Beschreibung des Vorschlags
Wenn es wieder einen Oberleitungsschaden, Weichenstörung oder ein sonstiges Problem auf der Strecke zwischen Mönchengladbach Hbf und Rheydt Hbf gibt, wird die RB33 öfters über die Güterumgehungsbahn umgeleitet.
Als es im April letzten Jahres wieder passiert kam, mir der Gedanke warum es keinen SPNV über diese Strecke geben soll.
Einziges Problem ist, das diese Strecke an keinen der zwei Hauptbahnhöfe der Stadt Mönchengladbach angeschlossen ist.
Den Einzig anderen Vorschlag über die Güterumgehungsbahn, den ich gefunden habe, ist mein eigener, zum Ausbau zur Ringbahn. Dieser Vorschlag kam aber nicht ohne teure Tunnelbauwerke aus.
Daher präsentiere ich eine günstigere Tangentiallinie auf der Mönchengladbacher Güterumgehungsbahn von Erkelenz nach Viersen.
Grundsätzlich soll die 27km lange Strecke im T60 gefahren werden. Hierzu wären zwei Fahrzeuge nötig. Alle Bahnsteige haben eine Mindestlänge von 75m mit Platz für einen möglichen Ausbau. Als Fahrzeuge kommen entweder zwei oder dreiteilige elektrische Triebzüge wie etwa ein Bombardier Talent oder ein Stadler Flirt infrage. Man ist durch die vollständig elektrifizierte Strecke relativ flexibel mit dem Fahrzeugeinsatz. Je nach Fahrgastzahlen könnten sämtliche Halte nur als Bedarfshalte angefahren werden. Die Fahrzeit dürft von Anfang bis Ende höchstens 45 Minuten dauern.
Die Güterumgehungsbahn schließt dabei nicht die wichtigsten Güterschienenverkehrsrelationen von Mönchengladbach an. (Venlo -Köln, Neuss – Aachen)
Routenbeschreibung:
Erkelenz Bahnhof
Der Haltepunkt und Erkelenz soll wieder zum Bahnhof werden. Hierzu soll Gleis 3 als Stumpfgleis Reaktiviert werden.
In Erkelenz gibt es Umsteigemöglichkeiten auf die RE4 Richtung Aachen und Dortmund (über MG Hbf) und die RB33.
Gleichzeitig gibt es einen großen P+R, wodurch Erkelenz sehr geeignet ist als Endhaltestelle für Pendler nach Mönchengladbach.
MG-Wickrathhahn
Obwohl Wickrathhahn „nur“ 1500 EW hat macht hier ein Haltepunkt an der Strecke Aachen-Mönchengladbach Sinn, denn es sind ca. 1,7 bis zum nächsten Bahnhof in Wickrath wodurch es sinnvoll ist ebenfalls mit der Schiene angebunden zu werden, wenn der Ort direkt an den Schienen liegt. Trotzdem soll hier nicht die RB33 halten da zu viele Halte die Fahrzeit zwischen Mönchengladbach und Aachen enorm erhöhen würden.
Herrath + Wickrath
Eine weitere Linie würde die kleinen Haltepunkte deutlich Aufwerten da diese heute nur im Stundentakt mit der RB33 angeschlossen sind. Ein weiterer Zug pro Stunde würde auch ohne direkten Anschluss nach MG Hbf trotzdem die Anbindung enorm verbessern.
MG-Wickrath Nord
Ein zusätzlicher Halt nur für die neue Linie würde sowohl als Einfädelung in die Hauptstrecke und als Anschluss für das große Gewerbegebiet im Norden von Wickrath dienen. Die Buslinie 016 sollte hier zusätzlich halten.
MG-Hockstein Bf.
