Beschreibung des Vorschlags
Als Inspiration dient neben meiner eigenen Meinung auch dieses Zitat von Eurozug: „Das Liniennetz [von Hamburg] müsste man aber bald nochmal überarbeiten“ in seinem weiter unten angesprochenen Vorschlag.
Anmerken möchte ich auch, dass, obwohl sich die Strukturierung auf ein ganzes Netz auswirken würde, ich diesen Beitrag nicht als Netzvorschlag sehe (sonst hätte ich ihn nicht erstellt oder veröffentlicht), da ich mich explizit auf die beiden Stammstrecken und die Strecke nach Osdorf beziehe. Wenn ich diese Auffassung missverstanden habe, kann der Vorschlag direkt gelöscht werden.
Die Hamburger S-Bahn ist gerade stark im Wandel. Diverse Strecken werden neu-/umgebaut, wie z.B die S4, S5 oder S6. Zusätzlich wird das Netz neustrukturiert. Ich stehe diesen Veränderungen erst einmal recht positiv gegenüber, allerdings habe ich bei der Neustrukturierung folgendes zu kritisieren:
Die beiden Hamburger S-Bahn-Stammstrecken sind bisher immer klar strukturiert gewesen- einstellige Zahl = Citytunnel; zweistellige Zahl = Verbindungsbahn, doch diese übersichtliche Sortierung soll sich nun ändern, siehe hier . Da jetzt nur noch einstellige Liniennummern verwendet werden, müsste ein neues System zur Übersichtlichkeit geschaffen werden. Dies habe ich auch schon im Forum angesprochen, damals hatte ich aber noch keine konkrete Idee zur Umsetzung.
Mein Vorschlag sieht vor, gerade Linien über die Verbindungsbahn und ungerade über den Citytunnel zu führen und die Westäste der zukünftigen S5 und S6 zu tauschen. (Zu Punkt 2 später mehr.)
I. Abschnitt 1: Infrastruktur
Um das realisieren zu können, wird neue Infrastruktur benötigt, die sich auch von den offiziellen Planungen unterscheidet: Durch die geplanten neuen Verknüpfungen müsste die S-Bahn nach Osdorf in Zukunft in Altona ausfädeln, deshalb sollen zwei Aufädelungsgleise direkt östlich der Bestandsstrecke entstehen. Dort sind momentan Abstellgleise für den FV, doch diese Fläche soll bald bebaut werden (Bahnhof-Diebsteich). Diese Gleise benötigen nur ein Minimum an Platz im Verhältnis zur gesamten Planfläche, ich halte also eine Realisierung für durchaus realistisch. Diese Strecke würde dann höhenfrei in einen Tunnel geführt und komplett unterirdisch in Richtung des geplanten Korridors auf der Bahrenfelder Chaussee führen. Dieser Neubau ist DER Kernbaustein, damit das Konzept funktionieren kann. Würde die neue Linie nicht über diesen Korridor nach Osdorf führen, wäre der Plan zur Umstrukturierung hinfällig und müsste neu geplant werden.
Für diesen Tunnel (und damit das gesamte Konzept) sprechen die Vereinfachung in der Orientierung für Hamburgs Nahverkehr und die Verknüpfung mit wichtigen Knoten aller S-Bahnlinien. Außerdem ist die Ausfädelung nach Osdorf verhältnismäßig leicht gestaltbar.
Dagegen sprechen allerdings hohe Baukosten eines Tunnelbaus (den es allerdings auch nach offiziellen Planungen gäbe) und die direkt nächste Umgewöhnung der Linien, nachdem der neue, offizielle Plan in Kraft treten wird. Doch da dieser Plan sowieso erst funktionieren könnte, sobald alle sechs Linien ihren Betrieb aufgenommen haben und würde daher sowieso ein paar Jahre dauern. Nachteilig könnte sich nun auch die längere Fahrzeit via CT auswirken, dafür gibt es jedoch mehr Umsteigemöglichkeiten, vor allem in Altona, aber auch am Jungfernstieg.
