S-Bahn Neustadt – Ludwigshafen – Worms (- Bensheim – Darmstadt)

 

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Beschreibung des Vorschlags

Ich möchte hier eine Verstärkerlinie von Neustadt nach Worms übergangsweise weiter nach Biblis vorschlagen.

Im zweiten Schritt, halte ich eine Verlängerung über die Niebelungenbahn nach Bensheim und weiter nach Darmstadt für sinnvoll.

Neustadt (Weinstraße) – Ludwigshafen – Worms

Der Schwerpunkt liegt im ersten Schritt aber zwischen Neustadt und Worms. Beide Streckenabschnitte, also Ludwigshafen – Neustadt und Ludwigshafen – Worms gehören zu den am stärksten genutzten Streckenabschnitten der Pfalz. Der Ordnung halber ist zu erwähnen, dass in beiden Fällen der Mannheimer Hbf auch ein wichtiges Ziel ist, der dann von dieser neuen Linie nicht mehr angefahren wird.

Allerdings besteht von Ludwigshafen (Mitte) in etwa ein 10 Minuten-Takt nach Mannheim. Derzeit halten am Ludwigshaferner Hauptbahnhof einzelne RE-Linien nicht. Daher ist punktuell noch zu prüfen, ob ein Halt am einzelner RE-Verbindungen nach Mannheim am Hauptbahnhof in Ludwigshafen sinnvoll ist, um ggf. einen Anschluss herzustellen.
Die Linien RE1/RE14 starten und enden heute am Mannheimer Hauptbahnhof.

Heute gibt es bereits eine Umsteigeverbindung von Neustadt nach Worms. Die Fahrtzeit beträgt, je nach Uhrzeit zwischen 50 Minuten und 68 Minuten. Die Gesamtfahrzeit von 50 Minuten wird zwar nicht mehr weiter reduziert werden, aber es werden alle Bahnhöfe / Haltestellen der Strecken bedient und es ist eine Direktverbindung.

Da bei den 50 Minuten Fahrzeit meist REs mit im Spiel sind, liegen heute die Fahrzeiten je nach Startpunkt und Fahrziel meist heute im oberen Bereich, weil in Ludwigshafen eine Umsteigezeit von ca. 20 Minuten entsteht. Also anders formuliert, die Fahrzeit verkürtzt sich an den meisten Stationen um ca. 20 Minuten.

Zu den Hauptverkehrszeiten 6-9 Uhr sowie 16 – 19 Uhr soll die Linie zunächst stündlich fahren, ansonsten ist zunächst tagsüber eine Taktung alle 2 Stunden evtl. auch ausreichend.

Durch diese Linie kann mit überschaubarem Aufwand die Bedienfrequenz auf den Hauptlinien Neustadt – Ludwigshafen und Worms – Ludwigshafen verbessert werden. 

Neustadt – Ludwigshafen Hbf

Betrachten wir zunächst den Streckenabschnitt Neustadt – Ludwigshafen.

Hier fahren stündlich die Linien S1 und S2. Daran ändert sich auch nichts! Somit bleibt auf der Linie Neustadt – Heidelberg (- Mosbach) ein Halbstundentakt zu den gleichen Fahrzeiten wie heute bestehen.

Das ist in sofern wichtig, weil gerade auf der Linie Mannheim – Kaiserslautern über Neustadt der Rheinland-Pfalz-Takt aufgebaut ist und dadurch viele optimierte Anschlüsse vor allem in den Bahnhöfen Schifferstadt, Neustadt, Landstuhl und Kaiserslautern vorhanden sind.

Im morgendlichen Berufsverkehr kommen (heute) noch Direktzüge in die BASF dazu. Hier ist es evtl. sinnvoll die Fahrzeit etwas anzupassen.

Mit dieser Linie kann auf diesem Abschnitt zusammen mit den bereits vorhandenen „BASF-Zügen“ praktisch der 15 Minuten-Takt zur Hauptverkehrszeit eingeführt werden. Das wird zwar vermutlich fahrzeitentechnisch nicht ganz „sauber“ funktionieren – weil die Gleise zeitweise belegt sind, aber 4 Linien zwischen Neustadt und Ludwigshafen sind grundsätzlich möglich.
Das hohe Fahrgastaufkommen in diesem Bereich rechtfertigt meines erachtens hier auch diese zusätzliche Linie.

Mögliche freie Slots:

Bei der Strecke Ludwigshafen – Neustadt sind 2 zusätzliche Slots pro Stunde denkbar. Diese werden zeitweise auch für die Anreise zu Fußballspiele genutzt. In Ludwigshafen wäre die Abfahrtszeit zur Minute 20 oder zur Minute 44 möglich.

In Neustadt wären die Abfahrtszeiten zur Minute 08 oder zur Minute 41 möglich. Zur Orientierung: Die regulären S-Bahnen fahren zur vollen und zur halben Stunde in Neustadt Richtung Mannheim ab bzw. diese kommen zur gleichen Zeit auch in Neustadt an.

Die Fahrt der neuen S-Bahn-Linie dauert (bei einem Halt aller Stationen) 27 Minuten von Ludwigshafen bis Neustadt. Grundsätzlich würde ich die Abfahrt in Neustadt ca. zur Minute 08 bevorzugen. Die Ankunft wäre dann zur Minute 51 in Neustadt. Hier hätte die S-Bahn einen besseren Anschluss an den RE1 Richtung Saarbrücken / Trier (und natürlich auch von Trier kommend in die Gegenrichtung), welcher zur vollen Stunde in Neustadt abfährt bzw. ankommt.

Es gibt aber auch gute Argumente zunächst für die Abfahrt zur Minute 41 bzw. Ankunft zur Minute 19 in Neustadt. Heute fährt alle 2 Stunden der RE4 von Schifferstadt nach Worms. Dieser Zug ist zur Minute 06 in Schifferstadt und fährt zur Minute 54 nach Worms. Bei einem 2-Stundentakt kann die Lücke des RE4 zu einem Stundentakt geschlossen werden – allerdings betrifft dies nur den Bereich um Schifferstadt.

