Beschreibung des Vorschlags
Diese Linie ist die erste eines Gesamtnetzes für die zukünftige Entwicklung der S-Bahn Hannover, das ich hier bereits vorgestellt hatte.
Die S1 führt wie bisher von Minden aus nach Hannover. Von dort aus wird sie allerdings nicht im Kreis weiter nach Haste sondern über die hannöversche Südbahn nach Göttingen geführt. Ein Problem der bisherigen Kreisführung ist, dass der Halt Haste zwei mal bedient wird, wodurch am Hauptbahnhof ein Wechsel der Linienbezeichnung erfolgen muss.
Durch den Halbstundentakt nach Minden entsteht auf dieser Relation ein deutlich verbessertes Angebot, immerhin befinden sich hier mit Stadthagen (22.000 EW) und Bückeburg (19.000 EW) auch größere Orte an der Strecke. Hier wird zwar bereits jetzt durch den RE60/70 auf einen Halbstundentakt verdichtet, in der HVZ sind aber noch zusätzliche stündliche Takte des RE70 nötig, die an allen Halten zwischen Minden und Wunstorf halten. Diese möchte ich durch die Verdichtung der S1 ersetzen. Die Kapazitäten sollten zwischen Minden und Seelze vorhanden sein, sofern die NBS Bielefeld – Hannover gebaut wird (bspw. wie hier vorgestellt). Zwischen Wunstorf und Seelze wurde gemäß wiederkehrender Planungen ein Halt in Seelze-Lohnde ergänzt.
Südlich von Hannover ist laut Deutschlandtakt ebenfalls ein Halbstundentakt geplant, der allerdings ausschließlich mit RE-Leistungen gefahren werden soll. Das finde ich ungünstig, da es auf der Leinetalstrecke nur ein Paar wenige tägliche FV-Verbindungen gibt (2x Richtung Norden, 1x Richtung Süden), die mit dem Deutschlandtakt komplett wegfallen werden. An der Strecke liegen mit Elze (5.852 EW in der Kernstadt), Alfeld (insg. 18.626 EW), Einbeck (15.000 EW in der Kernstadt) und Northeim (insg. 29.107 EW) aber einige größere Städte mit erhöhtem Fahrgastpotenzial (1.000-2.500 Ein- und Ausstiege täglich in Alfeld, 2.500-5.000 in Elze, Kreiensen und Northeim, in Einbeck keine Daten seit Reaktivierung der Ilmetalbahn). Ich denke, dass diese Städte eine beschleunigte RE-Verbindung nach Hannover und Göttingen erhalten sollten. Die Anbindung der anderen Zwischenhalte soll in dieser Planung die neue S-Bahn Linie übernehmen. Diese soll zusätzlich einige weitere Halte bedienen, die da wären:
- H-Braunschweiger Platz => Umstieg zu Stadtbahnen der C-Linie, offiziell geplant
- H-Wülfel/Messe Nord => Umstieg zu Stadtbahnen der Linie 8 zur Messe-Nord
- Laatzen (41.422 EW) => neuer zentraler Haltepunkt, offiziell geplant
- Burgstemmen (1.066 EW)
- Dehnen (385 EW + 875 EW aus Brüggen)
- Alfeld-Limmer (907 EW)
- Alfeld-Föhrste (930 EW)
- Hohnstedt (622 EW + 821 EW aus Edesheim)
- Bovenden (13.586 EW)
- Gö-Weende (18.897 EW) => bessere Anbindung vom Nordcampus der Uni und den Einrichtungen des Max-Planck-Institutes
Die meisten dieser Halte wurden hier an anderer Stelle auch bereits vorgeschlagen (hier die Halte im Göttinger Raum und hier die Halte in H-Wülfel und Laatzen). Bei den Halten im Göttinger Raum hat sich nur bisher das Problem ergeben, dass der RE nicht verlangsamt werden sollte. Dem möchte ich durch die neue S-Bahn entgegenwirken.
