Beschreibung des Vorschlags
TL;DR: Dieser Vorschlag sieht den teilweisen viergleisigen Ausbau der Güterumgehungsbahn sowie einen Bahnhof an der Strecke vor. Der Ausbau steigert die Kapazität auf der GÜB und ermöglicht erstmals eine Umfahrung Hamburgs (z.B. für Güterzüge aus Dänemark via Lübeck in Richtung Berlin).
Entlang der Güterumgehungsbahn soll ein neuer Bahnhof entstehen für Züge, die alternativ im Hauptbahnhof wenden müssten oder aufgrund der geringen Gleiskapazität gesplittet werden. Dadurch müssen viele im eh schon überfüllten Hauptbahnhof umsteigen. Mit einem Umfahrungsbahnhof wäre ein zweistündiger RE von Bremen nach Lübeck denkbar. Oder ein ICE von Berlin nach Kopenhagen. Oder der RE80 aus Lübeck mit zusätzlichem Halt im Ostbahnhof.
Hamburg Ostbahnhof
Der neue Hamburger Ostbahnhof soll zwei Bahnsteige bekommen und zugegebener Maßen kein besonders verhältnismäßig großes Verkehrsaufkommen haben. Er soll zwei 400m Bahnsteige haben, wobei 200m Bahnsteige wahrscheinlich reichen würden, da die Züge, die Hamburg umfahren ein geringeres Verkehrsaufkommen haben.
Auch bei Bombenentschärfung nahe des Hbfs oder Fund eines herrenlosen Koffers und anschließender Räumung im Hbf hätte man neben Harburg noch einen Hamburger Bahnhof, den man anfahren könnte.
Der neue Bahnhof ist über die U-Bahn Haltestelle „Rauhes Haus“ erreichbar. Einen S-Bahn-Anschluss könnte man durch einen weiteren Ausbau der GÜB ebenfalls einrichten. Ebenfalls könnte man eine zukünftige Straßenbahn vom Hauptbahnhof über das Berliner Tor bis hin zur Eiffestraße (Hamburg Ostbahnhof) verlängern.
Die Fläche der Kleingartenanlagen bietet eine Möglichkeit das Viertel aufzuwerten (analog zu Hamburg Diebsteich) . Der neue Bahnhof steht nicht in Konkurrenz zu anderen Hbf-Vorschlägen.
Ausbau Güterumgehungsbahn
Durch den Bau des Fehmarnbelttunnels wird der Güterverkehr auf der GÜB vermutlich enorm zunehmen. Deswegen sollte der Abschnitt von der Vogelfluglinie in Richtung Süden ausgebaut werden. Durch eine zweigleisige Verbindungskurve kann der Güterverkehr in Richtung Osten (Ri. Berlin) ebenfalls über die GÜB abgewickelt werden. Da es von Lübeck aktuell nur elektrifizierte Gleise nach Hamburg gibt, muss quasi der ganze Güterverkehr über die Vogelfluglinie abgewickelt werden. Selbst durch die Elektrifizierung Lübeck-Bad Kleinen müsste man wenden, wenn man nicht einen riesigen Umweg fahren möchte.
Die beiden östlichen Gleise sollen in Richtung Norden befahren werden, die westlichen entsprechend in Richtung Süden.
Im Süden fädeln die beiden neuen Gleise der GÜB aus der Strecke Hamburg-Berlin aus und verlaufen im Tunnel unter der Fernbahn und der S-Bahn bis sie auf die Bestandsgleise der GÜB treffen. Dort bilden sie die beiden äußeren Gleise.
Welche Gleise jetzt genau gebaut werden lasse ich offen. Im Vorschlag habe ich jeweils eins außen eingezeichnet, aber zwei östliche Gleise oder zwei westliche Gleise wären ebenso denkbar. Jedoch sollte die Verbindungskurve nach Berlin in die dann außenliegenden Gleise übergehen. Und die Gleise der Verbindungskurve nach Lübeck sollten aus den beiden mittleren Gleisen kommen. So sind die Kreuzungskonflikte minimiert.
Beispiel:
- Züge aus Berlin nach Lübeck brauchen ein Gleiswechsel (von ganz rechts einen nach links)
- Züge aus Berlin nach Elmshorn brauchen keinen Gleiswechsel
- Züge aus dem Hafen nach Lübeck brauchen keinen Gleiswechsel
- Züge aus dem Hafen nach Elmshorn brauchen einen Gleiswechsel (einen nach ganz rechts)
Kreuzungsmöglichkeiten gibt es folgende
- kurz vor/nach der Verbindungskurve nach Lübeck
- kurz vor dem neuen Bahnhof
- kurz nach dem neuen Bahnhof
- etwas vor/nach der Verbindungskurve nach Berlin
Aus Redundanzgründen gibt es die Möglichkeit ins Gegengleis zu fahren.
