Beschreibung des Vorschlags
Diese Linie ist Teil des Schnellbusnetzes Wuppertal.
Wuppertal (355.000 EW) und Hilden (55.000 EW) sind nur durch einen Umweg in Solingen zu erreichen, sodass Pendler gezwungen werden, am dortigen Hauptbahnhof umzusteigen. Dieser Weg funktioniert jedoch kaum, weil die S1 mit ihrer Unzuverlässigkeit und Unpünktlichkeit häufig den Anschluss an die RB48 verpasst. In Gegenrichtung ist die RB48 häufig verspätet und verpasst somit den Anschluss an die S1 (wenn diese mal pünktlich abfährt). Wenn aber beide Linien mal pünktlich kommen, beträgt die Fahrzeit etwa 30-40 Minuten (inkl. Umsteigezeit).
Die 784 ist auch keine sonderlich gute Alternative, weil sie von Hilden S 40 Minuten braucht, um nach Wuppertal zu komme. Leider erreicht sie noch nicht einmal den Hauptbahnhof, sondern lediglich die Schwebebahn und den Vohwinkeler Bahnhof. Wenn man in Vohwinkel in die Schwebebahn umsteigt, dann liegt die Fahrzeit bei einer Stunde (wenn die Umsteigezeit von 3 Minuten ausreicht).
Um die Situation zu verbessern und die Pendler zu entlasten, schlage ich einen Schnellbus vor, welcher große Teile Hildens besser an Wuppertal anbindet.
Zur Linie:
Gibt es für diesen Schnellbus überhaupt eine Nachfrage?
Ja, die entsprechende Nachfrage ist gegeben: Laut Pendleratlas gibt es 660 Pendler aus Hilden, die in Wuppertal arbeiten, während etwa 1170 Wuppertaler nach Hilden fahren. Das sieht man auch deutlich auf der A46, welche auch von Hilden aus gut erreicht werden kann.
Linienweg und Haltestellen:
In Wuppertal soll lediglich am Hauptbahnhof sowie an der Stadthalle gehalten werden, in Hilden/Erkrath werden hingegen alle Unterwegshalte bedient: P+R Alte Hildener Straße (neu), Giesenheide, Verwaltungsinstitut, An der Bibelskirch, Kleef, Hoffeldstraße, Paul-Spindlerstraße, Gabelung, Stadtfriedhof, Hilden S, Baustraße, Karnaper Straße, Weidenweg, Lehmkuhler Weg, Erika-Siedlung und Buchenweg.
Zwischen Wuppertal und der AS Hilden befährt der Bus die Schnellstraßen L418 und A46, ansonsten werden dieselben Straßen befahren wie die kommunalen Stadtbuslinien. Im Bereich des Hauptbahnhofs wird die Busspur an der Elisabeth-Schniewind-Straße befahren.
Warum wird ausgerechnet Hilden Süd S angefahren und nicht Hilden S, welcher jetzt ein RE-Halt ist?
Ich halte den Weg über Hilden Süd S für sinnvoller, weil dieser Umsteigeknoten als bedeutender angesehen wird als Hilden S (welcher etwas weiter abseits des Zentrums liegt): Dafür spricht zum einen die Tatsache, dass dort 5 Buslinien halten (in Hilden S halten nur 3 Linien). Zum anderen bietet dieser Halt noch weitere Vorteile: So liegen auf dem nahegelegene Lindenplatz viele Parkmöglichkeiten, während der Halt näher an der Innenstadt liegt.
Außerdem hätte ein Halt in Hilden S kaum einen Mehrwert, da man von Wuppertal aus mit der S8 und dem RE4/RE13 deutlich schneller nach Düsseldorf kommt (und umgekehrt).
Wäre eine spätere Verlängerung nach Monheim Busbahnhof und/oder Langenfeld möglich?
Theoretisch ja. Auch in Langenfeld und Monheim besteht jeweils eine Nachfrage, die eine bessere Verbindung nach Hilden und Wuppertal rechtfertigen würden, zumal das Pendleraufkommen mindestens im dreistelligen Bereich liegt. Sollte eine Verlängerung gewünscht werden, ist diese auf folgendem Verlauf denkbar:
- Variante A: Hilden Süd S – Richrath – Berghausen S – A59 – Monheim Busbahnhof (laut Google Maps und mit dem Auto die schnellste Verbindung: 18 Minuten)
- Variante B: Hilden Süd S – Richrath – Stadtmitte – Langenfeld S – Monheim Busbahnhof (mit dem Auto 8 Minuten langsamer als über Variante A: 26 Minuten)
In beiden Fällen wäre es Pflicht, einen der beiden S-Bahnhöfe zu erreichen, sodass auch die Verbindungen von Hilden nach Leverkusen und Köln beschleunigt werden würden.