Der Bahnhof liegt am südlichen Ende des ehemaligen Güterbahnhofs Rheydt. Hier soll eine Querungs- und Umsteigemöglichkeit mit der Linie RB34 entstehen. Zudem soll ab der Autobahn A61 diese Regionalbahn ein eigenes Gleis westlich der Hauptstrecke bekommen. Dabei teilen sich RB34 und diese Regionalbahn das eigene Gleis von A61 bis zum Abzweig zum Rheydter Hbf.
Zudem schließt dieser Bahnhof auch den Rheydter Süden mit den Stadtteilen Hockstein und Geistenbeck an.
Rheydt Westbahnhof
Dies ist einer der schwierigeren Bahnhöfe, den ohne Tunnel oder Brückenbauwerke kommt man nicht näher von der Güterumgehungsbahn zu einem der beiden Bahnhöfe.
Dieser Westbahnhof ist 200m westlich vom Rheydter Hauptbahnhof entfernt und soll mit Laufweg Umsteigemöglichkeiten Richtung Köln bieten.
Zudem erschließt dieser Bahnhof den Rheydter Westen und den Stadtteil Schmölderpark indem der Bahnhof an einer bestehenden Unterführung unter der Güterumgehungsbahn entsteht.
MG-Mittelstraße
Ein zusätzlicher Halt an der Rheydter Mittelstraße halte ich hier für wichtig da über den anliegenden Straßen (Bachstraße, Dahlener Straße) der Busverkehr Richtung Rheydt West geführt wird (Linien 004, 019, 020, 022, SB81) . Zudem liegt der Haltepunkt relativ nah am Marienplatz (zentraler Umsteigepunkt im Mönchengladbacher Süden).
MG-Ohler
Der Haltepunkt liegt relativ nah am Stadtteilkern und bietet Anschluss an die Buslinien 009 und 014 in den Stadtteil und Stadtmitte. Gleichzeitig existiert hier relativ viel freie Fläche wodurch der Standort nochmal aufgewertet werden kann, wie zum Beispiel Wohnungsbau.
MG-Holt
Dieser Haltepunkt liegt zwischen Aachener Straße und Bahnstraße und schließt die Stadtteile Holt und Westend an. Zudem gibt es hier eine Vielzahl an Busverbindungen Richtung Nordpark.
Bei Bedarf kann wie ein weiterer Bahnhof zum Queren entstehen.
MG-Venn
Der Haltepunkt im Nordwesten der Stadt schließt die Stadtteile Venn und Waldhausen an. Zudem erschließt man ein größeres Gewerbegebiet ganz gut an. Außerdem könnte man hier eine Bushaltestelle für die SB83 zwischen Elmpt und dem MG Hbf über Schwalmtal einrichten.
Daneben gibt es hier auch Busse Richtung Hardt, Venn und Schwalmtal.
MG-Windberg Bf.
In Windberg soll ein Bahnhof entstehen damit Züge sich hier queren können. Hier gibt es zudem Anschluss auf die Linien 008 und 010. Das wäre wichtig bei einer Taktverdichtung der Regionalbahn oder beim Queren eines Güterzuges.
MG-Großheide
An der Viersener Straße soll ein Haltepunkt entstehen mit Anschluss an die Busse 009 und 019 Richtung Viersen und dem großen Maria-Hilf Krankenhaus.
MG-Eicken
Dieser Haltepunkt liegt am Stadtrand in der Nähe des Hauptfriedhofs, aber recht weit vom Bevölkerungskern. Noch näher lässt sich aber kein Haltepunkt in Eicken an der Bestandsstrecke einrichten als hier.
Hier gibt es zudem Anschluss an die Buslinie 089 nach Dülken über Viersen.
Viersen-Helenabrunn
In Helenabrunn soll ein neuer Haltepunkt am alten Bahnhof entstehen. Der Haltepunkt in Helenabrunn schließt den Viersener Stadtteil Heimer und den Gladbacher Stadtteil Lockhütte an. Aufgrund des wahrscheinlich niedrigen Fahrgastaufkommen wird dieser Haltepunkt allein durch diese Linie angebunden.