Zwischen Kreiensen und Göttingen verkehren bereits heute zusätzlich einige RBs der Linien 82 und 80 (erst ab Northeim) jeweils im Zweistundentakt. Um ein durchgehendes RB-/S-Bahn-Angebot ab Kreiensen mit zwei Zügen pro Stunde zu schaffen, habe ich die RB82 stündlich nach Göttingen verlängert. Dadurch wird es allerdings erforderlich, die RB82 auf der Strecke Northeim – Bad Harzburg in einem ordentlichen Stundentakt fahren zu lassen. Dies ist aktuell aufgrund des eingleisigen Abschnittes Oder – Bad Harzburg nicht möglich. Daher wäre es notwendig, in Harlingerode (2.918 EW) einen zweigleisigen Begegnungsbahnhof einzurichten.
Für Einbeck habe ich die im Deutschland-Takt vorgesehene halbstündliche Anbindung übernommen, jeweils mit Umstieg in Salzderhelden. Aufgrund der Fahrplanlage des RE2 ist verkehrt die RB82 leider nicht exakt um eine halbe Stunde versetzt zur S1X, was sich dann auch im Fahrplan auf der Ilmetalbahn niederschlägt.
Dabei endet jede zweite S-Bahn bereits in Alfeld. Die andere S-Bahn, die die Gesamtstrecke bis nach Göttingen befährt, verkehrt im Abschnitt Hannover – Nordstemmen als Express-S-Bahn S1X und hält nur an der Messe und in Sarstedt. Dadurch wird verhindert, dass sich die Fahrzeit nach Hannover von kleineren Orten aus, die nicht durch den RE2 bedient werden, zu stark erhöht. Außerdem soll der RE2 gemäß Thorbens Vorschlag ab Barnten über die SFS verkehren, wodurch Sarstedt die Anbindung an den RE2 verliert. Durch den Halt der S1X in Sarstedt werden die daraus resultierende Fahrzeitverlängerung nach Hannover und der Umsteigezwang nach Sarstedt kompensiert. Die Fahrzeit des RE2 lässt sich durch die verringerte Anzahl an Halten um über 10 Minuten auf nur gut 60 Minuten beschleunigen. Mein Entwurf für den Fahrplan der S1(X) würde dann so aussehen:
Mein ursprünglicher Entwurf für den Fahrplan, noch ohne Expressverkehr und RB82 auf dem Südabschnitt, sah übrigens so aus, der aktualisierte Vorschlag ist mithilfe einiger Anregungen aus den Kommentaren entstanden:
Der Vorschlag gefällt mir! Wenn es nach mir ginge, könnte man die S-Bahn Hannover überhaupt auf die ganze Metropolregion Hannover-Braunschweig-Wolfsburg-Salzgitter-Göttingen ausweiten, verbunden mit Streckenelektrifizierungen (Hildesheim–Goslar, südlich von Braunschweig usw.) und Taktverbesserungen – und dieser Vorschlag könnte schon ein erster Schritt dahin sein.
Eine Anmerkung aber zum Fahrplan: die Zugkreuzung in Hannover-Bismarckstraße ist riskant, weil die Verbindung vom S-Bahnsteig in Bismarckstraße zu den Gleisen Richtung Laatzen nur eingleisig ist. Eine Verspätung zöge in diesem Bereich sofort Folgeverspätungen nach sich.
Ansonsten: Top-Vorschlag!
Danke für deine Rückmeldung! Braunschweig und Wolfsburg möchte ich ja auch anbinden, werde das hier demnächst noch ausführlich vorstellen, Salzgitter und Goslar hatte ich bisher noch nicht auf dem Schirm, da kann ich mir aber auch noch mal Gedanken zu machen, gute Idee.
