Beschreibung des Vorschlags
Dies ist ein Netzvorschlag und dient lediglich zur Auflistung von SB-Vorschlägen mit Bezug zu Wuppertal. Hier bitte nur das Gesamtnetz kommentieren, die einzelnen Linienverläufen können in dem jeweiligen Vorschlag kommentiert werden.
Einleitung:
Im Raum Wuppertal geht es mit dem Bus nur sehr langsam voran, weil die meisten Linien an jeder Milchkanne halten und in Wuppertal eine sehr hohe Haltestellendichte haben. Dadurch werden die Busse viel zu häufig ausgebremst, was die Fahrzeiten in die Länge zieht.
Außerdem sind einige Buslinien sehr stark nachgefragt, worunter vor allem die Linien CE65, 603, 612, 617, 622, 625 und 628 zählen (vgl. Präsentation zur Bürgerinformation zum NVP Wuppertal). Wenn man bedenkt, dass sie über 80 Fahrgäste pro Fahrt aufnehmen müssen, dann kann man sich denken, dass diese gerade zu Stoßzeiten (in Wuppertal: 6-8 und 12-19 Uhr) überfüllt sind, obwohl sie größtenteils in einem dichten Takt verkehren: Sämtliche der genannten Linien verkehren im T20 (CE65 nur HVZ), lediglich die 617 fährt nur im T30 (HVZ) bzw. T60 (NVZ).
Hier möchte ich ansetzen und daher ein Schnellbusnetz für Wuppertal vorschlagen, wofür in diesem Vorschlag die einzelnen bereits vorgeschlagenen Linien aufgelistet werden. Dazu inspiriert hat mich auch die Idee der Wuppertal Bürgerticket-Initiative, stadtweit ein Metrobus-Netz zu etablieren.
Heutiges Schnellbusnetz:
Es gibt zwar bereits Schnellbuslinien in Form von CE61-65 (CityExpress) und SB66-69 (SchnellBus) – alle von ihnen werden von der WSW als schnelle Linien vermarktet -, aber sie halten außerhalb der Innenstädte (Elberfeld und Barmen) an jeder Milchkanne, obwohl diese größtenteils schon von parallel verkehrenden Linien bedient werden. Dies betrifft insbesondere die Linien CE64 (westlich von Cronenberg), SB68 (westlich von Wieden Schleife) und SB69 (westlich von Grenze Jagdhaus), weil sie in diesen Gebieten das einzige ÖPNV-Angebot bilden.
Zusammengefasst sieht das heutige Schnellbusnetz (mit Takten und Betriebstagen) so aus:
- CE61 Alter Markt – Ronsdorf über Barmen Bahnhof und Lichtscheid (T60, nur Mo-Fr zwischen 12-17 Uhr)
- CE62 Wuppertal Hbf – Ronsdorf über Brill, Wuppertal Hbf und Lichtscheid (T20 nur in der HVZ (Mo-Fr) bzw. T30 tagsüber (Sa))
- CE64 Wuppertal Hbf – Graf-Wilhelm-Platz über Hahnerberg, Cronenberg und Kohlfurth (T20 (Mo-Fr) bzw. T30 (Sa+So))
- CE65 Dönberg – Sudberg über Raukamp Schleife, Wuppertal Hbf, Hahnerberg und Cronenberg (T20 nur in der HVZ (Mo-Fr) bzw. T30 tagsüber (Sa))
- SB66 Wuppertal Hbf – Velbert ZOB über Tönisheide Mitte und Willy-Brandt-Platz (T60, nicht sonntags) (Durchbindung SB19 – SB66 in Velbert)
- SB67 Wuppertal Hbf – Bochum Ruhr-Universität über Alter Markt, Sprockhövel und Herbede (T60, nicht sonntags)
- SB68 Wuppertal Hbf – Mettmann Käthe-Kollwitz-Ring über Wieden Schleife und Jubiläumsplatz (T60, nur noch Mo-Fr) (soll zugunsten des Vollfahrplans der S28 eingestellt werden)
- SB69 Wuppertal Hbf – Wülfrath Stadtmitte über Grenze Jagdhaus und Oberdüssel (T60, täglich)
Es fällt auf, dass sämtliche CE nur in der werktäglichen HVZ verkehren (außer CE64), wobei das Angebot an Samstagen stark eingeschränkt ist (u.a. durch frühere Betriebsschlüsse, dafür fahren die CE aber auch tagsüber). Sonntags verkehren lediglich die Linien CE64 und SB69, weil sie in Oberdüssel und Kohlfurth jeweils die Erschließung sicherstellen. Das bedeutet jedoch auch, dass die Relationen Wuppertal – Wülfrath und Wuppertal – Cronenberg (- Solingen) auch außerhalb des Berufsverkehrs eine hohe Nachfrage haben müssen.
