S-Bahn Kiel: S1 Eckernförde-Holtenau

 

Vorschlag in die Karte einpassen

VollbildansichtVollbildansicht schließen

Beschreibung des Vorschlags

Meine „ich hatte zuviel Zeit“ und „es wäre so schön“ Vorstellung von einem S-Bahn System für Kiel. Das nie jemand die schätzungsweise eine Milliarde Euro aufbringen wird um sowas zu bauen ist klar. Dabei bin ich mir gar nicht sicher, ob sich das für die Stadt langfristig nicht sogar lohnen würde, weil der ÖPNV ein zunehmend wichtigeres Kriterium für Städte darstellt. Kiel kann da im Moment, mit dem über allem schwebenden Konzept der Auto-gerechten Stadt und dem „alle Busse fahren gleichzeitig ab Hbf“-Nahverkehr, einpacken.

Das System bündelt in klassischer S-Bahn Manier die vorhandenen, sternförmig verlaufenden Strecken ins Umland auf einer unterirdischen, quer durch die Innenstadt verlaufenden Stammstrecke. Ergänzt wird diese von einer weiteren Nord-Süd-Verbindung und einer Ost-West-Durchmesserlinie inkl. des obligatorischen Fördetunnels. Als Ergebnis wäre im größten Teil des Kieler Stadtgebiets eine S-Bahn-Haltestelle in höchstens 500m Entfernung erreichbar. Das Umland würde direkt an die Innenstadt angebunden und das Bussystem könnte komplett überarbeitet werden.

Als Mankos würden die Anbindung der Vororte beiderseits der Förde sowie der Quartiere Mettenhof, Projensdorf, Südfriedhof und Gaarden bestehen bleiben. Ein weiterer Nachteil dieses Entwurfes entsteht durch die Integration der bestehenden Strecken. Diese sind zum großen Teil nicht elektrifiziert, einspurig und mit vielen Bahnübergängen versehen.

 

S1 Eckernförde-Holtenau – Strecke

Der Stammstreckentunnel sollte im S-Bahn Profil, zweigleisig und mit Deckenstromschiene errichtet werden. Zusammen mit Seitenbahnsteigen würde dies die relativ günstige Errichtung als Unterpflasterbahn in offener Bauweise ermöglichen. Lediglich an den Stationen Forstbaumschule und Rathaus müssten Gebäude untertunnelt werden. Auch der Kanaltunnel wäre wohl im Schildvortrieb zu erstellen. Zwischen Forstbaumschule und Wik könnte die Strecke zum großen Teil im Einschnitt geführt werden.

Der Hauptbahnhof sollte Richtungsbahnsteige erhalten, die unter den Bussteigen vor dem Sophienhof liegen würden. Weil die Züge sich jedoch immer auf unterschiedliche Strecken aufteilen, wäre bei geschickter Bahnsteigwahl kein Überwerfungsbauwerk nötig. Wegen der hier haltenden Dieseltriebwagen müsste die Haltestelle eine Abgasabsaugung erhalten.

Zwischen Hauptbahnhof und Hassee würden drei S-Bahnen, zwei REs und Güterzüge verkehren. Der Abschnitt sollte deshalb zweigleisig ausgebaut werden, was relativ einfach möglich ist. Das Gütergleis würde als zweites Richtungsgleis der Strecke 1022 über den Bahnübergang Saarbrückenstr. zum Bahnhof Hassee verlängert. Ab dem neuen Bahnhof Rondeel würde das Gütergleis 1031 dann ausgefädelt und es müsste ein zweites Gleis zur Zufahrt in den Hauptbahnhof neben das existierende gelegt werden. Diese zwei würden auf Höhe Schröpfecke auf die Bahsteige aufgefächert, sowie anschließend nach Westen verschwenkt um im Bereich des jetzigen Parkplatzes im Tunnel zu verschwinden.

Ab Hassee bis Eckernförde entspricht die Strecke der bestehenden, bis auf das (wie auch in offiziellen Planungen angedacht) die Halte Eckernförde-Süd, Gettorf-Süd und Neuwittenbek dazu gekommen sind. Außerdem soll ein neuer Bahnhof Suchsdorf mit Richtungsbahnsteigen errichtet werden. Der bestehende heißt bei mir Kopperpahl.

Der Streckenabschnitt Hauptbahnhof-Suchsdorf müsste elektrifiziert werden.

 

S1 Eckernförde-Holtenau – Betrieb

Die S1 würde die jetzige RB 73 ersetzen. Der RE 72 könnte als Schnellverbindung bestehen bleiben. Im 30 Minutentakt würden Dieseltriebzüge zwischen Eckernförde und Hauptbahnhof verkehren. Ebenfalls im 30 Minutentakt aber genau versetzt dazu, Elektrotriebzüge zwischen Suchsdorf und Holtenau. Bei der S2 wäre es genau anders herum, so dass die (innerstädtischen) Elektrotriebzüge am Hauptbahnhof jeweils einen (regionalen) Dieseltriezug treffen würden. So ergibt sich zwischen Holtenau und Suchsdorf ein 15, darüber hinaus ein 30 Minuten Takt.