Mit dem Fahrplan an der Bismarckstraße hast du natürlich völlig Recht, dass die Strecke da eingleisig ist hatte ich überhaupt nicht bedacht. Nun plane ich natürlich von der Bismarckstraße bis nach Laatzen einen 10-Minutentakt, da wäre diese Stelle eh eines der Nadelöhre geworden, ein Ausbau wäre also langfristig wahrscheinlich unumgänglich, werde mir dazu noch mal Gedanken machen müssen.
Die ganze Anlage südlich vom Bismarckbahnhof ist sowieso ziemlich chaotisch mit den ganzen höhengleichen Ein- und Ausfädelungen. Das ist halt damals für eine stündliche S-Bahn nach Hildesheim so hingepfuscht worden, das könnte man bei der Gelegenheit gleich ordentlich machen. Ich hab da schon ein paar Ideen, vielleicht leg ich bei Zeiten mal einen Vorschlag dazu an, wie man die Infrastruktur entzerren könnte.
Damit habe ich mich auch schon eingehend beschäftigt, vor allem im Hinblick auf einen Anstieg aller Verkehre (Stundentakt RE10, Halbstundentakt RE2, Halbstundentakt S-Bahn nach Hildesheim, Halbstundentakt S-Bahn nach Laatzen, Zunahme des Fernverkehrs und auch des Güterverkehrs). Das sinnigste wäre es nach meinen Überlegungen, den RE von Göttingen kommend möglichst frühzeitig auf die Schnellfahrstrecke zu verlagern, um die Südbahn für S-Bahn und Güterverkehr zu haben. Diese beiden Verkehrsarten werden dann in Wülfel erst getrennt, wofür man auf die vorhandene Überwerfung aufbauen kann, sodass die S-Bahnen nicht mehr die Schnellfahrstrecke höhengleich queren müssen. Zudem könnte westlich eine weitere Strecke liegen, die nur den S-Bahnen von und zur Messe, die dort enden, dient.
Würdest du dem RE dann kurz vor/hinter Barnten dann eine Verbindungskurve zur SFS bauen? Die Idee gefällt mir ausgesprochen gut, dann hätte man wirklich im gesamten Vorortbereich von Hannover die beiden Gleise nur für S-Bahn und Güterverkehr. Risiko wäre natürlich dass die REs durch verspätungsanfällige Fernverkehrszüge aus Süddeutschland ausgebremst werden, das wäre aber denke ich trotzdem ein enormer Gewinn.
Das wäre durchaus sehr vorteilhaft. Die Trasse durch Barnten würde dann viergleisig, womit einige Konflikte vermieden werden können. Schwierig ist vor allem die bauliche Umsetzung, da die Schnellfahrstrecke hier sehr hoch und in einem Teichegebiet liegt, machbar wäre es aber auf jeden Fall. Die spannendste Frage wäre noch, inwieweit höhengleiche Überleitungen in Barnten ausreichend wären, ansonsten würde es sehr anspruchsvoll. Baulich das einfachste wäre es, wenn man die Strecke von Nordstemmen durch auf die SFS führt, während man die Strecke von Abzw Rösssing her zur durchgehenden auf die Strecke über Sarstedt macht. Hierbei müsste allerdings sowohl der Güterverkehr als auch der RE10 über Weichenverbindungen fahren, wohingegen es nur für die S-Bahn von Hildesheim her und den Express-Verkehr aus dem Leinetal optimal wäre.
> Da ich das Fahrgastpotenzial auf dem Südabschnitt niedriger einschätze
Als gebürtiger Südniedersachse gehe ich davon aus, dass das Fahrgastaufkommen zwischen Alfeld und Kreiensen am geringsten ist. Hier ist die Grenze zwischen den Einzugsgebieten von Göttingen und Hannover.
Am sinnvollsten wäre es meiner Meinung nach, die S-Bahn in Alfeld wenden zu lassen und in ihrer weitergedachten Trasse im Südabschnitt die RB82 zu führen, die dann mit der verbliebenen S-Bahn einen Halbstundentakt bildet.
