Beschreibung des Vorschlags
Das aktuelle öV System der Stadt Marseille ist radial aufgebaut und reicht weder mit Tram noch U-Bahn bis zum Stadtrand. Tangenten wären ein erster Schritt starke Korridore anzubieten, welche das Zentrum umgehen. Mit der Weiterführung von Linien in die Randquartiere würde man dann sinnvoll die Stadt bedienen.
Dieser Vorschlag besteht aus der ursprünglichen Idee der Südtangente zwischen Bahnhof Blancarde und Plage du Prado und die von Tramfreund 94 vorgeschlagenen Weiterführung (leicht adaptiert) in Richtung Norden und IUT Campus in Sainte-Jérôme. Die Strecke zwischen den Prado und Blancarde würde zum Teil die Trasse einer alten Bahnstrecke nutzen und dann bis zur Plage du Prado unter der Avenue du Prado verkehren.
Diese Linie würde 2 verschiedene Leistungen bedienen können.
- Einen Schnellbahnanschluss des mittleren Nordens an einen Bahnhof Urbaner und Regionaler Wichtigkeit – Blancarde ist der 2. wichtigste Umsteigepunkt Marseilles, welcher durch diese U-Bahn Linie und dem möglichen RER gestärkt werden würde. Nebst den Anschluss in Saint-Just – Hôtel du Département auf die M1 ist ein Knoten in Bernadette vorgesehen.
- Tangentiale Verbindung im Süden mit Anschluss an verschiedene wichtige Zentren (Plage du Prado, Stade Vélodrome, Blancarde). Dies erlaubt in den Südquartieren ein schnelleres Deplacieren auch ohne Auto (die Strassen sind chronisch überlastet) und an Spieltagen können Fans, welche nicht nur in Marseille wohnen schnell zur Blancarde und mit dem RER weiter.
Da es sich hierbei um eine ganz neue Linie handelt und gleichzeitig um ein Projekt, welches die RTM als solches bereits seit langem nicht durchgeführt haben (die Expertise zum Tunnelbau fehlt), ob man auf eine neues Metrosystem (Infrastrukturbau + Fahrzeuge) setzten soll.
- Hitachi Rail Italy scheint mit ihrem Driverless Metro System ein Erfolgsprodukt entwickelt zu haben, welches trotz TBM kostengünstig im Bau und Betrieb ist. Die Wagen sind relativ klein, doch durch den fahrerlosen Betrieb kann mit einer sehr kurzen Zugfolgezeit gearbeitet werden. Der 24/7 Betrieb ist, wie Kopenhagen zeigt auch gut möglich. Eine Stadt wie Marseille, welche auch in der Nacht lebt kann dies gut gebrauchen. Das System ist vielerorts erfolgreich umgesetzt.
- Durch die Bestellung neuer Fahrzeuge, welche auch im Autonomen Betrieb funktionieren können, deutet aber alles darauf hin, dass Marseille bei Gummiräder bleibt. Ein homogener Betriebshof ermöglicht hier viel mehr Flexibilität. Man könnte aber trotzdem schauen, dass sich gute Tunnelbauexpertise entweder aus Mailand oder Paris geholt wird, da beide Städte viel Erfolg im U-Bahn Ausbau verzeichnen.