Neubaustrecke „Sachsen-Anhalt-Korridor“

 

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Beschreibung des Vorschlags

 
Vorwort & Notwendigkeit des Projektes:
Im Folgenden möchte ich gerne meinen Vorschlag zur Errichtung einer Neubaustrecke für den Eisenbahnverkehr in Sachsen-Anhalt vorstellen, welche zur besseren Anbindung der Landeshauptstadt Magdeburg an den Fernverkehr und für ein besseres deutsches Hochgeschwindigkeitsnetz sorgen würde.
 
Das bisherige Grundproblem ist, dass Sachsen-Anhalt zu großen Teilen zwischen den bestehenden ICE Korridoren liegt. Im Westen die Schnellfahrstrecke Hannover – Göttingen – Kassel – Fulda – Würzburg, im Norden die Schnellfahrstrecke (Hannover) – Wolfsburg – Berlin, im Osten und Süden das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8 (Erfurt – Halle/ Leipzig – Berlin). 
 
Dazu ergibt sich die Problematik, dass einige potentielle Strecken für den Fernverkehr in Sachsen-Anhalt Teil transeuropäischer Güterverkehrskorridore sind und daher in Zukunft mit einer weiter zunehmenden Kapazitätsauslastung auf eben diesen Strecken zu rechnen ist. Daher stellt sich die Frage, inwiefern weitere Fernverkehrszüge auf diesen Bestandsstrecken kapazitätstechnisch überhaupt sinnvoll möglich sind. 
 
Die zukünftige wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in Sachsen-Anhalt mit der Ansiedlung von Intel in Magdeburg und weiteren wirtschaftlichen Impulsen fordert aber geradezu eine ICE-Anbindung von Sachsen-Anhalt aus in alle Himmelsrichtungen. Des Weiteren gibt es zwischen den Korridoren Hannover – Berlin, Berlin – Halle/Leipzig – Erfurt – Fulda und Hannover – Fulda aktuell eine größere Lücke im ICE-Netz.
 
Daher habe ich ein Konzept unter dem Namen „Sachsen-Anhalt-Korridor“ überlegt, welches den Bau einer Neubaustrecke zwischen Halle (Saale) und Stendal über Magdeburg vorsieht und damit nachhaltig die Fernverkehrsanbindung Sachsen-Anhalts verbessern würde.
 
Verlauf:
Mein Vorschlag sieht dabei vor, dass die Neubaustrecke im nördlichen Zulauf des Hallenser Hauptbahnhof aus der Bahnstrecke Halle – Bitterfeld – Berlin ausfädelt und im Folgenden weiter entlang der BAB 14 bis in Höhe Schönebeck (Elbe) verläuft. Nördlich von Schönebeck (Elbe) soll die Neubaustrecke dann wieder in die Bestandsinfrastruktur einfädeln.
 
Der zweite Teil der Neubaustrecke würde dann nördlich des Magdeburger Stadtgebietes auf Höhe der Abzweigstelle Glindenberg (alternativ nördlich von Wolmirstedt) die Bestandsstrecke verlassen, den Mittellandkanal unterqueren, und auch dort entlang der aktuell noch im Bau befindlichen BAB 14 gen Norden verlaufen. Auf Höhe der für die BAB 14 geplanten Anschlussstelle Lüderitz verlässt die Neubaustrecke besagte BAB 14 und verläuft weiter gen Nordosten in Richtung der Bestandsstrecke. Hier soll zum Einen die Möglichkeit bestehen, auf die Bestandsstrecke gen Norden überzugehen und somit via Stendal weiter in Richtung Wolfsburg (Hannover), Wittenberge und Uelzen zu fahren. Außerdem sieht mein Vorschlag eine Einfädelung in die Umfahrung Stendal der Schnellfahrstrecke Wolfsburg – Berlin in östlicher Richtung vor.
 
Weiteren Details können auch der beigefügten Karte entnommen werden.
 
Hinweis: Bei dem beschriebenen Verlauf handelt es lediglich um eine erste grobe Variantenplanung, in welcher noch nicht alle planerischen Aspekte vollumfänglich berücksichtigt werden konnten.
 
