21 Kommentare zu “Stadtbahn Leipzig

  1. Auch wenn ich (wie bereits erwähnt) die Leipziger Verkehrsströme nicht kenne, erscheint mir dieser Vorschlag doch sinnvoller als ganze U-Bahn-Linien. Mit der Bündelung an der Nikolaikirche und am Bahnhof erreichst du auf jeden Fall die wohl nachgefragtesten Ziele. Ein bisschen erinnert mich dieser Vorschlag an den Stadtbahnumbau in Bielefeld. Er bestand im Wesentlichen auch darin, eine  Tunnel zwischen Stadtmittelpunkt und Bahnhof zu bauen, indem sich alle 4 Linien bündeln. Durch ihn haben sich die Fahrgastzahlen damals deutlich gesteigert. Ob das in Leipzig auch so sein wird, kann ich allerdings nicht sagen…

  2. Das kannst du in der Form aber vergessen, denn so viele Linien passen bei einem ordentlichen Takt nicht in einen Tunnel! Zumal ein Netz mit oberirdischen Linien deutlich verspätungsanfälliger ist als eine Voll-U-Bahn. Zwischen Nikolaikirche und Hauptbahnhof brauchst du also mindestens zwei Tunnel!

        1. Auch eine Stadtbahn ist in Teilen eine U-Bahn. Und eine U-Bahn kostet viel Geld im Unterhalt. Ich denke mal, du kennst die Diskussionen in Teilen des Ruhrgebiets. Das sollte später in Leipzig nicht auch passieren.

          1. Ich komme ja aus dem Ruhrgebiet und es gibt nur zwei Großstädte bei uns, wo die Straßenbahn ? komplett oberirdisch fährt und das sind Oberhausen und Krefeld.

            Zwei weitere Städte haben sowohl Tunnel als auch oberirdische Strecken, wobei allerdings neben Tunnel-Linien rein oberirdisch verkehrende Straßenbahnlinien existieren: Düsseldorf und Mülheim.

            In den übrigen Ruhrgebietsstädten fahren alle Straßenbahnen und Stadtbahnen in der Innenstadt durch Tunnel.

             

            Düsseldorf und Mülheim sind zwei schöne Beispiele für die Kostenprobleme bei Tunnelstrecken. Für gut 1 Milliarde Euro hat Düsseldorf in den letzten 8 Jahren eine 3,4-kilometerlange U-Bahn-Strecke neugebaut: Die Wehrhahn-Linie.

            In Mülheim war der U-Bahn im Prinzip überflüssig. Nicht nur weil man nun 3 inkompatibele Systeme hat (die 102 ist vom übrigen Mülheimer Straßenbahn-Netz getrennt und aufgrund unterschiedlicher Spurweiten und Sicherungssysteme sind die drei Tunnellinien U18, 102 und 901 untereinander auch inkompatibel), sondern auch wenig oberirdische Strecken durch die Tunnelstrecken ersetzen hat. Denn von der Stadtmitte zum Betriebshof verläuft oberirdisch eine Straßenbahn- Betriebsstrecke. Zwei Etagen tiefer benutzen die 102 und die 901 den Ruhrtunnel, dessen Westportal- und – rampe zwischen nur 100 und 200 m neben der Einfahrt der oberirdischen Betriebsstrecke liegt. Auch an der Aktienstr hätte man die 104 in die 102 einfädeln können, jedoch wurde beim Stadtbahnbau darauf verzichtet. Und die Mülheimer Tunnelstrecken sind verdammt schlecht ausgelastet.

