Beschreibung des Vorschlags
Die Linie 5 soll in den nächsten Jahren durch die Nord-Süd-Stadtbahn vom jetzigen Endpunkt Heumarkt über die Bonner Straße bis zum Verteilerkreis der A555 verlängert werden. Anschließend soll von dort die Stadtbahn Süd die Strecke weiter über Rondorf (durch ein Neubaugebiet) bis nach Meschenich Süd führen. Von Meschenich Süd aus gibt es dann aber verschiedene Optionen in welche Richtung Linie 5 verlängert werden könnte (je ein Beispiel):
- Nach Hürth-Fischenich (Umstieg S15, eventuell S17, 18)
- Nach Brühl (Bf. Brühl und/oder Brühl Mitte)
- Über Berzdorf nach Keldenich und weiter, so wie es hier vorgeschlagen wird
Ich halte die letzte Option für die beste, da eine Strecke nach Hürth-Fischenich aufgrund des Umweges alle weiteren Linienläufe unsinnig macht (eventuell noch über Kendenich nach Alt-Hürth) und eine Strecke nach Brühl nur eine Stadt anbindet die bereits gut angebunden ist und durch die S-Bahn noch besser angebunden wird. Während die ersten beiden Optionen also dazu dienen mehr Umsteigemöglichkeiten zu schaffen (die auch durch diesen Vorschlag erreicht werden können), soll die dritte Option Orte zwischen Köln und Bonn mit dem SPNV erschließen, die derzeit nicht oder nur unzureichend erreicht werden. Das beinhaltet auch große bisher unbebaute Gebiete (im Vorschlag eingezeichnet) die erst durch diesen Vorschlag zu attraktiven Standorten für neue Wohn- und Gewerbegebiete werden, so wie man dies auch an den Strecken der Rheinufer- und Vorgebirgsbahn und in Sechtem sieht.
Strecke:
Mit Ausnahme des straßenbündigen Abschnitts in Keldenich ist die Strecke komplett unabhängig und (damit) auch für schnelle Geschwindigkeiten trassiert. Dadurch sollen auf der langen Überlandlinie durch das Ansetzen niedrigerer Geschwindigkeiten im Fahrplan (70km/h bei 80km/h möglich z.B.) Verspätungen ausgeglichen die auf den mehreren straßenabhängigen Abschnitten unweigerlich passieren werden. Auch ein besonderer Bahnkörper wäre an manchen Stellen als kompromiss möglich, sollte aber nicht bevorzugt gebaut werden.
Von Meschenich aus führt die Strecke ziemlich gerade in Richtung Querbahn, führt aber noch so nah an Brühl entlang, dass eine Station zur Erschließung des dortigen Gewerbegebietes Sinn ergibt. An der Querbahn wird dann Berzdorf mit zwei Haltestellen erstmals erschlossen. Der endgültige Streckenverlauf soll sich hier von der Querbahn wieder trennen, allerdings kann die Strecke in mehreren Abschnitten errichtet werden und durch eine Anbindung an die Rheinuferbahn entweder schon während der Bauzeit eine Durchbindung bis nach Bonn entstehen oder wenigstens der dortige Betriebshof genutzt werden. Hierfür muss nur ein weiterer Bahnsteig der Haltestelle Wesseling Nord entstehen.
Der endgültige Streckenverlauf trennt sich nach der (H) Berzdorf Süd von der Querbahn und fährt zwischen Keldenich Nord und Süd auf und sonst neben (besonderer Bahnkörper) der Rodenkirchener Straße durch Keldenich, wo beim Entenfang das erste Neubaugebiet entstehen kann. Am Ortsausgang führt eine Brücke die Strecke über eine große Kreuzung (sehr Stau-/Unfallanfällig), ab wo wieder der unabhängig trassierte Teil der Strecke beginnt, in einem Bereich wo entlang der gesamten Strecke (mit ein wenig Abstand zur Autobahn wenn nötig) Neubaugebiete entstehen können. Ab hier führt die Strecke nur noch auf die gleiche Art weiter und fädelt dann zwischen Alfter und Bonn in die Vorgebirgsbahn ein (die zweigleisig ausgebaut werden soll). In Bonn kann Linie 5 dann bis zum Hbf. fahren und dort wenden, oder auch noch weiter fahren, dies muss in Bonn geklärt werden.
