Paris: Verbindung der Fernbahnhöfe mit einer Ring-U-Bahn

 

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Beschreibung des Vorschlags

Paris hat den historisch bedingten Nachteil, dass es statt einem großen Fernbahnhof mehrere Fernbahnhöfe gibt, die Paris mit Frankreich und dem Ausland verbinden. Die TGV-Strecken beginnen alle in Paris bei Kilometer 0, sodass man zur Berechnung der Entfernung zweier Städte mit dem TGV einfach die Kilometer subtrahiert, wenn es dieselbe TGV-Strecke ist, oder die Kilometer addiert, wenn es verschiedene Strecken sind, da der Kilometer des TGV-Bahnhofs stets seiner Entfernung von Paris entspricht.

Blöd nur bei mehreren Pariser Fernbahnhöfen ist, dass sie über die ganze Stadt verteilt sind und den Durchreisenden so vor das Problem stellen: Wie komme ich von einem Fernbahnhof zum anderen? Wer von der Gare du Nord zur Gare de l’Est umsteigen will oder umgekehrt, hat es am bequemsten. Die beiden Bahnhöfe liegen nämlich so nah beieinander, dass man fast schon von unmittelbarer Nachbarschaft sprechen kann. Vom Bahnsteig des einen sieht man schon das Bahnhofsgebäude des anderen sehen und ein paar Straßenzüge durch die Rue d’Alsace und Rue de Dunkerque und schon ist man zu Fuß innerhalb weniger Minuten am anderen Bahnhof. Die Pariser S-Bahn RER hat sogar einen S-Bahnhof Magenta zwischen den beiden. Ebenfalls noch verhältnismäßig einfach haben es Umsteiger zwischen den Fernbahnhöfen Gare de Lyon und Gare d’Austerlitz, denn auch hier ist nur ein kurzer Fußmarsch über die Pont Charles de Gaulle ausreichend, um innerhalb weniger Minuten von dem einen Bahnhof zum anderen Bahnhof zu gelangen.

Das war es dann aber auch schon, denn die übrigen Fernbahnhöfe Gare Montparnasse und Gare St.-Lazare liegen sowohl von Gare du Nord/Gare de l’Est als auch Gare de Lyon/Gare d’Austerlitz so weit entfernt, dass man hier schon nicht mehr zu Fuß laufen kann, sondern die Metro oder die RER nehmen muss, um den Bahnhof zu wechseln. Das gilt übrigens auch für einen Wechsel zwischen Gare du Nord/Gare de l’Est und Gare de Lyon/Gare d’Austerlitz, da auch die Bahnhöfe Gare du Nord und Gare de l’Est von den Bahnhöfen Gare de Lyon und Gare d’Austerlitz zu weit entfernt liegen, um die Entfernung als fußläufig zu bezeichnen. Metro oder RER ist zwar schön und gut, nur dummerweise gibt es keine Metro- oder RER-Linie, die an allen Fernbahnhöfen hält, sodass man sich erst mal mit dem Pariser Metro und RER-Netz befassen muss, um herauszufinden, mit welcher Linie komme ich zu welchem anderen Bahnhof.

Zur Verbesserung habe ich schon einen Zentralbahnhof unter dem größten Pariser Nahverkehrsknoten von Metro und RER vorgeschlagen: Der Châtelet Les Halles. Allerdings müsste dieser Zentralbahnhof ein unterirdisches Monstrum mit mindestens 40 oder 50 unterirdischen Bahnsteiggleisen sein, die außerdem noch vom jetzt schon größten Pariser Metro- und RER-Bahnhof erreicht werden. Klar ist die Anbindung an den ÖPNV perfekt, nur eine solch riesige unterirdische Station ist nicht nur verdammt schwierig zu bauen – sie würde die Dimension von Stuttgart 21 massiv sprengen – sondern würde auch dazu führen, dass Châtelet Les Halles. aus den Nähten platzt. Sicherlich müsste für so einen großen Zentralbahnhof das gesamte oberirdische Quartier entsiedelt werden, um die Zugänge zu dem Monstrum zu schaffen und die notwendige Verkehrsfläche für Busse, Taxis und Straßenbahnen zu schaffen.

Deswegen möchte ich alternativ vorschlagen, eine neue Pariser U-Bahn-Linie einzurichten, die alle Fernbahnhöfe miteinander verbindet. Die neue U-Bahn-Linie wird die Linie 20. Sie geht aus Teilen der bestehenden U-Bahn-Linien 5 und 12 hervor. Das macht ihren Bau billiger als den Bau einer neuen S-Bahn-Ringlinie zwischen den Fernbahnhöfen. Weil die Pariser U-Bahn-Strecken linienrein befahren werden müssen, werden die Linien 5 und 12 an den entsprechenden Stellen (Gare de l’Est, Le Peletiere und Montparnasse – Bienvenüe) gekappt. Der Abschnitt Denfert-Rocherau – Place d’Italie der Linie 6 wird viergleisig ausgebaut, um den Mischbetrieb zwischen den Linien 6 und 20 zu ermöglichen.

Am Gare Montparnasse wird ein neuer Tunnel gebaut, der die Tunnel der Linien 6 und 13 unterquert. Der U-Bahnhof Gare Montparnasse wird dabei zwischen die U-Bahnhöfe der Linien 6 und 20 verlegt. So wird der Gare Montparnasse direkt erschlossen, statt mit mehreren 100 m Fußweg ab Montparnasse – Bienvenüe.

Um die Gare de Lyon besser zu erschließen, schlage ich vor, das bisherige U-Bahn-Viadukt durch einen Verbindungstunnel zwischen den U-Bahnhöfen Saint-Marcel und der U-Bahn-Strecke der Linie 1 an deren U-Bahnhof Gare de Lyon zu ersetzen. Ein Umbau des Viaduktes ist nicht möglich, vgl. Wikipedia Metrolinie 5#Baugeschichte. Aufgrund des senkrechten Kreuzungswinkels zwischen den Metrolinien 1 und Metrolinie 20 am Gare de Lyon tauschen die beiden Linien 1 und 20 (5) zwischen Gare de Lyon und Bastille die Tunnel. Der U-Bahnhof Bastille wird entsprechend umgebaut.

An den Bahnhöfen Gare du Nord und Gare de l’Est bekommt die Metrolinie 20 einen Tunnel in Form von Außengleisen zur Linie 4. 

 

Ich gebe es zu, die Linie schafft zwar nicht dieselbe Bequemlichkeit bezüglich TGV-Netzgestaltung mit einem einzigen Zentralbahnhof – zweimal umsteigen statt nur maximal einmal Umsteigen (bei Zentralbahnhof) – ist aber kostengünstiger. Zudem reduziert sie die notwendigen Umsteige zwischen zwei TGVs bedingt den Bahnhofswechsel in Paris auf maximal zwei Umstiege und macht sie ganz unkompliziert, da die Zubringerlinie zum anderen TGV, egal von welchem anderen Pariser Fernbahnhof er auch abfährt, immer dieselbe Linie ist. Zudem ist der sehr kurze Takt attraktiv genug, dass man auch keine Uhr braucht, um zu wissen, wann der Shuttlezug zu meinem anderen Zug im anderen Fernbahnhof fährt. Die U-Bahnlinie 20 sollte passenderweise den Namen Ligne Shuttle de Gare des TGVs tragen, um zu unterstreichen, dass sie die Shuttle-U-Bahn ist, die alle TGV-Fernbahnhöfe Paris verbindet.

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