Beschreibung des Vorschlags
Leipzig ist mit 616.000 Einwohnern eine schnell wachsende Stadt, die über die S-Bahn Mitteldeutschland eine S-Bahn besitzt. Deren Herz ist der Leipziger City Tunnel.
Da in Frankfurt nur für die S6 ein eigener Abschnitt im Citytunnel mit einer unterirdischen Station entsteht, könnte ich mir vorstellen einen ähnlichen Zweigtunnel für mehrere S-Bahn Linien in Leipzig zu bauen. Dieser würde mit 1710 Metern sogar etwas kürzer sein als der 1770 Meter lange Tunnel der Nordmainischen S-Bahn. Er besitzt jedoch eine Zulaufstrecke, die reaktiviert wird.
Durch diese Strecke verkürzen sich die Fahrzeiten und neue Verbindungen entstehen. Hier ein Beispiel:
Leipzig Hauptbahnhof – Leipzig Anger Crottendorf
Diese beiden Haltestellen liegen Kilometer entfernt. Mit der S3 sind es aktuell 17 Minuten Fahrzeit. Mit der Ostanbindung werden es in Zukunft nur noch 9 Minuten sein (-8 Minuten):
Hauptbahnhof 30, Markt 32, Wilhelm-Leuscher Platz 33, Universitätsklinikum 35, Reudnitz 37, Anger-Crottendorf 39.
Diese 8 Minuten Ersparrnis betreffen nicht nur Anger-Crottendorf, sondern den ganzen Osten des Leipziger Umlands. So rücken Wurzen und Grimma durch die S-Bahn hiermit 8 Minuten näher an Leipzig ran.
Außerdem würden dadurch Umfahrungsmöglichkeiten bei Streckensperrungen geschaffen. Es ist vorgesehen die Strecke ab etwa 2080 als 2.Stammstrecke verlaufen zu lassen. Hierfür würde der Abschnitt Wilhelm-Leuscher Platz bis Hauptbahnhof viergleisig ausgebaut werden. Dies ist jedoch sehr langfristig betrachtet.
Baumaßnahmen
Für den Bau der Strecke müssen einige Baumaßnahmen erfolgen. Diese würden (mit üblicher Preissteigerung ) etwa 600 Millionen Euro kosten (66% des City Tunnels).
Bei den Baumaßnahmen muss zeitweise ein Bereich des City-Tunnels gesperrt werden. Um diesen dennoch benutzen zu können werden nördlich der Haltestelle Wilhelm-Leuscher Platz zwei Weichen eingebaut, die einen Gleiswechsel ermöglichen. Dadurch können einige Züge hier wenden. Somit würde die Sperrung des Tunnels nicht das ganze Netz lahmlegen, sondern nur einzelne Verbindungen nicht mehr herstellen. Die Züge nach Süden werden über Lindenau umgeleitet. Zusätzlich wird die Linie 3 gespalten. Ein Teil endet dann in Engelsdorf. Die Sperrung wird somit möglich sein. Ich hoffe, dass dieser Notfahrplan nur für etwa 3 Monate gelten muss. Dannach kann der Verkehr wieder wie gewohnt laufen.
Nun zur eigentlichen Strecke. Der erste Teil ist ein etwa 2,7 Kilometer langer Tunnel. Hier wird die Station Universitätsklinikum neu errichtet.Der Tunnel endet am Ehemaligen Eilenburger Bahnhof
Hier beginnt der zweite Abschnitt. Dieser besteht nur aus der Reaktivierung einer Bahnstrecke. Er wird deshalb kostengünstig zu realisieren sein. Hier sind Bauwerke wie etwa Brücken bereits vorhanden. Die neue Haltestelle Reudnitz wird errichtet. Hier bietet sich ein Umstieg zur Straßenbahn (Linie 4 und Linie 4E) an.
Der Bahnhof Anger-Crottendorf bleibt bestehen. Die Züge fädeln bereits vorher ein . Somit sind hier fast keine Baumaßnahmen nötig.