Zudem aber auch der Umlauf mit der Linie Worms – Biblis, der praktisch sofort umgesetzt werden kann. Die Linie Biblis – Worms hat stündlich sehr hohe Standzeiten und an den Fahrzeiten der Linie würde sich auch zunächst nichts oder nicht viel ändern. 

Ludwigshafen Hbf – Worms

Ähnlich wie auf der Strecke Neustadt – Ludwigshafen fährt hier i. d. R. 2x stündlich (pro Richtung) die Linie S6 von Mannheim nach Mainz. Daneben noch die Linie RE4/RE14, die „nur“ Ludwigshafen, Frankenthal und Worms anfahren.

Auf der Strecke von Ludwigshafen bis Worms dauert die Fahrzeit 24 Minuten. Auch hier werden alle Haltestellen bedient.

Angenommen die Linie fährt zur Minute 41 in Neustadt ab und wäre in etwa zur Minute 08 in Ludwigshafen. Die Weiterfahrt wäre dann in etwa zur Minute 10 und die Ankunft in etwa zur Minute 34 in Worms. Dort entsteht allerdings eine Wartezeit vom fast 50 Minuten.

Das wäre bei beiden Fahrzeiten der Fall!
Hier wäre, die Standzeit von Fahrer und Triebwagen auf der Linie etwas unter 50%, demzufolge recht unwirtschaftlich.

Weiterfahrt nach Biblis

Daher bietet sich im ersten Schritt die Abfahrtszeit zur Minute 41 in Neustadt an. Auch weil sich dadurch die Chance ergibt, die Linie nach Biblis, welche heute einen relativ „unwirtschaftlichen“ Umlauf hat, zu verknüpfen. Zwar wird die große Masse an Fahrgästen nicht nach Biblis wollen, allerdings kann in Biblis ein Anschluss zur Riedbahn nach Frankfurt hergestellt werden.
Die Wartezeit kann also sinnvoll genutzt werden. Lediglich die lange Wartezeit in Worms ist mit ca. 10 Minuten recht grenzwertig.

Fahrzeiten:

Bei einem 2-Stundentakt liegen die Abfahrtszeiten ähnlich des RE4 (Karlsruhe – Mainz)

  • Neustadt 08:43
  • Schifferstadt 08:58
  • Ludwigshafen 09:08 
  • Worms 09:34/09:44
  • Biblis 09:53
  • Biblis 10:05
  • Worms 10:14/10:26
  • Ludwigshafen  10:50 
  • Schifferstadt 11:06 
  • Neustadt 11:19

Mögliches Potential auf der Strecke Neustadt – Worms:

Worms ist mit rund 83.000 Einwohnern eine wichtige Stadt am Rande der Metropolregion und im Bahnverkehr ebenfalls ein wichtiger Knotenbahnhof – aber auch etwas „abseits“ gelegen.

Allein an der Strecke Neustadt bis Limburgerhof wohnen rund 110.000 Menschen, die von dieser Linie profitieren. Im Bereich der Strecke Frankenthal – Worms wohnen ca. 143.000 Menschen, die ebenfalls erstmals von einer Direktverbindung profitieren würden.

Die Stadt Ludwigshafen habe ich absichtlich außer Acht gelassen, obwohl gerade auch die Stadtteile Rheingönheim, Mundenheim und Oggersheim hiervon einen Nutzen haben. Sie werden erstmals direkt mit einander verbunden. Die Einwohnerzahl von Ludwigshafen ist zwar eine große Zahl – aber einige Bereiche haben heute schon mit dem Halbstundentakt mit der S-Bahn sowie mit den REs 4/14 eine gute Verbindung nach Worms. Daher muss man hier mit Vorsicht ran. Für Ludwigshafen entsteht aber ein besserer Takt.

Die S-Bahn-Linien S1 und S2 Neustadt – Ludwigshafen bzw. S6 Ludwigshafen – Worms gehören in Rheinland-Pfalz zu den Strecken mit den meisten Fahrgästen im Nahverkehr.

Daher bietet es sich an, diese Strecken mit einer zusätzlichen Linie zu verbinden um die Taktfrequenz zu erhöhen. Die neue S-Bahn-Linie ergänzt den bestehenden Takt der S-Bahn, gerade auch, weil die S1 die Haltestellen LU-Rheingönheim und LU-Mundenheim aus Zeitgründen nicht bedienen kann.
Hier allerdings mit einer Einschränkung! Erst wenn die Linie kurz vor bzw. nach der S1 fährt, also den anderen Slot nutzt, kann an beiden Haltestellen der Halbstundentakt eingeführt werden.
Das ist hier erst im 2. Schritt geplant, wenn die Linie nach Darmstadt ergänzt wird. Details hierzu im weiteren Verlauf.

Auch auf der Linie Ludwigshafen – Worms ergänzt diese S-Bahn den Takt der S6 optimal und schafft aber zusätzlich eine Direktverbindung aus Richtung Neustadt nach Worms und umgekehrt.

Umsteigeverbindungen:

In Neustadt habe ich die Zuführungsstrecken aus Landau und Bad Dürkheim nicht betrachtet. Gerade aus Bad Dürkheim und Freinsheim dürfte der Nutzen der Linie gering sein, weil die Fahrt nach Worms über Frankenthal schneller ist.

Aus Richtung Landau könnten durchaus Fahrgäste hinzu kommen, weil die Wartezeit mit zusätzlich ca. 10 Minuten noch vertretbar ist und ein Umsteigevorgang wegfällt. Ob es allerdings die große Masse ist, möchte ich anzweifeln. Worms wie auch Frankenthal sind doch ein ganzes Stück von Landau entfernt. Von Landau würde die Fahrt in etwa 1,5 Stunden dauern. Aber es fällt ein Umsteigevorgang weg!

Aus Richtung Speyer ist ebenfalls nicht mit großen Mengen an Fahrgästen zu rechnen. Hier fährt bereits der RE4, welcher die Strecke Germersheim – Speyer – Ludwigshafen – Worms bedient. Somit ist die Linie vor allem für die Orte dazwischen (Frankenthal Süd, Bobenheim Roxheim) oder für die Haltestellen, die der RE4 nicht bedient ( Römerberg, Lingenfeld und Speyer-Nord/West und Schifferstadt Süd) interessant.