Ok, da verfügst du sicherlich über mehr Ortskenntnis als ich, aber das macht definitiv Sinn. Der Abschnitt Alfeld-Kreiensen ist im Fahrplan eh sehr gefährlich (Ankunft in Kreiensen 3 Minuten vor dem RE), das würde also wahrscheinlich eh häufig Ärger verursachen. Südlich von Kreiensen ist die zweite S-Bahn-Taktlahe leider bereits durch den RE belegt, daher funktioniert wohl nur ein 20/40-Minutentakt (oder so ähnlich), muss ich mal gucken.
Zustimmung hierzu von mir.
In der aktualisierten Version habe ich auch die Fortführung der RB82 nach Göttingen berücksichtigt, danke nochmal für den Hinweis.
Weißt du, was der Nachteil an solchen sehr langen S-Bahn-Linien ist (vor allem, wenn sie tatsächlich so häufig halten wie hier vorgeschlagen)? Gegenüber der bestehenden RE-Verbindung verlängert sich die Fahrzeit für die kleinen Orte teilweise recht stark. Wer z.B. von Freden (Leine) nach Hannover will, muss dafür zukünftig lange in der S-Bahn sitzen, statt schnell mit dem RE nach Hannover zu kommen. Da gehen dann Fahrgäste verloren. Daher sollten sich meiner Meinung nach S-Bahnen eher auf die Ballungsräume konzentrieren und für die weiter entfernten Ziele lieber zusätzliche Linien als Stadtexpress (meinetwegen mit Titel: Express-S-Bahn) verkehren, welche dann nicht mehr zu viele Halte im Zulauf auf das Zentrum bedienen. Also z.B. auf der Südbahn eine „echte“ S-Bahn nur bis Elze (oder man lässt die ganz weg) und dann eine Express-S-Bahn, die dann südlich von Elze überall hält, nördlich davon aber nur noch an der Messe.
Da stimme ich zu. Die aktuelle Lösung kommt dem schin recht nahe, da es ja schon recht nahe, da es ja auch so ist, dass südlich Barnten überall gehalten wird, während es nördlich davon nur einen einzigen Halt gibt, der einen schlanken Anschluss an die S-Bahn bietet.
Möchte man die Zahl der Halte steigern, so bedarf es aber neuen Lösungen, da der RE2 nicht allzu sehr verlangsamt werden sollte. Das wird der Grund sein, warum es bisher so wenige Halte im Leinetal gibt.
Hinzu kommt, dass das Leinetal nicht unbegrenzt Verkehr aufnehmen kann, da es auch einen unverzichtbaren Güterverkehrskorridor darstellt. Mittwoch bis Sonntag kommen die Güterzüge hier tagsüber öfter mal im Blockabstand, an manchen Tagen teils über Stunden.
Ja, ich denke auch dass es so ist wie von dir dargestellt. Trotzdem denke ich eben, dass die derzeitige Lösung vor allem in Konkurrenz zur guten Straßenanbundung mit der B3 zumeist im Ort nicht wirklich überzeugen kann, in größeren Städten sehe ich das Problem der langen Fahrzeiten und des unattraktiven Taktes, in den kleineren gibt es meistens keinen eigenen Bahnhof.
Mit dem Güterverkehr würde es sicherlich auf Dauer problematisch werden, aber wenn der RE2 hier zwei mal die Stunde verkehren soll ist die Belastung hier in meinem Vorschlag auch kaum höher, eine Ertüchtigung der Strecke scheint also eingeplant zu sein. Wie das genau aussehen soll ist mir aber nicht ganz klar, auf ein drittes Gleis wird es ja wohl kaum hinauslaufen.
