Beschreibung des Vorschlags
Golm ist ein etwas abgelegener Vorort Potsdams, der zwar klein ist, aber dafür einige wichtige Einrichtungen beherbergt. Zum einen befindet sich dort ein weitläufiger Campus der Universität, zum anderen der „Science Park“ für Technologie und Wissenschaft. Außerdem liegt dort die Siedlung Eiche, welche ebenfalls abgelegen vom Stadtkern ist. Bisher wird die Verbindung zu eben diesem mit mehreren stündlichen Regionalzügen vom Golmer Bahnhof und einer Expressbuslinie gewährleistet. Es gibt noch ein paar weitere Buslinien, die in Richtung Potsdamer Stadtzentrum fahren, aber diese Verbindungen bestehen auch nur alle 15 bis 20 Minuten. An Sams-, Sonn- und Feiertagen herrscht oft sogar Betriebsruhe, was den PKW-freien Weg in die Innenstadt noch zusätzlich erschwert.
Deshalb schlage ich eine Verlängerung der STB 92 nach Golm vor!
Die Neubaustrecke startet am bisherigen Endpunkt der 92 an der Station „Kirschallee“. Von dort aus geht es über die Potsdamer Straße und den Haltepunkt „Bornstedter Feld“ in den Vorort Bornim. Hier profitieren die Bürger ebenfalls von der neu gewonnenen einfachen Anbindung an die Innenstadt. Von hier geht es auf der Mitschurinistraße bzw. der Golmer Chaussee gen Westen. Kurz bevor die Straße den Berliner Außenring überquert zweigt die STB-Trasse links ab und führt auf eigenem Weg parallel zum Bahndamm in Richtung Golm. Am dortigen Bahnhof hat die STB dann ihren Endpunkt erreicht. Hier wird neben dem Supermarkt eine Wendeschleife errichtet. Die STB fährt selbstverständlich alle 10 Minuten, um die Verbindungen zur Stadt perfekt auszunutzen. Somit profitieren Anwohner von Golm, Eiche und Bornim, Studenten am Golmer Uni-Campus und Beschäftigte im „Science Park“ von einer leichten und unumständlichen Verbindung von Potsdam nach Golm.
Für die Relation Golm – Innenstadt wäre die Route über Bornim und Bornstedt ein Umweg, gegenüber RB und Bus. Golm – Bornim wäre nur für wenige Studenten und Beschäftigte interessant, außerhalb der Präsenzzeiten fiele die Nachfrage in den Keller.
Klar ist es nicht optimal, aber die für mich best umzusetzende Lösung. Eine direkte Führung durch den Bornimer Wald ist durch das Naturschutzgebiet „Düstere Teiche“ nicht möglich. Eine Führung von Charlottenhof über Park Sanssouci und Neues Palais/Lindenallee wäre nicht nötig, da dort schon der von mir angesprochene Expressbus fährt und es sonst nur Parallelverkehr gäbe. Der X5-Bus soll ja nicht aufgegeben werden. Außerdem ist der kleine Ort Bornim bisher nur schlecht an die Stadt angeschlossen und die STB würde mehr attraktive Entwicklung (Naherholungsgebiet, Neubau von Einfamilienhäusern) nach Bornim bringen.
Ich finde den Grundgedanken zwar gut, die Umsetzung ist aber nicht optimal.
Ich habe schon unter Krake’s Kommentar eine Antwort bezüglich diesem Thema geschrieben. Da habe ich meine Entscheidung der Umsetzung begründet.
Die Führung ist nicht wirklich sinnvoll. Kaum einer würde in Golm am Bahnhof über Eck fahren wollen. Es reicht m. E., wenn man die 92 bis Bornimer Kirche verlängert und für die Buslinien 609, 614 und 650 einen Bushof am Haltepunkt Marquardt (nahe Kreisverkehr Fahrländer Allee) errichtet, sodass man dort in die Bahn Richtung Henningsdorf umsteigen kann. Die bisherigen Schleifen über Marquardt und Uetz können dann entfallen und werden durch einen Kleinbus Uetz – Marquardt – Marquardt Bahnhof/ZOB ersetzt.
Deine Beschreibung macht ebenfalls Sinn, und ja, die bessere Anbindung Bornims war auch eines der Ziele meines Vorschlags, allerdings hat die weitere Führung nach Golm den Grund, dass die direkte Verbindung Hbf. – Golm schon vom Regionalverkehr und die Verbindung Charlottenhof – Sanssouci – Eiche – Golm schon vom X-Bus X5 erbracht werden. Die Straßenbahn dient als Verstärkung für die Anbindung Golms ohne Parallelverkehr entstehen zu lassen. Außerdem ist wie schon erwähnt die Anbindung Bornims durch diese Variante ebenfalls gewährleistet. Außerdem ist für die Relation Potsdam Nord/Potsdam West/Fachhochschule/Jungfernsee – Golm die STB mit dieser Variante ganz klar besser als X-Bus oder Regio. Aber die alleinige Verlängerung bis Bornim wäre im Ende auch eine Option.