Das neue Schnellbusnetz im Einzelnen:
Folgende Linien (einschließlich CE61-65 und SB66-69) bzw. Relationen sind Teil dieses Schnellbusnetzes:
- CE61 Alter Markt – Ronsdorf über Barmen Bahnhof und Lichtscheid (neuer Linienweg zwischen Lichtscheid und Alter Markt)
- CE62 Am Eckbusch – Ronsdorf über Brill, Wuppertal Hbf und Lichtscheid
- CE64 Markland – Solingen Graf-Wilhelm-Platz über Raukamp Schleife, Wuppertal Hbf und Cronenberg (weniger Zwischenhalte und mit Verlängerung nach Solingen Mitte)
- CE65 Dönberg – Sudberg über Raukamp Schleife, Uellendahl, Wuppertal Hbf, Hahnerberg und Cronenberg
- SB66 (künftig X84) Wuppertal Hbf – Velbert ZOB über Tönisheide Mitte und Willy-Brandt-Platz (Durchbindung nach Essen soll wahrscheinlich bestehen bleiben)
- SB67 Wuppertal Hbf – Bochum Ruhr-Universität über Alter Markt, Sprockhövel und Herbede
- SB69 Wuppertal Hbf – Wülfrath Stadtmitte über Grenze Jagdhaus und Oberdüssel
- X32 Barmen Bahnhof – Hattingen Mitte über Hatzfeld, Niedersprockhövel und Bredenscheid (Expressbus) (größtenteils Parallelverkehr zur 332)
- X64 Wuppertal Hbf – Solingen Mitte (über L74/A46) über Kohlfurth und Stöckerberg (Expressbus) (teilweise Parallelverkehr zum CE64)
- X20 Wuppertal Universität – Bochum Hbf (über A43) über Wuppertal Hbf, Alter Markt, Herbede und Ruhr-Universität (Expressbus) (Parallelverkehr zum SB67)
- Wuppertal Hbf – Velbert ZOB über Brill und Neviges (Parallelverkehr zum SB66)
- Heckinghausen – Niedersprockhövel Kirche über Werléstraße, Oberbarmen Bf, Weiherstraße, Silberkuhle und Haßlinghausen Busbf (größtenteils Parallelverkehr zur 602)
- Am Eckbusch – Wuppertal Hbf – Campus Freudenberg über Bethesda-Krankenhaus und Wuppertal Hbf (Expresslinie zur Entlastung der 603)
- Oberbarmen Bahnhof – Breckerfeld Busbahnhof über Langerfeld, Schwelm und Ennepetal (Parallelverkehr zur 608 und 573)
- Wuppertal Hbf – Silberkuhle über Loh und Wichlinghausen (Expresslinie zur Entlastung der 612/622)
- Wuppertal Hbf – Remscheid Mitte über Universität, Hahnerberg und Hasten (Parallelverkehr zur 615)
- Barmen Bahnhof – Am Eckbusch über Alter Markt, Raukamp Schleife und Röttgen (Parallelverkehr zur 617)
- Oberbarmen Bahnhof – Radevormwald Busbahnhof über Beyenburg und Dahlhausen (als Vorlaufbetrieb zur Reaktivierung der Wuppertalbahn vorgesehen) (Parallelverkehr zur 626)
- Wülfrath Stadtmitte – Remscheid über Düssel, Wieden, Vohwinkel Bf und Hahnerberg (Parallelverkehr zur 641 und 615)
- Barmen Bf – Velbert ZOB über Alter Markt, Raukamp Schleife und Dönberg (größtenteils Parallelverkehr zur 627)
- Vohwinkel – Wermelskirchen Busbahnhof über Gräfrath, Graf-Wilhelm-Platz, Solingen Mitte und Burg (Expresslinie zur Entlastung der 683)
- „Burgholz-Express“ Vohwinkel – Ronsdorf über Hahnerberg, Freudenberg und Lichtscheid
- Campus Freudenberg – Am Haspel über Wuppertal Hbf (faktisch gesehen eine Verlängerung des Uni-Expresses)
- Oberbarmen Bahnhof – Gevelsberg Hbf über Weiherstraße und Linderhausen
- Ringlinie durch äußere Stadtteile
- Wuppertal Hbf – Haßlinghausen Busbahnhof über Uellendahl und Hatzfeld (evtl. als Verlängerung des CE64)
- Vohwinkel – Silberkuhle über die Nordbahntrasse
- Wuppertal Hbf – Hilden Erika-Siedlung über Gabelung und Hilden Süd S
Alle neuen Linien sowie Linienverlängerungen sind verlinkt. Die genauen Linienverläufe, Begründungen und Taktungen (mind. T60) sind jeweils den einzelnen Vorschlägen zu entnehmen. Und ja, es sind sehr viele Linien für Wuppertal, bei einem gemeinsamen Endpunkt können diese aber durchgebunden werden. Ich bin auch offen für Verbesserungs- und Erweiterungs-/Reduktionsvorschläge.