Ähnliche Vorschläge:
Bis auf die Verbindungskurve Berlin-Lübeck habe ich keine ähnlichen Vorschläge gefunden. Die Verbindungskurve ist dort nur ein kleiner Teil des Konzepts, nur eingleisig, deutlich länger und als Brücke über die Bestandsstrecke vorgesehen.
Ich habe mir noch kein abschließendes Urteil über diesen Vorschlag gebildet. Zumindest die Verbindungskurve Richtung Berlin scheint auf den ersten Blick vernünftig. Auch die Idee des Ostbahnhofs hat einen gewissen Charme.
Deine Begründung ist aber zum Teil hanebüchen. Insbesondere, weil Du auf den Verkehr Lübeck-Berlin abzielst. Warum soll der den Umweg über Hamburg machen und dann noch auf die ohnehin überlastete Strecke Hamburg-Hagenow geleitet werden? Für Lübeck-Berlin wird doch gerade der Ausbau Lübeck-Schwerin geplant mit einer Verbindungskurve bei Bad Kleinen. Und falls das nicht reicht kann man besser Lübeck-Büchen ausbauen oder Lübeck-Ratzeburg-Zarrentin-Hagenow wieder aufbauen.
Bei Hamburg-Ostbahnhof hast Du das Problem, das wahrscheinlich 80% der Fahrgäste auf den Zulaufstrecken lieber nach HH-Hbf statt HH-Ost wollen, weil sie entweder ins Hamburger Zentrum wollen oder in HH-Hbf umsteigen. Nur eine kleine Minderheit profitiert vom Ostbahhof weil sie entweder in den Hamburger Osten entlang der U-Bahn will oder von der Umgehung des Hbfs profitieren, etwa auf der Relation Harburg-Lübeck. Du kannst also höchstens zusätzliche Züge über diesen Bahnhof schicken.
Der Name „Ostbahnhof“ ist natürlich etwas künstlich aufgeblasen. Aber darüber muss nicht diskutiert werden, ob dieser Name dem Halt gerecht wird.
Viel strittiger ist hier die Annahme, dass dieser neue Bahnhof in eine gewisse Konkurrenz mit dem HBF treten könnte, wie durch einen ICE Berlin-Hamburg-Kopenhagen mit Halt in Hamburg Ost statt HBF. Allein diese Verbindung würde erhebliche Umstände herbei führen, da die ICEs von Hamburg nach Berlin auch stark durch Fahrgäste gefüllt wird, die am Hamburger HBF umsteigen müssen. Oder in die andere Richtung. Der Hamburger HBF ist der Umstiegsbahnhof für Zugreisende von Deutschland (südlich von Hamburg) nach Dänemark. Die Zersplitterung des Knotenpunktes Hamburg wirkt sich sicher negativ auf einen Komfort von Bahnreisen über Hamburg aus. Auch da ein Transfer mit U2 /U4 keine realistische Option ist.
Ich finde die Idee trotzdem sehr interessant, auch mit dem Argument der Entlastung des HBF. Bei dieser Entlassung muss man allerdings ehr auf den inner-Hamburgischen Verkehr schauen als Interregionale Reisen über Hamburg. Zb. dass bei einer Fahrt von Bergedorf nach Eppendorf nicht mehr der Hamburger HBF zum Umstieg genutzt wird.
Und genau da könnte die GÜB durchaus Lösungen bieten. Ich sehe daher den „Ostbahnhof“ ehr als kleines Teil einer größeren Nutzung des Hamburg Bahnrings. Zb. Eine Regionalbahn (20-30 min Takt) von Lüneburg-Büchen-Bergedorf-„Ostbahnhof“-Barmbek-City Nord- Lokstedt- Eidelstedt/Elbgaustraße-Pinneberg-Elmshorn. Hier könnten Fahrten innerhalb Hamburgs und Pendler sich den Umstieg am HBF sparen. Dafür müssten allerdings, genau so wie du es im Text angemerkt hast, die GÜB komplett zweigleisig ausgebaut werden. Ob die Kosten dafür sich tatsächlich lohnen müsste untersucht werden. Interessant wäre die Nutzung der GÜB für Personenverkehr aber definitiv