Beschreibung des Vorschlags
Zwischen Gablenberg und der Innenstadt verkehrt die Linie 42 in der Spitzenstunde bis zu 12 Mal je Stunde mit XXL-Gelenkern (CapaCitys). Diese Busse sind auch gut ausgelastet, eine Verkehrswende so unmöglich. Gablenberg ist mit knapp 11.000 Einwohnern aber auch keineswegs ein unbedeutender Stadtteil. Ich schlug bereits vorher eine Stadtbahn nach Gablenberg vor, auch DerGalaktische tat dies bereits. Das Problem ist aber, dass die Straßen selbst ohne eigenen Bahnkörper sehr eng sind und die Einrichtung von Hochbahnsteigen eine Herausforderung darstellen würde.
Wenn man unterirdisch graben will, würde ich was ganz anderes vorschlagen. Anstatt eine lange Tunnelstrecke bis zur Wagenburgstraße zu bauen, reicht es, dem in Bau befindlichen Tunnel Obertürkheim direkt unter der Besiedlung einen unterirdischen Haltepunkt zu verpassen und hier den Metropolexpress halten zu lassen. Die geplanten Linien MEX 13 und MEX 16 sollen im ungefähren 15‘-Takt fahren, was ein gutes Angebot darstellt. Denkbar ist aber auch, zwischen Esslingen und Stuttgart den MEX im 10‘-Takt oder gar 7,5’-Takt verkehren zu lassen, die Nachfrage wäre aus meiner Sicht vorhanden (man muss bedenken, dass wohl einige Leute statt der S-Bahn den MEX nehmen werden, da die Zeitersparnis steigt).
Der Bahnhof wird vollständig in bergmännischer Bauweise erbaut, wobei sich die Zugänge für die TBM in der Kreuzung Asperg-/Planckstraße sowie in der Gablenberger Hauptstraße befinden. Der Bahnsteig wird vorerst mit 212 m Länge (bei der Ausschreibung geforderte Zuglänge der Linien) gebaut, ist aber auf 400 m Länge ausgelegt. Außerdem werden die Bahnsteige an zusätzliche abzweigende Gleise gebaut (ähnlich wie Merklingen, nur nach innen statt außen)
Die Fahrzeit würde sich verkürzen, von aktuell 13 min von Gablenberg Markt zum Hbf werden es nur noch ca. 5 min Fußweg + 3 min Zuwegung/Wartezeit + 3 min Fahrzeit = 11 min, immerhin rund 15% weniger. Von den Haltestellen Planckstraße und Libanonstraße verkürzte sich die Fahrzeit aber deutlich, weil kein zusätzlicher Fußweg nötig ist.
Dieser Halt hätte schon von Beginn an eingeplant werden müssen, jetzt ist es wohl zu spät, der Tunnel befindet sich ja schon in Bau.
Zudem dürfte dieser Halt auch betrieblich nur schwer machbar sein, da ja laut D-Takt 8,5 stündliche Züge durch den Tunnel Obertürkheim fahren sollen. Ein zusätzlicher Halt frisst da nur zu viel Fahrplanreserve.
Nachträglich, insbesondere bei Bau einer Ergänzungsstation (oder NV-Dreieck), sollte sich ein Weg finden lassen.
Nun, von den 8,5 Zügen sind 2,5 Züge auf dem Weg ins Depot, die man auch noch halten lassen kann. Das wäre sogar gut, weil man die Überprüfung der Fahrzeuge in Gablenberg statt am überlasteten Hbf machen kann. Weitere 4 Züge sind die MEX die ich eh halten lassen will, es beiben also nur noch 2 Fahrten als durchfahrende Züge.
Übrigens orientiere ich mich für den Regionalverkehr in Stuttgart lieber am Regionalfahrplan nach Stuttgart 21, da der aktueller ist. Dieser sieht 9,5 Züge im Obertürkheimer vor, davon 5 Richtung Plochingen und 4,5 Richtung Depot. Wobei hier Fernverkehr nicht berücksichtigt ist, und der IC Karlsruhe – Nürnberg theoretisch da auch durch muss.
