Beschreibung des Vorschlags
Alle wollen nach Berlin. Falls jedoch trotz direkter Nähe ein Umstieg notwendig wird, bleiben die Züge leider häufig leer bzw. werden mit Kapazitäten gefahren, die man nicht in einer Hauptstadtregion erwarten würde. Dieser Effekt wird vergrößert, wenn im Untersuchungsraum eine Autobahnanbindung besteht.
Ein Beispiel dafür ist mit Sicherheit die RB36 Königs Wusterhausen – Frankfurt (Oder), die mehreren Kleinstädten im Verlauf zwar eine Anbindung ans Schienennetz bietet, jedoch die eigentliche Nachfrage leider nicht konkurrenzfähig bedient. Um die Anbindung der wichtigsten Orte im Streckenverlauf an die Hauptstadt zu verbessern, wird eine ca. 20km lange Neubaustrecke von Grünheide-Fangschleuse nach Kummersdorf vorgeschlagen.
Ziele der Neubaustrecke:
- Direkte, schnellere und damit attraktivere Anbindung der Städte Beeskow, Storkow und weiterer Orte im Süden des Landkreis Oder-Spree an Berlin
- Neue Anbindung Freienbrink, Hartmannsdorf, Spreenhagen an Berlin und damit Erschließung mehr verkehrsgünstiger Flächen zur Stärkung der Entwicklung von Wohnbebauung entlang von Eisenbahnkorridoren
- Bessere Anbindung von Tesla-nahen Wohnorten an das Werk
Bedienkonzept (Umsetzung frühestens 2030er-Jahre):
- Stündlicher Regionalverkehr (ggf. Frankfurt (O) – [alle Halte] – ) Beeskow – [alle Halte] – Storkow – Kummersdorf – Spreenhagen – Hartmannsdorf – Freienbrink – Tesla Süd – Fangschleuse – Erkner – Köpenick – Ostkreuz – Stadtbahn (-Durchbindung nach Westen)
- Es sollte mindestens die Ringbahn erreicht werden. Folgende Optionen werden vorgeschlagen, falls nicht genügend Trassen auf der Stadtbahn vorhanden wären:
- über Lichtenberg-Gesundbrunnen durchgebunden nach Westen oder Süden
- Bei zukünftiger Fertigstellung des Fernbahn-Südrings Durchbindung über Ostkreuz (oben) und Südkreuz auf Potsdamer Stammbahn durchgebunden
- Die bestehende RB36 Königs Wusterhausen – Frankfurt würde weiterhin als Tangente bestehen bleiben.
- Offen zur Diskussion sehe ich, ob der Ostteil nicht auch in das neue Konzept integriert werden könnte – je nach Antriebsleistung. In dem Fall könnte die Tangente auf Königs Wusterhausen – Storkow eingekürzt werden – in Storkow dann mit Anschluss an die Leistungen von/nach Frankfurt.
Bau:
- Überwiegend eingleisiger Bau, Entwurfsgeschwindigkeit möglichst 100 km/h
- Das Gelände ist größtenteils flach. Land- und forstwirtschaftliche Flächen werden zerschnitten. Lediglich der Oder-Spree-Kanal und die Autobahn benötigen größere Überführungen.
- Antrieb Option 1: Elektrifizierung zur Durchbindung auf Stadtbahn wünschenswert. Damit wäre jedoch auch eine weitere Elektrifizierung bis Beeskow oder sogar Frankfurt notwendig.
- Antrieb Option 2: Strecke wird ohne Fahrdraht gebaut, in der Ausschreibung werden Wasserstoff-Hybridfahrzeuge vorausgesetzt.
- Es wird eine Mitnutzung der heutigen Industriebahn Freienbrink vorgeschlagen. An deren südlichen Ende würde sie über heutige Parkplatzflächen verlaufen, was baulich zunächst einfach klingt, jedoch müssten damit einige Grundstücke zerschnitten werden. Falls der finanzielle Aufwand zum Aufkauf der Flächen hier unverhältnismäßig sein sollte, wird alternativ eine Führung östlich des Gewerbegebiets vorgeschlagen.
- Die Halte in Freienbrink, Hartsmannsdorf und Spreenhagen sind in jetziger Ortsrandlage, sollten aber in Zukunft als Impuls für die weitere Erschließung von Baugebieten gesehen werden.
Verwandte Vorschläge:
- Offensichtlich würde mein Vorschlag in direkter Konkurrenz zu einer Reaktivierung Saarow-Beeskow (z.b. als RB Fürstenwalde-Beeskow) stehen, was zweifelsohne auch eine bessere Anbindung Beeskows ermöglichen würde. Über diese Strecke sollten Züge auch bis Berlin durchgebunden sein um ihr volles Potenzial zu nutzen.
Die Stadt Storkow und der Erholungsort Wendisch-Rietz würde von dieser Variante allerdings nicht profitieren.
Da sich zwischen Saarow und Beeskow wenige relevante Ortschaften befinden, räume ich meinem hier gezeigten Vorschlag mindestens ähnliches Potenzial ein, vor allem weil die neu per Bahn erschlossenen Orte in direkter Nähe zu Berlin noch deutliches Entwicklungspotenzial hätten. - „233“’s Vorschlag einer NBS Grunow-Eisenhüttenstadt würde sich mit einer direkten Anbindung an Berlin z.B. durch das hier gezeigte Konzept auch deutlich wirtschaftlicher darstellen lassen.
- Mein vorheriger Vorschlag einer neuen Südosttangente Fangschleuse-BER/Grünau würde sich zusätzlich umsetzen lassen und in Kombination mit dem neuen Vorschlag die Bedeutung des Bahnhofs Fangschleuse noch deutlich erhöhen.