Beschreibung des Vorschlags
Eine weitere, mögliche Linie im Leipziger Straßenbahnnetz 2035+, welche die südlichen Stadtteile Dölitz und Connewitz mit den nordöstlichen verbindet, ohne den Umweg über den Ring nehmen zu müssen. Auf diese Weise und in Kombination mit den Linien 9 und 19 ist es so auch möglich, die 70 wieder komplett auf Straßenbahnbetrieb umzustellen.
Der Startpunkt befindet sich am Straßenbahnhof Dölitz, wo man zur 11 und 22 umsteigen kann, um westlich nach Markkleeberg-West, Großzschocher und Markranstädt sowie östlich nach Wachau, Auenhain und – über die 21 – nach Liebertwolkwitz und Großpösna zu gelangen. Bis Connewitz verläuft die 20 gemeinsam mit der 11, an der Richard-Lehmann-Straße wird dann mit der 9 nach Osten abgebogen. Am MDR/Panometer trifft sie sich mit der 17, die Alte Messe wird gemeinsam mit der 16 durchquert. Die Haltestelle Perlickstraße wird dabei als Doppelhaltestelle hergestellt, da hier mit Einzug des Jugendamtes (geplant 2024, 400+ Mitarbeiter) und der weiteren Ansiedlung publikumsintensiver Einrichtungen auf dem Gelände (u.a. Depot der städtischen Museen/Magazin des Stadtarchivs, Biotechinstitut des Bundes, Fertigstellung IDiV, Hornbach, mittelfristiger Ersatz der Halle 7, …) ein erheblicher Fahrgaststrom zu erwarten ist.
Über das Technische Rathaus und die Riebeckstraße wird Reudnitz-Thonberg durchmessen, kurz vor der Wiebelstraße erfolgt ein Schwenk nach Nordwesten auf die von der Stadt offiziell geplante Stichstrecke durch die Hermann-Liebmann-Straße. An der Kreuzung mit der Eisenbahnstraße erfolgt das Treffen mit der 1, welcher sie bis zur Löbauer Straße folgt. Der Wendehammer am Stannebeinplatz wird dabei durch eine Schleife ersetzt, um bei baubedingten Umleitungen flexibler reagieren zu können. Mittels dem Ast durch die Bautzener Straße erfolgt eine bessere Anbindung der östlichen Bereiche von Schönefeld, sodass die hier bisher vom Tram und S-Bahn eher umfahrenen Anwohner einen Zugang zu diesen erhalten. Ab der Braunstraße folgt die 20 der 19, um schließlich auf der Paunsdorfer Allee in das geplante Wohngebiet an der Kiebitzmark abzubiegen, wo sie ihren Endpunkt findet.
Wie überall soll der Grundtakt auf 10′ ausgelegt sein, E-Linien sind zwischen Paunsdorf-Nord und S-Bahnhof Connewitz möglich. Hauptziele für diese Linie sind der AGRA-Park, Panometer und MDR, Alte Messe, Schönefeld-Ost, Großwohnsiedlung Paunsdorf und Neubaugebiet Kiebitzmark.
Bis zur Fertigstellung der notwendigen Neubaumaßnahmen kann diese Linie in nur leicht verändertem Verlauf über die Torgauer Straße direkt im Bestandsnetz eingerichtet werden. Mit Blick auf den Personalmangel ist ein teilautonomer Betrieb mittel- bis langfristig mitzudenken. Zugänge zum S-Bahnnetz befinden sich in Connewitz und Heiterblick, der S-Bahnhalt Leipzig-Ost könnte auf Höhe des Stannebeinplatzes reaktiviert werden.
Nachtrag: Nummerierung mit der Linie Flughafen-Dölzig-Markranstädt getauscht, sodass die 1-20 auf dem Stadtgebiet verlaufen und ab 21 die Umlandstrecken beginnen.
Das wird langsam echt ein wenig zu viel 🙂
Außerdem ist damit die Linienordnung für Überlandstraßenbahnen = 20er-Nummern weg…
Die Nummerierung würde so oder so komplett neu sortiert werden müssen 😉 Die farbliche Zuordnung würde dann jedenfalls dem der Linien entsprechen, die nicht über den Ring fahren.
Tatsächlich besteht aber eben auch entsprechender Bedarf auf eben dieser Relation (die 70 ist in ihrer aktuellen Form einfach eine Fehlplanung), diese Linie im speziellen kann auch direkt im bestehenden Netz eingerichtet werden und nach Fertigstellung der nötigen Neubaustrecken (Verschwenkung Alte Messe, Stichstrecken durch die Hermann-Liebmann-Straße und die Bautzener Straße, Endpunkt im geplanten Neubaugebiet Kiebitzmark) auf den angedachten Verlauf gelegt werden.
