München: Express-S-Bahn nach Ingolstadt

 

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Beschreibung des Vorschlags

Zwischen München und Ingolstadt besteht ein hohes Pendleraufkommen im vierstelligen Bereich: In Richtung München werden 3.500 Pendler gemessen, nach Ingolstadt immerhin 2.000. Hinzu kommt das Pendleraufkommen zwischen den vom RE1 bedienten Gemeinden/Städten/Dörfern und jeweils einer der beiden Großstädte.

Da der RE1 auf einer SFS verkehrt und mit einer Geschwindigkeit von bis zu 190km/h sehr schnell ist, ist dieser – wie oben beschrieben – sehr attraktiv, was v.a. Pendler entlang der SFS und Nutzer von Bayern-Tickets zu schätzen wissen. Diese Attraktivität führt dazu, dass der MüNüX (RE1) eine sehr hohe Nachfrage aufweist und zu manchen Tageszeiten sogar überfüllt ist – so fährt laut Fahrplan mindestens ein Zug in Petershausen durch. Zwischen München und Ingolstadt besteht ein täglicher Stundentakt, im weiteren Verlauf bis Nürnberg ist die Ausweitung zu besagtem Takt in Planung.

Damit also die Pendler entlang der SFS München – Ingolstadt entlastet werden, schlage ich vor, auch eine Express-S-Bahn zwischen München und Ingolstadt einzurichten. Bereits in diesem Kommentar hatte ich diese Idee geäußert.

Ist-Zustand vs. Soll-Zustand:

Derzeit verkehrt (wie oben beschrieben) zwischen München und Ingolstadt der o.g. RE1 (MüNüX) (T60 im Abschnitt München – Ingolstadt), parallel zu diesem gibt es noch die RB16 (ebenfalls T60). Im Gegensatz zum RE1 hält die RB16 zusätzlich in Dachau Bf und an weiteren Stationen entlang der SFS, wodurch sie zwischen Petershausen und München Hbf den Charakter einer Express-S-Bahn hat. Somit ergibt sich zwischen München und Petershausen größtenteils – der RE1 fährt in Petershausen einmal täglich durch – ein schneller angenäherter T30, wobei Dachau im Ist-Zustand nur einmal stündlich bedient wird.

In München ist zudem (von offizieller Seite aus) ein Netz an Express-S-Bahnen geplant, wobei dieses die Fertigstellung der Zweiten Stammstrecke voraussetzt. Teilweise sind sogar Linien mit sehr langen Zugläufen vorgesehen:

  • S1 zwischen Ebersberg und Freising / München Flughafen (jeweils etwa 84km)
  • S21X zwischen Landshut und Leuchtenbergring (104,5km)
  • S23X zwischen Augsburg / Mering und München Flughafen (80km bzw. 64km)
  • S24X zwischen Buchloe und Leuchtenbergring (ca. 86km)
  • Mit der hier vorgeschlagenen Linie wären es ungefähr 92km.

Daher erachte ich es als sinnvoll, die SX als Ersatz für die RB16 einzurichten. Es gibt jedoch deutliche Unterschiede gegenüber der heutigen RB16:

  • Die SX soll etwas öfter halten, wofür einzelne Stationen reaktiviert werden: Oberstimm, Winden am Aign und Affalterbach-Uttenhofen. 
  • In München wird zusätzlich in Laim gehalten, und die Linie über die 2. Stammstrecke (mit Zwischenhalten am Hauptbahnhof, am Marienhof und am Ostbahnhof) zum Leuchtenbergring verlängert. Da die RB16 bereits am Hauptbahnhof endet, wird die Münchner Innenstadt besser ans Umland angeschlossen.

Als Taktung ist ein T30 mindestens bis Petershausen anzustreben, während der Zulauf auf Ingolstadt mindestens stündlich bedient wird. Wenn die Trassenkapazitäten im weiteren Verlauf bis Ingolstadt ausreichen, kann der T30 auch auf diesen ausgeweitet werden.

Warum soll die Linie im Norden in Ingolstadt Audi enden und nicht am Hauptbahnhof oder in Eichstätt Stadt?

Der Endpunkt in Ingolstadt Audi ist meines Erachtens nach sinnvoll, da die Audi AG (Automobilhersteller) ihren Hauptsitz in Ingolstadt hat und dort eine ihrer größten Produktionsstätten beherbergt. Da dort zudem Anschluss an Zubringerbusse besteht, welche die Produktionsstätte besser erschließen, dürften sich die Fahrzeiten vor allem für Pendler mit Arbeitsstelle bei Audi verkürzen.

Am Hauptbahnhof besteht dieser Vorteil nur bedingt, da er im Gegensatz zum Nordbahnhof weit von der Innenstadt entfernt ist. Dafür kann man dort ohne weitere Maßnahmen wenden.