Ein weiterer Infrastrukturaspekt ist der Verbindungsbahnentlastungstunnel, der jedoch kaum Auswirkungen auf meine Idee hat. Der einzige Unterschied wäre, dass meine Ausfädelung genutzt wird und nicht die Holstenstraße-Osdorf.
II. Abschnitt 2: Die neue Stammstreckenverteilung
Die gewählte Führung löst zwei Probleme, die auch nach den offiziellen Planungen bereits behoben waren und die Auswahl der Linienverteilung von Anfang an beeinflussen:
1. Kopf machen ist in Altona nicht nötig
Es gibt in Zukunft keine Linie, die in Altona zur Weiterfahrt Kopf machen muss (außer natürlich Züge, die Altona als Endstation haben…) . Die Linien via Citytunnel können bereits heute die Strecken Richtung Wedel und Eidelstedt ohne Kopfmachen erreichen. Die Züge von der Verbindungsbahn werden nach offiziellen Plänen Altona in Zukunft entweder auslassen oder haben dort ihre Endstation.
2.Es gibt die Verbindung Altona-Verbindungsbahn
Da die Verbindungsbahn schneller ist als der Citytunnel, wird er von Pendlern, die nach Altona müssen und die Wahl haben, i. d. R. bevorzugt (z.B. Harburg-Altona) Die Möglichkeit via Verbindungsbahn wird es mit dem neuen Liniennetz mit der S2 geben. Doch auch von anderen Linien kann man am gleichen Gleis umsteigen. Für die Haltepunkte Dammtor, Sternschanze und Holstenstraße ist diese Verbindung jedoch sehr wichtig, sofern man keinen großen Umweg fahren oder den Bus benutzen möchte.
Damit diese Probleme beide gelöst werden konnten, musste die S1 durch den CT und die S2 über die VB geführt werden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass weder eine Sortierung nach 1,2,3/4,5,6 noch meine angesprochene Variante mit getauschten Stammstrecken möglich ist. Erstere hätte bei 4, 5, 6 auf der Verbindungsbahn zur Folge, dass keine dieser Linien Altona erreicht. Wäre jedoch 1, 2, 3 auf der Verbindungsbahn, müsste die S1 Kopf machen. Das S1-Problem gäbe es auch, wenn ungerade Linien über die Verbindungsbahn geführt werden würden. Diese vier Varianten erschienen mir als am leichtesten, um zwischen CT und VB zu unterscheiden und wirken m. M. n. direkt logisch für eine mögliche Sortierung. Andere Sortierungen halte ich für zu verwirrend oder aufwändig (z.B. nach Primzahlen und nicht Primzahlen). Meine Sortierung bietet Beihilfe für Menschen mit entsprechenden Schwierigkeiten (z.B. kleinere Kinder oder Nicht-Ortskundige).
Vorteil: S-Bahnlinien, die sich unabhängig der Stammstrecken noch Abschnitte teilen, verteilen sich durch die Neustrukturierung gut auf die beiden Stammstrecken und verbessern/optimieren das Angebot. S1/S4 teilen sich Hasselbrook-HBF; S3/S5/S6 teilen sich HBF-Neugraben;…
III. Abschnitt 3: Tausch der Westäste S5 und S6
Da ich meine genannte Variante als die Beste der vier priorisieren würde, möchte ich ein weiteres Problem ansprechen, dass auch mit dieser neuen Verteilung der Linien noch nicht gelöst ist, doch gemeinsam mit dem Entstehen der neuen Linienverteilung funktionieren soll:
Die S6 wird nach dem jetzigen Plan an der Holstenstraße ausfädeln und weder Diebsteich noch Altona anbinden. Das halte ich für eine langfristige Schwachstelle für diese Linie. Auch durch meine Neusortierung der Linien würde sich das nicht ändern, weshalb mein Vorschlag ist, die Westäste der S5 und S6 zu tauschen. Die S5 würde dann zum Osdorfer Born fahren, während die S6 nach Kaltenkirchen verkehrt. Die S5 fährt nach meinem Plan aufgrund der neuen Liniensortierung über Altona, während sie es in den offiziellen Planungen nicht täte. Hier liegt der kleine Unterschied zu den offiziellen Planungen, mit dem zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Die Strukturierung der Hamburger S-Bahn bleibt übersichtlich, während die Strecke nach Osdorf an Altona angebunden wird und auch keine Linie weder nach Altona noch nach Diebsteich fährt. Ebenso bleiben wichtige Verknüpfungen bestehen und alle Linien die in Altona halten, haben die Möglichkeit ihn simpel zu nutzen, anstatt aufwändig Kopf machen zu müssen.