Und im Vergleich zu Planungen am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert ist das tatsächlich noch im Rahmen. U.a. war da eine Straßenbahn direkt nach Halle geplant (der Ast nach Schkeuditz ist tatsächlich das Rudiment davon, die Quellen dafür liegen im Leipziger Stadtarchiv), ebenso eine Schwebebahn auf der gleichen Route. Wenn das umgesetzt worden wäre, hätten wir jetzt vielleicht eine zusammenhängende Großstadt Halle-Leipzig, ähnlich dem Ruhrgebiet und würden eher darüber nachdenken, wo die U-Bahn langgeführt werden soll. Generell bin ich mir durchaus bewusst, dass diese Sammlung sehr optimistisch gedacht ist, aber wenn man es mit der Mobilitätswende wirklich ernst meint – und das muss man ganz einfach – wird es über kurz oder lang in jeder Stadt/Region auf solche umfangreichen Maßnahmen hinauslaufen müssen. Auch wenn deren Umsetzungsdauer dann sicherlich in Jahrzehnten gerechnet werden wird.
Große Zustimmung, nur mit einer Korrektur:
Die Linie 70 ist deshalb eine Fehlplanung, weil sie eine Zusammensetzung aus mehreren dem NVP nach stillgelegten Straßenbahnstrecken ist.
Die Nummerierung ist so angepasst, das 1-20 größtenteils auf Leipziger Stadtgebiet verkehren und nur die Außenäste in die benachbarten Städte reichen. 21-23 entsprechend entgegengesetzt. Die Linie Schkeuditz-Markranstädt hat mit dieser hier getauscht, sodass diese hier die 20 erhalten kann und farblich den Linien zugeordnet wird, welche nicht den Innenstadtring nutzen.
Ich denke nicht, dass die 70 eine Fehlplanung ist, denn sie verbindet nahezu perfekt Mockau, Thekla und Schönefeld mit den südlichen Stadtteilen und mittels Umstieg ist man schnellstens in der Innenstadt. Eben genau deswegen würde diese neue Linie z. B. Thekla nahezu komplett vom Liniennetz abhängen, ebenso wäre eine schnelle Tangentiallinie damit nicht mehr gegeben. Außerdem finde ich, dass Paunsdorf mit den Linien 3E, 7 une 8 bestens an die Stadt angebunden ist und es keiner weiteren Linie bedarf. Auch ist eine Busverbindung auf dieser Linie wesentlich sinnvoller als eine Straßenbahn, denn so kann man viel schneller und unkomplizierter auf eventuelle Störungen, Unfälle, Baustellen, etc. reagieren.
Auch ist eine Busverbindung auf dieser Linie wesentlich sinnvoller als eine Straßenbahn, denn so kann man viel schneller und unkomplizierter auf eventuelle Störungen, Unfälle, Baustellen, etc. reagieren.
Ich denke nicht, dass die 70 eine Fehlplanung ist, denn sie verbindet nahezu perfekt Mockau, Thekla und Schönefeld mit den südlichen Stadtteilen und mittels Umstieg ist man schnellstens in der Innenstadt.
Das Problem an der 70 in ihrer aktuellen Form ist weniger ihr Verlauf, sondern ihre Umsetzung als Buslinie, die gerade im südlichen Bereich auch noch den aufgegebenen Ast der 9 aufnehmen musste. Das hat a) zu einer Reduktion der Kapazität, b) zu einem niedrigeren Fahrkomfort und c) zu einer streckenbedingt deutlich höheren Verspätungsanfälligkeit geführt. Außerhalb des Markkleeberger Rathauses und des Bornaer Kreisrates ist das eher nicht auf Gegenliebe gestoßen.
Eben genau deswegen würde diese neue Linie z. B. Thekla nahezu komplett vom Liniennetz abhängen, ebenso wäre eine schnelle Tangentiallinie damit nicht mehr gegeben. Außerdem finde ich, dass Paunsdorf mit den Linien 3E, 7 une 8 bestens an die Stadt angebunden ist und es keiner weiteren Linie bedarf
Aktuell fährt die 3E fährt nur alle 20 min und tangiert Schönefeld nur am Rand, die 8 nur zwischen 6 und 20 Uhr und endet in Paunsdorf-Nord – bleibt die 7, die dafür Schönefeld komplett auslässt. So super ist die Anbindung v.a. in Richtung Sommerfeld also nicht.
Ganz grundsätzlich ist diese Linie aber im Zusammenhang mit dem übrigen Netz, welches in der Beschreibung verlinkt ist, zu verstehen. Die von dir angebrachten Punkte sind darin auch komplett angesprochen (und gelöst): Thekla wird durch die Verlängerung der 1 und 9 sowie die neue 19 besser als bisher angebunden, speziell die 19 verknüpft Mockau, Thekla, Schönefeld und Paunsdorf mit dem Flughafen.
Und wie beschrieben steht gerade in Paunsdorf in der Kiebitzmark das nächste große Neubaugebiet vor der Tür, geplant von der Stadt statt einem Investor. Wenn man hier das Anlegen/Verbessern des ÖPNV-Angebots verpasst, darf man sich wirklich nicht wundern, wenn Investoren das auch bei ihren Planungen „vergessen“.