Das stimmt natürlich, das Problem ist mir auch bei der Planung immer bewusst gewesen. Ich denke aber auch dass der Halbstundentakt viele Vorteile bietet, dass gegeneinander abzuwägen ist immer eine schwierige Sache. Vielleicht wäre es dann eine Lösung, die durchlaufende S1 (Abfahrt in Hannover zur Minute :39) als S1X verkehren zu lassen, die im nördlichen Abschnitt ab Barnten nur selten hält und die kleineren südlichen Orte dann schnell an Hannover anbindet (evtl. auch mit einem 160km/h Triebzug), während der S1-Takt, den ich bis Alfeld/Kreiensen geplant hatte, weiterhin alle Halte bedient. Ich denke das könnte eine vernünftige Lösung sein.
Dann solltest du den Vorschlag vielleicht mal dahingehend anpassen, so finde ich ihn jedenfalls nicht sinnvoll.
Ja, das werde ich so schnell wie möglich machen. Bin nur aktuell unterwegs und habe keinen Zugriff auf meinem Computer mit der Datei für den Fahrplan.
Habe jetzt eine aktualisierte Version hochgeladen, die eine Linie S1X auf dem Südabschnitt beinhaltet. Die Fahrzeitverlängerungen gegenüber dem Status quo sind damit um 6 Minuten reduziert worden, Stand jetzt liegt die Fahrzeitverlängerung für Freden hiermit bei 10 Minuten. Das halte ich für vertretbar, da durch die neue Linie andererseits viele Orte erstmals angebunden werden. Außerdem dauert die Strecke Freden – Hannover Hbf mit dem Auto selbst bei leeren Straßen laut Google Maps 59 Minuten, mit der S1X jedoch nur 50 Minuten. Im Berufsverkehr sollte dieser Unterschied noch deutlich größer ausfallen.
Das gefällt mir schon sehr gut so, vielen Dank dafür! Wie hast du die Fahrzeiten bzw. deren Verlängerungen denn berechnet oder welche Annahmen hast du dafür getroffen?
Danke für das Lob! Die Fahrzeiten habe ich wenn möglich mit dem Trassenfinder berechnet, als Triebfahrzeug habe ich Stadler Flirt Triebwagen gewählt (Vmax ist dann wahrscheinlich 160km/h, was hier aber eh angebracht sein dürfte). Wenn ich neue Halte plane habe ich entweder an bestehenden Betriebsbahnhöfen halten lassen oder die Haltezeiten an den angrenzenden Bahnhöfen um 1 bis 2 Minuten verlängert, das müsste so in etwa hinkommen, bspw. benötigt die S2 von Weetzen nach Linden durch 3 zusätzliche Halte ja 3 Minuten mehr als die S5. Beim RE über die SFS musste ich etwas schätzen, habe den RE über die Südbahn simuliert. Da kamen 21 Minuten Fahrzeit von Hannover bis Elze raus. Da die SFS kürzer als die Südbahn ist könnte hier wahrscheinlich noch mind. eine Minute rausgeholt werden, für meinen Fahrplan hatte ich 2 Minuten angenommen, da der vorgeschlagene Fahrweg des Trassenfinders mir auch etwas sehr umständlich erscheint.
Wie pünktlich wird eine S-Bahn nach etwa 2½ Stunden Fahrt mit dermaßen vielen Stationen wohl am Endpunkt eintreffen? Wird sie überhaupt eingetroffen sein, wenn sie zur Rückfahrt starten muss? Das Problem ist, dass eine zu beginn der Fahrt eingetretene Verspätung imemr stärker wird, weil durch die größer werdende Lücke zum vorausfahrenden Zug mehr Menschen als Gewöhnlich an den Stationen warten, der Zug dadurch voller wird und der Fahrgastwechsel länger dauert. Dadurch verstärkt sich die Verspätung weiter.
Zumindest ist das bei S-Bahnen so, weil eine richtige S-Bahn so oft fährt, dass sich die Fahrgäste jederzeit zu den Stationen begeben, ohne sich um Fahrpläne kümmern zu müssen. 😉
S-Bahnen bleiben allerdings auch in ihren Regionen, so dass diese Linie wohl eher eine Regionalbahn wäre.