Herzlich willkommen auf Linie Plus.
Die Idee einer Verlängerung der Straßenbahn über Bornstedt hinaus ist zwar sicher nicht neu, aber durchaus sinnvoll, mindestens bis Bornim. Golm würde ich jedoch eher über Eiche anbinden.
Verstehe ich deine Zeichnung richtig, dass du die Straßenbahn in der Potsdamer Straße nach Fahrtrichtungen getrennt, jeweils am rechten Straßenrand führen möchtest? Für solcherlei eigene Bahnkörper sehe ich dort aber kaum ausreichend Platz. Wie stellst du dir das genau vor?
Hallo Linie 15,
auch von mir quasi ein Herzliches Willkommen hier in der „Potsdam Gruppe“. Schön, dass sich wirklich einige Köpfe gedanken darüber machen, wo und wie hier ins TRAM Netz interveniert und investiert werden könnte, um den 20 jährigen Ausbau-Stillstand wettzumachen und die Mobilitäts-Qualität im Sinne der Verkehrswende zu steigern.
Allerdings spiel ich jetzt hier gleich einmal den Querulanten – denn eigentlich bringt Dein Vorschlag doch kaum etwas originäres oder neues, oder? Im Gegenteil, diese Verlängerung ist sogar die derzeitige offizielle Vorzugsvariante der Stadt Potsdam für den TRAM-Ausbau, den Anschluss nach Golm (obwohl auch ich wie viele andere die Trassierung von Charlottenhof aus über Geschwister-Scholl-Straße, Neues Palais, Eiche bevorzugt hätte) und vor allem das neue – und meiner Meinung nach auch begrüßenswerte – neue Raummodell der Stadt Potsdam zum Heranwachsen an den Außenring und die Wetzlarer Bahn zur dezentralen Mobilitätsgestaltung des ÖV. Beides ist auf der webpage der Stadt und des INSEK2035 nachzulesen: Allgemein https://www.potsdam.de/sites/default/files/documents/insek_zwibi_2.pdf (Seite 7) und speziell für Bornim-Golm hier https://www.potsdam.de/sites/default/files/documents/insek_zwischenbericht_03_210208.pdf (Seite 12)
Andere Autoren hier und auch ich haben ebenfalls diese Variante immer wieder thematisiert. Ich lasse zum Beispiel in meiner ZIELNETZ Potsdam Konzeption die (neuen) Linien 93 und 94 auf ziemlich genau dieser Trasse hier verkehren. https://extern.linieplus.de/proposal/potsdam-zielnetz-strassenbahn-gesamtuebersicht-und-was-das-ganze-soll/ ff.
Daher erscheint mir die erneute Darstellung hier OHNE wirkliche Neuerung oder wie bei mir OHNE neue Linien- oder Gesamtnetz-Konzeption dann doch leider etwas obsulet.
Leider finde ich auch Deine Argumentation teilweise schwierig. Die TRAM-Verlängerung zur Anschiebung neuer Eigenheimprojekte zum Beispiel. Eigenheime und verhunzte Projekte wie das Bornstedter Feld an der Nordspitze in Solitärbauweise dicht an dicht aber komplett OHNE ÖPNV Anbindung ist so ziemlich das letzte, was Potsdam, das Land oder der Planet gebrauchen kann und zeigt auch den Irrsinn des neuen Bauland-Mobilisierungs-Gesetzes zur vermeintlichen Abfederung sozialer Härten im Mietbereich aif Kosten der Natur durch weitere extensive Versiegelung und Siedlungsbrei. Wenn durch diese Ausbaustufe also im Bereich Bornim beispielsweise neue Einfamilienhausgebiete gebaut werden, sind das ja dann in der Natur der Sache genau nicht die EW, welche die Verkehrswende befördern wollen und die TRAM nutzen werden. So kommt es nur zu noch mehr Belastung durch den MIV auf den Einfallsstraßen und in der Innenstadt. Wenn überhaupt neue Wohngebiete durch die TRAM initiiert werden sollten, dann nur verdichtet und umweltschonend in den eh schon identifizierten Siedlungskernen wie den Golmer Norden. Projekte wie „Autofreies Wohnen“ wie in Wien oder Amsterdam wären schön.
Hast Du denn noch darüber hinaus gehende Anregungen und Vorschläge? Und magst Du mal hier bei den anderen Potsdam-Vorschlägen und eben in den offiziellen Planungen stöbern? Hab ich auch am Anfang gemacht und einige Zeit dafür aufgewendet.
So oder so aber TRAM ahoi und die besten Grüße