Vorteile des Projektes:
Dieser Vorschlag würde die Landeshauptstadt Magdeburg und Sachsen-Anhalt in alle Himmelsrichtungen optimal an den Fernverkehr anbinden. 
Über die Neubaustrecke kann von Magdeburg aus in alle Himmelsrichtungen ein attraktives Fernverkehrsangebot geschaffen werden. Berlin, Hamburg, Schwerin und Hannover sind über den Nordteil und der Anbindung an die Schnellfahrstrecke Wolfsburg – Berlin erreichbar. Halle, Leipzig, Erfurt, Frankfurt (Main) und München sind über den Südteil und anschließender Weiterfahrt über die SFS VDE 8.2 schnell erreichbar. Über den Knoten Magdeburg sind außerdem auch die Bestandstrecken nach Berlin via Brandenburg (Havel) und nach Braunschweig bestens in die Neubaustrecke eingebunden. Damit stellt die Neubaustrecke einen sinnvollen Lückenschluss im deutschen Hochgeschwindgkeitsnetz zwischen den Schnellfahrstrecken Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8 (Halle) und Wolfsburg – Berlin da. Des Weiteren würde die Neubaustrecke einen weiteren Nord-Süd-Korridor im HGV-Verkehr schaffen und auch die Bestandsstrecken verkehrlich entlasten.
 
Auf der Neubaustrecke wäre außerdem die Einrichtung eines schnellen Regionalverkehres zwischen Halle, Magdeburg und Stendal nach dem Vorbild der Schnellfahrstrecken Nürnberg – Ingolstadt und Wendlingen – Ulm denkbar. So könnte beispielsweise auf Höhe Bernburg ein Bahnhof für den Halt von Nahverkehrszügen entstehen, wodurch auch Bernburg, Staßfurt und Aschersleben schneller an die Städte Magdeburg und Halle angebunden wären.
 
Da die Neubaustrecke fast ausschließlich durch flaches Gebiet verläuft und sich im Verlauf größtenteils entlang der Bestandsinfrastruktur der BAB 14 orientiert, wäre eine Umsetzung ohne aufwendige und kostenintensive Tunnel- und Brückenkonstruktionen möglich.
 
Dieses Projekt würde somit neue und schnelle Verbindungen für Sachsen-Anhalt und darüber hinaus im Fern- und Regionalverkehr schaffen. Außerdem würden damit auf den Bestandsstrecken Kapazitäten für den zunehmenden Güterverkehr im Zuge der transeuropäischen Korridore geschaffen werden.
 
 
 
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Metadaten zu diesem Vorschlag

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6 Kommentare zu “Neubaustrecke „Sachsen-Anhalt-Korridor“

  1. Herzlich willkommen auf Linie Plus!

    An sich auf jeden Fall eine Idee, die Sachsen-Anhalt deutlich besser anbinden würde. Die Frage, ob Magdeburg jemals mit Berlin konkurrieren und auch Fernverkehrszüge im Takt bekommen könnte, klammere ich hier mal aus, die wurde andernorts schon hinreichend diskutiert.

    Zum Nordabschnitt: Beim ersten Blick auf die Karte dachte ich, das ist doch undenkbar, da ja das große Naturschutzgebiet Uchte-Tangerquellen zerschnitten würde. Beim näheren Hinsehen ist mir dann aufgefallen, dass da ja aktuell die Autobahn gebaut wird. ¦-(

    An sich ist die Notwendigkeit fraglich. Ein Ausbau der Bestandsstrecke auf mehr als 160 km/h wäre weitestgehend auch denkbar und wahrscheinlich in den finanziellen Dimensionen deutlich geringer. Das einzige Gegenargument wäre, dass sich schneller Verkehr dort nicht mit dem vielen Güterverkehr vertragen dürfte, der dort mal rollen soll (Ostkorridor).

    Auf dem Südabschnitt ist ein Ausbau der Bestandsstrecke ebenso denkbar, fast noch mehr, da mit der Route über Roßlau auch noch eine Alternative für den Güterverkehr besteht und die Bestandsstrecke über Köthen auch noch kürzer sein dürfte als deine NBS. Interessant an deren Streckenführung wäre maximal eine schnellere Anbindung von Bernburg.

    Wir könnten aber perspektivisch drüber verhandeln, die A 14 zu einer zweistreifigen Bundesstraße zurückzubauen und den freiwerdenden Platz für eine derartige NBS zu nutzen. =D Dann aber am besten für den Güterverkehr, da sie eher abseits der Ortschaften verläuft. Der Fernverkehr kann sich gut den dann auszubauenden Bestand mit dem Regionalverkehr teilen.

