Beschreibung des Vorschlags
Die als Main-Spessart-Express (kurz: MSX) verkehrenden RE54 und RE55 verzeichnen sowohl im Berufs- als auch im Freizeitverkehr eine hohe, stetig steigende Nachfrage auf. Dazu tragen auch der Verlauf entlang des Maintals sowie die Anbindung mehrerer interessanter Städte bei, wie z.B. Frankfurt oder Würzburg. Außerdem ist der Main-Spessart-Express auch bei Fahrradfahrern sehr beliebt (kostenlose Fahrradmitnahme in Hessen und VAB, und Radwege) und bietet für diese mind. 48 Fahrradstellplätze an.
Allerdings stößt der MSX an seine Kapazitätsgrenzen, da er auf weiten Abschnitten an nahezu überall hält. Genauer gesagt geht es hier um die Abschnitte Frankfurt (Main) Süd – Maintal Ost – Hanau Hbf (RE54, Haltepolitik identisch mit RB58) und Kahl (Main) – Retzbach-Zellingen, da der MSX dort nur unwesentlich weniger Stationen bedient als die parallel verlaufenden RB und somit m.M.n. nicht wirklich RE-würdig ist. Gegen den Abschnitt Würzburg Hbf – Bamberg ist nichts zu sagen, da der MSX lediglich in Schweinfurt Hbf und Haßfurt hält.
Um der Nachfrage gerecht zu werden und den MSX zu einem richtigen Regional-Express aufzuwerten, soll er beschleunigt werden und nur noch wichtige Stationen anfahren. Dabei sollen folgende Stationen ausgelassen werden: Frankfurt-Mainkur (nur RE54), Maintal Ost (nur RE54), Dettingen (Main), Kleinostheim, Langenprozelten und Retzbach-Zellingen.
Damit diese Stationen nicht ihren Anschluss verlieren, sollen folgende Ersatzangebote eingeführt werden:
- Verdichtung des Taktes der RB58 (Frankfurt (Main) Süd – Aschaffenburg Hbf) zu einem Halbstundentakt in der HVZ (in Lastrichtung: morgens Ri. Frankfurt, nachmittags Ri. Aschaffenburg) und stündliche Verlängerung nach Würzburg Hbf (ab Gemünden (Main) soll die Haltepolitik des MSX übernommen werden)
- täglicher Stundentakt der RB79 bis Lohr Bahnhof (ergibt mit der RB53 einen T30 bis Gemünden), bis Aschaffenburg in der HVZ
- Der RE59 soll weiterhin alle 120 Minuten nach Aschaffenburg Hbf fahren
- Auch der Freizeit-Express Frankenland mit noch weniger Zwischenhalten soll bestehen bleiben
Der Stundentakt des MSX (zwischen Hanau und Frankfurt alternierend über Offenbach oder Maintal) soll bestehen bleiben. Wenn die Nordmainische S-Bahn tatsächlich die Regios durch Maintal ersetzen soll, soll auch der RE54 über Offenbach geführt werden.
Unterschiede zum D-Takt:
Im D-Takt ist geplant, dass sämtlicher Regionalverkehr zwischen Frankfurt Süd und Hanau nur noch in Frankfurt Ost hält, während die nordmainische S-Bahn sämtliche Zwischenhalte (wobei Fechenheim statt Mainkur bedient wird) übernimmt. Maintal (39.000 EW) wird somit nur noch von S-Bahnen (T15) bedient, was ich angesichts des hohen Pendleraufkommens nach Frankfurt und Hanau für wenig sinnvoll halte.
Zwischen Hanau und Würzburg soll sich das Haltemuster des beschleunigten Regionalverkehrs ggü. dem heutigen RE54/RE55 nicht ändern (d.h. es werden zumeist weiterhin nur 1-2 Stationen ausgelassen), obwohl eine durchgehende, tägliche RB Frankfurt – Würzburg (T60) auf diesem Abschnitt sämtliche Unterwegshalte mitnimmt (heute größtenteils nur in der HVZ).
Mein Konzept sieht daher vor, dass der MSX auch nach Inbetriebnahme der nordmainischen S-Bahn zumindest noch einmal in Maintal hält und im weiteren Verlauf bis Würzburg besser von der RB abgrenzbar ist.
Vorteile:
- Stündliche Direktverbindung Frankfurt Flughafen – Würzburg
- Starke Fahrzeitverkürzung
- Insgesamt dichteres Angebot zwischen Frankfurt (Main) – Würzburg
- Weiterhin Halbstundentakt für alle Stationen zwischen Frankfurt (Main) Ost – Hanau Hbf
- Aufwertung des Main-Spessart-Expresses und der Region um das Maintal
- Entlastung aller durchfahrenden Stationen
- Sichere Anschlüsse, auch bei Verspätungen
- Höchstgeschwindigkeit kann auf weiten Abschnitten besser ausgefahren werden
Nachteile:
- Engpässe (Frankfurt Hbf, Main-Spessart-Bahn)
- Minimale Fahrzeitverlängerung für alle durchfahrenen Stationen
Die Idee ist an sich nicht verkehrt, aber ich sehe hier einige Probleme.
