreibung des Vorschlags

Bisher gibt es nur Pläne, die U4 zur Messestadt zu verlängern (hier von Matze314 aber auch von der Stadt im Rahmen der SEM). Dabei bietet die U4 auch die Möglichkeit, das östliche Umland zu erschließen.

Die Messe soll aber nicht leer ausgehen. Ich habe einen Vorschlag erstellt, der den zukünftigen S-Bahn-Ring über die Messe fahren lässt. Durch die entstehende Neubaustrecke würden sogar Regionalzughalte an der Messe möglich werden. Im neuen Zentrum der SEM kreuzen sich U4 und S-Ring.

Der Siegerentwurf des SEM-Ideenwettbewerbs steht nun fest. Den Umriss des Zentrums habe ich zur besseren Verständlichkeit in den Entwurf mit eingezeichnet. Die Station entsteht etwa an selber Stelle, wie es im Siegerentwurf auch vorgesehen ist. Nur führt die Trasse dann nicht zur Messe, sondern Richtung Aschheim.

Dass die U4 möglichst bald bis Englschalking verlängert werden muss, sollte unabdingbar sein. Das sieht die Stadt mittlerweile auch so. Die U4 würde durch den Anschluss an die Flughafenlinie an Bedeutung gewinnen und gleichzeitig die Stammstrecke(n) entlasten. Darüber hinaus wird die Trasse im Osten dringend benötigt. Zunächst kommt hier das Neubaugebiet und geht man noch weiter, dann trifft man auf Aschheim und Kirchheim mit insgesamt 22.000 Einwohnern. Zudem sind auch in Kirchheim noch Entwicklungen vorgesehen.
Von der Stadt München sollte die Erschließung dieser Gemeinden nicht kategorisch ausgeschlossen werden, nur weil sie nicht zu München gehören und es die Hauptaufgabe der U-Bahn ist, das Stadtgebiet zu bedienen. Dem Fahrgast ist es egal, ob „U“ oder „S“ drauf steht. Hauptsache es fährt was. Man sollte einfach auf die vorhandenen Trassen schauen und mit diesen weiter planen.
Es gibt Überlegungen, diese Gebiete mit der S-Bahn zu erschließen, wovon ich aber nicht wirklich überzeugt bin.

 

Der Streckenverlauf im Detail

In offener Bauweise könnte die Strecke unter der Englschalkinger Straße bis zum S-Bahnhof Englschalking gebaut werden. Dabei sehe ich zur Reduzierung der Fahrtzeit nur einen Zwischenhalt an der Ostpreußenstraße vor.
Die Gebäude am Ende der Englschalkinger Straße, auf der Strecke bis zur Bahntrasse, müssten weichen.
In Englschalking muss man das Tunnelprojekt beachten, welches vorsieht, die S8-Trasse zwischen Johanneskirchen und Daglfing 4 Gleisig in einem Tunnel auszubauen.
Die U4 müsste eine Ebene unter dieser Tunneltrasse verlaufen. Plant und baut man die Station Englschalking (U/S) aber gemeinsam in einem Projekt, ist das kein Problem.
Verlegt man die S-Bahnstation etwas nach Süden, wäre es möglich, die U-Bahnstation mit Seitenbahnsteigen zu realisieren. So sind Zugänge von den U-Bahngleisen direkt auf den Mittelbahnsteig der S-Bahn möglich.

Zum Schutz der Anwohner während der Bauzeit würde ich auch davon absehen, die Trasse in offener Bauweise unter der Brodersenstr. zu bauen. Dafür wäre sie aber wahrscheinlich ohnehin zu schmal.
Stattdessen nimmt die Trassen einen kleinen Umweg über das bisher unbebaute Feld, vorbei am Schulcampus. Wenn die Trasse gebaut ist, kann oben drauf gebaut werden.
Weiter geht es dann zum neuen Zentrum im Nordosten: „Am Hüllgraben“ (Arbeitstitel; so heißt ein hier verlaufender Bach). Hier trifft die U4 auf den S-Bahn-Ring.
Die Trassen treffen hier im 90° Winkel aufeinander, die U-Bahn unter der S-Bahn. Dadurch können direkte Verbindungen zwischen den Bahnsteigen hergestellt werden, ohne erst in ein Sperrengeschoss zu müssen.