Dass das eigentlich eine Regionalbahn ist und keine S-Bahn, da gebe ich dir völlig Recht. Aber das betrifft das gesamte System der S-Bahn Hannover seit jeher. Auch andere S-Bahn Systeme in Deutschland verdienen diese Bezeichnung ja nicht wirklich, die S-Bahn Leipzig/Halle mit Radiallinien, teilweise im Zweistundentakt oder sogar nur mit einzelnen Fahrten, die S-Bahn Mittelelbe mit nur einer Linie und die Breisgau-S-Bahn, deren Hauptort von zwei Linien gar nicht erst angefahren wird sind da ja nur die aus meiner Sicht extremsten Beispiele. Auch die Schweizer nennen doch fast alles was kein Fernverkehr ist inzwischen S-Bahn – aus Marketinggründen, wie es so schön heißt.
Was die Verspätungsanfälligkeit betrifft, die S5 ist schon heute gut 2 Stunden unterwegs und nach meinem persönlichen Empfinden als normalerweise täglicher Pendler sehr zuverlässig. Zugegebenermaßen ist die Strecke auch weniger überlastet als die Südbahn. Aber da man wie oben geschrieben ja wohl eh beabsichtigt, die Strecke auszubauen müsste das mit der Pünktlichkeit zumindest einigermaßen klappen. Und die Wendepausen liegen jeweils bei 30 Minuten bei einem denke ich mal recht lockeren Fahrplan, das sollte eigentlich reichen.
Ein Haltepunkt (!) wird hier tatsächlich seit Kurzem vom Ortsverein vorgeschlagen.
In der PDF ist hier auch der originale Gleisplan des ehemaligen Bahnhofs enthalten (S. 15). Das hier abgebildete Gleis 1 ist lange überbaut und wird als Garten benutzt; die Gleise 3, 4 und 5 sind allesamt im Westen durch ein Autorecyclingunternehmen überbaut. Entweder müsste man also weiter östlich ein neues Gleis anlegen, dann wird es mit dem Bahndamm aber an der Wohnbebauung an der Klagesstraße eng. Oder man nutzt einen Teil des ehemaligen Betriebsbahnhost Oker Ost weiter im Westen, aber der liegt vom Bhf Oker nur 1,5 Kilometer entfernt. Übrig bliebe noch, den Abschnitt zwischen Harlingerode und Schlewecke mit einem Begegnungsgleis zu versehen. Das halte ich für physikalisch machbar – die nächste Frage ist, ob man den Finanzierungsaufwand dafür auch einsieht. Zur Erinnerung: Die gesamte Strecke Oker-Bad Harzburg wurde von vornherein einspurig gebaut und blieb das auch.
Bei dem Fahrplan ist mir eben aufgefallen, dass in Northeim nur zwei bzw. eine Minute Umsteigezeit vorgesehen ist. Das reicht nicht aus, um den Bahnsteig zu wechseln (Eine Abfahrt vom selben Bahnsteig ist nicht möglich). Das sehe ich als sehr schwierig an.
Ich bin mittlerweile eher dafür, die RB80 nach Göttingen durchzubinden. Auch von Einbeck Mitte wäre eine Direktverbindung nach Göttingen wünschenswert. Zusammen mit der RB82 sind das mehr als genug Linien, die Northeim–Göttingen gemeinsam mit dem RE2 im Viertelstundentakt bedienen können. Daher würde ich jede Form von „S-Bahn“ (oder Regionalbahn) aus Hannover nur bis Kreiensen verkehren lassen.
Stimmt, das ist alles etwas eng geplant an der Stelle.
Dann müsste für die Fahrgäste der S-Bahn/RB aus Hannover ein guter Umstieg zum RE nach Göttingen möglich sein, was durch den inzwischen vorgesehenen Halbstundentakt des RE2 aber möglich sein sollte. Problematisch wäre das aber trotzdem für zusätzliche Halte im Raum Göttingen, die dann eventuell nicht realisiert werden könnten.