Heute fehlt eine Anbindung an Alzey. Zumindest nach Alzey sehe ich mittelfristig einen Halbstundentakt. Dann gibt es auch weitere Möglichkeiten.
Die Zellertalbahn soll mittelfristig für den täglichen Verkehr reaktiviert werden. In diesem Zusammenhang gibt es evtl. Möglichkeiten, z. B. durch eine Teilung der RB in Monsheim, die Stadt Alzey besser anzuschließen.

Umsteigeverbindungen bei Weiterfahrt nach Darmstadt
In Bürstadt gibt es Umsteigeverbindungen nach Frankfurt bzw. von Worms auch in Richtung Lampertheim und Mannheim. Allerdings wird es auf der Riedstrecke im Zuge der Schnellfahrstrecke Mannheim – Frankfurt zu erheblichen Verschiebungen kommen, weil mit der Eröffnung deutlich mehr Kapazitäten für den Nahverkehr auf der Strecke zur Verfügung stehen. 

Diese Planungen kenne ich nicht. Mir ist lediglich bekannt, dass es Überlegungen gibt, den RE 2x stündlich fahren zu lassen. Auch soll die S-Bahn Rhein-Neckar an die S-Bahn Rhein-Main angeschlossen werden, so dass hier Umsteigeverbindungen entstehen.

Alle anderen Linien / Knoten habe ich nicht betrachtet. Die Linie fährt weitgehend abseits von allen abgestimmten Taktverkehren – vor allem in Rheinland-Pfalz. In Rheinland-Pfalz sind heute die meisten Linien untereinander abgestimmt. Punktuell mag sicherlich die eine oder andere Linie einen guten Anschluss haben, der überwiegende Teil hat dies aber nicht!
In den Hauptverkehrszeiten ist dies durch die Verstärkerzüge teilweise anders.

Allerdings ist bei dieser Linie auch das Ziel, zunächst die Hauptlinien S1, S2 und S6 zu entlasten und neue Direktverbindungen zu schaffen. Zudem gibt es vor allem innerhalb der Städte Neustadt, Ludwigshafen, Frankenthal und Worms weitere Nahverkehrsverbindungen (Busse bzw. Stadtbahnen). Hierzu gibt es sehr wohl gute Anschlussverbindungen!

Verkehrsströme

Grundsätzlich ist anzumerken, dass die Verkehrsströme aus der Vorderpfalz vor allem auch in die Zentren der Rhein-Neckar-Region, also nach Ludwigshafen und Mannheim, vorhanden sind. Dies gilt für den Bereich Worms – aber auch aus dem Bereich Neustadt. Von beiden Städten gibt es hier aber bereits gute Verbindungen im Halbstundentakt nach Mannheim.

Hier wird praktisch nur eine Direktverbindung zwischen Neustadt und Worms geschaffen. Aufgrund der hohen Anzahl an Bewohnern an der Strecke 253.000 (ohne Ludwigshafen) sollte sich diese Linie im ersten Schritt auch im 2-Stundentakt rechnen. Durch die Verknüpfung mit der Linie nach Biblis ist pro Richtung ein Fahrzeug immer ausreichend, weil die hohen Standzeiten der Linie Worms nach Biblis mit genutzt werden können.

Sollte sich die Linie lohnen, wovon ich ausgehe, ist auch eine stündliche Ergänzung sinnvoll. Allerdings muss dann geprüft werden, ob dieser Slot vor allem zwischen Schifferstadt umd Ludwigshafen noch zur Verfügung steht oder ob die Fahrzeit angepasst werden kann.

Neustadt (Weinstraße) – Ludwigshafen – Worms – Bensheim – Darmstadt

Langfristig ist angedacht, den RE4 stündlich fahren zu lassen. Hier könnte es ggf. Schwierigkeiten mit dieser Fahrzeit geben. Auch ist langfristig in der Überlegung, die S7 der S-Bahn Rhein-Main über Biblis bis nach Worms zu verlängern. Dies halte ich persönlich auch für sinnvoll.

Biblis ist recht klein und auch kein wichtiger Ort. Mit einer durchgehenden S-Bahn-Linie nach Frankfurt sollten sich die Fahrgastzahlen erheblich verbessern. Ähnlich sieht es mit dem Umlauf aus.

Daher würde ich im zweiten Schritt die Fahrzeiten der Linie um dann um 30 Minuten „drehen“ und anstatt nach Biblis – von Worms weiter nach Darmstadt über die Niebelungenbahn weiter fahren lassen. Zwar müssten hier die Fahrzeiten zwischen Worms und Bensheim leicht angepasst werden – letztlich aber nur um wenige Minuten.

Investitionen:

Allerdings stehen hier auch ein paar Investitionen an. Die Niebelungenbahn müsste auf rund 18km elektrifiziert werden. Ähnlich sieht es auch mit den Bahnsteighöhen aus. Allerdings handelt es sich hier nur um 4 ggf. 5 Bahnhöfe bzw. Haltestellen, deren Sanierung in Teilen sowieso noch aussteht.
Da es sich um ein relativ einfaches Gebiet handelt, dürften die Kosten für eine Streckenelektrifizierung, die weitgehend eingleisig ist, verhältnismäßig gering ausfallen.
Letztlich betrifft es den Abschnitt von Hofheim bis Bensheim.

Fahrleistungen im Bereich Hessen:
Die Fahrleistung auf dem Abschnitt Worms – Bensheim bleibt weitgehend bestehen. Zusätzlich sind allerdings stündliche Leistungen auf der Strecke Bensheim-Darmstadt zu bestellen. 
Betrachtet man den besseren Umlauf und den Wegfall von Standzeiten, die Energieeinsparungen durch die Elektrifizierung und die zusätzlich zu erwartenden Fahrgäste durch mehr Direktverbindungen (Ludwigshafen – Worms – Darmstadt), so sollte die Mehrleistung auch zu rechtfertigen sein, zumal die reduzierte Standzeit gegengerechnet werden kann. 