Finanzierung:
Der erste Teil bis Berzdorf (~1,5km Neubau mit zwei Überführungen und Errichtung von drei Haltestellen) ist hoffentlich nach GVFG mit standardisierter Bewertung durch Bund und Land förderwürdig, wodurch diese den Hauptteil der Kosten tragen. Ab Keldenich soll das Projekt allerdings größtenteils aus kommunalen oder eventuell privaten Mitteln gebaut werden da eine Förderung vor dem Bau der Neubaugebiete unmöglich ist. Zuerst können Köln und Bonn einen Teil der Mittel bereitstellen, sowohl da die Städte besser verbunden werden als auch weil sie sich dadurch Wohnungsbau auf eigenem Stadtgebiet „sparen“ können (der sollte weiter vorangetrieben werden, nur wird er nicht mehr ganz so dringend benötigt). Als zweites können Gewerbegebiete die auf dem Weg liegen investieren (siehe Verlängerung der Linie 5 am Butzweilerhof), diese profitieren durch einen besseren Anschluss an den ÖPNV auf mehreren Wegen und geben dafür anscheinend auch Geld aus. Außerdem können die beteiligten Gemeinden oder Kreise das Gebiet auf dem die Neubaugebiete entstehen sollen vor Bau der Stadtbahn günstig einkaufen und nach dem Ausbau teurer an die Baufirmen verkaufen.
Dabei ist natürlich anzumerken, dass erst einmal an den Bestandsstrecken weiter ausgebaut werden kann (oder bei Linie 18 auch sehr viel tut), dieser Vorschlag also langfristiger anzusehen ist. Zum jetzigen Zeitpunkt kann man allerdings schon die Trasse freihalten und eventuell mit den Bauern über den Verkauf ihres Landes für die Neubaugebiete verhandeln.
Linien:
Alle drei Stadtbahnlinien die linksrheinisch Köln und Bonn verbinden sollen im 10-Minuten-Takt verkehren (am besten Linie 17 rechtsrheinisch auch). Auf der Vorgebirgsbahn wird dafür schon ein komplett zweigleisiger Ausbau geplant. Dadurch besteht dann zusammen ein zweieinhalb-Minuten-Takt (24 Fahrten pro Richtung und Stunde) zwischen Köln Hbf. und Bonn Hbf., wobei je nach Linie natürlich 4 verschiedene Reisezeiten rauskommen. Durch diesen hohen Takt sollen auch Zugausfälle auf und zetiweise Sperrungen der linken Rheinstrecke verkraftbarer sein, bisher sorgt das immer für rappelvolle Stadtbahnen der 16 und 18 (gerade: 9 Fahrten pro Richtung und Stunde).
Vergleichsweise irrelevant ist es, dass man die Linie 5 in 19 umbenennen könnte, wodurch die Linien zwischen Köln und Bonn die Nummern 16 bis 19 haben. Die Stichstrecke der 18 nach Hürth kriegt dann eine andere Nummer. Auch die Nummer 15 wäre möglich, dann kriegt die Stichstrecke nach Hürth die 19 und die Linien nach Bonn 15-18. Die jetzige Ringlinie 15 könnte die Nummer 14 erhalten wodurch die Nummern 12-14 Ringlinien darstellen.
Ich gehe auch davon aus, dass die Linie 5 hinter Meschenich weiter in den Süden verlängert wird. Ich gehe zunächst von einer Verlängerung bis Brühl Mitte aus. Ob langfristig die Linie 5 bis Bonn verlängert wird, kann ich mir zur Zeit noch nicht vorstellen. Da wird es vorher noch Taktverdichtungen bei der Linie 16 und 18 geben. Desweitern bekommt die Region zwischen Köln und Bonn auch noch die S-Bahn.