Fahrplan:
Es soll montags bis freitags ein T20 angeboten werden, samstags hingegen ein T30. An Sonn- und Feiertagen ist auf ganzer Strecke ein T60 vorgesehen.
Vor- und Nachteile:
Diese Linie hat mehrere Vorteile:
- Hilden und Wuppertal rücken näher, da der Bus eine schnellere Direktverbindung anbietet
- In Hilden gibt es eine gute Erschließung mit schneller Verbindung -> es werden in Hilden alle Haltestellen angefahren
- Die wichtigsten Umsteigepunkte (Wuppertal Hbf, Gabelung und Hilden Süd S) werden bedient
- Die S1 einschließlich vieler Pendler werden entlastet, da die Pendler nicht mehr in Solingen umsteigen müssen
- mögliche Entlastung der A46 durch Bedienung des Mitfahrerparkplatzes am Hildener Kreuz
- Alternativverbindung zu S1 – RB48 (Umstieg in Solingen)
Allerdings ist auch sie nicht ohne Nachteile:
- steht im selben Stau wie der MIV
- es können keine Doppeldeckerbusse eingesetzt werden, weil die Eisenbahnunterführung in Hilden eine zu geringe Höhe aufweist -> auf der Autobahn darf bei Stehplätzen nur mit 60km/h gefahren werden
auf der Autobahn darf daher nur mit 60km/h gefahren werden
Stimmt nicht ganz: Nur wenn alle Fahrgäste sitzen, darf schneller als 60 gefahren werden. Doppeldecker helfen, sind aber keine Voraussetzungen. Ich würde mal entspannt mit Gelenkern anfangen.
im Berufsverkehr möglicherweise überfüllt
Dann heißt das doch, dass die Linie erfolgreich ist
Aber ich bin nicht ganz so optimistisch: RE 7 —> S 1 dauert bereits nur 27 Minuten (mit 7 min Umsteigezeit), das ist eigentlich schon stark. In Gegenrichtung wird morgens der RE 7 von der S 1 verpasst, deshalb dauert die Fahrt mit RB 48 31 Minuten. Nachmittags wird aus Hilden der RE 7 aber warum auch immer erreicht, da dauert es sogar 24 Minuten.
Wer einen weit geöffneten Geldbeutel hat, fährt morgens mit ICE 813 nach Solingen und ist nur in 25 Minuten in Hilden 😉
Wer nach Hilden Süd will, ist dabei bei allen Fahrtzeiten sogar 2 Minuten schneller.
Der Schnellbus wäre wohl inklusive Puffer und Begrenzung auf 100 km/h wohl deutlich über 30 Minuten unterwegs, da kann er gegenüber der Schiene kaum mithalten.
Daher halte ich auch einen T20 für deutlich übertrieben, ein Stundentakt wäre wohl das höchste der Gefühle.
Dem kann ich nur zustimmen.
Es ist allgemein deutlich besser, das Angebot auf der Schiene zu verbessern (hier: bessere Anschlüsse) als ein paralleles Angebot auf der Autobahn einzuführen.
Aber ich bin nicht ganz so optimistisch: RE 7 —> S 1 dauert bereits nur 27 Minuten (mit 7 min Umsteigezeit), das ist eigentlich schon stark. In Gegenrichtung wird morgens der RE 7 von der S 1 verpasst, deshalb dauert die Fahrt mit RB 48 31 Minuten. Nachmittags wird aus Hilden der RE 7 aber warum auch immer erreicht, da dauert es sogar 24 Minuten. Wer einen weit geöffneten Geldbeutel hat, fährt morgens mit ICE 813 nach Solingen und ist nur in 25 Minuten in Hilden 😉
Wer nach Hilden Süd will, ist dabei bei allen Fahrtzeiten sogar 2 Minuten schneller.
@Eurozug Theoretisch würde ich dir da zustimmen, wären da nicht die S1 und der RE7/die RB48:
– Die S1 ist die längste S-Bahnlinie im VRR (sogar in NRW) und hat es wegen ihrer Unzuverlässigkeit sogar in die Schlagzeilen geschafft. Leider ist das immer noch ein Problem, was sich wegen des Personalmangels verschärfen wird. Laut NRW-Takt 2040 soll die S1 immer noch die ganze Strecke befahren, aber dann nur noch im T30 und immer auf S-Bahngleisen.