Fahrleistungen in Bereich Rheinland-Pfalz:
Auf dem Abschnitt Neustadt – Ludwigshafen – Worms ist die Leistung zusätzlich zu bestellen. Ggf. kann auf einzelne Entlastungszüge verzichtet werden.  (Viel wird das nicht sein!)
Zu den Hauptverkehrszeiten kann evtl. auf den 3. Triebwagen der Linien S1/S2 verzichtet werden. Dies sorgt dann auch für einen stabileren Betrieb, weil die Kopplungszeit in Mannheim als Puffer genutzt werden kann.

Mögliche Gelegenheit für den Ausbau der Niebelungenbahn ist die Generalsanierung der Frankfurt – Heidelberg:

Im Jahr 2027 soll die Strecke an der Bergstraße generalsaniert werden. D. h. die Strecke Frankfurt – Heidelberg wird für ein halbes Jahr komplett gesperrt. Bensheim ist mit der Niebelungenbahn die einzige Stadt, die im Bereich von Darmstadt – Heidelberg / Mannheim noch angefahren werden kann. Zwar kann Weinheim noch mit der OEG-Linie (RNV 5) angefahren werden, die Fahrzeiten sind hier aber deutlich länger. Die OEG-Linie (Linie 5 der RNV) ist für die Ortschaften über Weinheim hinaus, daher wenig als Umleitungsverkehr geeignet.

Eine elektrifizierte Niebelungenbahn kann hier als eine Art „Umleitungsstrecke“ dienen, weil dann in Bensheim ein „zentraler“ Knotenpunkt für den Busverkehr eingerichtet werden kann. Ggf. auch durch eine Anbindung an die Riedstrecke in Bürstadt. Hier kann eine Umsteigeverbindung von Mannheim kommend, nach Bensheim eingerichtet werden. 

So ist denkbar, dass beispielsweise stündlich 2-3 Züge vor allem zwischen Bürstadt (Umsteigemöglichkeit zur Riedbahn) und Bensheim pendeln. Durch die Ausweichstellen in Bürstadt und Lorsch ist ein 20 Minuten-Takt, in dieser Zeit, denkbar.

Hierfür können die Fahrzeuge der heutige S6 Darmstadt – Mannheim, welche zu diesem Zeitpunkt nicht benötigt werden, hier eingesetzt werden. Dies wäre eine deutliche Entlastung für die Fahrgäste und würde ebenfalls erhebliche Kapazitäten im Bereich des Busverkehrs einsparen.

Warum die Weiterführung der S-Bahn Worms über Bensheim nach Darmstadt?

Es gibt schon länger vor Ort den Wunsch die Niebelungenbahn nach Darmstadt zu verlängern. Bensheim selbst ist nicht besonders groß und in Sachen Verkehrsknoten nun auch nicht besonders wichtig.
Das ist bei Darmstadt anders. Hier geht es praktisch in alle Richtungen. Zudem werden bis Darmstadt weitere Knoten im Bahn und Busverkehr erreicht, wie z. B. in Darmstadt-Eberstadt in Richtung Pfungstadt oder das Bus- und Straßenbahnnetz. Hinzu kommt, dass Darmstadt selbst die 4. größte Stadt Hessens ist und zahlreiche Arbeitsplätze zu bieten hat. 
Mit rund 50 Minuten Fahrzeit von Worms aus, ist die Fahrzeit auch für Pendler noch sehr attraktiv. Aktuell ist sehr viel Puffer in die Fahrzeit eingerechnet. Eine Reduzierung der Fahrzeit auf ca. 40 Minuten ist theoretisch möglich. 

Auf der Strecke Bensheim – Darmstadt ist vermutlich eine Bedienung aller Haltestellen nicht möglich. Hier ist zu prüfen, welche Halte nach der Neueröffnung der Schnellfahrstrecke (Mannheim – Frankfurt) noch zusätzlich angefahren werden können. 

Mittel bis langfristig halte ich es auch für sinnvoll die S6 von Mannheim über Weinheim (heute nur bis Bensheim) ebenfalls bis nach Darmstadt zur verlängern.

Wie bereits erwähnt, Bensheim ist nicht gerade die wichtigste Stadt und auch nicht der wichtigste Verkehrsknoten in Südhessen- wenngleich eine Verbindung aus Worms nach Heppenheim und Weinheim hergestellt werden kann.
Vermutlich spielen heute die fehlenden Kapazitäten der Strecke eine große Rolle. Mit der Eröffnung der Neubaustrecke Frankfurt – Mannheim wird es sicherlich auch neue Möglichkeiten im Nahverkehr geben.

Realistisch betrachtet wird die Elektrifizierung der Niebelungenbahn noch gut 5-10 Jahren dauern. Zum Ende des Jahrzehnts wird zudem auch die S-Bahn Rhein-Neckar (Los1) neu ausgeschrieben.
(Einzige Ausnahme wäre ein schnelles Genehmigungsverfahren, falls die Niebelungenbahn als eine Art Umleitungsstrecke während der Sanierung der Strecke Heidelberg – Frankfurt dient.)

Bis die Strecke elektrifiziert ist, ergeben sich neue Möglichkeiten auf der Strecke Bensheim – Darmstadt, weil bis dahin dann vermutlich auch die neue Schnellfahrstrecke Frankfurt – Mannheim entweder schon in Betrieb ist oder kurz vor der Inbetriebnahme steht.

Spätestens bis dahin wird auch die Riedbahn vom Fernverkehr etwas entlastet, so dass die Verlängerung der S7 (S-Bahn Rhein-Main) nach Worms denkbar ist.

Der Inselbetrieb mit Dieseltriebwagen ist heute schon auf der Niebelungenbahn nicht sinnvoll. Dadurch entstehen auch die langen Standzeiten der Fahrzeuge pro Stunde. Daneben werden im hessischen die Verkehrsströme mit dem Fahrziel Bensheim nicht sinnvoll abgebildet. Damstadt ist einfach ein sehr wichtiges Ziel und wird nicht direkt angefahren.

