Beschreibung des Vorschlags
Mein Vorschlag für eine Straßenbahn in der hessischen Universitätsstadt Marburg an der Lahn.
Marburg hat zwar jetzt nur 75000 Einwohner, was schon noch um einiges unter der magischen 100000-Einwohnergrenze für einen Straßenbahnbetrieb liegt. Da es sich bei Marburg aber um eine Universitätsstadt mit einer sehr abseits liegenden Universität handelt und sich die Stadt gleichzeitig bandartig entlang der Lahn erstreckt, dürften da durchaus nennenswerte Fahrgastströme auftreten, die eine Straßenbahn rechtfertigen. Deswegen möchte ich gerne eine Straßenbahn vorschlagen.
Die Straßenbahn soll den Bahnhof über die Innenstadt mit der Universität auf den Lahnbergen verbinden. Die innere Kernstadt und die Südstadt mit zusammen etwa 31000 Einwohner werden dabei erschlossen. Außerdem fährt die Tram auf die Universitätscampi auf den Lahnbergen – Campi ist die korrekte lateinische Mehrzahlform von Campus, auch wenn der Duden als Mehrzahlwort lieber Campus wählt. Marburg ist eine Universitäts- und Studentenstadt und gerade weil die meisten Studenten, die da oben studieren, nicht auf den Campi da oben wohnen, dürfte sich eine Straßenbahn dorthin rechnen, da Busse für solch hohe Fahrgastströme ungeeignet sind. Das weiß ich aus eigener Erfahrung, als ich in Wuppertal vom Hauptbahnhof zum Hauptcampus der Bergischen Universität gefahren bin. Inzwischen studiere ich in Bochum und habe dort eine gutausgebaute Stadtbahn hin zur Uni, dennoch ist auch die oft trotz Doppeltraktion rappevoll. Von Universitätseinrichtungen auf den Lahnbergen gehts anschließend die Panoramastraße hinab nach Waldtal und zurück zum Bahnhof. So kann die Verbindung Bahnhof – Universität auch mit kürzeren Fahrzeiten gefahren werden als unter Verwendung des Linienweges über die Innenstadt.
Um einen besseren Anschluss der Universität auch in Richtung Süden sollte man zusätzlich den Südbahnhof etwas näher an die Konrad-Adenauer-Brücke verlegen. Eine Stichfahrt zum Südbahnhof ist nicht möglich, da Straßenbahnen auf dem Bahnhofsvorplatz (Karl-Theodor-Bleek-Platz) nicht wenden können und deswegen einmal den gesamten Kreis Zeppelinstraße -> Frauenbergstraße -> Franz-Tuczek-Weg -> Psychiatrische Klinik -> Cappeler Straße fahren muss. Das würde die Straßenbahn zu sehr entschleunigen und das sicherlich mit einer Fahrzeitverlängerung, in der jeder Fahrgast von der Konrad-Adenauer-Brücke über die Zeppelinstraße oder den Waldweg naben der Bahn zum Südbahnhof gelaufen wäre.
Mal ein echter TRAMfreund-Vorschlag. Leider fehlt die Beschreibung
jetzt fehlt sie nicht mehr.
Marburg hat 75.000 Einwohner und eine Straßenbahn gab es schonmal. Prinzipiell könnte ich mir eine Straßenbahn in dieser Stadt vorstellen, auch wenn sie angesichts der geringen Größe der Stadt nur schwer wirtschaftlich darstellbar sein dürfte. Sinnvoll wäre vielleicht noch eine Weiterführung im Norden zum Studentendorf Waldtal, aber die Strecke entlang der Großseelheimer Straße erscheint mir insbesondere auf Höhe der Sonnenblickallee zu steil.
Bitte schreibe noch eine Beschreibung zu deinem Vorschlag aus der hervorgeht, warum Marburg eine Straßenbahn brauchen soll, und wie du diesen Berg hinauf kommen willst. Deine bisherige Beschreibung ist überhaupt keine, denn aus ihr geht nichts hervor, was nicht aus der Karte sowieso erkennbar ist. Ein Vorschlag ohne Beschreibung wäre aber ein Löschkandidat, was ich in diesem Falle schade fände.
