Beschreibung des Vorschlags
Bin letztens auf diesen Vorschlag aufmerksam geworden. Finde die Idee vielleicht ein wenig zu utopisch, allerdings vom Ding her gut.
Hier habe ich den Vorschlag nochmal überarbeitet, d. h. kostengünstiger gemacht und die Stilllegung der Trasse über Ankerstraße und Hallmarkt weggelassen. Und die Beschreibung ausführlicher gemacht.
Grund:
Die Stadt Halle hat eine unerträglich volle Innenstadt. Dort befinden sich Fußgänger, Radfahrer, Autos und die Straßenbahn dicht gedrängt auf einer Straße. Besonders jetzt zur Weihnachtszeit, wo der Weihnachtsmarkt aufgebaut ist und alle ihre Weihnachtseinkäufe erledigen, ist es unmenschlich überfüllt. Das nervt nicht nur Fußgänger und Radfahrer. Die (auch überfüllte) Straßenbahn kommt nur schleppend voran, was wiederum die Fahrgäste stört.
Im Falle dieses Tunnels könnte die Reisegeschwindigkeit erheblich erhöht werden. An der Oberfläche hätten Fußgänger und Radfahrer deutlich mehr Platz, da man die Große Ulrichstraße, die Große Steinstraße, die Schmeerstraße und die Talamtstraße zu Fußgängerzonen mit abgetrennten Radstreifen umwandeln könnte.
Finanzierung:
Ich hab ehrlich gesagt wenig Ahnung, wie viel das kosten könnte (Vlt. kann mir da jemand in den Kommentaren helfen). Die Finanzierung könnte jedoch durch die Stadt Halle, LSA und Bund gedeckt werden.
Änderungen im Liniennetz:
- Linie 7 ab jetzt über Leipziger Straße, Halt am Franckeplatz entfällt.
Liebe Grüße Tschaki
Für die Kosten beim U-Bahnbau kannst die grob etwa mit 200 Mio / km rechnen. Auf Grund des komplizierten Knotens am Marktplatz und der relativ vielen Stationen wird man wohl unter einer Milliarde kaum hinkommen. Sollte das tatsächlich sinnvoll sein (Was ich bezweifle!), dann würde der Bund nach dem GVFG 75% zuschießen, Halle müsste also etwa 200 Mio selbst bezahlen. Damit würden auf jeden Einwohner der Stadt etwa 841 Euro an Kosten zukommen. Kinder eingerechnet! Viele werden das nicht aufbringen können, weshalb die anderen entsprechend mehr auf den Tisch legen müssten. Da würde sich die Stadt wohl mächtig übernehmen.
Man könnte durch das Projekt allerdings auch einiges an Geld verdienen
Indem man die Innenstadt jahrelang zu einer riesigen Baustelle macht?
Hast du eine Baufirma? Natürlich können mit solchen Projekten einige Leute viel Geld verdienen, auf Kosten der Allgemeinheit. Immer wenn Geld ausgegeben wird, bekommt ja auch jemand welches. Es vedunstet ja nicht. Dadurch wird aber eine enorme Ausgabe nicht automatisch sinnvoll.
Hast du schon mal ein derartiges Stadtbahnnetz gesehen? So wie jetzt dargestellt, ist es maximal unsinnig (wenn man überhaupt mal drüber nachdenken will). Du musst den Fokus darauf legen, mit möglichst wenig Tunnel möglichst viele Linien zu erreichen. Das geht am besten mit einer oder mehren Stammstrecken. Diese münden dann aber nicht für wenige Meter einer Station ineinander sondern bleiben unabhängig. Sonst hast du quasi die Kapazität von einer Stammstrecke zum Preis von dreien. Daher mein Tipp: Überleg mal ob eine oder zwei Stammstrecken und dann zeichne das noch mal etwas genauer statt weitestgehend nur den bisherigen Linien zu folgen.
Die Linien wie sie aktuell sind, sind gut so wie sie sind. Da möchte ich nicht viel daran ändern, was mit den Stammstrecken nicht anders ginge. Vielmehr geht es hier darum, die Innenstadt zu entlasten.
So ist das aber viel zu teuer. Schau dir doch mal die Stadtbahntunnel in bestehenden Städten an. Da hat man damals auch nicht alle Straßenbahnlinien 1:1 ersetzt.
Wenn die Linien aktuell gut sind, solltest du sie lassen, wo sie sind. Autos kann man aus einer Innenstadt wesentlich billiger herausnehmen, zumal auf dem Markt ja bereits gar keine sind.
Wie lang soll eigentlich die östliche Haltestelle am Markt in deinem Entwurf werden? In deiner Zeichnung liegen etwa 20 m zwischen den begrenzenden Verzweigungen. Das wäre zu kurz für die Züge! An kreuzungsfreie Verzweigungen hast du auch nicht gedacht. Niveaugleiche Abzweige in Tunnels schränken aber die Kapazität sehr stark ein. Für solche Strecken, die dadurch nicht leistungsfähiger als die bestehenden wären, etwa eine Milliarde Euro auszugeben, halte ich für untragbar. Ich gebe aber zu, dass das für die ausführenden Baufirmen lukrativ wäre.