            1. Hallo Tramfreund94,

              ich möchte an dieser Stelle einmal die Gelegenheit nutzen um ein paar Hintergrundinformationen in die Gemeinde zu bringen. In Leipzig wird es aus heutiger Sicht kein Voll U-Bahn Netz geben. Auch eine Stadtbahn wie z.B. in Hannover oder Stuttgart wird hier so nicht entstehen. Worüber allerdings nachgedacht wird, ist eine Ost-West Tunnel Verbindung. Entweder als Straßenbahn oder S-Bahn. Widmen wir uns in diesem Fall einmal der Straßenbahn. Dein Vorschlag mit 2,65 Meter breiten und 75 Meter langen Doppeltraktionen finde ich sehr gut. Aber, selbst wenn diese Vision in die engere Wahl kämme, gibt es dazu noch einigen finanziellen und Infrastrukturellen Aufwand. Kein einziger Betriebshof der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) ist derzeit in seiner Struktur für solche Fahrzeugabmessungen ausgelegt. Es müssten somit die Voraussetzungen geschaffen werden. Entweder Umbau der vorhandenen Höfe oder Neubau eines Betriebshofes für diese Stadtbahnfahrzeuge. Wenn ich die bisherige Langwierigkeit bei der Finanzierung der Betriebshof Neu und Umbauten bei den LVB mir anschaue, blicke ich da eher skeptisch auf dieses Thema. Im Innenstadtbereich kann mit Sicherheit ein Tunnel für die oben genannten Abmessungen gebaut werden. Wo die Bahn wieder an der Oberfläche auftaucht, sind günstiger weise separierte Gleisanlagen vorhanden. Diese sind aber nicht für 2,65 Meter Wagenkasten breite ausgelegt. Ebenfalls die Haltestellen weisen eine Nutzlänge von 45 Metern auf. Hier wäre ein erheblicher Investitionsbedarf erforderlich. Wer soll den das bezahlen? Leipzig wächst, dass ist richtig. Aber die Kassen sind klamm. Wenn ich es aus heutiger Sicht realistisch betrachte, könnte die Zukunft wie folgt aussehen. Sollte sich die Stadt für einen Straßenbahn Ost-West Tunnel entscheiden, wird dieser mit maximal 2,50 breiten Fahrzeugen befahren werden. Und daraus ergibt sich schon der nächste Zwangspunkt. Die Philosophie der LVB war bisher, jedes Fahrzeug im Netz freizügig einsetzen zu können. Von dieser Philosophie wird sich der Verkehrsbetrieb mit der nächsten Fahrzeuggeneration nach dem Solaris Tramino bereits verabschieden. Die neue Fahrzeuggeneration wird eine Wagenkasten breite von 2,40 Meter aufweisen und eine Länge von wieder 45 Metern haben. Somit dürfte klar sein wohin die Reise geht. Dieser Fahrzeugtyp kann aufgrund seiner Breite z.B. nicht auf der Linie 7 in der Georg-Schwarz-Straße eingesetzt werden. Ja sicher, es gibt Verkehrsbetriebe die so etwas schon viele Jahre praktizieren, unterschiedliche Fahrzeuge auf unterschiedlichen Linien. Aber dennoch finde ich es gut das es Gedankenspiele zum zukünftigen Leipziger Nahverkehr gibt. Mein Fazit: denkbar und finanzierbar ist, eine beschleunigte Straßenbahn mit Ost-West Tunnel (auf dessen Verlauf möchte ich mich hier nicht festlegen) mit 2,50 Meter breiten Fahrzeugen und idealerweise längere Zugeinheiten als die heutigen mit maximal 45 Metern. Zum Schluss noch. Die Idee Leipzigs Straßenbahn in den Untergrund zu führen ist keine der Neuzeit. Bereits 1960 gab es Planungen für eine U-Straßenbahn unter dem Stadtzentrum mit einer Nord-Süd und zwei Ost-West Verbindungen. Erste bauliche Vorleistungen gab es dafür die heute noch sichtbar sind. Zum einen der Fahrbahnteiler in der Mitte der Gerberstraße, dieser sollte die Nordrampe für die Nord-Süd Verbindung aufnehmen. Und zum anderen der Fußgängertunnel vom Hotel Astoria zum Hallischen Tor. Dieser sollte den Zugang zur U-Straßenbahnhaltestelle Hauptbahnhof West ermöglichen.

        2. Vielleicht könnte man ja über den einen oder anderen kurzen Tunnel in engen Bereichen reden. Wenn dann noch genügend Geld da ist, wie z. B. in Stuttgart, wäre das ja denkbar. Nur ein ganzes Netz von U-Bahntunnels, wie du es vorgeschlagen hast, ist einfach maßlos übertrieben. Vielleicht hätte es deiner Argumentation geholfen, wenn du regelkonform einzelne Strecken vorgeschlagen hättest, anstatt uns gleich mit einem ganzen Netz zu schockieren.

  3. die beschaffenheit des leipziger untergrundes erlauben nicht wirklich so viele tunnel und überführungen – auch wenn die kapazitätsgrenzen derzeit erreicht sind und lösungen gefunden werden müssen. die staugefahr jahnallee-blechbüchse-hbf-august-willi ist groß und die fahrzeiten sind zu lang. die absenkungen am markt, insbesondere der alten waage bei bau des citytunnels sind warnung genug, den leipziger untergrund wie einen käse auszuhöhlen.

    als wichtigste verkehrsader ist hier ein ost-west-tunnel zu sehen, der ja schon diskutiert wird, allerdings als stadtschnellbahntunnel von plagwitz über sportforum und hbf richtung osten.

    ähnlich  wie in hannover mit der station kröpcke als zentraler knoten könnte aber auch die stadtbahn vom sportforum unterirdisch über gottschedstraße, markt/thomaskirche mit anschluss zur stadtschnellbahn, august zum johannes führen und dort wieder auftauchen. das würde die linien 7 und 15 betreffen.

