Regionaltangente Offenbach

 

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Beschreibung des Vorschlags

Hintergrund

Momentan wird in Frankfurt die Regionaltangente West (RTW) gebaut, die im Westen Frankfurt umfährt und in einer Variante südlich in Neu-Isenburg (Birkengewann) endet.
Weiterhin ist die Regionaltangente Ost (RTO) zwischen Fechenheim und Bad Vilbel in Planung.

Vor etlichen Jahren war bei der Planung der RTW eine Weiterführung nach Offenbach angedacht, jedoch als Straßenbahn, und wurde aufgrund niedriger prognostizierter Nachfrage und komplexer Verkehrssituation nicht weiter verfolgt.

Der Vorschlag hier will die Lücke zwischen Neu-Isenburg und Fechenheim mit einer als S-Bahn ausgelegten Strecke schließen. Das vermeidet Umstiege und soll die Nachfrage erhöhen.

Beschreibung

Strecke

Ausgehend von der geplanten Haltestelle Birkengewann unterquert die S-Bahn die A661 Anschlussstelle Neu-Isenburg im Trog mit entsprechenden Brückenbauwerken, ehe die Strecke zur Unterfahrung des Naturschutzgebietes in einen 500m langen Tunnel führt. Wiederum in Troglage werden die B459 und die A3 unterquert. Im Bereich des Geisfeldkreisels beginnt ein weiterer Tunnel, der den Kreisel unterfährt und unter die Sprendlinger Landstraße führt.

Innerhalb Offenbachs verbleibt die Strecke im Tunnel, kann aber ähnlich dem City-Tunnel entlang der Sprendlinger Landstraße, Rathenaustraße und Kaiserstraße in offener Bauweise errichtet werden. Die Alternativführung durch die Innenstadt an der Station Marktplatz vorbei bedingt einen weitgehend unterirdischen Vortrieb. Ein weiteres Hindernis ist der bestehende, bereits erwähnte City-Tunnel unter der Berliner Straße, der unterfahren werden muss.

Der Anschluss nach Fechenheim unterquert den Main wie auch das Industriegebiet und fädelt in die geplante nordmainische Strecke ein.

Eine südliche Verbindung von Main-Neckar-Bahn zur RTW in Neu-Isenburg ist denkbar.

Zuletzt eingezeichnet ist eine Verbindungskurve nach Gravenbruch mit Andeutung einer Erweiterung nach Heusenstamm – Obertshausen – Hainstadt.

Haltestellen

Die Haltestellen sind in Offenbach gelegen. Es gibt 3 potentielle Standorte:

  1. Stadtmitte
  2. Klinikum
  3. Offenbach Süd

Offenbach Süd ist ein altes Industriegebiet. Durch eine Station könnte hier eine Verdichtung herbeigeführt werden.

Die Station Klinikum liegt südlich des Bahndammes inmitten mehrerer Wohngebiete und nahe am Hauptbahnhof. Das Klinikum selbst ist ein großer Arbeitgeber.

Für die Station Stadtmitte gibt es 2 Varianten je nach Trassenverlauf. Die einfachere Strecke unter der Kaiserstraße sieht die Haltestelle nördlich der Berliner Straße vor. Die Stationslage unter der Innenstadt befindet sich in kurzer Entfernung westlich der existierenden Haltestelle Offenbach Marktplatz.

Diskussion

In Fechenheim gibt es mehrere Optionen. Nach Osten hin folgt gleich der neue Bahnhof Fechenheim mit Möglichkeiten nach Hanau und Bad Vilbel, gen Westen besteht Anbindung an Frankfurt Ost bzw. über den geplanten Tunnel an die Stammstrecke.
Primäres Fahrgastpotential liegt in der östlichen Anbindung, die Offenbach und Fechenheim mit Gleisen verbindet, Ausweichpotentiale für die Strecke Offenbach – Hanau bietet und den Ringschluss im Osten Frankfurts erreicht.
Die westliche Anbindung an Frankfurt Ost könnte neben der Redundanz die Linien durch Offenbach entlasten, wobei die bestehende Strecke bereits eine gute Verbindung bereitstellt.

Der Marktplatz ist die zentrale S-Bahnstation in Offenbach, weshalb eine nahe Positionierung der neuen Station zwecks Umsteigerelationen und Verkehrsbündelung einige Vorteile hat. Hier besticht die Innenstadtführung, da die neue Station unmittelbar westlich neben der bzw. unter die bestehende Station anschließt. Dem gegenüber stehen die höheren Kosten durch die Innenstadt, da ein nahezu vollständiger unterirdischer Bau notwendig ist. Dazu kommt ein geringfügig längerer Fahrweg. wobei zumindest theoretisch höhere Geschwindigkeiten möglich sind durch größere Kurvenradien.
Entlang der Kaiserstraße kann in offener Bauweise gebaut werden. Neben günstigeren Kosten steht auch eine freiere Gestaltung der Haltestelle. Erst ab der Hafenallee muss der Tunnel bergmännisch gebaut werden. Nachteil ist die weite Entfernung – etwa 250-300m trennt die beiden Haltestellen mindestens.