    Wenn es nur darum geht, Magdeburg irgendwie mit schnellem Fernverkehr anzubinden, wäre ich ja fast eher für eine NBS Potsdam–Magdeburg–Braunschweig. Der Güterverkehr auf der Achse wächst auch, diese hat aber deutlich weniger Kapazitätsreserven als die Verbindung Stendal–Halle. Da würde eine NBS also mehr bringen.

    Also insgesamt bin ich dann doch eher für einen Ausbau des Bestands, gern auf 200 km/h mit vielen Überholmöglichkeiten. Dazu noch den Güterverkehr an anderer Stelle verflüssigen, bspw. durch einen höhenfreien und viergleisigen Ausbau zwischen Abzw. Brücke und Biederitz, sodass man den Güterverkehr Rothensee–Roßlau vom Verkehr Magdeburg–Brandenburg entkoppeln kann. Das würde auch schon viel bringen.

    1. eine NBS Potsdam–Magdeburg–Braunschweig. Der Güterverkehr auf der Achse wächst auch, diese hat aber deutlich weniger Kapazitätsreserven als die Verbindung Stendal–Halle.

      Hätte man Wiesenburg-Güterglück-Tornitz nicht stillgelegt, hätte man – zumindest östlich Magdeburgs – die nötigen Kapazitätsreserven. Man muss sich mal vorstellen: An dieser Stelle ist im 21. Jahrhundert eine zweigleisige, elektrifizierte und für 160 km/h ausgebaute Hauptbahn gänzlich getilgt worden!

      1. Hallo Evelino,

        vielen Dank für deinen Kommentar zu meinem Vorschlag.

        Eine NBS Potsdam – Magdeburg – Braunschweig würde ohne Frage den Ost-West-Fernverkehr via Magdeburg stärken. Jedoch würden die Nord-Süd-Verkehre außen vor gelassen werden. Schnellere Verbindungen Richtung Hamburg und Halle (München, Nürnberg, Erfurt, Leipzig & Dresden) könnten damit nicht realisiert werden.

         

        Des Weiteren würde zur bestehenden NBS Wolfsburg – Stendal – Berlin eine Parallelinfrastruktur gebaut werden, wo auch der verkehrliche Nutzen nur rein für die von dir beschriebene NBS fraglich wäre .Deshalb wäre eine Förderung des Projektes von Bund und EU ebenfalls fraglich.

        Die NBS „Sachsen-Anhalt-Korridor“ würde bestehende Infrastruktur in ein NBS-Projekt mit einbinden und für sämtliche Relationen Verbesserungen schaffen.

  2. Ich würde den Nordteil nicht nach Stendal, sondern eher weiter in Richtung Hannover führen. Von Stendal kommt man zwar nach Berlin und auch Hamburg, allerdings kommt man von Halle wahrscheinlich, dennoch schneller nach Berlin und Hamburg. Mit Hannover könnte man auch das Ruhrgebiet und Köln gut mit Sachsen verbinden. Hier wäre dann auch eine ICE-Linie vom Ruhrgebiet über die Strecke und weiter nach Prag interessiert. So weit meine Gedanken.

    1. Hallo Schienenneufeld,

      vielen Dank für deinen Kommentar zu meinem Vorschlag. Der Nordteil der NBS soll einen Kompromiss für Linienführungen in Richtung Nord, Ost und West darstellen und gleichzeitig den Bau von Parallelinfrastruktur zugunsten der Nutzung bestehender Infrastruktur vermeiden.

      Über Stendal sind Hamburg, Berlin und Hannover allesamt gut erreichbar.

      1. Gut da hast du wohl sicher Recht, allerdings werden dann all diese Orte wohl nur ähnlich schnell wie jetzt erreicht, weil man noch lange fahren muss

        Berlin: über Potsdam einfach so viel direkter

        Hamburg: Wenn, wie meiner Meinung nach sicher in 2029 mit den Planungen einer NBS Hamburg Hannover begonnen wird, müsste deine Strecke um Sinn zu ergeben wohl auf diese drauf führen, allerdings wird es sehr unwahrscheinlich, dass die NBS dann über Uelzen führt.
        Hannover: Der direkte könnte glaube ich dann sogar leicht schneller sein.

        Daher würde ich sagen WENN man sowas Bauen will, dann so wie gesagt, weil es nach Hannover(ziemlich wichtiger FV-Knoten für Deutschland), deutlich schneller geht. Ein Abzweig auf die NBS nach Hamburg wäre ja realisierbar (Dann halt so wie die Güterzüge aus Lehrte kommen)

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