Wie du erwähnt hast, ist der RE54/55 besonders im Freizeitverkehr sehr bedeutend. Da halte ich es für ziemlich suboptimal fast alle Halte im Spessart zu streichen. Das dürfte die Attraktivität des Zuges eher einschränken.
Des weiteren erfordert dein Betriebskonzept einen massiven Mehraufwand. Zwischen Frankfurt und Aschaffenburg forderst du einen zusätzlichen Zug pro Stunde, zwischen Aschaffenburg und Würzburg sogar zwei zusätzliche Züge.
Zwischen Würzburg und Gemünden fahren dann 4 Züge pro Stunde, mit 3 verschiedenen Haltemustern. Wobei zwischen dem RE54/55 und der RB58/79 weiterhin fast kein Unterschied vorhanden wäre.
Mein Vorschlag wäre, die Halte Heigenbrücken, Wiesthal und Partenstein beizubehalten. Dann wäre auch keine Regionalbahn zwischen Lohr und Aschaffenburg erforderlich. Langenprozelten und Retzbach-Zellingen könnten dann über eine ganztägig verkehrende RB79 angebunden werden. Diese könnte in der Hauptverkehrszeit weiterhin mit einzelnen Fahrten über Lohr hinaus bis Aschaffenburg verlängert werden, falls dafür die Notwendigkeit besteht. Dieses Mehrangebot ließe sich durchaus rechtfertigen. Lohr fordert ohnhein eine bessere Anbindung an Würzburg.
Zusätzlich könnte der Halt Hanau-Wilhelmsbad entfallen. Ich sehe zumindest keinen Nutzen in diesem Halt, der den Halt eines Regionalexpresses rechtfertigen könnte.
Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar.
Zwischen Frankfurt und Aschaffenburg forderst du einen zusätzlichen Zug pro Stunde, zwischen Aschaffenburg und Würzburg sogar zwei zusätzliche Züge.
Von Aschaffenburg aus pendeln aber auch viele Leute nach Frankfurt (2.268 laut Pendleratlas) – in Gegenrichtung deutlich weniger -, wobei man mit etwas mehr Geld oder IC/EC-Aufpreis auch den IC/ICE nutzen könnte. Ich könnte mir daher vorstellen, die RB58 zumindest in Lastrichtung zu einem T30 zu verdichten (morgens in Ri. Frankfurt, nachmittags in Ri. Aschaffenburg).
Nach Würzburg sind die Pendlerzahlen deutlich geringer (noch nicht einmal in den Top 10 der Auspendlerstädte listen sie sich gegenseitig auf).
Zwischen Würzburg und Gemünden fahren dann 4 Züge pro Stunde, mit 3 verschiedenen Haltemustern. Wobei zwischen dem RE54/55 und der RB58/79 weiterhin fast kein Unterschied vorhanden wäre.
Mein Vorschlag wäre, die Halte Heigenbrücken, Wiesthal und Partenstein beizubehalten. Dann wäre auch keine Regionalbahn zwischen Lohr und Aschaffenburg erforderlich. Langenprozelten und Retzbach-Zellingen könnten dann über eine ganztägig verkehrende RB79 angebunden werden. Diese könnte in der Hauptverkehrszeit weiterhin mit einzelnen Fahrten über Lohr hinaus bis Aschaffenburg verlängert werden, falls dafür die Notwendigkeit besteht. Dieses Mehrangebot ließe sich durchaus rechtfertigen. Lohr fordert ohnhein eine bessere Anbindung an Würzburg.
Da von Lohr aus das Pendleraufkommen nach Frankfurt/Aschaffenburg deutlich geringer ist als nach Gemünden/Würzburg, wäre eine HVZ-Verlängerung der RB79 bis Aschaffenburg wohl die bessere Option. Bis Lohr könnte sich die ganztägige RB79 aber durchaus lohnen.
Zusätzlich könnte der Halt Hanau-Wilhelmsbad entfallen. Ich sehe zumindest keinen Nutzen in diesem Halt, der den Halt eines Regionalexpresses rechtfertigen könnte.
Ist dort nicht ohnehin die Nordmainische S-Bahn geplant, die laut Wikipedia die Regios ablösen soll. Dann wäre dieser Ast so gut wie obsolet, sodass der RE54 auch über Offenbach geführt werden könnte.
Wenn man die RBs/REs in Maintal trotz der S-Bahn beibehalten möchte, kann man sämtliche der heutigen Regionalhalte durchaus auslassen.
Vielleicht könntest du noch ein wenig genauer herausstellen, was sich an deiner Idee jetzt von den offiziellen Planungen mit der nordmainischen S-Bahn unterscheidet. Mindestens die Hälfte deiner Idee ist ja eh schon geplant. Du kannst gerne auch auf das Konzept des D-Takts Bezug nehmen, da hält der RV auf der nordmainischen Strecke nur noch in Frankfurt Ost und es gibt diverse Taktverdichtungen.