Auf der Sprendlinger Landstraße kann in offener Bauweise gebaut werden, zudem ist sie vierspurig wie die Kaiserstraße. Von den beiden Stationen wäre mindestens eine sinnvoll, prinzipiell die am Krankenhaus. Die Station nahe dem Briefzentrum wäre eher zukunftsgerichtet. Die Distanz zwischen den beiden Stationen (>1km) bedeutet eine geringe Überlappung der Einzugsgebiete.

Zum Stadtrand hin erhebt sich ein Hügel von 20m Höhenunterschied, der bis nach Neu-Isenburg reicht. Soweit möglich soll im Trog gebaut werden, stellenweise sind Tunnel nicht vermeidbar. Die offene Bauweise ist nicht ausgeschlossen.

Eine Verknüpfung Richtung Langen würde Offenbach besser mit dem westlichen Landkreis verbinden. Gleichzeitig wären Linien wie Darmstadt-Hanau über Offenbach denkbar. Gemäß dem Gedanken der Regionaltangente kann so weiter die Frankfurter Innenstadt entlastet werden. Geplant ist ohnehin eine Verbindung zum Flughafen, die ggf. so schneller als durch die Frankfurter Innenstadt sein könnte.

Schlussworte

In erster Linie geht es mir um die Strecke Birkengewann – Offenbach – Fechenheim. Die Ostanbindung verbindet Offenbach und Fechenheim und bietet Alternativen Richtung Bad Vilbel und Hanau. Die Westanbindung ist nur realistisch, wenn die Kosten gering genug sind, dass sie den niedrigen Nutzen kompensieren.
Die Verbindungskurve Main-Neckar-Bahn wäre besonders sinnvoll, sofern die Kapazität nach Darmstadt das zulässt, ansonsten nur bis Langen.
Insgesamt würde sich mit dieser Strecke die Anbindung Offenbachs an den Landkreis Offenbach verbessern und eine weitere Mainquerung geschaffen.

Die Gesamtstrecke ist etwa 11km lang. Davon sind

  • 2km Fechenheim
  • 4km südlich von Offenbach
  • 3km Sprendlinger Landstraße
  • 2,5km Variante Kaiserstraße bzw. 2,7km Variante Innenstadt
  • ? km Rundungsfehler und andere Ungenauigkeiten.

Meiner Schätzung nach liegt der City-Tunnel (Tunnelsohle -> Straßenoberfläche) etwa 10-15m unter der Erde. Nachgemessen hab ich das nicht und belastbare Quellen hab ich auch keine gefunden. Eine Unterfahrung müsste bei mindestens 17-25m liegen.

Was denkt ihr dazu? Ich freue mich über jede Idee und Ergänzung.

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3 Kommentare zu “Regionaltangente Offenbach

  1. Der Tunnel ist sehr lang und damit viel zu teuer für ein solches Projekt mit mittelmäßigem Nutzen. Die bisher geplanten Regionaltangenten haben ja den Zweck enorme Umwege abzukürzen und sorgen gleichzeitig für eine teilweise Neuerschließung bisher nur mit dem Bus erreichter Stadtteile.

    Fechenheim/Offenbach und Neu-Isenburg sind auf den Gleisen auch schon so gut miteinander verbunden, wenngleich auch nur mit Umstieg. Neu-Erschließung gibt es bei dir kaum.

    Ein weiteres Problem ist die Innenstadtstrecke in Neu-Isenburg. Diese lässt sich m.W. nicht mit S-Bahnen sondern nur mit den BOStrab-tauglichen Fahrzeugen der RTW befahren.

    Für Gravenbruch wäre ein Tunnel auch viel zu teuer. Eventuell wäre hier aber eine Verlängerung der RTW denkbar. Gleiches gilt auch für den Rest: Überleg dir mal, ob es nicht günstigere (d.h. weitestgehend oberirdische) Lösungen gibt.

    1. Für Gravenbruch wäre ein Tunnel auch viel zu teuer. Eventuell wäre hier aber eine Verlängerung der RTW denkbar. Gleiches gilt auch für den Rest: Überleg dir mal, ob es nicht günstigere (d.h. weitestgehend oberirdische) Lösungen gibt.

      Was ja auch gar nicht schwer wäre. Entlang der L3117 sollte man die RTW von Birkengewann recht problemlos bis Gravenbruch und weiter nach Heusenstamm führen können.

      Ansonsten Zustimmung. An sich verstehe ich die Intention, aber vom Tunnelaufwand her ist das einfach ein paar Nummern zu groß.

    2. Danke für dein Interesse. Zu den Kosten hab ich mir einige Gedanken gemacht, aber in der Beschreibung sind sie nur angedeutet. Da könnte ich noch eine Sektion hinzufügen.