Dennoch würde dies mehrere Monate (vielleicht sogar ein paar Jahre) Vollsperrung des Obertürkheimer Tunnels bedeuten.
Am Hauptbahnhof gibt es zwei Bahnsteiggleise pro Zufahrtsgleis, dieser Halt hier hätte jedoch nur ein Bahnsteiggleis. Die Streckenkapazität dürfte also wohl sinken.
*Ironie an*
Naja, wenn man bedenkt, wie oft die Eröffnung schon verschoben wurde, hat man ja noch massig Zeit 😉
*Ironie aus*
Das stimmt, und da muss man wohl auch gewisse Einschränkungen hinnehmen. Ich denke da grob an folgendes Konzept (ich stütze mich hier wieder auf das offizielle RV-Konzept):
– IC 60 fährt über die Schusterbahn und macht Kopf in Untertürkheim.
– RE 5 fährt Karlsruhe – Untertürkheim sowie Ulm – Bad Cannstatt
– MEX 13 fährt halbstündlich Tübingen – Bad Cannstatt, und stündlich Aalen – Bad Cannstatt, sowie stündlich Aalen – Stuttgart Hbf – Metzingen
– MEX 16 fährt stündlich Ulm – Stuttgart Hbf – Metzingen, und stündlich Geislingen – Plochingen
Daraus folgt auch eine Mehrbelastung Stuttgart – Nürtingen. Der MEX 13 fährt im Blockabstand hinter dem RE 17 und überholt diesen am Flughafenbahnhof. Der MEX 16 macht halbe Stunde später dasselbe. In Nürtingen gibt es durch die geplante S-Bahn-Verlängerung keine Wendemöglichkeit, deshalb Metzingen. Man müsste sich nur noch Gedanken über in Stuttgart endende Züge machen.
Die Durchbindung endender Züge bis Gablenberg ist ja eine Option zur Entlastung. Fakt ist ja, dass die Gleiskapazitäten im Hbf hart umkämpft sein werden.
Durch die Führung durch den Obertürkheimer Tunnel verlieren die MEX-Linien den Halt in Bad Cannstatt, auch dafür könnte die Station Gablenberg zumindest ein teilweiser Ersatz sein, wenn man in den Stuttgarter Osten möchte.
Das stimmt nicht ganz, der MEX 16 wird vom Hbf noch nach Bad Cannstatt verlängert. Der MEX 18 wird auf den MEX 13 durchgebunden, somit bleibt auch hier der Halt in Cannstatt. Durch die andere Reihenfolge ist der Halt Bad Cannstatt für den Osten aber kaum mehr eine Option, das stimmt.
Ich stimme Baum da zu. Der Vorschlag kommt etwa 10 Jahre zu spät. Man müsste beide Tunnelröhren über mehrere hundert Meter wieder aufreißen und noch eine neue Station bergmännisch einbauen. Wenn man nicht den Friedhof wegbaggern will, ginge das nur mit einer jahrelangen Sperrung des Tunnels oder wie soll sonst das schwere Baugerät und Material hineingeschafft werden?
Entschuldige die harten Worte, aber das ist wirklich in mindestens den nächsten 50 Jahren komplett ausgeschlossen. Zumal der Einzugsbereich jetzt auch nicht superdicht besiedelt ist und der Halt ja lediglich für eine Anbindung zum Regionalverkehr sorgt, zentrale innerstädtische Ziele werden nicht direkt erreicht. Auch wenn ich die Idee für den Vorschlag verstehen kann, wäre nahezu jede Alternative in vielerlei Hinsicht besser als dieser Vorschlag.
Die Maschinen/Material können an der Kreuzung Planck-/Aspergstraße in (und aus) den Tunnel gebracht werden.
Der Hbf ist durchaus ein zentrales Ziel. Dort beginnt die Haupteinkaufstraße Königstraße, zudem liegen Schlossplatz und Europaviertel im fußläufigen Bereich.
Nichtsdestotrotz ist die Kritik berechtigt. Dieser Vorschlag sei also nur als sehr langfristige Option gesehen, falls man bis dahin nichts anderes auf die Reihe gekriegt hat.