Ein Endpunkt in Eichstätt Stadt ist mit erheblichen Infrastrukturmaßnahmen verbunden: Die 5km lange Strecke zwischen Eichstätt Bf und Eichstätt Stadt ist nicht elektrifiziert und nur eingleisig, zudem sind alle dortigen Bahnsteige viel zu niedrig für einen S-Bahnbetrieb. Zumindest auf Ausweichstellen kann verzichtet werden, da die RB14 in der HVZ zum T30 verdichtet wird (ansonsten T60), womit lediglich ein barrierefreier Ausbau bei gleichzeitiger Verlängerung aller Bahnsteige vonnöten wäre. Jedoch verlängert sich die Linie von ca. 90km (Leuchtenbergring – Ingolstadt Nord) auf ca. 120km (Leuchtenbergring – Eichstätt Stadt), womit diese SX mit Abstand die längste S-Bahnlinie im Münchener Umland wäre.

Infrastrukturmaßnahmen:

Da die SFS mit mindestens 5 Zügen/h stark befahren ist (1x RE1, 1x RB16, restliche Fahrten sind FV), aber laut D-Takt mehr Züge aufnehmen soll, ist ein umfangreicher Ausbau unentbehrlich. Der drei- bis viergleisige Ausbau des Abschnitts Ingolstadt – Petershausen ist jedoch bereits von offizieller Seite geplant, neu sind somit nur die drei zusätzlichen Bahnhöfe. Diese sollen jeweils mindestens Seitenbahnsteige und anliegende P+R-Anlagen erhalten, zusätzlich sollen auch die Busnetze auf die neuen Halte abgestimmt werden (nicht näher konkretisiert).

Zusätzlich zu den offiziellen Ausbauvorhaben kann westlich des Haltepunkts Ingolstadt Audi ein Wendegleis eingerichtet werden, was aber angesichts der eher schwachen Auslastung des Astes unnötig wäre: Zwischen Ingolstadt Hbf und Ingolstadt Audi fährt lediglich die RB16 im Stundentakt, in der HVZ kommt die RB14 hinzu. 

Nahverkehrstarife (optional):

Da diese Linie im Gegensatz zu anderen SX die MVV-Verbundgrenze verlässt – der MVV wird offiziell nicht in Richtung Ingolstadt erweitert werden -, dürfte sie am schwierigsten umzusetzen sein: Zwischen München und Petershausen gilt wie gewohnt der MVV-Tarif, zwischen Paindorf und Ingolstadt der VGI-Tarif.

Zwischen beiden Verkehrsverbünden gibt es derzeit keine Übergangsregelungen, sodass Fahrgäste heute auf das Deutschlandticket oder den Deutschlandtarif angewiesen sind (bei MVV-Tickets kann der D-Tarif für die Anschlussfahrt ab/bis Petershausen genutzt werden -> sog. Stückelung von Fahrkarten). Daher sollte man einen Übergangstarif MVV – VGI schaffen, welcher die Nutzung des RE1 und der SX erheblich vereinfacht.

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22 Kommentare zu “München: Express-S-Bahn nach Ingolstadt

  1. Der Spar-Ausbau den der Deutschlandtakt bisher für die Strecke vorsieht ist nicht ansatzweise bedarfsgerecht und zukunftstauglich. Das einzige was zwischen IN und M Sinn macht ist eine Wegverlagerung des gesamten Fernverkehrs auf eine völlig neue NBS mit 300km/h. Sobald das geschehen ist hat man auf der Bestandsstrecke jede Menge Freiheiten für zusätzlichen Verkehr, sei es Güterverkehr, Regionalverkehr, oder auch deine S-Bahn.
    Wobei für letztere das Thema Bahnsteighöhen schwierig wäre, und auch generell die Fahrzeiten wohl nicht sonderlich attraktiv wären.
    Von daher lasse ich es mal dahingestellt, ob eine derartige S-Bahn wirklich sinnvoll wäre.

    1. Der Spar-Ausbau den der Deutschlandtakt bisher für die Strecke vorsieht ist nicht ansatzweise bedarfsgerecht und zukunftstauglich. Das einzige was zwischen IN und M Sinn macht ist eine Wegverlagerung des gesamten Fernverkehrs auf eine völlig neue NBS mit 300km/h. 

      Noch eine NBS bauen, obwohl die jetzige SFS schon 300km/h zulässt? Ich weiß nicht, immerhin ersetzt meine SX die RB16 auf besagtem Abschnitt, sodass höchstens ein zusätzlicher NV-Zug unterwegs ist.

      Wobei für letztere das Thema Bahnsteighöhen schwierig wäre, und auch generell die Fahrzeiten wohl nicht sonderlich attraktiv wären.

      Der RE1 hat eine Einstiegshöhe von 76cm, die Bahnsteige besitzen diese auch. Die S-Bahn kann somit auch dort halten, nur der barrierefreie Ein- und Ausstieg (20cm Stufe) wird wegfallen.

      Von daher lasse ich es mal dahingestellt, ob eine derartige S-Bahn wirklich sinnvoll wäre.