Worms selbst ist zwar zumindest ein wichtiger Knotenpunkt, mit Frankenthal und vor allem Ludwigshafen werden dann aber mit dieser S-Bahn-Linie weitere wichtige Städte in der Rhein-Neckar-Region bedient. Hier fehlen heute teilweise die Anschlüsse.

Zwar ist auch ein Akkubetrieb möglich, weil Teile der Strecke (Worms – Hofheim und Bensheim – Darmstadt) bereits einen Fahrdraht haben, aber die Kosten für die 18km Strecke sind durchaus vertretbar. Der Betrieb kann einfach flexibler gestaltet werden, weil keine speziellen Fahrzeuge benötigt werden.

Wichtig ist aber auch der Umlauf. Durch die Zusammenführung können beide Linien deutlich wirtschaftlicher betrieben werden. Es werden Standzeiten für Fahrer und Fahrzeug erheblich minimiert. Die Standzeit beträgt dann nur etwas unter  25%. Je nachdem wie viele Haltestellen zwischen Darmstadt und Bensheim noch angefahren, kann die Standzeit noch weiter gekürzt werden.
Betrachtet man die Standzeiten der heutigen Niebelungenbahn, welche bei um die 50% liegen, so ist die Linie dann deutlich wirtschaftlicher. Dadurch werden die Kosten für eine neue stündliche Linie minimiert, was gerade die Kosten für die Weiterfahrt nach Darmstadt reduziert.
Zudem sollte sich die Anzahl an Fahrgästen deutlich steigern – gerade auf dem hessischen Abschnitt. Es werden erheblich mehr Direktverbindungen geschaffen, was zu deutlich attraktiveren Fahrzeiten führt.

Fahrzeiten:

  • Neustadt 08:10
  • Schifferstadt 08:25
  • Ludwigshafen Hbf 08:35
  • Worms 09:01 / 09:04
  • Lorsch 09:28 / 09:31 (Zugkreuzung)
  • Bensheim 09:37
  • Darmstadt 09:51
  • Darmstadt 10:10
  • Bensheim 10:24
  • Lorsch 10:30 / 10:32 (Zugkreuzung)
  • Worms 10:56 / 11:00
  • Ludwigshafen Hbf 11:26
  • Schifferstadt 11:36
  • Neustadt 11:51

Auch wenn sich die Fahrzeiten noch, aufgrund der Trassenbelegung leicht verschieben, so ist der Umlauf recht günstig. Mit knapp 20 Minuten in Neustadt und ca. 20 Minuten in Darmstadt ist ausreichend Puffer, so dass z. B. in Bensheim und in Ludwigshafen ggf. noch zusätzlich 2 Minuten Pufferzeit eingebaut werden können.

In den Nebenzeiten ist sicherlich die Nachfrage hier nicht so groß. Daher halte ich einen durchgehenden, stündlichen Betrieb vor allem in den Zeiten zwischen werktags 6 und 20 Uhr für sinnvoll. Am Wochenende könnte ein Betrieb auch erst ab 8 oder 9 Uhr sinnvoll sein.
Gerade zwischen Neustadt und Worms dient die Linie dazu, Spitzen abzufangen und neue Direktzüge zu schaffen. Dies ist in den Randzeiten meist nicht nötig.

Unabhängig davon soll die Niebelungenbahn selbst, danach natürlich noch bedient werden. Hier ist dann aber evtl. ein Betrieb zwischen Worms und Bensheim ggf. noch Darmstadt für ausreichend. Um die Wirtschaftlichkeit in Sachen Umlauf zu erhöhen, ist Anpassung bzw. eine Verschiebung der Fahrzeiten (in Randzeiten) sinnvoll. Ansonsten würde die S-Bahn fast eine Stunde in Worms stehen. Dies ist natürlich nicht sinnvoll.

Haltestellen:

Zwischen Neustadt und Worms soll die S-Bahn überall halten um so für viele Fahrgäste eine Direktverbindung zu schaffen. Ähnlich sieht es auch zwischen Worms und Bensheim aus.

Zwischen Bensheim und Darmstadt würde ich die Haltestellen der heutigen RE60 nutzen.

Die fehlende Verlängerung nach Darmstadt ist vermutlich ein Problem der Kapazität der Strecke. Sollte dies mit der Schnellfahrstrecke Frankfurt – Mannheim gelöst werden, ist ein Halt überall denkbar und auch sinnvoll. Die Fahrzeiten bzw. die Wendezeiten in Darmstadt lassen dies noch zu.

Auch ist denkbar (bei reduzierten Halten) die Haltestelle Hähnlein-Alsbach noch mit einem Halt zu versehen. Das ist besonders dann sinnvoll, wenn die Straßenbahn von Alsbach bis zum Bahnhof verlängert würde. Somit entsteht hier ein Knotenbahnhof.

Vorteile dieser S-Bahn-Linie:

Die Hauptvorteile sind: 

  • schnelle Direktverbindung von Neustadt nach Worms, Ludwigshafen nach Darmstadt und natürlich von Worms nach Darmstadt 
  • optimaler Anschluss der Niebelungenbahn (z. B. von Lorsch) in Bürstadt zum RE / S-Bahn nach Mannheim Hbf, aber auch eine Direktverbindung nach Darmstadt
  • Besserer Anschluss in Neustadt an den RE1 nach Trier / Saarbrücken vor allem für die Orte Limburgerhof, Schifferstadt, Böhl-Iggelheim und Haßloch 
  • Bürstadt (größte Stadt mit 15.000 Einwohnern der Strecke Worms – Bensheim) erhält erstmals eine Direktverbindung nach Ludwigshafen und Frankenthal

Zugegeben – hier werden 3 Strecken miteinander Verbunden, deren Verkehrsbeziehungen teilweise nicht besonders groß sind.  So dürften die Fahrgastzahlen von Neustadt nach Darmstadt nicht besonders stark ausfallen. Es gibt aber auch immer wieder Überschneidungen (z. B. Bürstadt nach Frankenthal und Ludwigshafen, Worms nach Darmstadt oder Frankenthal nach Neustadt.)