Ich habe mir lange Gedanken gemacht und überlegt, welche S-Bahnlinie am besten für die Ausfädelung in Altona nach Osdorf infrage kommt. Die S1, S2 und S3 schieden für mich aus, da sie bereits seit Ewigkeiten bestehen und ich sie daher nicht so gerne verändern wollte. Mein Fokus lag dann auf der S5, da die S4 und S6 beide über die Verbindungsbahn fahren sollten, wenn es eine gute Neustrukturierung geben sollte. Meine Idee war immer, dass beides zusammen funktionieren kann und sehr viele andere Möglichkeiten gibt es für ein solches Zusamenspiel nicht. Daher habe ich auch beide Ideen zusammen in diesem Vorschlag präsentiert.
IV. Ähnliche Vorschläge
Als Vorschlag zur Neustrukturierung des S-Bahnnetzes gibt es den folgenden:
jonas.borg hat sich für das alte System (einstellig Citytunnel und zweistellig Verbindungsbahn) entschieden. Er hat hierbei auch neue Verteilungen der Äste verwendet, allerdings ist durch den neuen Ansatz, durch den nur noch einstellige Linien verwendet werden, diese Idee hinfällig.
Zur veränderten S5 (S6):
Eurozug möchte die S-Bahn nach Lurup/Osdorf erst Stellingen ausfädeln lassen. Dieser Ansatz kommt jedoch aus einer ganz anderen Richtung. Vorteil seiner Variante ist die gute Anbindung an Diebsteich und der geringere Neubauanteil der Strecke nach Osdorf, während meine zusätzlich eine Anbindung an Altona bietet. Hier muss abgewogen werden.
Auch von Daniel gibt es eine Idee einer veränderten S5-Ausfädelung. Bei ihm sehe ich das Auslassen des Luruper Zentrums (bereits von Eurozug angesprochen) und die Ausfädelung als schwierig an.
Die Fahrt über Altona und die neue Linienverteilung ließen sich jedoch problemlos in beide Vorschläge integrieren. Hierfür würde der Korridor über Bahrenfeld nicht zustande kommen, sondern die S5 eine Ausfädelung nach einer der beiden Ideen erhalten. Als Nachteil sehe ich jedoch, dass sich vier Linien den Streckenabschnitt zwischen Diebsteich und Stellingen (Eurozug) oder Eidelstedt (Daniel) teilen müssten. Ob Bedarf und Kapazität das hergeben, wird sich zeigen, wäre jedoch für Hamburg, vor allem bei verhältnismäßig geringer Bebauung, in Zukunft einzigartig. Es wäre aber wohlmöglich eine Alternative, falls eine Ausfädelung in Altona nicht möglich sein sollte.
V. Fazit
Durch die geplanten Umstrukturierungen ergeben sich dann folgende Linienführungen:
S1: Airport/Poppenbüttel-Citytunnel-Altona-Wedel (wie offiziell)
S2: Aumühle-Verbindungsbahn-Altona (wie offiziell)
S3: Neugraben-Citytunnel-Altona-Pinneberg (wie offiziell)
S4: Bad Oldesloe-Verbindungsbahn-mind. Elmshorn (neu: über die VB)
S5: Stade-Citytunnel-Altona-Osdorfer Born (neu: über den CT; nach Osdorf statt Kaltenkirchen)
S6: Neugraben-Verbindungsbahn-Kaltenkirchen (neu: nach Kaltenkirchen statt Osdorf)
Dieses Projekt soll mit relativ simpel umsetzbaren Vorhaben (Tunnel ist vielleicht ein bisschen komplizierter) helfen, die Mobilitätswende in Hamburg voranzubringen. Sowohl die Entscheidung das „neue Netz“ übersichtlich zu gestalten, als auch eine Führung über Altona oder Diebsteich hat die Stadt Hamburg versäumt. Das hier ist eine Alternative zu den bisher kurzsichtig angegangenen Veränderungen des S-Bahnnetzes von Hamburg.