Wichtige Umsteigeknoten:
Die einzelnen Linien fahren unterschiedliche Umsteigeknoten an, sodass es keine wirkliche, zentrale Haltestelle für das Gesamtnetz gibt. Auch der Hauptbahnhof wird somit nicht von allen Linien erreicht.
Hier sind die wichtigsten Umsteigeknoten innerhalb von Wuppertal:
- Wuppertal Hbf
- Vohwinkel Bahnhof
- Vohwinkel Schwebebahn
- Hahnerberg
- Alter Markt
- Barmen Bahnhof (einschließlich der Haltestellen am Fischertal, allerdings können dort nur die S-Bahnen erreicht werden)
- Beyenburg Mitte
- Oberbarmen Bahnhof
- Weiherstraße
- Ronsdorf Markt
- Parkstraße
- Schaumlöffel
- Cronenberg Rathaus
- Wieden Schleife
- Hahnenfurth/Düssel
- Raukamp Schleife
Außerhalb von Wuppertal werden folgende Knotenpunkte erreicht:
- Velbert: Velbert ZOB, Willy-Brandt-Platz, Neviges Markt/Bahnhof
- Wülfrath: Wülfrath Stadtmitte
- Mettmann: Jubiläumsplatz, Zentrum S, Stadtwald S
- Hilden: Gabelung, Hilden Süd S
- Solingen: Graf-Wilhelm-Platz, Solingen Mitte
- Remscheid: Friedrich-Ebert-Platz, Remscheid Hbf/Willy-Brandt-Platz, Lennep Bahnhof, Bismarckplatz
- Wermelskirchen: Wermelskirchen Busbahnhof
- Radevormwald: Radevormwald Busbahnhof
- Breckerfeld: Breckerfeld Busbahnhof
- Ennepetal: Ennepetal Busbahnhof
- Schwelm: Schwelm Bahnhof, Markt
- Sprockhövel: Haßlinghausen Busbahnhof, Niedersprockhövel Kirche
- Hattingen: Hattingen Mitte
- Gevelsberg: Gevelsberg Hbf
- Witten: Herbede Mitte
- Bochum: Ruhr-Universität, Bochum Hbf
Alle Umsteigeknoten mit Anschluss zum schienengebundenen Nahverkehr (RE/RB/S-Bahn/Schwebebahn/Stadtbahn) sind fett markiert.
Busbeschleunigungsmaßnahmen:
Die größte Maßnahme dürfte die Busspur an der Elisabeth-Schniewind-Straße sein, welche den Döppersberg entlasten und die Linienwege (von/nach Stadthalle) verkürzen soll. Da gleich 15 (!) Buslinien (Tag + Nacht) von der Stadthalle zum Hauptbahnhof fahren (und umgekehrt), dürfte dieses Vorhaben einen besonders großen Nutzen haben.
Neben dem Hauptbahnhof sollen außerdem auch stark befahrene Straßen von Busbeschleunigungsmaßnahmen profitieren, wie z.B.:
- die Uellendahler Straße
- die Südstraße, die Cronenberger Straße und die Hahnerberger Straße
- der Steinweg und die Carnaper Straße
Vorteile:
- Es geht auf den meisten Relationen deutlich schneller durch die Stadt und teilweise sogar darüber hinaus, da alle aufgelisteten Linien nur wichtigere Haltestellen anfahren.
- Zusätzlich werden neue Direktverbindungen angeboten, die es so noch nie gab (v.a. Cronenberg – Vohwinkel/Ronsdorf, Vohwinkel – Ronsdorf, Tangentialverbindungen durch äußere Stadtteile…)
- Auch werden viele Umsteigeverbindungen beschleunigt.
- Nicht nur Wuppertal profitiert immens von schnelleren Buslinien, sondern auch große Teile des Umlandes, da auch dort viele Knotenpunkte bedient werden – so kommen alle Pendler schnell an ihr Ziel.
- Teilweise halten die Busse sogar in der Nähe von Schulen, Krankenhäusern oder Unis, sodass diese entsprechend eine breite Zielgruppe haben.
- Des Weiteren wird eine Entlastung der parallel verkehrenden Linien erreicht, da sämtliche Fahrgäste – aufgrund der Schnelligkeit – lieber den Schnellbus nutzen werden.
Nachteile:
- Wie der MIV steht das Schnellbusnetz im selben Stau.
- Manche der Linien dürften ein wenig zu lang und damit nicht auf ganzer Linie attraktiv sein.
- Durch die Länge mancher Linien dürfte auch die Verspätungsanfälligkeit steigen.
Wer sagts denn? Im Entwurf zum neuen Nahverkehrsplan werden Teile des vorgeschlagenen SB-Netzes aufgegriffen: Sowohl im ersten als auch im zweiten Szenario wird die Idee eines CE zwischen Hbf und Wichlinghausen aufgegriffen, im zweiten werden zusätzlich noch weitere Relationen erwähnt (SB, CE, X-Bus).
Damit ist dieser Netzvorschlag wohl doch nicht so abwegig, wie ich im Forum geäußert habe.