Beschreibung des Vorschlags
S-Bahn-Ring für Duisburg
Der Duisburger ÖPNV darf seit vielen Jahrzehnten als der am schlechtesten entwickelte im Vergleich mit allen anderen deutschen Großstädten gelten, da man hier hinsichtlich der Verkehrsinfrastruktur traditionell in besonderem Maße auf das Auto gesetzt hatte. Demzufolge findet sich hier nunmehr ein desaströses Bild einer mit Autos verstopften Stadt, geprägt von maroden Brücken und einem schon lange an seine Kapazitätsgrenzen geratenen Strassen- und Autobahnnetz. Verschärft wird dieses Bild durch eine einseitige Ausrichtung des Wirtschaftsstandortes auf die Logistik, was immense LKW-Ströme mit allen Folgen mitten in die Stadt holt. Sowohl in Hinblick auf Klima- und Umweltschutz, als auch hinsichtlich der urbanen Lebensqualität sowie auch Mobilität in Duisburg bestehen nachhaltige Lösungen eher nicht darin, den Löwenanteil der öffentlichen Mittel für die Verkehrsinfrastruktur in den weiteren Ausbau des Straßen- und Autobahnnetzes zu investieren. Leider sehen die gegenwärtigen Planungen jedoch genau dies vor.
Eine alte Idee aus den 30er Jahren aufgreifend, sehe ich mit dem hier vorgestellten Entwurf jedoch eine Möglichkeit, mit relativ geringem und -bei politischem Willen- wohl relativ schnell zu realisierendem Aufwand diese Stadt hinsichtlich ihres ÖPNV von der Schlusslichtposition ins komfortable Mittelfeld der Städte zu katapultieren.
Die Idee besteht in einem S-Bahn-Ring, ähnlich der S 41/42 -Ringlinie in Berlin, welcher bereits bestehenden Trassen folgt, die bislang als Güterstrecken und teilweise ohnehin schon als Trassen für den Regionalverkehr genutzt werden.
Die vorgesehenen Haltepunkte befinden sich an bereits vorhandenen Bus- und Straßenbahnlinien. Durch geschickte Abstimmung der Fahrpläne kann von hier aus die Andienung der Peripherie erfolgen. Die folgenden 8 Bahnhöfe existieren bereits und sind in Betrieb:
Duisburg Hbf – Du Meiderich Ost Bf – DU Meiderich Süd Bf – Bf Moers – DU Trompet Bf – DU Rheinhausen Bf – DU Rheinhausen Ost Bf – DU Hochfeld Süd Bf
Neu zu schaffen wären 4 Bahnhöfe:
DU Duissern Bf – DU Beeck Bf – DU Beeckerwerth Bf – DU Baerl Bf
Auch die beiden Rheinquerungen existieren bereits und sind in Betrieb. Auf der nördlichen Strecke zwischen Baerl und Beeck fährt bislang nur Güterverkehr auf einer 2-gleisigen Brücke. Südlich, zwischen Rheinhausen Ost und Hochfeld Süd teilen sich regionaler Personen- und Güterverkehr eine ebenfalls 2-gleisige Brücke.
Im Bereich Meiderich Ost müssten etwa 200 Meter Gleise auf vorhandenem Bahngelände verlegt werden, um eine Verbindung der bestehenden Trasse zwischen Duisburg und Oberhausen zur Trasse Oberhausen – Meiderich in Richtung Meiderich zu schaffen.
Im Rahmen einer kurzfristig zu beschließenden Machbarkeitsstudie wäre auszuloten, inwiefern die vorhandenen Gleiskapazitäten für den zusätzlich enstehenden Personenverkehr ausreichen bzw. inwieweit ein zusätzliches Gleis zu schaffen wäre oder auch bestehende Anlagen ertüchtigt werden müssten.
Eine Taktfrequenz von 15 Minuten in beide Richtungen wäre aufgrund der relativ kurzen Strecke mit nur wenigen Zügen realisierbar und würde etwa 300.000 Menschen mit einem attraktiven schnellen Nahverkehrsangebot verbinden können:
Ein Großteil der rechts- und linksrheinischen Duisburger Stadtteile mit einer Einwohnerzahl von insges. Etwa 200.000 (* Auflistung s.u.) würde so über den schnellen Nahverkehr einerseits mit der Stadt Moers (Einwohnerzahl etwa 105.000) sowie mit Duisburg-Zentrum vernetzt und damit auch an den überregionalen Fernverkehr angebunden. Gegenüber dem Auto wären Duisburg- und Moers-Zentrum, sowie DU-Hbf auf diese Weise meist schneller erreichbar, insbesondere während der Berufsverkehrszeiten. Durch eine weitere Verbindung sowie eine Taktverdichtung des bereits bestehenden regionalen Schienenverkehrs zwischen Moers Bf und Duisburg Hbf (RB 31 Duisburg-Xanten) würde zudem der Bahnhof Moers an Bedeutung und Attraktivität gewinnen.
Flankiert durch sinnvolle Angebotslenkung (z.B. City-Maut, Erhöhung der Parkgebühren, Umweltspuren u.a.) sowie konsequenter weiterer Ausrichtung der kommunalen Verkehrspolitik hin zu einem attraktiven ÖPNV würde so auch der Strassenverkehr entlastet und auf einen weiteren teuren Ausbau der Strassenkapazitäten könnte mancherorts verzichtet werden
Es ist aus meiner Sicht mehr als erstaunlich, dass der o.g., so einfache und naheliegende Vorschlag seit über 80 Jahren keine Berücksichtigung in der Verkehrsplanung dieser Stadt findet.
* Stadtteile Einwohner
Duissern 14.700
Meiderich 46.000
Beeck 11.500
Beeckerwerth 3.700
Baerl 5.000
Rumeln 17.000
Rheinhausen 78.000
Hochfeld 18.600
(Quelle: Wikipedia)
Ringbahnen seinen anfällig für Verspätungen, daher seien die zu vermein, (wenn man den vielen Kommentaren hier im Forum Glauben schenken mag).
Unabhängig davon stimme ich dir voll zu, finde dein Vorschlag SEHR GUT!
Kostenintensiv wäre lediglich der Bau der Verbindungskurve am Kanal hinter dem Haltepunkt Duisburg Meiderich Ost Richtung Duisburg Hbf
Wäre ein Traum, wenn es umgesetzt werden würde. PS.: Zeichnung ist aber echt nicht liebevoll gemacht, oder ? hehe… 🙂
Hier eine alternative mal von mir.
https://extern.linieplus.de/proposal/s-bahn-moers-du_nord-du_hbf-ratigen-duesseldorf-hbf-oder-moers-duisburg_nord-bottrop/