Beschreibung des Vorschlags
Trotz der geringen Einwohnerzahl, die durch diese Strecke erschlossen wird, bietet sie sich meiner Meinung nach für eine Reaktivierung an. Dies lässt sich mit folgenden Punkten begründen:
- Dass eine nennenswerte Nachfrage zwischen Marschacht und Hamburg besteht, lässt sich von der Buslinie 4400 ableiten, die von Marschacht meist zweimal stündlich nonstop als Expressbus über die Autobahn zum Bahnhof Bergedorf fährt, und dort immer zur halben Stunde auf die Fahrzeiten des RE 1 in Richtung Hamburg Hbf abgestimmt ist.
- Auch eine weitere Buslinie (4404), welche genau dem Streckenverlauf über Oldershausen folgt und in Marschacht bzw. Winsen endet, fährt in der HVZ bis zu zweimal stündlich, außerhalb davon in der Regel stündlich.
- Mit dem Bahnhof Winsen hat die Strecke einen Endpunkt, an dem bereits stündlich schneller Regionalverkehr zum Hamburger Hbf (RE 3) besteht.
- Eine Fahrt von Hamburg über Winsen nach Marschacht über diese Strecke hätte einen relativ geringen Umwegfaktor, was für solche kleinen Nebenbahnen nicht selbstverständlich ist.
- Alle etwas bedeutenderen Bahnübergänge (alles oberhalb von Feldweg und Grundstückzufahrt) sind bereits mit Warnlicht und Glocke ausgestattet und mit wenigen Ausnahmen mit Schranken gesichert. Dies hält Reaktivierungskosten gering.
- Auf Grund der geringen Streckenlänge von nur 17 km sind keine Zugbegegnungen und damit auch kein nachträglicher Einbau von Begegnungsstellen nötig. Auch dies hält die Kosten gering.
- Da auf der Strecke regelmäßig (3x wöchentlich) Güterverkehr stattfindet, ist davon auszugehen, dass Unterbau und Überführungen den Belastungen durch regelmäßigen Personenverkehr gewachsen sind und nicht saniert werden müssen.
- Dass die LNVG zu Reaktivierung und Betrieb solcher Strecken (im Gegensatz zu NAH.SH) bereit ist und hier in jüngster Zeit erkennbar viel Wert auf die Erschließung ländlicher Räume legt, zeigen in nächster Umgebung hiervon die Strecken Lüneburg-Dannenberg (bereits ind Betrieb), sowie Lüneburg-Bleckede und Lüneburg-Amelinghausen (Reaktivierungen geplant).
Zur Umsetzung:
Da die Strecke heute nur sehr langsam befahrbar ist, sollten die Schienen erneuert werden, sodass durchgehend zumindest 60 km/h möglich sind, in längeren Abschnitten ohne ungesicherte Bahnübergänge oder möglicherweise ansonsten zu erneuernden Überführungen 80 km/h. Damit sollte die Fahrzeit für die 17 km lange Strecke mit 4 Zwischenhalten bei unter 20 Minuten liegen (Zum Vergleich: Die Buslinie 4404 benötigt knapp 30 Minuten). An allen 6 Stationen sollen 50 Meter lange Bahnsteige errichtet werden. Dies ermöglicht den Einsatz von Zügen bis zum Typ (bsp.) LINT 41. Diese sollten immer zumindest zweistündlich verkehren, und in Winsen auf die Abfahrts-/Ankunftszeit des RE 3 nach Hamburg abgestimmt sein.
Anfangs dachte ich, dass diese Strecke ein zu geringes Einwohnerpotenzial für eine Reaktivierung besitzt, aber deine angeführten Argumente haben mich wirklich überzeugt!
Ich würde nur den Haltepunkt Winsen Nord an den BÜ Eckermannstraße/Bürgerweide verlegen, da sich dort in der Nähe die Realschule, das Gymnasium so wie die BBS befindet. Außerdem bleibt die Entfernung zur Stadtmitte ähnlich weit.