Okay, das hat sich überschnitten. Jetzt ist eine Beschreibung da. Danke.
Also den Gedanken einer Straßenbahn für Marburg halte ich für sehr gut, kaum eine Stadt dieser Größe hätte diese nötiger als Marburg. Dass deine Idee nicht ganz utopisch ist, zeigt ja auch das öffentliche Interesse und die Diskussion, wie man insbesondere die Lahnberge (mit einem Schienenfahrzeug) besser anbinden kann. Ich spare mir jetzt hier mal die Links, kann ja jeder bei Interesse selbst googlen 😉
Marburg wäre aber in meinen Augen der ideale Kandidat für eine Ringbahn, ich habe mir da selbst schon so meine Gedanken gemacht (aber noch nichts veröffentlicht). Stell dir mal vor die Studenten wollen morgens vom Hbf zur Uni. Da sind sie mit deiner aktuellen Linienführung nicht nur lange unterwegs, sondern verstopfen auch über den ganzen Weg die Bahn. Zudem werden mit einem Ring die Lahnberge quasi doppelt so oft in die Stadt angebunden.
Außerdem sollte der Richtsberg als dicht besiedeltes Stadtviertel auf jeden Fall mit angebunden werden.
Ich habe deiner Anregung entsprechend den Ring geschlossen und je einen Abzweig zum Richtsberg und nach Wehrda vorgeschlagen.
Sehe auch hier die Herangehensweise „Oh eine Straße, da kann man mal eine Straßenbahn drauf fahren“ kritisch. Siehst du eine Führung im Straßenraum vor oder auf besonderem oder separatem Bahnkörper? Vollkommen im Straßenraum verkehrende Straßenbahnen sind sehr langsam und behindern zudem auch den Autoverkehr, wenn sie auf Hauptstraßen verkehren. Daher sind sie nicht mehr zeitgemäß und bieten nur minimale Vorteile gegenüber dem Busverkehr bei deutlich höheren Kosten. Schau doch mal bei Google Maps, wo sich Raum für eine (weitestgehend) separate Führung anbietet und zeichne nicht nur Linien auf den gelben Straßen. Ob dann vielleicht auch teilweise eingleisige Streckenführungen infrage kommen (müssen) kannst du da auch sehen. Nichts für ungut…
Die Einstellung, dass Straßenbahnen auf Hauptverkehrsstraßen den Autoverkehr behindern, finde ich in der heutigen Zeit, aber ganz besonders auf einem Portal wie diesem, schon sehr befremdlich. Ich hätte solche Aussagen zuletzt in den 70er Jahren für verständlich gehalten. Heute muss man wohl eher davon ausgehen, dass eine Straßenbahn, durch die vielen Menschen, die sie befördert, den Autoverkehr entlastet und eher vom Autoverkehr behindert wird.
Du hast aber Recht, dass die Strecke schlecht gezeichnet ist, insbesondere ohne Rücksicht auf Höhenlinien (meine diesbezügliche Kritik wurde leider nicht beherzigt). Außerdem ist eine Führung mitten auf der Straße, wenn rechts und links nur Wald ist, überhaupt nicht nachvollziehbar.
Ja, da hast du Recht, so meinte ich das auch nicht. Mir geht es eigentlich um die teilweise Inkompatibilität von Bahn und Auto inbesondere bei Abbiegespuren, Kreuzungen, Kreisel, in die die Straßenbahnen integriert werden müssen. Bei nicht ausreichender Regelung behindern sich die Verkehrsteilnehmer gegenseitig. Ein großer Vorteil von Bahnen gegenüber Bussen ist ja die (weitestgehend) behinderungsfreie Fahrt.