Wenn du aber wirklich ein Tunnelsystem durchsetzen willst, kann man ja durchaus mal spaßenshalber darüber nachdenken, wie das aussehen könnte. Zum Einen hätten wir den Ost-West-Verkehr. Dafür könnte ein Tunnel aus Richtung Riebeckplatz der Leipziger Straße folgen, am Markt eine Haltestelle haben und am Hallmarkt wieder ins Freie führen. Die Haltestelle Hallmarkt würde man um die Ecke legen, wo sie ebenerdig deutlich billiger wäre. Der Abstand zum Markt wäre sonst auch zu gering für eine Tunnelstrecke. Das gleich gilt für die Haltestelle in der Leipziger Straße. Die müsste hinter dem Tunnelausgang im Freien (statt Am Leipziger Turm) liegen. Die Strecke Am Leipziger Turm – Franckeplatz – Saline müsste dann stillgelegt werden, um die Strecke ordentlich auszulasten. Zum Anderen wäre eine Nord-Süd-Strecke denkbar, die mit einer Station am Franckeplatz, wie du sie eingezeichnet hast, zum Markt käme. Dort würde sie die andere Strecke in einem Turmbahnhof kreuzen und sich nördlich davon in Richtung Steintor bzw. Reileck verzweigen. Eine Station am Joliot-Curie-Platz wäre akzeptabel, die Stationen Neues Theater und Moritzburgring müssten zu einer mittigen Station vereinigt werden, da die Abstände sonst zu gering wären. Das Netz müsste natürlich entsprechend umgestellt werden, das passiert immer, wenn Tunnelstrecken gebaut werden und gehört einfach dazu.
Die Folgen dieser Tunnels wären natürlich eine schlechtere Erreichbarkeit der Stationen in der Innenstadt, weil man immer erst auf eine andere Ebene müsste, weniger Direktverbindungen, weitere Fußwege durch die Verringerung der Haltestellen und eine Verödung der Innenstadt. Letzteres würde erst allmählich geschehen, wenn die Pendler die Geschäfte an ihrer Strecke nicht mehr sehen könnten, wodurch die Einkaufsmöglichkeiten in Vergessenheit geraten.
Die durchquerenden Linien würden zwar wenige Minuten schneller werden, aber wo die direkte Verbindung entfallen würde und die Leute umsteigen müssten, würden diese Minuten sofort wieder verloren gehen.
Fazit: Diese Veränderungen ergäben vor allem Verschlechterungen, für die jeder Bürger von Halle (vom Säugling angefangen) im Durchschnitt über 800 Euro zahlen müsste. Das wird hoffentlich niemals mehrheitsfähig sein.
Übrigens wäre das ganze noch immer eine Straßenbahn mit Niederflurwagen. Die U-Bahnsymbolik ist völlig unangebracht. Bitte korrigiere das wenigstens.
„Die Stadt Halle hat eine unerträglich volle Innenstadt. Dort befinden sich Fußgänger, Radfahrer, Autos und die Straßenbahn dicht gedrängt auf einer Straße.“
Dafür gibt es ja eine einfache, elegnate und zeitgemäße Lösung: Den historischen Stadtkern zur autofreien Zone zu machen, funktioniert anderswo auch. Dann haben alle, auch die Straßenbahn, mehr Platz und man braucht kein teures Spinnennetz von Tunneln unter der Stadt zu graben!
Da Tschaki offensichtlich die Diskussion zu diesem Vorschlag beendet hat ohne die Haltestelle am Markt entsprechend meiner Anmerkung vom 2. Dezember 12:22 auf eine baubare Länge zu bringen und ohne eine regelkonforme Symbolik auszuwählen, setze ich den Vorschlag mal wegen technischer Unmöglichkeit auf die Löschliste. Mindestens die viel zu kurze östliche Haltestelle am Markt müsste verändert werden.
Natürlich kann Tschaki auch noch reagieren und damit eine Löschung verhindern. Es liegt an ihm. 😉
Besser? :^)
Ja, danke. Muss man denn immer erst böse werden? 🙂
Soll da jetzt eigentlich ein unterirdisches Gleisdreieck entstehen? Abgesehen davon, dass ich nicht weiß, ob das überhaupt zulässig ist, ist das höchst unpraktikabel, weil es nur sehr geringe Geschwindigkeiten zulässt. Wie gesagt, schau dir mal bestehende Stammstreckentunnel an und übertrag das mal auf Halle. Es wurden nirgends einfach nur Straßenbahnen tiefer gelegt.
Ja, gut finde ich den Vorschlag auch nicht. Es wäre ein viel zu geringer Nutzen bei exorbitanten Kosten, aber zumindest wäre das jetzt technisch machbar, soweit ich es erkennen kann. Meine persönliche Meinung zu einem Vorschlag zählt aber nicht, wenn es darum geht, ob ein Vorschlag zu löschen ist. Ich halte diesen z. B. für unsinnig, aber jetzt regelkonform.