Da im Entwurf der SEM auch ein U-Bahn-Betriebshof vorgesehen ist, wollte ich auch einen Standort (auf Stadtgebiet) dafür angeben. Nördlich der Pferdetrainingsbahn ist platz hierfür (unterirdisch, ca. 100 x 500m). Ob der wirklich so groß sein muss, wie ich es eingezeichnet habe (Platz für etwa 42 Züge), ist fraglich, kleiner geht natürlich auch.

Richtung Osten geht es unterirdisch weiter nach Dornach. Am Pointweg ist hier ein weiterer Halt möglich.
Danach ist bis Aschheim auch ein oberirdischer Verlauf möglich. Hier habe ich mich nun für eine Trasse entschieden, die auf eine Untertunnelung der Gemeinte verzichtet. Stattdessen ensteht die Station am südlichen Rand.

Die A99 würde ich untertunneln. Evtl. ist ein Bau in offener Bauweise möglich, wenn man die Fahrbahnen während dem Bau in mehreren Phasen verschwenkt. Vielleicht ist eine Brücke aber auch einfacher/günstiger.
Zwischen Kirchheim und Heimstetten wird momentan auch ein Neubaugebiet geplant (Kirchheim 2030). Die Trasse fährt unterirdisch südlich am Bestand vorbei, sodass die Station den Bestand und das Entwicklungsgebiet gleichermaßen erschließen kann.

Um vom Münchner „Stern-Netz“ weg zu kommen, würde ich einen Ringschluss in Poing (16.000 Einwohner) vorschlagen. Hier entsteht noch ein zusätzlicher Halt an der Kirchheimer Allee. Nur das Endstück der Strecke müsste im Schildvortrieb realisiert werden, um den Bestand und die Bahngleise zu unterqueren. Alles zuvor wäre überwiegend in offener Bauweise möglich. Man könnte prüfen, ob sich der Regionalzughalt von Markt Schwaben (13.600 Einwohner) nach Poing verlegen lässt.


Betrieb

Bis zum SEM-Zentrum „Am Hüllgraben“ würde ich den 10 Minuten Takt aufrecht erhalten. Danach könnte bis Poing auf einen S-Bahn üblichen Takt 20 ausgedünnt werden, der auf die S-Bahn abgestimmt ist. Das passt gut, denn die fahren hier in beide Richtungen fast gleichzeitig ab. Sollte man wirklich den Regio-Halt von Markt Schwaben nach Poing verlegen, ist zu prüfen, ob es Sinn macht, den Takt 10 der U4 bis hier fortzuführen, damit kürzere Umsteigezeiten entstehen.


Einfache Streckenlänge von Arabellapark (Ende der vorhandenen Gleise) bis Poing: 14,29 km

 

Zur noch besseren Veranschaulichung des Vorschlags, insbesondere dem Zusammenspiel mit dem S-Bahn-Ring, habe ich den Gesamtvorschlag auch noch in Photoshop nachgebaut. Das Ergebnis ist hier zu sehen.
Dazu habe ich auch noch eine Detail-Ansicht (inkl. Schnitt-Ansichten) des Bahnhofs „Am Hüllgraben“ auf Grundlage des Siegerentwurfs erstellt. Bei der „Recherche“ habe ich sogar noch detailliertere Gleispläne erstellt. Die habe ich jetzt aber erstmal nicht hochgeladen.

 

EDIT
Ich habe die Trasse und daraufhin auch den Text nochmal angepasst, nachdem nun das Ergebnis des SEM-Ideenwettbewerbs feststeht. Außerdem habe ich die Trasse von Markt Schwaben auf Poing verkürzt.

Metadaten zu diesem Vorschlag

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6 Kommentare zu “München: U4 Verlängerung bis Aschheim und Kirchheim

    1. Danke Matze fürs Feedback!
      Habe ich auch schon drüber nachgedacht. Markt Schwaben wäre mit den Umsteigemöglichkeiten natürlich am Besten. Allerdings ist die Strecke von Pliening bis Markt Schwaben ca 4,6 km lang. Ziemlich lang. Trotzdem werde ich mir da mal eine geeignete Trasse überlegen und dann auch noch einzeichnen.
      Oder hast Du eine andere Idee, um an die S2 zu kommen?