Und – wie du erwähnt hast – dass die Strecke außerhalb des Ortes auf der Straße fährt, wozu eigentlich kein Anlass besteht, außer dass man vielleicht ein paar Bäume weniger fällen muss. Aber eine Straßenbahn kann halt nicht auf einer Straße fahren (auch wenn sie so heißt 😀 ) sondern auf Schienen, die aus Platzgründen teilweise im Straßenraum verlegt werden können. Vor allem den großen Umweg im Norden über die Panoramastraße sehe ich kritisch. Kann man nicht ein wenig direkter über die Dürerstraße? Müsste man bezüglich der Steigung natürlich nochmal gucken.
Sehr guter Vorschlag. Die Trasse als Ringstrecke ist absolut richtig. Eine Verknüpfung mit bestehenden Bahntrassen ist so immer noch denkbar. Die Konkurrenz von Straßenbahn und Autoverkehr halte ich für überbewertet. Dieses Thema wird bei vielen Debatten um die Neueinführung von Straßenbahnen diskutiert, führt aber zu nichts. Dadurch wird wieder immer nur die Dominanz des Autos untermauert. Fakt ist, dass es im Verkehr immer verschiedene Verkehrsteilnehmer gibt, die in Städten und Verkehrswegen unterwegs sind. Auch auf der Straße gibt es, so gesehen, „Konkurrenz“ zwischen Kleinwagen, größeren Pkw, Bussen, Lkw, Fahrradfahrern… . Eine Ringstrecke ist selbstverständlich machbar.
Ich denke, dass sich in Deutschland noch viel im Bezug auf die Finanzierung neuer Straßenbahnen tun muss. Für die meisten Kommunen ist das nicht machbar. Andere Länder sind da schon weiter, z.B. Dänemark und Frankreich.
Wegen der Trasse im Verlauf der Straße Pilgrimstein: Das ist eine Engstelle. Da wäre, glaube ich, nicht genug Platz für zwei Gleise, oder? Wie sehen Sie/ seht Ihr das? Ist eine Straßenbahn dort eingleisig mit Ausweichstellen im Haltestellenbereich denkbar?
Der Platz am Pilgrimstein reicht aus, alleridngs ist die Straße eine Einbahnstraße. Da wird man den Verkehr anders regeln müssen. Parkende Autos hätten keinen Platz, dann könnte eine Fahrspur mit Gleis in jeder Richtung eingerichtet werden. Ein eigener Bahnkörper findet dort natürlich keinen Platz.
Viel bedenklicher finde ich jedoch noch immer die starken Steigungen auf den Berg hinauf. Ob das eine Straßenbahn überhaupt schaffen kann?
Es gibt auch Straßenbahnen mit Adhäsionsantrieb und Zahnradantrieb, z.B. die Zahnradbahn in Stuttgart-Degerloch, die früher auch im Straßenplanum fuhr.
https://de.wikipedia.org/wiki/Zahnradbahn_Stuttgart
Insgesamt eine sehr gute Idee. Schön auch, wie die User sie durch konstruktive Kritik weiterentwickelt haben. Ist das Unigelände auch abends und wochenends belebt? Falls nicht, könnte man Gleiswechsel in der Südstadt und dem Studentendorf einbauen, und den westlichen Halbring verstärken. Allerdings müsste man dann Zweirichtungsfahrzeuge kaufen.
Ich halte diesen Vorschlag, (Ringstrecke) für den besten und naheliegensten unter den Straßenbahnideen für Marburg. Eine zusätzliche Verknüpfung mit bestehenden Strecken und Erweiterungen wären danach immer noch möglich. Das zur Zeit (2019) Die Idee mit dem Oberleitungsbus vertieft wird ist schön. Besser wäre jedoch, wenn man einen Schritt weiter geht und direkt in die Straßenbahn Investiert. Den O- Bus halte ich für einen mittelmäßgen und unbefriedigenden Kompromiss.
Wäre eigentlich eine meterspurige Bahn eine gute Idee für Marburg, wenn es nicht zu Verknüpfungen mit bestehenden Strecken kommt? Wäre das aus Platzgründen besser?