Bei der Linie S1/S2 Kaiserslautern – Mosbach ist dies vergleichbar. Kaum jemand fährt von Kaiserslautern nach Mosbach! Aber dafür beispielsweise von Neustadt – Heidelberg oder von Neckargemünd nach Ludwigshafen. Und so wird es bei dieser Linie auch sein.

Außerdem ist mit einer Verbindung aller heutigen Linien die Fahrt vermutlich deutlich kostengünstiger betreiben. So hat heute die Regionalbahn (Worms – Bensheim) in Worms und Bensheim einen Aufenthalt von knapp 30 Minuten. Das heißt, bei einer Fahrt von 24 / 30 Minuten zwischen beiden Städten, steht das Fahrzeug (und der oder die Fahrzeugführende) über 50% in den Bahnhöfen. Dies ist nicht besonders wirtschaftlich.

Zudem sind die teils „langen“ Umsteigezeiten in Ludwigshafen (S1 bzw. S2/S6), je nach Zustieg und Uhrzeit über 20 Minuten, nicht gerade förderlich für eine Nutzung des ÖPNV. Die Einsparung an Fahrzeit ist hier nicht unerheblich.

Aber es werden auch neue Direktverbindungen z. B. von Frankenthal nach Bensheim und Darmstadt sowie beispielsweise auch von Lorsch in Richtung BASF oder von Bürstadt nach Ludwigshafen geschaffen.

Zudem wird die Fahrt von Worms nach Darmstadt deutlich attraktiver als heute. Es fällt einfach ein Umsteigevorgang weg. Gerade auch für Fahrgäste, die in Darmstadt sowieso noch weiter fahren müssen.

Ähnlich sieht es auch aus von den Vorstadtbahnhöfen LU-Rheingönheim bzw. LU-Mundenheim und LU-Oggersheim. Hier gab / gibt es bisher, außer der Straßenbahn, kaum eine „wettbewerbsfähige“ Verbindung. (Vermutlich ist das Fahrrad deutlich schneller.)
Von bisher meist über 30 Minuten Fahrzeit von Stadtteil zu Stadtteil reduziert sich die Fahrzeit auf ca. 12-13 Minuten. Hier kann auch kein Bus oder auch keine Straßenbahn mithalten.

Zusätzliche Option:

Verlängerung einzelner Züge in die BASF:
In Einzelfallen ist auch denkbar, morgens und abends einen zusätzlichen Wagen anzukuppeln um diesen im Bahnhof Oggersheim für die Fahrt von Oggersheim zur BASF (nördliche Einfahrt) zu nutzen.
Hier ein Vorschlag: https://linieplus.de/proposal/anbindung-des-basf-werk-ludwigshafen/
(Dieser Vorschlag ist zwar nicht 1:1 angepasst, zeigt aber die Möglichkeiten auf.)

Weitere Verstärkerzüge zur Hauptverkehrszeit:
Ähnlich sieht mit Verstärkerzügen auf der Niebelungenbahn aus. Vor allem zur Hauptverkehrszeit morgens und abends sollte die Linie zumindest zwischen Worms und Bensheim auf 2 Züge pro Stunde und Richtung verstärkt werden. So ist dies auch heute der Fall.
Um einen besseren Umlauf herzustellen, ist zu prüfen, ob eine Verlängerung nach Ludwigshafen sinnvoll ist (Wendezeit in Ludwigshafen ca. 10 Minuten).  Sollte die Strecke nach Ludwigshafen „frei sein“ wäre das eine anzustrebende Lösung.
Eine Weiterfahrt nach Neustadt ist hier nicht unbedingt erforderlich, weil zwischen Ludwigshafen und Neustadt zu dieser Zeit auch Fahrten mit der S-Bahn in die BASF angeboten werden.

Pendelt der Verstärkerzug nur auf der Niebelungenbahn müsste aus meiner Sicht die Fahrzeit (für den Verstärkerzug) verschoben werden, so dass in Worms eine Wendezeit von ca. 10 Minuten entsteht. Letzteres wäre zwar nicht optimal, weil dann kein sauberer Halbstundentakt entsteht, aber einen Verstärkerzug eine Stunde in Worms stehen zu lassen, ist auch keine Lösung. Technisch dürfte eine Verschiebung der Fahrzeiten kein Problem darstellen, weil es aktuell 3 Kreuzungsmöglichkeiten (Hofheim (Ried), Bürstadt und Lorsch) auf der Strecke gibt. 

Verstärkerzug nach Alzey:
Eine weitere mögliche Lösung könnte einen Verstärkerzug mit der Linie nach Alzey zu verknüpfen.

Der Vorteil wäre, dass Alzey ebenfalls zur Hauptverkehrszeit 2x stündlich von aus Worms mit dem Zug angefahren wird und es gäbe (zumindest zu den Hauptverkehrszeiten) eine weitere Direktverbindung.
Der Nachteil, dass tagsüber, ohne eine Anpassung der Fahrzeiten (wie heute) überdurchschnittlich lange Wartezeiten von Alzey nach Bensheim bestehen. Somit ist nicht mit einer hohen Anzahl von durchfahrenden Fahrgästen zu rechnen.
Ein weiterer Nachteil ist, dass andere Züge eingesetzt werden müssen, weil die Strecke nach Alzey nicht elektrifiziert ist und vermutlich auch auf absehbare Zeit nicht elektrifiziert wird.

Warum keine Verlängerung bis Kaiserslautern?

Die starke Auslastung der S-Bahn-Linie Mannheim / Ludwigshafen – Kaiserslautern ist vor allem auf der Fahrt bis nach Neustadt. Die Strecke Neustadt – Kaiserslautern wird deutlich schwächer genutzt. Je nach Uhrzeiten werden auch in Neustadt Triebwagen der regulären S-Bahn (S1/S2) abgehängt.

Mittelfristig ist angedacht, die Zellertalbahn von Winnweiler (Langmeil) nach Monsheim wieder zu reaktivieren. In diesem Zusammenhang soll eine Direktverbindung von Kaiserslautern über Marnheim nach Worms geschaffen werden, die rund 20 Minuten schneller ist als über Ludwigshafen.