Hier gibt es Anschluss an die Buslinie 007.
Viersen-Hamm
Am Haltepunkt Viersen-Hamm soll der einzige nennenswerte Streckenausbau passieren. Für diese Regionalbahnlinie soll westlich der Bestandsstrecke ein drittes Gleis entstehen um diese Regionalbahn unabhängig vom Regionalverkehr Richtung MG Hbf, Venlo und Krefeld zu machen. Hier könnte es in Zukunft ebenfalls Anschluss an die S28 aus Kaarst geben.
Viersen Bahnhof
Endstation soll hier der Viersener Bahnhof sein. In Viersen gibt es Anschluss an Züge Richtung Krefeld, Essen/Münster und Venlo. Eine Verlängerung über Viersen hinaus macht für mich relativ wenig Sinn, da ein Tangentialverkehr um den Gladbacher Stadtkern nur bis Viersen ansatzweise Verkehrsströme anzieht. Hier soll am Bahnsteig von Gleis 2 noch ein Stumpfgleis zum Wenden entstehen. Prinzipiell braucht man dieses Zusatzgleis nicht, bei einer Verlängerung der S28 nach Viersen wäre es aber sinnvoll.
Weitere mögliche Halte wären (an der Bushaltestelle) am Wasserwerk Dahl/Landscheidung, Holter Sportstätten, Eisenbahnstraße oder Hunsrückstraße.
Bei einem zweigleisigen Ausbau wären Taktverdichtungen und mehr Güterverkehr möglich, aber nicht Teil dieses Vorschlags.
Vorteile einer Tangentialbahn:
Das Busnetz in Mönchengladbach ist radial auf den Europaplatz(ZOB/Hbf) und den Rheydter Marienplatz ausgerichtet. Genauso ist das Schienennetz Sternförmig vom Mönchengladbach Hbf und dem Rheydt Hbf ausgelegt mit einer Stammstrecke dazwischen. Das kommt zwar den meisten Einwohner zugute die in den beiden Ballungsräumen in Gladbach und Rheydt wohnen, dafür müssen Menschen die von äußeren Stadtteilen in andere wollen häufig lange oder sehr indirekte Umsteigewege auf sich nehmen. Relationen wie etwa Rheydt-West nach Venn oder Windberg nach Ohler würde man deutlich beschleunigen. Zudem muss man nicht immer am Europaplatz oder Marienplatz umsteigen, die zu Stoßzeiten schon sehr voll und unübersichtlich werden können. Ringbahnen und können Abhilfe schaffen wie in etwa Berlin (Ringbahn S41/42) oder den Ring-Linien 12 und 15 in Köln und den Tangentialverkehr von der Innenstadt auf den Ring verlagern.
Kurzgefasst:
- Anschluss an den SPNV für den Mönchengladbacher Nordwesten
- Tangentialverbindungen werden deutlich beschleunigt
- Taktverdichtung für Mönchengladbacher Vororte von Erkelenz bis Viersen
- Radiale Buslinien werden miteinander verbunden
- Verkehrlich relativ unabhängig vom restlichen Schienennetz und möglicherweise störunanfällig
- Dichtere Halteabstände durch rein lokalen Nutzen
- mögliche Netzausbauten wie etwa Richtung Neuwerk oder Rheindahlen
- relativ geringe Investitionskosten gegenüber andere Anschlussmethoden
- (möglicher Ausbau zu einer vollständigen Ringbahn)
Nachteile:
- Kein direkter Anschluss an einen der beiden Hauptbahnhöfe in Mönchengladbach, besonders nicht an den großen Mönchengladbach Hbf
- Vergleichsweise wenig bedarf gegenüber einer Direktverbindung zum MG Hbf
- Kaum Verbesserungen für den Mönchengladbacher Osten
- Güterumgehungsbahn nicht mehr allein für den Güterverkehr