Beschreibung des Vorschlags
\“Gierig klammerten seine Augen sich an die Ruhe der schwimmenden Glut, die von den Gießlokomotiven behutsam herbei gefahren wurde . . . \“
Dieser Satz prägt heute das Dach des Bahnsteiggleis 5 im Oberhausener Hauptbahnhof. Aus dem früheren normalen Bahnsteig der Köln-Mindener-Bahn ist ein Museumsbahnsteig geworden, wo man eine alte Industrielok der Stahlindustrie besichtigen kann. Das am selben Bahnsteig gelegene Gleis 4 ist ebenfalls stillgelegt und inzwischen wieder eine renaturierte Grünfläche. Allerdings überspannt diese eine Art Waggonbrücke, die den Zugang über den stillgelegten Bahnsteig Gleis 2/Gleis 3 herstellt. Aus den stillgelegten Gleisen 1 und 2 ist heute ein Parkplatz geworden, für den auch der ehemalige Hausbahnsteig 1 geopfert wurde. Auf den früheren DB-Gleisen 1 und 2 des Oberhausener Hauptbahnhofs verläuft heute die ÖPNV-Trasse.
Wie man erkennen kann, verfügte die Köln-Mindener-Bahn früher im Oberhausen Hbf über mehr Bahnsteiggleise als heute. Heute sind es nur noch die beiden Gleise 6 und 7, die im Richtungsbetrieb befahren werden. Im Prinzip können die Linien auf der Köln-Mindener-Bahn (RE3, RB32 und RB35) nur diese beiden Gleise 6 und 7 nutzen, aber auch unter gewissen Umständen auch von Gleis 9 abfahren. Das ist aber auch das Hauptgleis in Richtung Oberhausen-Sterkrade und Oberhausen-Osterfeld Süd. Deswegen steht den Zügen auf der Köln-Mindener-Bahn in jeder Richtung nur ein Gleis zur Verfügung.
Gleis 5 ist wie gesagt der Museumsbahnsteig. Er ließe sich aber ohne große Probleme wieder an die Köln-Mindener-Bahn anschließen und das sowohl in Richtung Duisburg als auch Richtung Essen-Dellwig – Essen-Altenessen. Sicherlich ist der Museumsbahnsteig ein Industriedenkmal des LVR-Industriemuseum am Oberhausener Hauptbahnhof, allerdings lässt sich der Museumsbahnsteig sehr gut auf das stillgelegte Gleis 4 verlegen, sodass Gleis 5 doch wieder als Nutzgleis freiwerden könnte. Das Loch für den Aufzug aus der Bahnhofshalle zu den Gleisen 4 und 5 ist heute schon vorhanden. Die Brücke von Gleis 4 zu Gleis 3 müsste allerdings ein Stück nach Süden verlegt werden.
Wenn der Denkmalschutz allerdings dann eine echte Modernisierung des Bahnsteigs Gleises 4 & 5 nicht erlaubt, möchte ich den Museumsbahnsteig auf Gleis 3 verlegen. Das ist ja auch noch im Originalzustand. Wenn man allerdings hier die Treppe zum Bahnsteig wieder herstellen will, müssen dem Brezelverkäufer unter dem Bahnsteig Gleis 2 & 3 der Pachtvertrag gekündigt werden, damit die alte Treppe wiederhergestellt werden kann. Oder der neue Museumsbahnsteig Gleis 3 ist ausschließlich oberirdisch über den Parkplatz zwischen Empfangsgebäude und Bahnsteig Gleis 2 & 3 erreichbar. Wenn Gleis 3 Museumsbahnsteig würde, ist aber auch die Brücke zwischen Gleis 4 und 3 weiterhin möglich. Der Grund dafür liegt darin, dass Gleis 4 sich nicht mehr an die Köln-Mindener-Bahn Richtung Duisburg angeschlossen werden kann, ohne dass der Wendeplatz der Fernbushaltestelle verkleinert wird, was aber aufgrund des Mindestradius nicht möglich ist. Daher wäre ein reaktiviertes Bahnsteiggleis 4 per se ein Stumpfgleis, das nur aus Richtung Essen-Dellwig ansteuerbar ist.