Die Orte zwischen Kaiserslautern und Neustadt dürften kein hohes Verkehrsbedürfnis nach Worms haben, weil Worms auch nicht gerade „um die Ecke“ liegt und die Ortschaften verhältnismäßig klein sind. Das ist ab Neustadt in Richtung Ludwigshafen vzw. Worms anders. Die Ortschaften sind deutlich größer und bieten demzufolge mehr Potential.

Die S-Bahn fährt größtenteils außerhalb der abgestimmten Taktverbindungen. Daher halte ich hier auch eine Verlängerung nach Kaiserslautern nicht für sinnvoll. Abgesehen davon, wäre der Fahrweg dann auch zu lange. Es gibt aber in Neustadt zur S-Bahn (S1/S2) und den RE1 sehr gute Umsteigemöglichkeiten zu dieser S-Bahn-Linie.

Letztlich würde eine Verlängerung nach Kaiserslautern vor allem Kosten mit sich bringen und sehr wenig Nutzen. Und Geld ist nunmal knapp.

Entlastung des Mannheimer Hauptbahnhofs

Die Linie kann auch die bisherigen S-Bahn-Linien (S1/S2) etwas entlasten, was dazu führen kann, dass in Mannheim nur noch vereinzelt ein 3. Triebwagen an die „Pfälzer Linie“ angehängt werden muss. Somit entsteht dort noch häufiger ein Fahrzeitpuffer für die S1 / S2, weil bei kleinen Verspätungen direkt weiter gefahren wird und nicht noch gewartet wird, bis das 3. Fahrzeug angehängt ist. 

Eine Weiterführung nach Darmstadt kann (in kleinen Teilen) das Umsteigen in Mannheim überflüssig machen.

Zukünftig sollte ein Augenmerk auf den Mannheimer Hauptbahnhof gelegt werden. Fahrgäste die weder nach Mannheim wollen und dort auch nicht zum Fernverkehr umsteigen wollen, müssen auch nicht zwingend immer dort umsteigen.

Daher ist es meiner Meinung nach wichtig, Umsteigeverbindungen auch an anderen Bahnhöfen zu realisieren – oder wie hier – punktuell – eine Linie an Mannheim vorbei zu führen. Das soll keine Abwertung des Mannheimer Bahnhofs sein, aber eben eine Entlastung. Dadurch wird der Betrieb in Mannheim einfach flüssiger.

Auch halte ich es für wichtiger, beispielsweise die Linie S5/S51 aus dem Neckartal nach Mannheim zu verlängern um für Fahrgäste aus diesem Bereich einen Anschluss nach Mannheim zu ermöglichen, als eine weitere S-Bahn-Linie aus Neustadt bzw. Schifferstadt nach Mannheim zu führen.

Weitere Vorschläge im Portal:

  • Vorschlag von Nutzer Intertrain:  https://linieplus.de/proposal/s-bahn-mannheim-buerstadt-bensheim-bickenbach/
    Einschätzung von meiner Seite:
    Der Vorschlag ist grundsätzlich nicht schlecht und die Kurve scheint mir technisch machbar. Allerdings fällt bei genauer Betrachtung auf, das eigentlich nur Lorsch wirklich den Vorteil. Bürstadt bringt die Kurve vermutlich einen Nachteil, weil evtl. die Verbindung nach Worms schlechter wird oder ganz wegfällt.
    Ansonsten kann man vielleicht noch einen kleinen Vorteil für Fahrgäste aus Lampertheim/MA-Waldhof und Bensheim sehen, weil hier eine Direktverbindung entsteht.
    Allerdings gibt es heute mit Bürstadt auch eine guten Umsteigebahnhof in Richtung Bensheim und MA-Waldhof. Daher wird es aus meiner Sicht schwer für die Kurve, eine positive NKU (Kosten-Nutzen-Untersuchung) zu bekommen. Und wie erwähnt: Würde evtl. der Abschnitt Worms – Bürstadt ziemlich nutzlos.
    Gerade aber die Anbindung Worms – Darmstadt kann hier aus meiner Sicht mehr Fahrgäste bringen. Bickenbach halte ich auch nicht für einen sinnvollen Endpunkt. Darmstadt gehört immerhin zu den größten Städten in Hessen und ist von Bickenbach auch nicht mehr weit entfernt. (Optional wurde die Verlängerung nach Darmstadt auch erwähnt!)
    Der Vorschlag ist nicht schlecht, aber ich glaube nicht, dass dieser bald umgesetzt wird.
  • Vorschlag von User Jonas.borg: https://linieplus.de/proposal/darmstadt-worms/
    Einschätzung von meiner Seite:  
    Der Vorschlag ist schwer umzusetzen. Die Strecke bei Pfungstadt wurde erst vor einige Jahren reaktiviert. Meist fehlten einst die Fahrgäste und führten zur Stilllegung der Strecke.
    Der Ordnung halber muss ich gestehen, dass ich die aktuellen Fahrgastzahlen nicht kenne. Ich vermute aber, dass die Fahrgastzahlen im unteren 4-stelligen Bereich sind. 
    Ein neuer Tunnel daneben noch ein paar Kilometer neue Gleise und Bahndamm lässt die NKU mit sehr großer Wahrscheinlichkeit negativ ausfallen. Die Orte zwischen Gernsheim und Pfungstadt sind relativ klein. Hier sind keine großen Fahrgastzahlen zu erwarten. Zumal auf der Niebelungenbahn heute nicht die große Masse an Fahrgästen unterwegs ist.
    Sicherlich ist noch mit Fahrgästen in Richtung Gernsheim zu rechnen. Aber ob das gleich mehrere 1.000 pro Tag sind, ist zumindest sehr, sehr fraglich. Weder in Gernsheim, Groß-Rohrheim und Biblis ist hier mit riesigen Fahrgastmengen zu rechnen. Alle 3 Halte haben nicht einmal 30.000 Einwohner. 
    Mit dem aktuellen Vorschlag hier kann ähnliches erreicht werden – nur mit deutlich weniger Investitionen.