      Bzgl. der Strecke als S-Bahn hab ich mir gedacht, dass sie nach EBO-Standard gebaut wird, damit ein späterer Umbau oder andere Probleme umgangen werden, falls man sich doch dazu entscheidet, eine S-Bahn auf der Strecke fahren zu lassen. Die RTW als Zweisystembahn soll auch auf S-Bahnstrecken fahren können. Eine Führung nach BOStrab auf den außenliegenden Abschnitte wäre günstiger. Würde sich das signifikant auf die Tunnelstrecken auswirken (hinsichtlich Aufwand und Kosten)?

      Technische Parameter

      An einigen Stellen gibt es Verbesserungspotential. Zunächst lassen sich einige Einschränkungen feststellen:

      1. Der Main muss über- oder unterfahren werden. Aufgrund der Bebauung auf beiden Seiten des Mains ist keine neue Brücke möglich, die bestehende Carl-Ulrich-Brücke ist ungeeignet. Daher muss der Main unterquert werden.
        1. In Fechenheim sehe ich nicht, wie man um einen geschlossen zu bauenden Tunnel herum käme. Konstruktive Vorschläge sind gern gesehen.
        2. Das nördliche Ende der Kaiserstraße muss mindestens 15m unter der Straße liegen.
      2. Die Kaiserstraße zwischen Frankfurter Straße und Rathenaustraße ist zu schmal für separaten Schienen- und Straßenverkehr. Zudem ist die Kurve zur Rathenaustraße sehr eng (R <100m), weshalb eine Unterfahrung sinnvoll wird.
        1. In Verbindung mit 1.2 bedeutet eine oberirdische Führung, dass bis zur Berliner Straße hochgefahren wird, um direkt dahinter wieder herunterzufahren. An eine Haltestelle ist noch gar nicht gedacht.
      3. Der Bahndamm wird in der Geraden Rathenaustraße/Sprendlinger Landstraße gequert. Zum einen ist die Strecke gerade, was betriebliche Vorteile hat, zum anderen ist die Umfahrung, die die Busse momentan fahren, mit getrenntem Schienenweg nicht machbar.
      4. Das Naturschutzgebiet Bruch von Gravenbruch muss unterfahren werden. Das Land könnte entlang der Strecke das Naturschutzgebiet anpassen, jedoch ist das mindestens politisch fragwürdig und ich möchte mich nicht drauf verlassen.

      Diese 4 Einschränkungen wirken auf mich unverhandelbar. Zur Zwecke der Kostenminderung kommt dazu, die Strecke entlang der breiten Straßen in Offenbach zu führen.

      Nicht-technische Belange

      Weniger eine technische, sondern mehr eine politische Einschränkung ist die unterirdische Führung durch die Darmstädter Straße. Ich sage politisch, weil die Straße grundsätzlich breit genug wäre, wenn die ganze Straße der Bahn gewidmet würde. Das dürfte auf erheblichen Widerstand der Anwohner stoßen. Dadurch braucht es eine unterirdische Führung unter dem Bahndamm sowie unter der Rathenaustraße, die an den Tunnel in der Kaiserstraße anschließt.

      Ähnlich dürfte es der Sprendlinger Landstraße zwischen Klinikum und Odenwaldring ergehen, jedoch ist die Straße dort teilweise dreistreifig und mit Bäumen am Rand ausgebaut. Es geht hier um 500m.

      Verbesserungspotential

      Vor dem geplanten Bahnhof Fechenheim ließe sich vllt. bis zur Hanauer Landstraße was machen, um die Kosten zu senken. In meiner Rechnung taucht es als geschlossener Tunnel auf.

      Südwestlich des Odenwaldrings kann weitgehend oberirdisch gefahren werden, hier ist die Straße 4 bis 5 Fahrstreifen breit. Bei der Auffahrt zum Geisfeldkreisel wird wegen der Steigung ein Teil in Troglage geführt. Der Kreisel selbst wird mittels Eisenbahnunterführungen gequert.

      Zur Vermeidung des Naturschutzgebietes – ehrlich gesagt hab ich nicht gedacht, dass es realistisch möglich ist – folgt die Strecke der Straße geradlinig weiter bis zur A661, wo sie westlich dieser folgt, ehe eine Kurve vor der L3117 gen Westen den Anschluss an die Station Birkengewann herstellt.

      Die Kurvenradien liegen bei zwischen 300 und 600m.

      Zusammenfassung

      Nordöstlich des Odenwaldrings gibt es wenig Möglichkeiten, Kosten einzusparen, stattdessen soll die Hälfte der Strecke in offener Bauweise erstellt werden. Südwestlich des Odenwaldrings ist eine oberirdische Trassierung möglich.

      1. 2,3km geschlossener Tunnelbau (primär Fechenheim) (22,3%)
      2. 2,45km offener Tunnelbau (Offenbach/nordöstlich des Odenwaldrings) (23,8%)
      3. 5,55km oberirdisch (südwestlich des Odenwaldrings) (53,9%)

      Aufgrund der deutlichen Unterschiede (besonders im Bereich Geisfeldkreisel – Neu-Isenburg) ist es schwer, die Variante hier leserlich einzuzeichnen. Wäre eine separate Seite mit Verweis auf hier angemessen?

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