  1. Bis zum Hüllgraben finde ich den Vorschlag sehr schön, obwohl der Schwenker meiner Meinung nach nicht sein müsste, ab da würde ich aber eher nach Riem und zur Messestadt umschlagen.

    Dein Argument, dass Garching ja auch nur 18000 Einwohner hat zählt irgendwie nicht wenn man mal schaut was denn an der Endhaltestelle in Garching ist. Deshalb bezweifle ich dass es sich für dünn besiedelte Einfamilienhaussiedlungen lohnt eine teure U-Bahn mit Tunnel zu bauen, zumal für solche Erweiterungen die Gemeinden auch zur Kasse gebeten werden.

  2. Auch Dir vielen Dank fürs Feedback!
    Den Schwenker braucht es für mich auch nicht zwingend. Allerdings wurde bei der SEM der Wunsch geäußert, dass die U-Bahn nicht unter bestehende Wohngebiete führen soll. Diesem Wunsch wollte ich hiermit nachkommen.
    (Hier nachzulesen (PDF-Download) auf Seite 44 unten, ÖPNV bei Variante 1 und 3. Als negativ wird bewertet „U-Bahn-Trasse unter Bestandsgebieten“).

    Da gebe ich Dir recht, so etwas wie die TU/Forschungszentrum hat Kirchheim sicherlich nicht zu bieten. Der Vergleich war vielleicht etwas überspitzt.
    Ich kam auf die Idee, weil ich gelesen habe, dass eine S-Bahn Trasse in Planung ist, die eben die beiden Gemeinden (und sogar Pliening) erschließen soll. Dafür sollte die Trasse ab Riem zunächst eine Verschwenkung über die Messe und dann bis Aschheim, Kirchheim und Pliening führen.
    Ich habe gerade den Artikel gesucht, in dem ich damals davon erfahren habe. Stattdessen habe ich jetzt den Schlussbericht einer Studie gefunden, die sich u.a. damit beschäftigt hat. Diese kam zu dem Entschluss, dass die Erschließung durchaus Sinn macht, sofern in den Gebieten noch etwas nachverdichtet wird.
    (Der Schlussbericht ist hier zu finden (PDF-Download). Ab Seite 49, Punkt 6.4.2)

    Darüberhinaus wird in der Studie sogar von einer geplanten Trasse von Haar zum Nordring gesprochen (ab Seite 43, Punkt 6.4.1), die ebenfalls über Aschheim führt. Diese ist sehr ähnlich zu meinem Vorschlag für den S-Ring über die Messe. Beide Varianten sind sehr ähnlich zu meinen Vorschlägen. Die Studie habe ich wirklich gerade erst gefunden, aber ich sehe dadurch meine Ideen eher bestätigt.

    1. Ich kam auf die Idee, weil ich gelesen habe, dass eine S-Bahn Trasse in Planung ist, die eben die beiden Gemeinden (und sogar Pliening) erschließen soll. Dafür sollte die Trasse ab Riem zunächst eine Verschwenkung über die Messe und dann bis Aschheim, Kirchheim und Pliening führen.

      Eine S-Bahn wie sie dann auch immer aussieht halte ich persönlich auch für sinnvoller, da bei einer S-Bahn eine Kompatibilität zum Schienennetz besteht, eine U-Bahn aber dort endet. sollte man also zB mal vorhaben entlang des Autobahnrings noch einen S-Bahn-Ring zu bauen (welcher mir übrigens schon länger durch den Kopf geht um die arbeitsreichen Gebiete wie Ismaning und Karlsfeld besser zu erschließen), könnte man diese Gleise dann vielleicht auch integrieren, bei einer U-Bahn geht das leider nicht.

      1. Ich finde nicht, dass das eine das andere ausschließen muss.
        Denn der äußere Ring würde ja wahrscheinlich die Trasse (egal ob U- oder S-Bahn), die Aschheim und Kirchheim verbindet, ohnehin nur kreuzen. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, wie da was integriert werden kann. Aber ich bin gespannt auf deinen Vorschlag, wenn du ihn dann reingestellt hast.

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