Beschreibung des Vorschlags
Dieser Straßenbahnvorschlag basiert auf Ulrich Conrads Straßenbahnvorschlag für Mönchengladbach zur Erschließung Mönchengladbach-Hardts und meinem Vorschlag, Schwalmtal und Brüggen wieder an die Eisenbahn anzuschließen. Schwalmtal und Brüggen sind Vororte Mönchengladbachs und grenzen auch direkt an Mönchengladbach. Schwalmtal hat etwa 19000 EW, die sich auf die beiden Stadtteile Waldniel (11000 EW) und Amern (8000 EW) konzentrieren. Dann wäre da noch die Gemeinde Brüggen. Sie hat rd. 16000 EW, davon entfallen 9300 EW auf Brüggen und 6700 EW auf Bracht. Brüggen (9300 EW) und Schwalmtal (19000 EW) sind Orte, die durchaus groß genug sind, um durch die Schiene erschlossen zu werden. Das wurden sie einst durch die 1998 stillgelegte Bahnstrecke Dülken-Brüggen. Sie ist im selben Jahr auch entwidmet worden – Pustekuchen.
Ich möchte vorschlagen, die Bahnstrecke Dülken-Brüggen zu reaktivieren. Das Problem daran ist wie gesagt, deren Entwidmung, denn mittlerweile ist die alte Bahnstrecke in Waldniel anderweitig bebaut worden. Allerdings ist es möglich, die alte Bahntrasse zwischen Waldniel Nordtangente/Ecke Haversloh und einem Campingplatz in Brüggen zu reaktivieren. Lediglich am Klärwerk müsste man von der alten Bahntrasse abweichen und beim Kranenbach-Center eine neue Lkw-Zufahrt bauen. Am Camping-Platz in Brüggen wird die Innenstadt Brüggens nicht erreicht und ab Waldniel Nordtangente/Ecke Haversloh verläuft auf der alten Bahntrasse die Umgehungsstraße. Ebenso ist in Amern zwischen dem Kranenbach-Center und dem Kockskamp eine Wohnstraße auf der alten Bahntrasse gebaut worden. Das erschwert natürlich die Reaktivierung als Eisenbahnlinie immens. Eine Straßenbahn könnte dagegen problemlos auf der Trasse fahren, auch wenn sie durch eine Wohnstraße verläuft, da die Straßenbahn auch straßenbündig fahren darf. Gleichzeitig bietet die alte Bahntrasse für die Straßenbahn den Vorteil eines langen unabhängigen Bahnkörpers, der hohe Reisegeschwindigkeiten erzielt. Weil die Straßenbahn außerdem die alte Bahntrasse problemlos überall verlassen kann, kann sie auch gut oberirdisch die letzten 100 m nach Brüggen Zentrum straßenbündig zurücklegen.
Die teilweise überbaute Bahntrasse ist also für eine Straßenbahn besser geeignet als für eine Reaktivierung durch eine Eisenbahnlinie. Außerdem würde die Eisenbahnlinie einen Umweg über Viersen-Dülken und Viersen (Hbf) nehmen, sodass eine direkte Straßenbahnlinie Schwalmtal-Waldniel – MG-Hardt – Mönchengladbach Hbf ähnlich schnell wäre, wie eine Eisenbahnlinie Schwalmtal-Waldniel – Viersen – Mönchengladbach. Gleichzeitig kann die Straßenbahn in Waldniel, dem bevölkerungsreichsten Ort an der Strecke, ortsnäher verlaufen, da man für die Eisenbahnlinie entweder einen Tunnel mit Tunnelbahnhof (teuer) oder eine Umgehungsbahn (verläuft natürlich JWD [Janz weit draußen]) bauen müsste. Deswegen möchte ich vorschlagen, Ulrich Conrads Straßenbahnlinie von Mönchengladbach-Hardt über Schwalmtal nach Brüggen entlang der alten Eisenbahnstrecke zu verlängern. Zwischen Mönchengladbach-Hardt und Schwalmtal-Waldniel verläuft sie zwar zwangsweise straßenbündig, jedoch bemühe ich mich, die Straßenbahn überwiegend auf einem besonderen Bahnkörper zu bauen. Ich habe z. B. im Bereich der Siedlung Waldniel die Straßenbahn südwestlich entlang trassiert, um die Rösler-Siedlung zu erschließen, aber auch um die Straße Holstert zu meiden, die ja auch als Zubringer zur Autobahn dient und deswegen staugefährdet ist.