      Der MVV plant, das S-Bahnnetz um Express-S-Bahnen zu ergänzen, die noch weiter fahren als die „normalen“ S-Bahnen. Es werden Ziele erreicht, die heute z.T. nicht zum MVV gehören, aber mittels Verbunderweiterungen dann doch dem MVV beitreten werden.

      Der einzige Knackpunkt neben der Infrastruktur wären die verschiedenen Tarife, was man mit Übergangstarifen lindern könnte.

      1. Da bist du aber schlecht informiert. Zwischen Ingolstadt und München gibt es derzeit überhaupt keine SFS, schon gar nicht für 300km/h. Es wird komplett der Altbestand genutzt, die Ertüchtigung beschränkte sich auf eine Verlegung der Bahnsteigkanten an zusätzliche Außengleise und Erhöhung der vmax auf 160km/h, im Südabschnitt zumindest teilweise auch mal 200. Schnell ist was anderes, die Fahrzeiten grottig, und kapazitätsmäßig ist man weiterhin am Anschlag. Hier braucht es also so oder so eine NBS um den Fernverkehr vom Bestand wegzuverlagern. Erst dann kann man auf der Altstrecke praktisch machen was man will.
        Wobei ich für eine S-Bahn keinen Vorteil gegenüber entsprechenden normalen Regionalzügen (die dann auch die passenden 76cm Einstiegshöhe hätten) sehe.

    1. Die Zuggattung Stadtexpress gibt es nicht mehr, daher finde ich die Orientierung an heute bestehenden Zuggattungen sinnvoller.

      Es würde ja auch niemand mehr einen D-Zug oder einen Eilzug vorschlagen.

                1. Den es allerdings nicht mehr gibt.
                  Die Zuggattung Stadtexpress wurde abgeschafft, dies heißt jedoch nicht, dass das Aufgabengebiet des ehemaligen Stadtexpresses für immer als Stadtexpress genannt werden darf.

                  Und es ist hier ganz klar eine Express-S-Bahn, da es in München ein Netz von Express-S-Bahnen geben wird, die übrigens vom Haltekonzept auch dem Stadtexpress ähneln.
                  Wenn diese Entwicklung dir nicht passt, dann wende dich bitte an die BEG, die S-Bahn München oder den MVV, dass sie bitte die Express-S-Bahnen durch Stadtexpresse ersetzen sollen.

                  1. warum soll ich mich nach münchen wenden, um bei linieplus etwas vorzuschlagen? das sind doch völlig verschiedene paar schuhe.

                    da hier ja sehr auf ordnung und richtigkeit geachtet wird, finde ich es gut, wenn auch die zuggattungen übersichtlich sortiert sind. du nicht?

                  2. Und weil auf übersichtliche Zuggattungen geachtet werden soll, solltest du auch die verwenden, die in München genutzt werden:
                    2. Stammstrecke -> einige Halte auslassen -> überall halten
                    heißt dort Express-S-Bahn, es werden keine historischen, nicht mehr existente Zuggattungen genutzt.

                  3. ich verstehe nicht, warum du dich immer auf münchen beziehst. wir sind hier doch bei linieplus und machen deutschlandweit und darüber hinaus vorschläge…

                  4. Weil dieser Vorschlag sich auf eine Express-S-Bahn von München nach Ingolstadt bezieht.

                    Bezüglich deutschlandweit: Im Ruhrgebiet sind Express-S-Bahnen geplant, in Leipzig gibt es schon eine und die S-Bahn Berlin hat ein Konzept für eine Express-S-Bahn nach Nauen vorgeschlagen.

    1. Nein, den RRX meine ich nicht, dieser ist laut der Politik ein Zwischending zwischen RE und IC. Ein Stadtexpress kann er -abgesehen davon, dass diese Kategorie hier ohnehin nicht passt-  nicht sein, da es keine Stadtexpresse mehr gibt.
      Ich meine die Linien S39X (Duisburg, Bedburg), S3X und S47X (Wuppertal) und S7X (Essen).

      Der Stadtexpress ist eine genauso historische Zuggattung wie Eilzug, City-Bahn, D-Zug, Interregio, Fernschnellzug, Ruhrschnellverkehr und alle weiteren, die es nicht mehr gibt. Alle diese Zuggattungen haben eins gemeinsam: Sie existieren ausschließlich in den Geschichtsbüchern.

      Sofern diese Zuggattungen nicht wieder in Gebrauch kommen, haben sie auch auf LiniePlus nichts verloren.
      Wenn du also der Meinung bist, dass dieser Vorschlag hier ein Stadtexpress und keine Express-S-Bahn sei, dann wende dich bitte an die BEG, den MVV und die S-Bahn München, dass sie doch bitte die Bezeichnung „Express-S-Bahn“ durch „Stadtexpress“ ersetzen sollen.
      Sofern dies nicht offiziell umbenannt wird, ist diese Diskussion für mich hiermit beendet.

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