Also lange Rede, kurzer Sinn: Ich möchte hier vorschlagen den Museumsbahnsteig im Oberhausener Hauptbahnhof von Gleis 5 zum bahnsteiggleichen Gleis 4 bzw. Gleis 3 verlegen, um Gleis 5 als Bahnsteiggleis für den regulären Schienenpersonennahverkehr zu reaktivieren. Der Grund für die Reaktivierung besteht darin, dass die Köln-Mindener-Bahn nun wieder drei Bahnsteiggleise im Oberhausener Hbf besitzt, statt nur zwei. Gleis 5 ist dann statt Gleis 6 das Richtungsgleis Richtung Essen-Dellwig – Essen-Altenessen und Gleis 7 das reguläre Richtungsgleis Richtung Duisburg. Gleis 6 dient als Überholgleis und kann sowohl in Richtung Duisburg als auch in Richtung Essen-Dellwig – Essen-Altenessen genutzt werden. So kann Oberhausen Hbf eine zusätzliche Überholmöglichkeit auf der Köln-Mindener-Bahn werden und so die Pünktlichkeit der Regionalzüge verbessern, aber auch den S-Bahn-Ausbau auf der Köln-Mindener-Bahn begünstigen. Wenn nicht Gleis 4, sondern Gleis 3 der neue Museumsbahnsteig wird, würde zudem die Köln-Mindener-Bahn in Oberhausen auch ein perfektes Kehrgleis für endende Züge aus Richtung Gelsenkirchen bekommen. Allerdings wäre das nur sinnvoll, wenn diese aus umlauftechnischen Gründen Duisburg Hbf nicht erreichen können, da Duisburg Hbf als großer Eisenbahnknotenpunkt ein viel sinnigerer Endpunkt als Oberhausen Hbf ist.
Als ich das letzte mal am Oberhausener Hbf stand, hab ich mal aufm Fahrplan die Personenzüge gezählt, die da so pro Stunde vorbeikommen. Ich meine es waren um die 22. An anderen Bahnhöfen braucht mal dafür nicht mal 6 Kanten. In Oberhausen hat man 10. Ich meine auch, dass nicht mal alle vorhandenen Bahnsteigkanten mit Fahrgastinformationssystemen ausgestattet sind. Oberhausen ist wirklich der letzte Bahnhof im Ruhrgebiet, den man ausbauen muss.
Okay, soll ich dir mal erzählen, was ich das letzte Mal erlebt habe, als ich am Oberhauser Hbf stand: Der RE1 und der RE6 werden im Moment wegen einer Großbaustelle über die Köln-Mindener-Bahn umgeleitet. Der RE1 sollte 1 Minute planmäßig hinter der Linie RB32 in Oberhausen Hbf fahren und das gleichzeitig auf Gleis 6 und dann sollte der IC nach Norddeich Mole auch mal wieder kurz vor der RB32 fahren. Die RB32 ist dann nicht gerade pünktlich, weil sie den Fernverkehr vorlassen muss und ggf. umgeleitete RE-Züge. Dabei führt man die RB32 nicht über Gleis 9 in Oberhausen Hbf oder nur außerplanmäßig, da sich RB32 und RE3 in Oberhausen kreuzen und die Linie RB32 so in Oberhausen Hbf den RE3 kreuzen müsste, wenn sie über Gleis 9 statt Gleis 6 fährt. Ich fahre regelmäßig mit der RB32 und merke dann schon wie oft die unpünktlich wird wegen verspäteter schnellerer Züge. So kann sie wenigstens pünktlich Oberhausen erreichen. Übrigens: Es gibt hin und wieder auch die Situation, dass die RB32 nur bis Oberhausen Hbf fährt, weil z. B. wegen Baumaßnahmen Duisburg nicht erreicht werden kann oder die RB32 zu sehr Verspätung hat. Dann erreicht sie nur Gleis 6. Wenn dann aber die RB32 wegen einer Verspätung nur bis Oberhausen Hbf fahren darf, der RE3 Richtung Düsseldorf und der IC nach Norddeich Mole pünktlich fahren, dann ist das Chaos perfekt.
Glaub mir, ich denke es ist wirklich vorteilhafter, wenn die Köln-Mindener-Bahn drei Bahnsteigkanten in Oberhausen Hbf hätte, davon ein Gleis 6 nur für RE-Linien und Fernzüge und ein Gleis 5 für die RB32 oder eben die Richtungsbetriebsvariante: Gleis 5 für die Verbindung Duisburg -> E-Altenessen, Gleis 7 für die Verbindung E-Altenessen -> Duisburg und Gleis 6 für Züge, die abgestellt werden (RB32) oder langsamere Züge überholen müssen.