    Ganz nebenbei gibt es Vorort ernsthafte Überlegungen die Straßenbahn von Griesheim nach Riedstadt-Goddelau zu verlängern. Diese Linie wäre nur unweit nördlicher von Pfungstadt.  Dieser Vorschlag steht somit in direkter Konkurrenz und würde weitere Fahrgäste auf der Linie Damstadt – Pfungstadt – Gernsheim „abziehen“. Die Chancen, dass sich ein Tunnel (und dann noch in der Länge) rechtet, schwinden dann weiter.

  • Vorschlag von Ulrich Conrad: https://linieplus.de/proposal/kaiserslautern-worms-frankfurt/
    Einschätzung von meiner Seite:
    Auch hier sehe ich keine Neubaustrecke zwischen Worms und Darmstadt. Die Fahrgastzahlen dürften einfach zu gering sein. Die Niebelungenbahn besteht, ist in Betrieb und kann auch eine gute Verbindung von Worms über Bensheim nach Darmstadt, herstellen. In Bensheim besteht (wie heute auch) eine Umsteigemöglichkeit nach Heppenheim und Weinheim.
    Aber eine abgestimmte Linie zwischen Kaiserslautern und Worms bzw. Worms und Darmstadt halte ich durchaus für sinnvoll.
    Mit der Reaktivierung der Zellertalbahn sowie der angedachten Linienführung Kaiserslautern – Marnheim – Worms und diesem Vorschlag kann ähnliches erreicht werden. Die Geschwindigkeit dürfte auch kaum geringer sein.
    Bei meinem Vorschlag halte ich Verkehrsströme aus dem Bereich Südhessen mit Ludwigshafen für etwas besser abgebildet.
    Eine Reaktivierung bzw. letztlich einem Neubau der Strecke Grünstadt – Worms halte ich derzeit für unrealistisch. Es wohnen dort einfach zu wenig Menschen und der Grünstadter Bahnhof kann auch nicht vernünftig angefahren werden. Vor allem sind weite Teile der einstigen Strecke abgebaut und vermutlich auch nicht mehr als Eisenbahnstrecke gewidmet.

    Ich sehe durchaus ein Bedarf von Grünstadt nach Worms. Vielleicht sogar weiter nach Hessen? Allerdings ist es einfacher kurz vor Monsheim eine neue Kurve zu bauen oder ggf. eine Kurve im Bereich von Offstein um auf die bestehenden Bahnlinie (Rheinhessenbahn) kurz vor WO-Pfeddersheim einzufädeln. Zumindest von Grünstadt bis etwa Offstein ist die Bahnlinie noch vorhanden.
    In beiden Fällen ist der Streckenneubau deutlich kürzer und demzufolge deutlich günstiger. 

  • Vorschlag von : https://linieplus.de/proposal/s5-teil-1-s-bahn-rhein-neckar-neu/
    Einschätzung von meiner Seite:
    Diese Linie überschneidet sich nur im Bereich Worms – Ludwigshafen. Hier gibt es allerdings die Überlegung die heutige Linie S6 mit der Linie S5/S51 in Richtung Sinsheim zu verbinden. Demzufolge stehen die Vorschläge nicht in Konkurrenz.

Zusammengefasst:

Im ersten Schritt soll die Linie Neustadt – Worms eingeführt werden. Die Weiterführung nach Biblis ist zunächt vor allem dem besseren Umlauf und der sofortigen Umsetzungsmöglichkeit geschuldet.

Die Linie wird sicherlich nicht die gleiche Anzahl an Fahrgäste der heutigen Linien S1, S2 und S6 anlocken, aber sie kann neue Direktverbindungen zwischen der Vorderpfalz, Worms und der Bergstraße bzw. Darmstadt schaffen.

Neben den vielen neuen Direktverbindungen, ist die Linie auch als zusätzliche Entlastungslinie zu sehen, die auch auf den vielbefahrenen Strecken in der Pfalz die Bedienung weiter verbessert. Daneben werden, nach Einbindung der Niebelungenbahn, die Anschlüsse an den RE1 nach Saarbrücken / Trier für Teile der Ortschaften, vor allem zwischen Limburgerhof und Neustadt-Böbig deutlich verbessert.

Der Fahrzeugumlauf und mehr Direktverbindungen ist ein wesentlicher Punkt für die Verknüpfung dieser verschiedenen Linien. In rund 1,5 Stunden ist die Fahrt möglich und ist daher vergleichbar mit anderen S-Bahn-Linien der S-Bahn Rhein-Neckar. An den Endpunkten Neustadt und Darmstadt entsteht eine Wendezeit von 15-20 Minuten (je nach Anzahl der Halte von Bensheim – Darmstadt), also ein sinnvoller Umlauf. 

Gerade die heute relativ schwach ausgelastete Niebelungenbahn profitiert hier neben neuen Zielen Darmstadt und Ludwigshafen (ggf. noch Neustadt) auch mit einer deutlich höherer Wirtschaftlichkeit die durch den optimierten Umlauf und mit einer zu erwarteten stärkerer Auslastung!

Die entstehenden Kosten beschränken sich im Wesentlichen auf die Elektrifizierung der Niebelungenbahn und einzelnen Ausbauten der Haltestellen ebenfalls in diesem Bereich. Zwischen Neustadt und Worms bzw. Biblis kann die Strecke ohne Anpassungen (sofort) genutzt werden.

Im Rahmen der Grundsanierung der Strecke Frankfurt – Heidelberg gibt es eine realistisch Chance die Niebelungenbahn als „Ersatzstrecke“ zu nutzen und demzufolge auch zeitnah zu elektrifizieren.

Durch die Elektrifizierung gibt es aber die Möglichkeit, bei Streckenstörungen im Bereich Bensheim – Mannheim, einzelne Verkehre von Darmstadt über die Niebelungenbahn nach Ludwigshafen /Mannheim zu leiten bzw. in Bürstadt die Umsteigemöglichkeit nach Mannheim zu nutzen.
Letzters ist als netter Nebeneffekt zu sehen – zumal die Ersatzbusse bei Streckenstörungen meist in der Kapazität beschränkt sind.

Metadaten zu diesem Vorschlag

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