Die Taktzeiten gelten jeweils für die HVZ.

Als Fahrzeuge schweben mir VT 622 und ET 425 vor. Jeweils drei Umläufe wären nötig.

Metadaten zu diesem Vorschlag

Streckendaten als GeoJSON-Datei herunterladen

5 Kommentare zu “S-Bahn Kiel: S1 Eckernförde-Holtenau

    1. Solche Pläne kann man auch gut selber basteln, ein paar Kenntnisse mit Vektorgrafikprogrammen (z.b. Illustrator) vorrausgesetzt.

       

      Zum Vorschlag allgemein: Mir ist das einfach eine Nummer zu groß. Drei Durchmesserlinien für Kiel, himmel, das gibt es nicht mal in Berlin. Da die Linie der S3 größtenteils oberirdisch verläuft, wäre hier eine Stadtbahn/Regiotram auf jeden Fall vorzuziehen. Auch für die Stammstrecke dürfte das geeignet sein, gerade am Endpunkt – Holtenau wäre unterirdisch, da müsstest du eine geeignete Wendeanlage für drei Linien bauen. Auch wenn die Pläne abgelehnt wurden, ein Regiotramsystem wäre erheblich kostengünstiger, denn ein Schnellbahnnetz an sich kann man in Kiel auf jeden Fall bauen.

      Über den Fördetunnel kann man hingegen nachdenken, das wäre für Kiel eine massive Verbesserung. Für nur eine Linie ist das aber nicht gerechtfertigt, hier würde ich mindestens zwei Zuggruppen durchschicken. Im Osten wäre zum Beispiel interessant, Lütjenburg wieder an den SPNV anzuschließen.

      1. zeruplal hat recht. Die Spinne habe ich mit LibreDraw selbst zusammengestoppelt.

        Natürlich ist das eine Nummer zu groß – jedenfalls im realistisch zu sein. Ist halt eine Utopie. Mir ist der ÖPNV in Kiel einfach viel zu langsam. Auf den meisten Strecken ist das Rad mehr als konkurenzfähig. Deshalb finde ich die Tram-Lösung auch nicht total überzeugend (obwohl das auch schon wirklich toll wäre). Solange eine Straßenbahn keinen von der Straße unabhängigen Bahnkörper hat, ist sie ja auch nicht schneller als ein Bus. Daher die Tunnellösung – ob nach EBO oder BOStraB wäre mir egal.

        Das mit den drei Strecken drängte sich mir so auf. Ohne die Stammstrecke macht alles keinen Sinn. Der Fördetunnel reizt einfach zu doll und dann liegt da diese alte Güterbahn quer durch den Großteil der nicht angeschlossenen Innenstadt…

        @zeruplal: Wie würdest Du denn nach Lütjenburg kommen? Von Preetz über die ehemalige Kleinbahn?

  1. Das gefällt mir nicht. Kiel braucht eine Straßenbahn, die dann gerne auch, ähnlich wie in Karlsruhe, mit „S-Bahnzügen“, die auf Eisenbahnstrecken übergehen, befahren werden kann. Kiel hat nichtmal eine Viertelmillion Einwohner, und du planst eine U-Bahn? Okay, du nennst es „S-Bahn“, aber der Aufwand entspräche einem U-Bahnbau, der ja auch nicht immer unterirdisch erfolgen muss.

    Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum du den teuren Schritt unter dem Kanal machst, nur um die Strecke unmittelbar dahinter enden zu lassen. Kiel erstreckt sich immerhin bis Schilksee, was ich bei meinen Planungen berücksichtigt habe.

    Dann noch dein neuer Bahnhof Suchsdorf, mit Anschluss zur S6. Weißt du, in welcher Höhe dieser Bahnhof liegen würde? Der wäre ganz am Ende der Rampe zur Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal, in etwa 40 m Höhe!

    Eine S-Bahn nach Eckernförde habe ich auch vorgeschlagen, allerdings als Stadtbahn nach Karlsruher Vorbild. das wäre weitaus billiger und würde die Stadt besser erschließen.

    Ich wundere mich immer wieder welche Auswüchse es annimmt, wenn jemand nur auf schnelle Verbindungen aus ist. Noch wichtiger ist die Erreichbarkeit! Eine schnelle Verbindung nützt einem doch nichts, wenn man lange braucht, um zur Haltestelle zu kommen. Deshalb sollten auch die Abstände nicht zu groß sein. Etwa 1,5 km von der Forstbaumschuile nach Wik sind im Stadtgebiet viel zu viel!

Einen Kommentar zu diesem Beitrag verfassen

E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren. Du kannst Benachrichtigungen auch aktivieren, ohne einen Kommentar zu verfassen. Klicke auf den Link und du erhältst eine E-Mail, um das Abonnement zu bestätigen: Abo ohne Kommentar.