– Der Betreiber von RE7 und RB48 (National Express) hat es abfangs ebenfalls in die Schlagzeilen geschafft, weil die Züge zu spät oder/und zu wenig Platz boten. Laut des VRR-Qualitätsberichts 2021 hat sich NX jedoch stark verbessert (was aber wahrscheinlich am RRX liegt), sodass die Anschlüsse nur noch durch die S1 scheitern können.
Fazit: Deine genannten Verbindungen funktionieren schon heute nicht, da die S1 und der RE7/die RB48 nicht selten von Verspätungen betroffen sind.
Der Schnellbus wäre wohl inklusive Puffer und Begrenzung auf 100 km/h wohl deutlich über 30 Minuten unterwegs, da kann er gegenüber der Schiene kaum mithalten.
Daher halte ich auch einen T20 für deutlich übertrieben, ein Stundentakt wäre wohl das höchste der Gefühle.
So gesehen hast du damit Recht, dass die Fahrzeiten bei weitem nicht so kurz sind wie bei der Bahn (auch wegen des fehlenden Schienenbonuses). Allerdings gibt es einige Sachen, die den Nutzen wieder erhöhen:
– Mein Bus hält u.a. auch am Mitfahrerparkplatz am Hildener Kreuz (A3/A46), sodass mehr Pendler mitgenommen werden können.
– Eine Art Parallelverkehr gibt es schon mit dem SB50 (Haan – Düsseldorf, mit dichter Taktung) (zur S8/S68) und SB66 (Wuppertal Hbf – Velbert ZOB, im T60) (zur S9 und 649). Da Velbert-Mitte aber keinen Bahnanschluss mehr hat, Neviges und Langenberg hingegen schon, ist der SB66 hier nur bedingt vergleichbar.
– Wenn man die Linie bis Langenfeld und Monheim verlängert, kann man auch die Pendler der S6/S68 etwas entlasten, weil dann die Pendler von/nach Wuppertal auf den Bus ausweichen können. Da die S68 häufiger ausfällt und so die S6 und S8 die Fahrgäste aufnehmen müssen, ist ein kleiner Entlastungseffekt gegeben.
Fazit: Der Bus ist zwar deutlich langsamer als die Bahn, aber dennoch eine gute Alternative zu den unzuverlässigen S-Bahnen, um Wuppertal und Hilden besser anzubinden.
Man sollte das Geld lieber in eine höhere Betriebsqualität der Züge stecken, damit wäre mehr geholfen, zudem wäre es auch billiger.
Bereits im NRW-Takt 2032 sind recht gute Anschlüsse sowie ein T10 der S1 vorgesehen.
Das die Züge unzuverlässig sind, ist halt eher ein hausgemachtes Problem. Da muss man ansetzen, nicht für jede erdenkliche Relation einen Schnellbus einführen. Gerade bei der S1 würde ich die durchgehende Nutzung der S-Bahn-Gleise als klare Stabilisierung sehen (wobei die S1 wie aktuell schon Murks ist – was ist eigentlich aus der Idee geworden, die S7 statt S1 zwischen Düsseldorf und Solingen fahren zu lassen?)
Der SB50 ist halt schneller in Haan, weil der RE7 da nicht hält, und man dadurch RB48 nehmen und in Solingen 10 Minuten Däumchen drehen darf. Außerdem ist Düsseldorf Hbf nicht ganz so zentral (also doch, nur ist die Innenstadt viel weiter ausgedehnt), Hilden Süd aber durchaus.
Für Hilden könnte man in Haan optimierte Anschlüsse schaffen, von Langenfeld und Monheim soll meinetwegen ein Schnellbus nach Solingen Hbf fahren.
Für Hilden könnte man in Haan optimierte Anschlüsse schaffen
Du möchtest also folgende Umsteigerelation verbessern: 784 – SB50 (Umstieg in Haan Markt)? Wenn man die Anschlüsse verbessert, ist den Pendlern auch geholfen.
von Langenfeld und Monheim soll meinetwegen ein Schnellbus nach Solingen Hbf fahren.
Genau diese Idee wurde übrigens in die Langfassung des IRMs Rhein-Wupper (Integriertes Mobilitätskonzept) aufgenommen.