Linien (mit Netzplan)
Netz der S-Bahn ab 2026 (Wikipedia)
Aufgrund des oben genannten Netzplanes würde ich folgende Linien über die Ostanbindung verlaufen lassen:
- S1: Verläuft nun von Grünau über den Hauptbahnhof nach Reuditz und Borsdorf zum Ziel Döbeln Hbf.. Somit wird die Fahrzeit auf der Linie verkürzt.
- S3: Die S3 tauscht nun mit der S4 die Streckenäste. Somit verkehrt die S3 nun von Nietleben zum Hallenser Hauptbahnhof. In Leipzig geht sie vom Hauptbahnhof nun auf die Ostanbindung. Von dieser geht sie nach Wurzen bzw. nach Riesa.
- S6: Die S6 kommt nun von Naumburg zum Leipziger Hauptbahnhof. Statt hier über den Bayrischen Bahnhof nach Leipzig Stötteritz zu gelangen tut sie dies nun über Reudnitz.
- S10: Die S10 endet nun nicht mehr am Hauptbahnhof. Stattdessen verkehrt sie durch den Tunnel nach Reudnitz. Von hier geht sie nach Tachau, wo sie auch endet.
Zusätzlich könnte ich mir folgende Linie vorstellen:
- S11: Diese würde die Leipziger Ringlinie darstellen. Trotzdem würde sie den Hauptbahnhof anbinden. Sie verkehrt von diesem nach Reudnitz, Mockauer Straße, Wiederitsch, Slevogtstraße und Gohlis zum Hauptbahnhof. Dies würde tangentiale Verbindungen schaffen und neue Stadtteile auch an die S-Bahn anbinden.
Zur besseren Verständlichkeit mitte den Netzplan öffnen.
diese variante halte ich für nicht so günstig wie die hier schon vorgeschlagenen projekte, wie von 103612 , wo vielleicht noch der westplatz mit eingebunden werden könnte, jaaaasen , der genau das vorsieht, dann die linie aber nach norden und leider nicht in den westen führt.
das uniklinikum wird über den bayerischen bahnhof gut erreicht und auch fleißig genutzt, reudnitz ist mit den tramlinien 4, 7, 12 und 15 gut erschlossen, anger-crottendorf mit der stadtschnellbahn nach wurzen und demnächst auch nach grimma (-döbeln). die ost-west-achse, welche auf der dresdner strecke entlangführt und dann in die erde nach lindenau-plagwitz abtaucht, erfasst mehr gebiete, die entweder etwas abgehangen sind (neustadt-neuschönefeld / volkmarsdorf) oder wirklich schneller als mit der sich durch lindenau schlängelnden trams erreicht werden können (lindenau / plagwitz / kleinzschocher).
Das die von dir beschriebene Achse mehr gebiete erfasst ist mir klar. Ich sehe jedoch einen anderen Unterschied: Die Länge und somit die Kosten. Der andere Vorschlag hat eine Länge von 7,66 Kilometern. Davon sind knapp 6 Kilometer im Tunnel. Ich habe jedoch nur einen 1,7 Kilometer langen Tunnel. Alternativ könnte man natürlich von Reudnitz über den Augustusplatz zum Hauptbahnhof. Dies würde die Stammstrecke komplett einen anderen Verlauf, als die jetzige geben. Was hältst du davon ?
Ich verstehe deine Absicht, Geld zu sparen. Aber die Effekte sind dann zu klein. Und der Westen, dessen verbindende Linien ständig überfüllt sind, hat keine Vorteile.
Deine gestrichelte Alternative (zweiter Tunnel) finde ich deutlich besser als deine favorisierte Trasse (Abzweig vom bestehenden Tunnel), da der Leipziger Citytunnel ja bereits an der Kapazitätsgrenze angelangt ist, daher kann die S10 ihn nicht befahren.
Mit einem Abzweig würde man dieses Kapazitätsproblem nicht beheben, mit einem zweiten Tunnel jedoch schon.
Ich habe nun die Alternative besser eingezeichnet. Ich hoffe das passt so. Wie wir die Rampen im Gleisvorfeld legen sollten, kannst du mir gerne schreiben.