     

  4. Also ich glaube einige Voll-U-Bahnlinien sind besser als ein Stadtbahnnetz, welches in der Stadt unterirdisch ist. Sicher gibt es sowas, wie z.B. in Hannover aber da hat man sich dazu entschieden Platz in der Innenstadt zu schaffen, die Linie aber nicht Irgendwo drumherum fahren zu lassen, sondern unten drunter, denn die Innenstadt von Hannover ist relativ weitläufig. In Leipzig kommt die Straßenbahn, aber schon sehr nah an alles heran. Der Markt ist höchstens fünf Minuten zu Fuß vom ganzen Ring aus zu erreichen. Deßhalb würde ich eher für etwas langsamere Straßenbahnen und einige Voll-U-Bahnen plädieren (man müsste das Tramnetz aber noch umstrukturieren und verdichten). Sowie in Wien.

    1. Wenn Leipzig in 100 Jahren genug Geld haben sollte, kann man über VollU-Bahnen nachdenken, aber dass wird eher ein Traum bleiben. Aufgrund des schnellen Wachstums werden die Gelder woanders dringend benötigt.
      Weiterhin ist die Stadt sehr bemüht, die Tram-Strecken zu separieren und dadurch zu beschleunigen – warum sollte man hier nicht anknüpfen und weiter machen?

    2. Wenn du immernoch Voll-U-Bahnen in einer Stadt wie Leipzig für besser hälts, als ein modernes Straßenbahnnetz, dann solltest du allmählich die Windschutzscheibenperspektive der 60er Jahre verlassen und dir heutiges Wissen über Verkehrsthemen aneignen.

      1. Dann halt keine Voll U-Bahn, aber eine unterirdische Stadtbahn in Leipzig ist ein totaler Fehlschlag. Die paar Meter unter der Altstadt, kostet und bringt nichts. Da investiert man viel besser in eine oberirdische schnelle Stadtbahn (aber auf keinen Fall Tunnel) die, die Leute schnell zum Ring bringt. Am Markt gibt es die S-bahn.

        1. Ich meine Leipzig ist ja allgemein eher für 700.000 bis 1.000.000 Einwohner angelegt. Beispiel: Der Hauptbahnhof. Warum also nicht das Netz verdichten? Man kann natürlich wenige schnelle Stadtbahntrassen machen, aber geht das nicht auch am Bedarf vorbei? Generell ist ein wenig zu viel Angebot, immer besser als zu wenig. Natürlich ist es schwierig zu finanzieren, aber es geht um die Menschen und in einer so stark wachsenden Stadt wie Leipzig, kann man halt nicht wirklich sparen.

          1. Gerade weil es immer um die Menschen gehen muss, sollte man solche finanziellen Wagnisse nicht tätigen. Ein U-Bahnbau würde enorme Kosten verursachen und Geld binden, das dann an anderer Stelle fehlt. An vielen anderen Stellen sogar, weil es um sehr viel Geld gehen würde. Dann wird an Kultur gespart, an Kindergärten, Bildungseinrichtungen usw. und natürlich auch am ÖPNV. Man hätte dann zwar Tunnels, müsste den Fahrplan aber ausdünnen, weil das Geld fürs bisherige Angebot nicht mehr reichen würde. Nein, dann lieber ohne Tunnels!

        2. Sorry, aber du solltest dich mal in eine Tram setzen und beobachten, wie diese in Leipzig fährt. Weiterhin wirst du auch beim Fahrgastwechsel bestimmt einige neue Erkenntnisse gewinnen, die dir zeigen, dass du mit ‚totaler Fehlschlag‘ und ‚bringt nichts‘ falsch liegst.

  5. Irgendwie widersprechen sich die beiden Kommentare gerade. Na ja wahrscheinlich haben sie beide Recht. Aber ich habe auch erst nichts von U-bahnlinien gehalten und alle möglichen unterirdischen Stadtbahn Trassen ausgetestet. Und es waren auch ein paar sehr gute dabei, aber später wurden die Tunnel immer kürzer in meinen Versionen, weil es eigentlich relativ unnötig ist unter z.B. der Pragerstraße einen Tunnel zu bauen. Dann habe ich halt auch über Voll U-bahnen nachgedacht und habe auch noch ganz gute Lücken in Leipzig gefunden. Aber nach der ganzen Kritik, vielleicht habe ich mich da auch zu tief in die Idee reingesteigert und das war realitätsfern. Na ja dann veröffentliche ich mal sobald wie mögliche meinen Vorschlag für eine Stadtbahn.

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