Die Straßenbahntrasse verlängert Ulrich Conrads Straßenbahnlinie ab Hardt (Nikolauskirche). Die Wendeschleife habe ich jetzt nicht nachgezeichnet, aber sie wäre dort trotzdem sinnvoll, da der Überlandabschnitt sicherlich nicht unbedingt im 10-Minuten-Takt befahren werden muss. Etwa bis zur Stadtgrenze verläuft die Bahn dann straßenbündig und in Schwalmtal-Hehler auf unabhängigem Bahnkörper über heutige Felder. Dann fährt sie auch ein Stück durch die Rösler-Siedlung und dann südwestlich an Waldniel-Siedlung vorbei. Die Strecke wird an einigen Stellen aufgrund von engen Ortslagen kurvenreich. Auch ist die Elisabeth-Rösler-Straße nur breit genug für ein Gleis. Vielleicht sollte ich doch besser entlang der Straße „Steeg“ bauen. Auf jeden Fall erreicht die Straßenbahn hinter der Waldniel Siedlung die Innenstadt Waldniels. Dort fährt die Straßenbahn straßenbündig über die Gladbacher/Armener Straße und erreicht die Zentralhaltestelle „Waldniel Kirche“. Dahinter geht es über die Straße „Haversloh“ auf die ehemalige Bahnstrecke Dülken-Brüggen nach Amern und Brüggen.
Schwalmtal hat 19000 EW, davon 11000 EW in Waldniel und 8000 EW in Amern; und Brüggen-Zentrum hat 9300 EW. So werden also 28300 EW mit Hilfe einer Überlandstraßenbahn an ihr nahegelegenes Oberzentrum Mönchengladbach angeschlossen. Dabei profitiert Schwalmtal etwas besser von der Straßenbahn, da mehr Einwohner sie fußläufig erreichen können, während in Brüggen viele im Stadtzentrum an der Endstelle „Brüggen Zentrum“ umsteigen müssen. Die Streckenverlängerung als Überlandstraßenbahn ist 14 km lang und erreicht 28300 EW. Das macht dann schon 2020 EW/km.
Im Moment fahren da übrigens die Schnellbuslinien SB83 von Mönchengladbach über MG-Hardt und Schwalmtal-Waldniel nach Niederkrüchten, und SB88 von Viersen über Schwalmtal-Waldniel und Niederkrüchten nach Brüggen-Zentrum. Letzt genannter ist der Schienenersatzverkehr für die stillgelegte Bahnstrecke Dülken-Brüggen. Der SB83 ließe sich außerdem sinnvoll nach Roermond verlängern (siehe hier oder hier), weil er in Elmpt an der Staatsgrenze endet. Er wäre jedoch mit der Fahrt über die Dörfer recht langsam. Da der SB83 aber als Busverbindung von Schwalmtal-Waldniel nach Mönchengladbach im Falle der Überlandstraßenbahn entbehrlich würde, kann er zwischen Mönchengladbach und Niederkrüchten oder gleich zwischen Mönchengladbach und Elmpt über die A52 fahren und so mit einer dicken Beschleunigung (Fahrzeitverkürzung) auch attraktiv über Elmpt nach Roermond verlängert werden.
