Neuen Namen setzen
Beschreibung des Vorschlags
Wie aus dem Nichts taucht der Plan eines Teslawerks östlich von Berlin auf. Daher sollte von vornherein ein Anschluß an den ÖPNV mitgeplant werden. Das vorgesehene Gelände ist schon durch ein Anschlußgleis erschlossen und muß nur noch für den Personenverkehr ertüchtigt werden.
Entweder als von Erkner aus verlängerte S-Bahn oder Rb Erkner-Freienbrink mit Heltestellen am Abztweig sowie im Firmengelände.
Die grundsätzliche Idee ist ja ganz gut, zumal Herr Musk selbst die Bahn („direct line to Netherlands“) als Standortvorteil für den Großraum Berlin nennt.
Der Vorschlag selbst wirft aber eher Fragen auf als dass er sie beantwortet. Die Beschreibungen ist nichtssagend und legt sich noch nicht mal auf ein Verkehrsmittel fest, die Zeichnung ist qualitativ eher mäßig …
Klar ist hier vieles noch offen. Aber wie man Tesla und deren Planer kennt, werden die in Sachen ÖPNV hier nicht kleckern sondern klotzen.
Eine Verlängerung der S3 ab Erkner bis zur Tesla-Gigafactory wird aber nicht so einfach umzusetzen sein, da dies die Situation am Bahnhof Erkner so einfach nicht zulässt. Hier wären gewisse Umbauarbeiten, Abrisse und wohl auch eine neue Brücke über den/die? Flakenfließ nötig und – wenn man zwei eigene Gleise für die S-Bahn bis südlich von Fangschleuse haben will – auch weitere Abrisse von Privathäusern nötig. Man kann es also umsetzen, doch mit Hindernissen.
Wie ist eigentlich die Belastung der Strecke von Erkner bis zum Werksgleis? Könnte man dort die S-Bahn auch auf der Bestandsstrecke mitfahren lassen, die dann noch um die Seitenstromschiene ergänzt werden müsste?
Und ebenso wichtig sehe ich auch ein entsprechend gutes Werkbusnetz in mehrere Richtungen ins Umland an, genau so wie entsprechend gut ausgebaute (Schnell-)Radwege vom Werk ins Umland. Hier sehe ich neben Tesla freilich auch das Land Brandenburg und Grünheide in der Bringschuld, denn wer für eine so große neue Werksansiedlung wirbt und sie bekommen hat, muss auch seinen Teil für eine entsprechend gut ÖPNV- und Radwegs-Anbindung leisten. Schließlich profitiert man ja direkt und indirekt (Steuern, Abgaben, etc.) massiv davon.
Aber wie man Tesla und deren Planer kennt, werden die in Sachen ÖPNV hier nicht kleckern sondern klotzen.
Öffentliche Infrastruktur baut in Deutschland immer noch federführend die öffentliche Hand, und nicht Privatunternehmen. Und das ist auch gut so, wie es anders wäre, kann man in England nur zu gut sehen. Tesla kann sich zwar finanziell daran beteiligen, die Entscheidungshoheit, was und wie es gemacht wird, bedeutet das aber noch gar lange nicht.
Das war aber mal anders, wenn man sich mal an die Anfänge der U-Bahn in Berlin erinnert.
Die Anfänge der U-Bahn Berlin warten im Kaiserreich. Das kannst du noch nicht ansatzweise mit der heutigen Situation vergleichen…
Und trotzdem ist es heute auf Grund der Gesetzeslage anders. Muss man nicht gut finden wenn man will, zu Kenntnis nehmen aber schon.
Nein es ist auch heute nicht anders. Es wird das gebaut was bestellt wird. Es muss zwar von den Behörden geprüft, aber sie dürfen an gewisser Stelle es auch nicht verhindern, sondern müssen auf die Einhaltung von Gesetzen achten. Theoretisch kann immer noch Ein Konzern eine eigene Strecke bauen. Macht nur keiner. Kostet ja auch nicht wenig. Aber nur mal als Beispiel. Wenn die S2 nach Rangsdorf geführt werden sollte, wird Rolls-Royce einen eigenen Bahnhof bekommen. Ihr glaubt doch sicherlich nicht, dass die Politik hier einfach was gutes tun möchte. Da gibt es Absprachen die das quasi quer finanzieren.
Naja, es muss ja grundsätzlich schon z.B. den Zielen der Raumordnung etc. entsprechen, sonst wird das nicht genehmigt. Also entgegen den Wünschen der Behörden wird das sehr schwierig bis unmöglich. Auch der Grund und Boden muss ja erworben werden und da kann z.B. ein privates Unternehmen viel weniger durchsetzen als ein öffentliches (kein Recht der Enteignung etc.).
Das meinte ich ja. Wenn es mit den Gesetzen vereinbar ist, dürfte ich auch eine private Eisenbahn bauen. Es ist nur schlicht zu teuer für Privatunternehmen, weshalb es keiner macht. Es gibt es nur noch in ganz kleinen Maßstäben in Deutschland. Private (Flug-)Hafenbetreiber oder im Bergbau wird das durchaus noch gemacht oder eben bei Werksanschlüssen (obwohl hierbei oft eben die Förderung durch den Staat greift).
Mal ein kleines Beispiel, wo eine kleine Privatbahn im Raum Berlin entstanden ist: Am BER wurde ein Gleis gebaut, welches von der FBB gebaut wurde, welches zwar so gesehen ein Staatskonzern ist, aber nicht durch den Staat dies finanziert hat. Das Unternehmen hat dafür noch eigene Kredite aufgenommen und des eben gebaut. Irgendwie muss ja der Treibstoff auch geliefert werden und da ist die Bahn natürlich ideal.