Ich freue mich über Erweiterungs- und Verbesserungsvorschläge.
Nur mal so formal als gut gemeinter Hinweis: Am besten Netzumstrukturierungen im Forum vorschlagen. Da kann man dann auch mehrfarbige Karten (Google MyMaps, umap,…) verlinken und das entsprechend übersichtlich darstellen. Zur Aufteilung: So viel neu ist bei dir ja gar nicht. Letztendlich tauschst du ja nur die S4 und S5 im Mittelteil und die Endpunkte der S5 und S6. Kann man machen, wenn es da keine (verborgenen) Nachteile gibt…
Das wiederum wäre der eigentlich wesentliche Part – für den es sich auch lohnt einen Vorschlag zu erstellen. Das könnte und sollte man in dem Vorschlag als essentiellen Teil unbedingt näher betrachten und sich überlegen: Wie könnte das dann genau aussehen? Welche Konsequenzen (Vor-/Nachteile) hätte das? Ohne diese Voraussetzung könnte dein Liniennetz ja gar nicht umgesetzt werden, weswegen das unbedingt geklärt werden sollte.
Vielleicht kannst du den Vorschlag nochmal ein wenig umbauen, sodass dieses zentrale Thema in der Zeichnung ind Beschreibung genauer erläutert wird. Die aktuelle Zeichnung gibt ja nicht viel her…
Ich setze mich demnächst dran.
Die Umstrukturierung halte ich aber für nötig, zumindest, dass die Linie nach Osdorf über den CT führt. Ansonsten wäre der Bau dieses Verbindungsstücks ja gar nicht in der Form nutzbar wie gedacht.
Nur mal so formal als gut gemeinter Hinweis: Am besten Netzumstrukturierungen im Forum vorschlagen. Da kann man dann auch mehrfarbige Karten (Google MyMaps, umap,…) verlinken und das entsprechend übersichtlich darstellen.
Danke für den Tipp 👍. Ich bin damit leider nicht so vertraut und habe es daher auch nicht als richtigen Vorschlag im Forum präsentiert…
Ich habe jetzt ein bisschen den Vorschlag umgestaltet. Meine Ideen zum neuen System habe ich aber dringelassen, da die die eigentliche Idee sind. Doch ohne die neue Verbindung kann es kaum funktionieren, daher habe ich diese als fundamental für das Projekt präsentiert und die Zeichnung etwas besser gestaltet.
Danke, so gefällt mir das deutlich besser! Schön wäre es lediglich noch, wenn du die Ausfädelung noch ein wenig genauer darstellen könntest (ober-/unterirdisch? höhengleich/höhenfrei? ein- oder zweigleisig?). Auch könntest du dich vielleicht nochmal kurz den Konsequenzen widmen, z.B. würde die Fahrt der S-Bahn nach Osdorf ja ein wenig länger dauern als in den offiziellen Planungen.
Einen Punkt, den du nach Möglichkeit noch berücksichtigen solltest, wäre zudem der (nicht unwahrscheinliche) Bau des Verbindungsbahn-Entlastungstunnels. Ich sehe zwar keine grundsätzlich Abänderungen, die das für deinen Vorschlag bedeuten würde, aber immerhin gäbe es hier Berührungspunkte, wie die geplante Ausfädelung der S6 an der Holstenstraße.
Schön wäre es lediglich noch, wenn du die Ausfädelung noch ein wenig genauer darstellen könntest
Habe ich gemacht.
immerhin gäbe es hier Berührungspunkte, wie die geplante Ausfädelung der S6 an der Holstenstraße
Diese halte ich für minimal, zumal ich die Veränderungen ja auch genannt habe, nur ohne direkt Bezug auf den VET zu nehmen.