„Die Streckenverlängerung als Überlandstraßenbahn ist 14 km lang und erreicht 28300 EW. Das macht dann schon 2020 EW/km.“
Das ist ein bisschen wenig. Nach der auch dir bekannten Faustregel nach der mehr als 25 km pro 100.000 Einwohner kaum noch als angemessen betrachtet werden können, wären schon 4000 Einwohner pro Kilometer gut. Davon bist du weit entfernt.
Meinst du. Also das sind zwar wie ich berechnet habe 2020 EW/km, aber der Wert ist ja nur ein durchschnittlicher Erschließungsgrad. Man muss ja berücksichtigen, dass die Strecke auch längere Überlandabschnitte hat. So fährt sie z. B. auf 2,5 km zwichen Schwalmtal-Amern und Brüggen-Born nur durch den unbesiedelten Wald. So können natürlich auch höhere Einwohnerzahlen im Einzugsgebiet von Haltestellen angenommen werden. Schwalmtal-Amern hat 8000 EW und ist 1,7 km nord-süd-lang und gerade einmal 1 km West-Ost-breit und die Straßenbahn verläuft fast durch die Mitte des 1-km-breiten Ortes, genauer gesagt 300 m von der Westgrenze der Bebauung bzw. 700 m von der Ostgrenze der Bebauung entfernt. So werden natürlich in Amern schon mindestens 4000 EW/km erreicht.
Ich kann natürlich überlegen, nach einer Wendemöglichkeit in Schwalmtal-Waldniel zu suchen. Waldniel hat 11000 EW und der Ortskern Waldniel Kirche ist Luftlinie 5 km von deiner Endstelle an der Nikolauskirche in Hardt entfernt, bzw. 4 km von der Stadtgrenze Schwalmtal-Waldniel/MG-Hardt. Da kann ich natürlich, wenn ich den Streckenverlauf noch mal optimiere, zumindest 11000 EW einen 4-bis-5-km-langen Straßenbahnanschluss an Mönchengladbach zu ermöglichen. Das wären dann je nach Rechnung zwischen 2200 EW/km und 2750 EW/km.
Es ist ja insgesamt nicht verkehrt, die insgesamt rd. 30000 EW zweier Vororte eines 260000-EW-reichen Oberzentrums (Mönchengladbach) mit der Schiene an dieses anzuschließen, nur es ist nicht so einfach die alte Bahnstrecke zu reaktivieren, weil erstens die alte Bahntrasse in Waldniel mit einer Umgehungsstraße (Nordtangente – Haversloh – Industriestraße) überbaut ist und sich eine ortszentrumnahe Bahntrasse sich deswegen nicht ohne Tunnel oder Zerschneidung der grünen Lungen Waldniels herstellen lässt und zweitens sie als Eisenbahn sicherlich einen zeitraubenden Umweg über Viersen nehmen wurde. Das war ja auch damals der Grund, warum der SPNV auf der Bahnstrecke Dülken-Brüggen eingestellt wurde. Weil man mit dem Auto oder mit dem Bus schneller nach Mönchengladbach kam als mit der Eisenbahn, fuhr die Eisenbahn nur mit Schienenbussen auch nur bis Viersen. Letztendlich war das nicht wirtschaftlich und man hat den Betrieb ganz eingestellt. Eine Straßenbahn (von mir aus auch Zweisystembahn, aber bei stillgelegten und entwidmeten Trassen, rede ich nicht vom Tram-Train, da man sie ja neu nach BOStrab reaktivieren kann) kann dagegen gleich direkt durch den Ortskern von Waldniel und direkt nach Mönchengladbach entwickelt werden. So profitieren mehr der 11000 Waldnieler von der Schiene in ihr Oberzentrum.
„So fährt sie z. B. auf 2,5 km zwichen Schwalmtal-Amern und Brüggen-Born nur durch den unbesiedelten Wald.“
Solche Abschnitte kannst du aber nicht einfach herausrechnen. Auch sie verursachen Kosten, die nicht von den Rehen und Wildschweinen im Wald übernommen werden.